Pan_narrans schrieb:Wobei man eine Rundfunksteuer dann auch progressiv gestalten könnte (und sollte). Das ich genauso viel Rundfunkgebühren zahlen muss, wie eine alleinerziehende Mutter knapp über dem Existenzminimum, ist schon sehr ungerecht.
Wenn das in der allgemeinen Steuerlast unter ginge (was durch die Relation zum Einkommen sicherlich individuell gerechter wäre), würde das aber bedeuten, dass der Staat die Höhe der Zuschüsse für diesen Bereich direkt bestimmen würde und damit enormen Einfluss auf die Inhalte hätte. Stell Dir vor, die AfD könnte den Haushalt maßgeblich mitbestimmen und sie könnte dadurch das Budget der öffentlichen Berichterstattung steuern. Wäre das wünschenswert?
Vielleicht reagiert man in Deutschland aufgrund der historischen Erfahrung paranoider auf ein solches Szenario, als anderswo. Aber dem Grunde nach ist die Idee richtig.
lkdwpi schrieb am 20.09.2016:Sinnvoller als diese Zwangsgebühr wäre es, wenn man nur nach Inanspruchnahme abrechnen würde.
DAs widerspricht ja gerade dem Sinn dieser Abgabe. Es soll unabhängig von einer Inanspruchnahme ein möglichst unabhängiges Angebot bereit gestellt werden.
Mit anderen Worten: Du bezahlst nicht die Inanspruchnahme, sondern die Möglichkeit der Inanspruchnahme.
lkdwpi schrieb am 20.09.2016: da sie einfach nicht wirtschaftlich handeln
Das ist eine berechtigte Kritik.
lkdwpi schrieb am 20.09.2016:Die Konkurrenz durch private Sender würde eigentlich ausreichen.
das denke ich nicht. Schau Dir amerikanische Verhältnisse an - die Qualität der Nachrichten ist vernachlässigbar.
Weil es eine Frage des Profites ist. Es ist schlicht profitabler, zu senden, was die Leute hören wollen. Da ist die Neueröffnung des Baumarktes um die Ecke interessanter als der Haushaltsplan der örtlichen Partei XY.
lkdwpi schrieb am 20.09.2016:Wenn man unbedingt so ein komisches öffentlich-rechtliches Konstrukt erhalten will, dann über Steuern
Das ist eben problematisch, s.o.
lkdwpi schrieb am 20.09.2016:Außerdem nur auf die notwendige Berichterstattung (Wahlwerbung, Nachrichten) beschränken.
Das ist diskutabel. Hinzu kommt aus meiner Sicht noch Bildung, man sollte nicht unterschätzen, dass Bildungsinhalte im Fernsehen, die spannend aufbereitet sind, gerade für Kinder aus bildungsfernen Familien wichtig sind.
McMurdo schrieb:Ob man wohl damit durch kommt und keine GEZ Gebühr bezahlt wenn man argumentiert das man sich nicht mehr zum Mittäter bei Bestechungen und Finanzierung von quasi kriminellen Organisationen machen will?
DAnn könntest Du mit dem Argument auch aufhören steuern zu zahlen, wenn irgend ein Entscheidungsträger über Verwendung von Steuergeldern damit Schindluder treibt.
Solange das Geld nicht systematisch (also inhaltlich bezweckt) für kriminelle Zwecke verwendet wird, stehst Du mit diesem Argument eher schlecht da.