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Teuerung und Inflation

695 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Politik, Wirtschaft ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Teuerung und Inflation

26.07.2022 um 11:41
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Ich finde das nicht grotesk.
Die Bezeichnung "grotesk" bezog sich auf die Auswahl des Beispiels. Warum es innerhalb derselben Produktkategorie Waren gibt, die x-mal so teuer sind wie eine vergleichbare, weiß ich schon.

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26.07.2022 um 11:54
Die Butter ist so teuer geworden, das geht auf keine Kuhhaut mehr drauf. Deshalb mache ich hier mal einen klaren Schnitt. Nur noch Margarine kommt mir in den Einkaufswagen. Hab mich auch schon kundig gemacht, welche Marke laut Stiftung Warentest am besten abschneidet.

https://www.test.de/Margarine-und-Streichfette-im-Test-1617289-2617289/


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26.07.2022 um 11:57
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Und das bedeutet eben auch, dass man, wenn man unterdurchschnittlich verdient, sich nur unterdurchschnittlich solche Dinge leisten kann. Essen gehen, sich die Haare bei einem Profi scheiden lassen etc. ist heute völlig normal geworden. Aber eben nur, weil vergleichsweise billig ist/war.
Eine Dienstleistung ist immer nur so viel wert, wie ein anderer dafür zu bezahlen bereit ist. Also entweder meine Friseurin akzeptiert den Zwanni inklusive Trinkgeld für einen simplen Herrenhaarschnitt oder sie ist mich als Kunden los - sie hat die Wahl. Nimmt sie ab morgen vierzig Euro, gehe ich woanders hin. Friseure gibt es genug, auch welche, die privat im Keller für einen Zehner bar auf die Hand schneiden. Genauso fängt Schwarzarbeit nämlich an, mit überzogenen Preisen.
Bei der Gastronomie sieht es ähnlich aus. Restaurants gibt's echt an jeder Ecke und alle stehen in Konkurrenz zueinander. Da kann ich als Gastronom eben nur so viel teurer sein, wie ich besser als die anderen bin. Ansonsten bin ich irgendwann pleite und arbeitslos.
Das Prinzip aus Angebot und Nachfrage lässt sich nicht aushebeln und das ist auch gut so.


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Teuerung und Inflation

26.07.2022 um 14:17
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Und das bedeutet eben auch, dass man, wenn man unterdurchschnittlich verdient, sich nur unterdurchschnittlich solche Dinge leisten kann. Essen gehen, sich die Haare bei einem Profi scheiden lassen etc. ist heute völlig normal geworden. Aber eben nur, weil vergleichsweise billig ist/war.

Unsere Gesellschaft wird sich ändern. "Normale" Dinge werden nicht mehr unbedingt "normal".
das glaube ich auch, dass es ziemliche gesellschaftliche Veränderungen geben wird.

Wird allerdings u.a. bedeuten, dass sich irgendwann nur noch Wohlhabende einen Profischnitt leisten können -> der Frisör jetzt nur als Beispiel - kann man auf vieles andere beziehen.
Ist solch eine Gesellschaft erstrebenswert?
Ich weiß allerdings auch keine Alternative.


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28.07.2022 um 10:37
Zitat von ReinekeReineke schrieb:mit überzogenen Preisen.
Lustig, wie schnell man mit "überzogenen Preisen" bei der Hand ist - und dann aber auch jammert, wenn Menschen zu wenig verdienen.
Das Prinzip aus Angebot und Nachfrage lässt sich nicht aushebeln und das ist auch gut so.
Ja, ja, der Turbokapitalismus. Der Markt regelt das. Was für ein Blödsinn.

Klar kann der Markt regeln - nur zu Lasten derjenigen, die zu schwach sind, ihre Position zu verteidigen. Wer angemessene Löhne möchte, kann nicht dem Markt die Regelung überlassen.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Ist solch eine Gesellschaft erstrebenswert?
Es fehlt die Alternative. Für eine Dienstleistung muss eben jemand bezahlen. Entweder derjenige, der sie in Anspruch nimmt oder derjenige, der sie leistet (leisten muss).


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29.07.2022 um 09:34
@Reineke
Da kann ich nur begrenzt zustimmen.
Hier in der Schweiz sind die Löhne imho einiges fairer. Trotzdem gehen die Leute hier in Restaurants, die zwangsläufig (hohe Lohnkosten) mindestens doppelt so teuer sind, wie in Deutschland. Auch geht man als Mann ab und zu mal für über 50.- Haare schneiden. Sobald die Bürger auch Geld haben sich etwas zu leisten, sind sie auch mal bereit für etwas Luxus Geld auszugeben. Andererseits hat man auch super Möglichkeiten zu sparen, indem man eben weniger auswärts essen geht oder sich die Haare selber schneidet (oder einander).


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29.07.2022 um 13:59
Zitat von switchyswitchy schrieb:Da kann ich nur begrenzt zustimmen.
Hier in der Schweiz sind die Löhne imho einiges fairer. Trotzdem gehen die Leute hier in Restaurants, die zwangsläufig (hohe Lohnkosten) mindestens doppelt so teuer sind, wie in Deutschland. Auch geht man als Mann ab und zu mal für über 50.- Haare schneiden. Sobald die Bürger auch Geld haben sich etwas zu leisten, sind sie auch mal bereit für etwas Luxus Geld auszugeben. Andererseits hat man auch super Möglichkeiten zu sparen, indem man eben weniger auswärts essen geht oder sich die Haare selber schneidet (oder einander).
Die Schweiz ist eines der wenigen Länder weltweit, in welchem es noch möglich ist, mit einem Gehalt eine Familie zu ernähren. Irgendwo in einem OECD Vergleich gelesen. Natürlich im Schnitt, man muss hier ja immer schriftlich differenzieren ;-)

Aber das wäre in Deutschland schon krasser Luxus. Gut gemacht Schweiz!


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31.07.2022 um 10:24
Zitat von switchyswitchy schrieb:Da kann ich nur begrenzt zustimmen.
Hier in der Schweiz sind die Löhne imho einiges fairer. Trotzdem gehen die Leute hier in Restaurants, die zwangsläufig (hohe Lohnkosten) mindestens doppelt so teuer sind, wie in Deutschland. Auch geht man als Mann ab und zu mal für über 50.- Haare schneiden. Sobald die Bürger auch Geld haben sich etwas zu leisten, sind sie auch mal bereit für etwas Luxus Geld auszugeben. Andererseits hat man auch super Möglichkeiten zu sparen, indem man eben weniger auswärts essen geht oder sich die Haare selber schneidet (oder einander).
Äpfel und Birnen...
In der Schweiz habe ich auch nur eine sehr geringe Abgabenlast. Selbst als Single-Gutverdiener sind für Steuern und Sozialabgaben nur 20 % weg, in Deutschland über 40 %. Da hätte ich mit meinen aktuell 3.900,- Euro brutto knapp 3.100,- netto raus anstatt wie hier 2.500,- Euro. Unter diesen Umständen könnte ich mir auch vorstellen, für einen guten und akkuraten Herrenhaarschnitt 50,- Euro zu bezahlen.
Die oft niedrigen Löhne in diesem Gewerbe rühren doch hauptsächlich von der großen Konkurrenz her. Allein in meiner Kleinstadt (11.000 Einwohner) sind es glaube um die 15 Salons, die alle um Kunden kämpfen. Da gibt es immer jemanden, der es billiger macht. Gäbe es Friseure in ähnlich geringer Zahl wie z. B. Elektriker, Sanitärinstallateure oder Poliere, würde sich der Friseur mit diesen Berufen einkommenstechnisch auf Augenhöhe bewegen. Und so verhält es sich bei vielen Berufen, in denen kein Mangel herrscht, weil eben ein großer Teil von Menschen grundsätzlich dazu befähigt und die Tätigkeit im Vergleich zu anderen nicht besonders kompliziert ist. Ich würde auch keiner Reinigungskraft 30,- Euro die Stunde zahlen, da putze ich mein Haus lieber selber. Bei z. B. Elektrik ist es nicht so einfach, da muss ich die Kröte schlucken und mir eben den Fachmann für 60-80 Euro die Stunde holen. Hat letztlich auch was mit Verantwortung zu tun. Wenn der Friseur Mist baut, sind vielleicht die Haare im Eimer, aber es stirbt niemand. Wenn der Elektriker oder Automechaniker schlampt, geht es mitunter um Leben und Tod. Es ist logisch, dass sich dieses Mehr an Verantwortung auch in der Bezahlung abbilden muss. Wenn wir anfangen, einfachere Tätigkeiten in ähnlicher Größenordnung wie komplizierte zu bezahlen, wird es immer weniger Leute geben, die für ein ehrgeiziges Berufsziel jahrelange Ausbildungszeiten, viel Lernerei, Freizeitverzicht und schwierige Prüfungen in Kauf nehmen, weil es sich am Ende einfach nicht rechnet.


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Teuerung und Inflation

31.07.2022 um 12:43
Zitat von ReinekeReineke schrieb:Gäbe es Friseure in ähnlich geringer Zahl wie z. B. Elektriker, Sanitärinstallateure oder Poliere, würde sich der Friseur mit diesen Berufen einkommenstechnisch auf Augenhöhe bewegen.
Kommt drauf an, wie viele von deren Kunden so drauf sind wie du und sich bei vermeintlich zu hohen Preisen zu hohen Preisen der Schwarzarbeit bedienen.

kuno


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Teuerung und Inflation

09.08.2022 um 12:53
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb am 28.07.2022:Wer angemessene Löhne möchte, kann nicht dem Markt die Regelung überlassen.
Ich würde eher sagen, umgekehrt. Ist immer eine Frage, wer über den Begriff "angemessen" bestimmen will. Diejenigen, die ein Geschäft aushandeln, oder ein im wesentlich unbeteiligter Dritter, der meist ohne etwas positives beizutragen auch irgendwas abhaben will.


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Teuerung und Inflation

09.08.2022 um 14:03
Zitat von TripaneTripane schrieb:Ist immer eine Frage, wer über den Begriff "angemessen" bestimmen will.
Klar. Deswegen können eben nicht die Beteiligten darüber bestimmen, weil dann eben der gewinnt, der in dieser Situation stärker ist.

Das ist eine Frage, welche die Gesellschaft als ganzes entscheiden muss. Sie muss definieren, wie das Leben in der Gesellschaft aussehen soll - bezogen auf manche Aspekte.


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Teuerung und Inflation

09.08.2022 um 14:22
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Das ist eine Frage, welche die Gesellschaft als ganzes entscheiden muss. Sie muss definieren, wie das Leben in der Gesellschaft aussehen soll - bezogen auf manche Aspekte.
@kleinundgrün

Lohn ist aber grundsätzlich keiner dieser Aspekte. Schließlich muss ja auch nicht die Gesellschaft die Löhne bezahlen oder würde dafür sorgen, dass ein 'von der Gesellschaft festgelegter Lohn' überhaupt für den AG darstellbar ist.

Dass 'die Gesellschaft' repräsentiert durch eine gewählte Regierung da Untergrenzen festsetzt, widerspricht zwar meiner grundsätzlichen Weltsicht, finde ich aber insgesamt dennoch richtig, auch die Erhöhung des Mindestlohns.

Ansonsten haben wir eine Tarifautonomie, die grundsätzlich auch richtig ist. Aus den Löhnen als solchen hat sich der Staat dann bitte rauszuhalten, es sei denn, es geht um seine Angestellten.


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Teuerung und Inflation

10.08.2022 um 09:47
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Lohn ist aber grundsätzlich keiner dieser Aspekte.
Aber selbstverständlich können auch hier Rahmenbedingungen festgelegt werden, wenn der Markt keine hinreichend faire Lösung bietet.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Schließlich muss ja auch nicht die Gesellschaft die Löhne bezahlen oder würde dafür sorgen, dass ein 'von der Gesellschaft festgelegter Lohn' überhaupt für den AG darstellbar ist.
Und das rechtfertigt eine Ausbeutung von Arbeitskraft?
Natürlich gibt es in einer Gesellschaft Problembereiche - aber warum müssen die immer die Schwächsten tragen? Derjenige, der zu schwach ist, Bedingungen durchzusetzen, fällt hinten runter. Nicht gerade gerecht.


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Teuerung und Inflation

10.08.2022 um 09:52
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Und das rechtfertigt eine Ausbeutung von Arbeitskraft?
Man merkt hier immer wieder: Die liberale Gedankenwelt unterscheidet sich nur noch in ihren Begriffen von der feudalen. Mit der dort vorherrschenden Verdienstadel-Mentalität lässt sich selbst die schlimmste Sozialdystopie noch irgendwie rechtfertigen.


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Teuerung und Inflation

10.08.2022 um 10:33
Wir leben in Zeiten der größten Umverteilung von unten nach oben, die es je gegeben hat. Und endlich werden die Besitzverhältnissen endgültig zementiert. Ich weiß nicht in welcher Einkommensklasse man sich zukünftig in Deutschland überhaupt noch ein Eigenheim leisten kann.

Hat schon einer mal darüber nachgedacht, dass die Inflation - sofern sie nicht zu Aufständen führt - der Politik und führenden Interessengruppen durchaus gelegen kommt? Wir haben weltweit die höchste Staatsverschuldung, die es je gegeben hat, insbesondere in der Eurozone. Da ist Inflation ein probates Mittel, um diese abzubauen - schließlich zahlt der Bürger dafür die Zeche und zwar in mehrfacher Hinsicht.


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Teuerung und Inflation

10.08.2022 um 10:33
@paranomal
Ich finde, dass Liberalismus viel zu missbräuchlich verwendet wird. Liberalismus ist dem Grunde nach was Gutes. Es ist nur dann problematisch, wenn man - wie es sonst auch problematisch ist - in Extreme verfällt.
Liberalismus ist als Ausgangspunkt ideal. Jeder darf machen, was er möchte, es sei denn ...
Und dann muss man für ein faires Miteinander die persönlichen Freiheiten an den Stellen eingrenzen, an denen diese Freiheiten die Freiheiten anderer zu sehr beeinträchtigen. Der Zufall, der Markt usw. regeln eben nicht alles. Also sie regeln natürlich schon - nur nicht in einer fairen Weise.


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10.08.2022 um 10:35
Zitat von MoltoBeneMoltoBene schrieb:Wir haben weltweit die höchste Staatsverschuldung, die es je gegeben hat, insbesondere in der Eurozone. Da ist Inflation ein probates Mittel, um diese abzubauen - schließlich zahlt der Bürger dafür die Zeche und zwar in mehrfacher Hinsicht.
Kannst du das mal näher erläutern? Wie tilgt/reduziert man eine Staatsverschuldung mittels Inflation?


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Teuerung und Inflation

10.08.2022 um 10:38
Zitat von MoltoBeneMoltoBene schrieb:Wir leben in Zeiten der größten Umverteilung von unten nach oben, die es je gegeben hat.
Na ja. Es gab schon Zeiten mit weitaus größeren Extremen. Eigentlich fast jede Gesellschaft in der Zeit nach der Sesshaftwerdung.
Aber dennoch ist es notwendig, das als Problem zu erkennen und als Gesellschaft zu handeln.


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10.08.2022 um 10:43
Zitat von emanonemanon schrieb:Kannst du das mal näher erläutern? Wie tilgt/reduziert man eine Staatsverschuldung mittels Inflation?
Am anschaulichsten ist wohl das Beispiel der deutschen Papiermark von 1914 bis 1923. Wenn die Kaufkraft einer Währung abnimmt, nimmt gleichzeitig auch die relative Schuldenlast ab.


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10.08.2022 um 11:27
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Aber selbstverständlich können auch hier Rahmenbedingungen festgelegt werden, wenn der Markt keine hinreichend faire Lösung bietet.
sacredheart schrieb:
@kleinundgrün
Rahmenbedingungen im Rahmen von echten Erforderlichkeiten ja, mehr aber auch nicht. Den Mindestlohn würde ich zB dazu zählen.
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Man merkt hier immer wieder: Die liberale Gedankenwelt unterscheidet sich nur noch in ihren Begriffen von der feudalen.
Woran man erkennen kann, dass Dir die Nachteile einer feuealen Gesellschaft mangels Erfahrung nicht wirklich bekannt sind.

Es gibt nun mal keine Gesellschaftsform außer der Demokratie und keine Wirtschaftsform außer Spielarten der unseren, die sich jemals irgendwo über längere Zeit für die normalen Bürger bewährt hätte.

Und eine liberale Gesellschaft, in der man nicht für einen launigen Allmy Spruch morgens um 5 von einer Art Polizei abgeholt wird, wollen wir doch wohl alle und wenn nicht alle dann zumindest ich.


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