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Fachkräftemangel in Deutschland?

897 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Arbeit, Beruf, Soziales ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Doors ehemaliges Mitglied

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Fachkräftemangel in Deutschland?

24.09.2023 um 00:13
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:wenigstens zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden sollte und dann sieht man weiter.
Nach meinen Erfahrungen als Arbeitnehmer, aber auch als Arbeitgeber, zählen neben "objektiven" Faktoren wie Bildungsabschlüssen, Diplomen, Zertifikaten, Zeugnissen etc. eben auch "subjektive": Bin ich meinem mich eventuell einstellenden Gegenüber sympathisch? Mag er/sie meine Ausstrahlung, meine Frisur, mein Parfüm, meine Kleidung? Trete ich selbstbewusst genug - oder zu selbstbewusst auf?

Wenn ich mich als Kontakter in der Werbebranche bewerbe, aber beim Bewerbungsgespräch nur auf meine Schuhspitzen gucke und leise "Äh, ja, vielleicht, weiss nicht..." murmle, dann bin ich schon durchgefallen. Wenn ich als Kreativer bei "irgendwas mit Medien" eine 08/15-Bewerbung abgebe, die womöglich noch von Form- und Rechtschreibfehlern strotzt, bekomme ich nicht mal einen Termin.

Es gibt bei der Jobsuche eben so wenig ein Universalrezept mit Erfolgsgarantie wie bei der Partnersuche. Für das ganze Leben gilt: Gelinggarantie gibt's nur bei Dr.Oetkers Backmischungen.

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Doors ehemaliges Mitglied

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Fachkräftemangel in Deutschland?

24.09.2023 um 00:21
Gerade eben gelesen:

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/arbeitsmarkt/azubis-ausbildung-abbrecher-energiewende-waermepumpe-100.html

Tja, dann wird's wohl nix mit der Energiewende.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

24.09.2023 um 00:25
Zitat von DoorsDoors schrieb:Gerade eben gelesen:
Jo. Betrifft die Ausbildung zum Anlagenmechaniker, deren Ausbildung schwieriger geworden ist.

Ps.

Gibt auch genügend Studienabbrecher. Nicht ungewollte Durchfaller, sondern auch Selbstabbrecher. Bestimmt auch, weil das Studium bzw. der jeweilige Studiengang unterschätzt wurde.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

24.09.2023 um 00:32
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Genauso soll es auch Handwerksbetriebe geben, die schon mit Abiturienten auf die Schnauze gefallen sind, weil diese nicht mal richtig schreiben und rechnen konnten. Und danach eingestellte Hauptschüler (ob gute oder schlechte Abschlüsse keine Ahnung) sollen es drauf gehabt haben.
Da habe ich persönlich zumindest was die letzten Jahre angeht, erhebliche Zweifel. Wenn ich sehe, wie der Stand der Abiturienten ist, die an der Uni aufschlagen, dann kann ich mir sehr gut vorstellen, dass große Teile der Real- und Hauptschüler schon erhebliche Defizite aufweisen- wenn schon die Abiturienten nicht mehr in der Lage sind, eine verständliche Email zu schreiben, wie soll es dann erst bei den Hauptschüler zugehen?

Wohlgemerkt: Ich rede hier nicht von der Zeit vor 30 Jahren, da war das sicher noch anders. Und wenn ich dann jedes Jahr die Zeitungsberichte lese über die Abiturienten der örtlichen Gymnasien, mit Überschriften wie "15 Mal die 1 vor dem Komma" und das mit den Studierenden abgleiche, dann ist eindeutig, dass man die Anforderungen DEUTLICH abgesenkt hat.....


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Fachkräftemangel in Deutschland?

24.09.2023 um 00:38
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Da habe ich persönlich zumindest was die letzten Jahre angeht, erhebliche Zweifel. Wenn ich sehe, wie der Stand der Abiturienten ist, die an der Uni aufschlagen, dann kann ich mir sehr gut vorstellen, dass große Teile der Real- und Hauptschüler schon erhebliche Defizite aufweisen- wenn schon die Abiturienten nicht mehr in der Lage sind, eine verständliche Email zu schreiben, wie soll es dann erst bei den Hauptschüler zugehen?
Nun, es wurde zumindest so erzählt. Glaube sogar hier im Forum von jemandem, der mit Lehrlingen in seiner Handwerksfirma betraut gewesen sein soll.

Sowas sind wahrscheinlich auch Einzelfälle. Also dass mal Hauptschüler besser als Abiturienten mit dem Ausbildungsstoff zurechtkommen.

Bspw. könnte ich mir das bei schlechter Abiturient vs. sehr guter Hauptschüler vorstellen.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

24.09.2023 um 00:42
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Nun, es wurde zumindest so erzählt. Glaube sogar hier im Forum von jemandem, der mit Lehrlingen in seiner Handwerksfirma betraut gewesen sein soll.
Es kommt halt darauf an, wann das war. Wenn das vor 20-25 Jahren war, glaube ich es gerne. Im Jahr 2023 habe ich meine Zweifel....

Und ungewöhnliche Einzelfälle gibt es natürlich immer, aber es geht ja um die Tendenz insgesamt. Und da sehe ich es schon, wie das Niveau in den letzten Jahren gesunken ist. Nicht zuletzt auch, weil die Politik möglichst viele Abiturienten sehen wollte.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

24.09.2023 um 01:11
Zitat von Kies-RichardKies-Richard schrieb:Nicht 40 Stunden die Woche. Außerdem arbeiten sehr viele Studenten nicht, höchstens ein paar Stunden in der Uni. Wer Bafög bezieht wird häufig auch noch durch die Eltern oder Familie finanziell unterstützt, sodass da auch keine Notwendigkeit besteht.
Ich weiß nicht wie es heute ist, aber als ich vor gut 20 Jahren studiert habe, gab es kaum jemanden, der nicht nebenbei gearbeitet hat. Ich beispielsweise habe während der Vorlesungszeit als Barkeeper und Auto-Überführer gearbeitet (unter anderem) und in der vorlesungsfreien Zeit in Fabriken, auf Messen, in Büros etc, was auch immer verfügbar war.
Zitat von Kies-RichardKies-Richard schrieb:Ich bin ohne Vater aufgewachsen und hatte nur Erzieherinnen und Lehrerinnen. Ich konnte praktisch nie ausprobieren, was denn für mich geeignet wäre. Die Schule war immer nur theoretisch, aber nie praxisorientiert. Im Sport durften wir oft keine Ballspiele machen. Für junge Buben ist dieses Schulsystem ein Graus. Kein Wunder dass ich es gehasst habe zur Schule zu müssen.
Keine Ahnung wann Du zur Schule gegangen bist, aber bei uns wurde Schulsport schon in der 8ten Klasse getrennt. Das war so Ende der 80er. Wir als "junge Buben" hatten keinerlei Nachteile gegenüber den "jungen Nicht-Buben"


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Fachkräftemangel in Deutschland?

24.09.2023 um 03:00
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Jahr 2000 9. Klasse Realschule in Abständen zwei zweiwöchige Praktikas absolviert.

War an sich schon interessant. Einmal in einem Hotel und das andere in einem Reisebüro.

Konnte man sich selber aussuchen.
War bei mir in der Realschule auch so und wir konnten es uns auch selbst suchen und klarmachen. Bin dann in die Apotheke, weil ich mal eine Zeitlang überlegt hatte nach dem Abschluss weiter aufs Gymnasium zu gehen und nach dem Abi Pharmazie zu studieren. War schon echt interessant in der Apotheke.


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24.09.2023 um 08:45
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Es kommt halt darauf an, wann das war. Wenn das vor 20-25 Jahren war, glaube ich es gerne. Im Jahr 2023 habe ich meine Zweifel....
Nein, in jüngerer Vergangenheit. Da gings auch um den Fachkräftemangel. Aber wie gesagt, vermute da auch eher nur Einzelfälle, denn unabhängig der Schulabschlüsse und Noten können einem bestimmte Sachen einfach mehr liegen als andere.
So kann ich mir schon vorstellen, dass je nach Ausbildungsstoff Hauptschüler im Einzelfall besser als Abiturienten mit dem Stoff klar kommen können.

Zudem kennt man auch nie die Ursachen. Wer in der Schule nur aus Faulheit schlecht abgeschnitten hat, kann im Berufsleben bei wirklichem Interesse zu Höchstformen auflaufen.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:. Nicht zuletzt auch, weil die Politik möglichst viele Abiturienten sehen wollte.
Ist tatsächlich etwas, bei dem auch ich eher Rechte Positionen vertrete. Mit das Niveau herabzusetzen, je nach Bundesland mehr oder weniger stark, tut man Schüler/Schülerinnen keinen Gefallen. Spätestens in den Ausbildungen oder im Studium wird in der Regel nichts mehr verschenkt.

Bin auch für ein Zentralabitur auf hohem Niveau. Wer das dann packt, kann wirklich stolz darauf sein.


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Do-X ehemaliges Mitglied

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27.09.2023 um 05:49
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Zudem kennt man auch nie die Ursachen. Wer in der Schule nur aus Faulheit schlecht abgeschnitten hat, kann im Berufsleben bei wirklichem Interesse zu Höchstformen auflaufen.
Das große Interesse an einer Sache ist auf jeden Fall ein sehr ausschlaggebener Punkt.

Leider spiegelt(e) der Zensurendurchschnitt das bei sehr vielen Schulabgängern nicht wider, der leider bei der Auswahl von Bewerbungen eine Rolle spielt(e). Einseitiges Maß-ansetzen im Notenspiegel (also nur die Theorie war ein Auswahlkriterium) und dadurch erwiesene notorische Oberflächlichkeit in der Gesamtbewertung eines Bewerbers (Menschen!) hat vielen Interessenten ihren Weg in ihren Wunschberuf verbaut und sehrwohl auch zu heute unerwünschtem Fachkräftemangel geführt.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

27.09.2023 um 09:24
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Einseitiges Maß-ansetzen im Notenspiegel (also nur die Theorie war ein Auswahlkriterium) und dadurch erwiesene notorische Oberflächlichkeit in der Gesamtbewertung eines Bewerbers (Menschen!) hat vielen Interessenten ihren Weg in ihren Wunschberuf verbaut und sehrwohl auch zu heute unerwünschtem Fachkräftemangel geführt.
Geil, Du meinst wer keinen Winkel ausrechnen kann wurde zu Unrecht als Pilot ausgeschlossen….Do-X Airlines gibt ihm ein YouTube Video Kurs und dann eine A380.
Ich gehöre zu den Mitarbeitern die sehr wohl in ihrem Beruf gemerkt haben zu was Noten, Prüfungen und schwierige Fächer gut sind…deswegen wer bei mir in der Bewerbung zu Fragen von Integral und Differenzial Rechnungen sagte: ja, hatte ich mal Studium war raus.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

27.09.2023 um 11:13
@Abahatschi

Du musst grundsätzlich zwischen Faulheit und Desinteresse (in der Schule bspw.) und fehlendem Können bzw. fehlendem Verständnis unterscheiden.

Erste könnten bestimmt so einiges, wenn der Wille vorhanden.



Nur schlechte Noten auf einem Zeugnis, sagen zu wenig aus.

Es lohnt sich auch Bewerber mit schlechten Noten zumindest zu Vorstellungsgesprächen einzuladen. Dann kann man weiter sehen.


Werden viele Unternehmen wohl auch nicht mehr drumherum kommen, wenn sie grundsätzlich weniger Nachfrage bzw. Bewerbungen zu erwarten haben.
Dann müssen sie der Not wegen wohl auch mal schlechtere Schüler zumindest zu Gesprächen einladen.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

27.09.2023 um 11:17
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Faulheit und Desinteresse
Das sind in letzter Konsequenz auch nur Platzhalter für bestimmte externe oder interne Ursachen.


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27.09.2023 um 12:28
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Es lohnt sich auch Bewerber mit schlechten Noten zumindest zu Vorstellungsgesprächen einzuladen. Dann kann man weiter sehen.
Nicht wenn genügend mit guten Noten da sind.
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Das sind in letzter Konsequenz auch nur Platzhalter für bestimmte externe oder interne Ursachen.
Ist mir egal, gesucht werden mehr die ohne „Ursachen“.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

27.09.2023 um 12:52
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb am 24.09.2023:Wer in der Schule nur aus Faulheit schlecht abgeschnitten hat, kann im Berufsleben bei wirklichem Interesse zu Höchstformen auflaufen.
Kommt drauf an, ob man in der Schule quasi in allen Fächern schlecht war oder nur in bestimmten Fächern, in anderen dafür gut. Lernen hat nun mal viel mit Interesse zu tun, wie auch @Do-X schrieb.

In der Schule ist das Angebot an Lehrstoff und unterschiedlichem Wissen und irgendwelchen AGs riesig, da müsste eigentlich für jeden was dabei sein, was für ihn in Frage kommt und was ihm liegt.

Wer aber schlechte Noten in allen Fächern hat, lässt damit zumindest vermuten, dass er sich für wenig interessiert. Und wer zB in Sprachen schlecht ist, in Mathe aber gut, zeigt damit, wo seine Schwerpunkte, Stärken und Interessen liegen. Als Ausbildungsbetrieb würde ich mir daher bei Bewerbern um einen Ausbildungsplatz natürlich die Leute raussuchen, die zeugnismäßig zumindest in den Fächern gut sind, die für die angestrebte Ausbildung wichtig sind. Das Risiko, jemanden zu nehmen, der überall schlecht ist und dessen Interesse für die Ausbildung ich - Erfolg ganz ungewiss - vermutlich erst mal mühsam wecken müsste, würde ich im Allgemeinen wohl nicht eingehen.

Natürlich kommt es im Einzelfall auf das Bewerbungsschreiben an. Wenn das ansprechend genug ist, zB auch auf außerschulische Engagements in sozialer, künstlerischer, ökologischer oder anderer Hinsicht, würde ich vielleicht auch einen überall schlechten Schüler zumindest zum Vorstellungsgespräch einladen, denn irgendwo muss er ja Interessen haben und zu motivieren sein.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

27.09.2023 um 14:53
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Ist mir egal, gesucht werden mehr die ohne „Ursachen“.
Du bist ja auch Sozialdarwinist.


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27.09.2023 um 15:39
@paranomal
Ich hätte gesagt eher normal. Man ruft einen Lohn aus und der MA macht das, fertig. Es sei denn man könnte bei denen mit „Ursachen“ weniger zahlen.
Vielleicht ist das nicht bekannt, aber Lohn ist keine Anwesenheitsprämie.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

27.09.2023 um 16:23
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Geil, Du meinst wer keinen Winkel ausrechnen kann wurde zu Unrecht als Pilot ausgeschlossen….Do-X Airlines gibt ihm ein YouTube Video Kurs und dann eine A380.
Natürlich nicht, aber warum soll jemand, der eine Fünf in Latein hatte deshalb kein Pilot werden dürfen, um bei Deinem Beispiel zu bleiben?


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27.09.2023 um 23:44
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Man ruft einen Lohn aus und der MA macht das, fertig. Es sei denn man könnte bei denen mit „Ursachen“ weniger zahlen.
Vielleicht ist das nicht bekannt, aber Lohn ist keine Anwesenheitsprämie.
Ist im Prinzip richtig. Der Arbeitsvertrag ist, wie der Name schon sagt, eben ein Vertrag, also ein Austauschverhältnis, in diesem Fall Geld gegen Arbeitsleistung bzw. umgekehrt.

Wie das bei Verträgen immer so ist, stellt sich die Frage, was sein soll, wenn das Austauschverhältnis gestört ist. Wenn also ein Vertragspartner seine Leistung nicht (mehr) erbringt, stellt sich dir Frage was kann der andere Vertragspartner dann tun bzw. welche Möglichkeiten hat er? Im Arbeitsverhältnis ist das durch Gesetze und Rechtsprechung ziemlich ausgefeilt.

ZB behält der Arbeitnehmer, obwohl er da tatsächliche nicht arbeitet, also seine arbeitsvertraglich geschuldete Leistung nicht erbringt, in bestimmten Fällen trotzdem den Anspruch auf Arbeitsentgelt. Klassiker sind Urlaubesentgelt oder 6 Wochen Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall. Ein weiterer Fall: Der Anspruch auf Arbeitsentgelt bleibt auch erhalten bei vorübergehender Arbeitsverhinderung im Sinne von § 616 BGB.

Wegen des privatrechtlichen vertraglichen Austauschverhältnisses ist der Arbeitgeber aber nicht das Sozialamt. Arbeitet der Arbeitnehmer nicht und existiert für ihn auch kein Rechtsgrund, nicht arbeiten zu müssen, gibt es halt auch kein Geld vom Arbeitgeber, fertig.

Der Arbeitgeber hat andererseits auch keine Möglichkeit, einseitig den Lohn zu kürzen, wenn er meint, dass der Arbeitnehmer Schlechtleistung erbringt. Er hat dann nur die Möglichkeit, abzumahnen und, wenn das vergeblich ist, das Recht, zu kündigen. Das ist hier also anders als etwa im Mietverhältnis, wo der Mieter die Miete kürzen kann, wenn die Heizung nicht funktioniert oder es durchs Dach regnet.

Andererseits hat der Arbeitnehmer natürlich, wenn der Lohn icht pünktlich oder nicht vollständig kommt, die Möglichkeit, den Arbeitgeber zu verklagen.

Alles in allem: Lohn ist tatsächlich keine bloße Anwesenheitsprämie, etwas mehr wird vom Arbeitnehmer tatsächlich via Arbeitsvertrag schon verlangt. Andererseits ist das deutsche Arbeitsrecht so ausgefeilt, dass man in Deutschland kaum von Verknechtung bzw. Versklavung von Arbeitskräften reden kann.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

28.09.2023 um 02:14
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Nicht wenn genügend mit guten Noten da sind.
Je nach Branche und Unternehmen sollen die ja mittlerweile schon froh sein überhaupt noch Bewerbungen zu erhalten. Je nach Fall müssen Arbeitgeber dann wohl notgedrungen über ihren Schatten springen und Bewerber mit nicht so guten Zeugnissen einladen.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Man ruft einen Lohn aus und der MA macht das, fertig.
Alles muss der AN auch nicht machen. Direktionsrecht des Arbeitgebers kennt auch Grenzen.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Lohn ist tatsächlich keine bloße Anwesenheitsprämie, etwas mehr wird vom Arbeitnehmer tatsächlich via Arbeitsvertrag schon verlangt.
Ist ja keine neue Weisheit. Wobei es Stellen/Jobs gibt, da besteht die Arbeitszeit zu grob geschätzt aus ca. 70% Bereitschaftszeit. Wobei dann im einzelnen dann auch nochmal geregelt sein kann, wie genau diese Bereitschaftszeit auszusehen hat, welche Aufgaben auch in dieser Zeit vom AN zu erledigen sind und seis auch nur stets den Blick auf die Monitore und die Einfahrt zu richten.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Andererseits ist das deutsche Arbeitsrecht so ausgefeilt, dass man in Deutschland kaum von Verknechtung bzw. Versklavung von Arbeitskräften reden kann.
Und das ist grundsätzlich auch gut so. Finde unser einheitlich geregeltes System auf jeden Fall besser als das US-amerikanische mit je nach Bundesstaaten wenig gesetzlichen Regelungen zugunsten der AN. Sowas kann nämlich zu gehäuftem Missbrauch seitens der AG führen - zulasten der AN.

Kann man auch nicht miteinander vergleichen. Unser GG bzw. unsere Verfassung zwingt den Staat ja schon mehr oder weniger dazu gesetzliche Reglungen zu schaffen, um Rechtsprinzipien wie bspw. dem Sozialstaatsprinzip abgeleitet aus Art.20 GG möglichst gerecht zu werden.


Art 20 GG aber auch wegen Art.1 GG ist auch wohl ein Grund, warum der deutsche Staat, so fern immer handlungsfähig, ein System zur Grundsicherung schaffen muss, um im Bedarfsfall wenigstens das Existenzminimum von Menschen sicherstellen zu können.
Nur im Wie bzw. der konkreten Ausgestaltung und Umsetzung ist er wohl weitestgehend frei, so fern die Rechtsprechung da nicht irgendwelche Grundsatzurteile gefällt hat.


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