Senfgurke schrieb:Für mich persönlich würde ich es besser finden, wenn Assad die Kontrolle über Afrin übernimmt, die kurdischen Terrororganisationen sich zurückziehen aus Afrin.
@Senfgurke Mit dir kann man wenigstens normal diskutieren, danke schon mal dafür.
Ich bin anderer Meinung. Die Kurdengebiete schufen m.M.n. eine kleine Hoffnung Richtung Föderalismus, was ich als einzigste Lösung für ein Vielvölkerstaat wie Syrien sehe, weg von Autokratie und Despotismus und Einmannregierung.
Vor dem Krieg lebten zwar die versch. Religionen und Ethnien einigermassen friedlich nebeneinander, aber unter einer Diktatur die skrupellos gergen Oppositionelle vorging.
Die bewaffnete Jhihadopposition hat keine Demokratie im Sinn, die säkulare Opposition wurde zwischen dem Regime und islamistischen Kampfgruppen zerrieben.
Das brutale Vorgehen des Diktators führte zu immer mehr brutalität und Verrohtheit.
7 Jahre dauert der Krieg schon an, Erdogan zerstört eine der letzten kampffreien Zonen.
2016
Alle gegen Alle: Diese Kriegsparteien kämpfen in Syrien um die Vorherrschaft
https://www.aargauerzeitung.ch/ausland/alle-gegen-alle-diese-kriegsparteien-kaempfen-in-syrien-um-die-vorherrschaft-130510180 (Archiv-Version vom 27.08.2016)04.11.2017
«Viele Menschen in Syrien reden in einer codierten Sprache, wenn sie auf den Krieg angesprochen werden. Sie erzählen zwar, was passiert ist. Aber sie sagen nicht, wer was gemacht hat», erklärt John Eibner, der seit 2013 regelmässig nach Syrien reist. Aus vielen Gesprächen während mehrerer Syrienreisen hat er aber den Eindruck gewonnen, dass Diktator Bashar al-Assad einem grossen Teil der Bevölkerung als das kleinere Übel erscheint. Eine säkulare Diktatur werde einer islamistischen Diktatur vorgezogen.
https://www.tagesanzeiger.ch/ausland/naher-osten-und-afrika/die-sanktionen-verzoegern-den-wiederaufbau-syriens/story/29693292Was als Aufstand hauptsächlich sunnitischer Bevölkerung gegen alavitische Machtherrschaft begann, artete ziemlich von Anfang an in fanatischen Religionskrieg aus, der die religiösen und ethnischen Minderheiten bis heute massiv bedroht.
Bitter ist die Lage auch für einige christliche Bezirke in Damaskus, Bab Touma, Bab Sharqi und Qassaa, die regelmäßig von der Ost-Ghouta aus mit Granaten beschossen werden. Dutzende Menschen wurden bereits getötet. Auch dazu hat sich im Jänner der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Zeid Raad Al-Hussein, zu Wort gemeldet: Der Beschuss von dicht besiedelten Vierteln von Damaskus durch Raketen diene keinem militärischen Zweck, sondern nur dazu, die Bevölkerung zu terrorisieren. Rebellenangriffe auf Christen Der Angriff auf die Christen von Damaskus setzt die Regierung unter Druck, die ja Legitimation daraus ziehen will, dass sie die Christen vor den Islamisten beschützt. Auf der "World Watch List" von "Open Doors" hatte sich Syrien zuletzt von Platz 6 der Länder von 50, wo es Christen am schwersten haben, wieder auf Platz 15 verbessert. Das ist jedoch der Zurückdrängung des"Islamischen Staats" geschuldet. In der Ost-Ghouta, aus der es kaum unabhängige Berichte gibt, soll es zuletzt zu Protesten gekommen sein: Die Hay’at Tahrir al-Sham wurde aufgefordert abzuziehen, um dem Regime die Rechtfertigung für die mörderische Bombenkampagne zu nehmen. Es soll auch weiter Vermittlungsversuche geben, zuletzt unter Einbeziehung Ägyptens, das Einfluss auf die Jeish al-Islam nehmen soll, eine Gruppe, die Saudi-Arabien nahe steht.
https://derstandard.at/2000074666864/Assads-Topgeneral-vor-den-Toren-der-Ost-GhoutaDas brutale Vorgehen Assads mit Luftangriffen auf Wohngebiete, Belagerungen, trieb die Fanatisierung und Verrohung voran.
Weshalb ist die Stadt für das syrische Regime derart wichtig? Weil Ost-Ghuta eine Vorstadt von Damaskus ist. Das ist in der Reichweite von Artillerie- und Minenwerfen. Dem Regime ist es ein Dorn im Auge, dass die Hauptstadt Damaskus jeden Tag aus einem Rebellengebiet mit dreissig Granaten beschossen wird, sagt Kern.
https://www.srf.ch/news/international/krieg-in-syrien-erster-hilfskonvoi-nach-monaten-erreicht-rebellenhochburgJetzt zu sagen, für Kurdengebiete sei es das Beste, sich Assad zu unterwerfen ist mehr als zynisch.
Der lachende Sieger ist das Regime Assad, das bei dieser Konstellation seinen Herrschaftsbereich erweitert, ohne zu einer Reform des politischen Systems gezwungen zu sein.
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/syrien-kommentar-das-chaos-spielt-assad-in-die-haende-15459615.htmlArmes armes armes Syrien.
Erdogan entpuppte sich auch als Diktator. Für mich eine teuflische Figur in diesem elenden Machtschachspiel.