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NS-Verbrecher John Demjanjuk

599 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Iwan Demjanjuk, Kz-wächter ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
corazon Diskussionsleiter
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NS-Verbrecher John Demjanjuk

01.05.2009 um 23:41
Demjanjuk soll schnell nach München ausgeliefert werden

Mehrfach ist der mutmaßliche NS-Verbrecher Iwan "John" Demjanjuk einer Strafe entkommen. Doch jetzt muss Demjanjuk, der als KZ-Wächter Beihilfe zum Mord von fast 30.000 Juden geleistet haben soll, mit einem Prozess in München rechnen. Ein Gutachter erachtet seinen SS-Ausweis als echt.

Der gebürtige Ukrainer war den Ermittlungen zufolge 1943 Aufseher im Vernichtungslager Sobibór. Er kam 1952 in die USA und erhielt 1958 die amerikanische Staatsbürgerschaft, die ihm inzwischen aber wieder aberkannt wurde.

http://www.welt.de/politik/article3243024/KZ-Waechter-Demjanjuk-erwartet-jetzt-ein-Haftbefehl.html

In einem Schreiben an die US-Einwanderungsbehörde bat er, die Auslieferung aus humanitären Gründen zu stoppen.

/dateien/pr53834,1241214064,KS Demjanjuk BM Pol 758304b

Seine Opfer von damals hatten auch nicht die Möglichkeit aus humanitären Gründen verschont zu werden!!!

Was soll eurer Meinung nach mit solch einer Bestie geschehen?

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NS-Verbrecher John Demjanjuk

01.05.2009 um 23:44
Warum muss er eigentlich bei der Verhandlung unbedingt anwesend sein?
Strafe muss sein, und solche Verbechen gehören auf's Härteste bestraft, egal, wieviel Zeit vergangen ist - aber würde er überhaupt eine Gefängnisstrafe in DE erhalten, mit seiner Gesundheit? Er würde doch wahrscheinlich eh Haftverschonung erhalten. Demnach geht es nur um die Feststellung seiner Schuld. Und das kann ohne seine Anwesenheit geschehen, oder nicht?


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NS-Verbrecher John Demjanjuk

01.05.2009 um 23:48
Demjanjuk-Anwalt klagt gegen Deutschland
Berlin - Der Rechtsanwalt des mutmaßlichen KZ-Wächters John Demjanjuk hat nach Informationen von „Spiegel Online“ am Donnerstag beim Verwaltungsgericht Berlin Klage gegen die Bundesregierung erhoben. Sie solle ihre Aufnahmeerklärung für den 89-jährigen Demjanjuk zurücknehmen, die sie gegenüber den USA abgegeben habe. Laut dem „Spiegel Online“ wirft der Verteidiger Ulrich Busch den deutschen Behörden vor allem vor, mit ihrer Zustimmung zu einer Abschiebung Demjanjuks nach Deutschland das Gesetz umgangen zu haben. Die Bundesregierung hätte stattdessen einen Antrag auf Auslieferung stellen müssen. Dabei hätte allerdings auch von deutscher Seite geprüft werden müssen, ob Demjanjuk transport- und haftfähig sei, argumentiert Busch weiter.

Dem gebürtigen Ukrainer wird Beihilfe zum Mord in 29 000 Fällen zur Last gelegt. Er soll 1943 für ein halbes Jahr zu den Wachmannschaften des NS-Vernichtungslagers Sobibor im damals von Deutschland besetzten Polen gehört haben. Um Demjanjuks Gesundheitszustand gibt es in den USA erbitterten Streit. Die Familie sagt, er sei zu krank, um in Deutschland vor Gericht gestellt werden zu können. Die US-Behörden halten ihn dagegen für transportfähig.

Die Präsidentin des Zentralrats der Juden, Charlotte Knobloch, forderte ein rasches Gerichtsverfahren. „Dass sich seine Abschiebung nach Deutschland derart verzögert, ist unbegreiflich“, sagte Knobloch. Ein unnötiges Hinauszögern des Verfahrens gegen Demjanjuk sei nicht hinnehmbar. dpa/AFP
http://www.tagesspiegel.de/politik/art771,2787059


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corazon Diskussionsleiter
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NS-Verbrecher John Demjanjuk

01.05.2009 um 23:50
@elnarcosant

Was ist deine Meinung zum Thema?


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NS-Verbrecher John Demjanjuk

01.05.2009 um 23:55
@corazon

Na ja Demjanjuk wurde ja schon einmal in Israel der Prozess gemacht dort wurde ihm vorgeworfen "Ivan der Schreckliche" gewesen zu sein was aber letztendlich nicht Beweisbar war.


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NS-Verbrecher John Demjanjuk

01.05.2009 um 23:58
Prozess in Israel
Im Oktober 1983 stellte Israel ein Auslieferungsersuchen, dem 1986 entsprochen wurde. Am 25. April 1988 wurde Demjanjuk in Jerusalem zum Tode verurteilt. Das Todesurteil wurde jedoch am 29. Juli 1993 vom israelischen Obersten Gerichtshof einstimmig aufgehoben, da es nach Auffassung der Richter nicht ausreichend Beweise gab, um sicher feststellen zu können, dass Demjanjuk mit „Iwan dem Schrecklichen“ identisch sei. Grundlage dafür waren Akten des KGB, aus denen hervorging, dass der Nachname von „Iwan dem Schrecklichen“ nicht Demjanjuk, sondern Marchenko gewesen sei.[3] Obwohl 18 verschiedene Zeugen Demjanjuk als „Iwan den Schrecklichen“ identifiziert hatten, wertete das Gericht die Zweifel, die durch die KGB-Akten aufgetaucht waren, als ausreichend für den Freispruch. Gleichzeitig stellte das Gericht fest, dass kein Zweifel bestehe, dass Demjanjuk als Wächter in einem Konzentrationslager gearbeitet hatte. Demjanjuk kam nach siebenjähriger Haft zurück in die USA und wurde vorerst wieder US-amerikanischer Staatsbürger, nachdem ihm die Staatsbürgerschaft vor seiner Auslieferung nach Israel aberkannt worden war.
Demjanjuk hatte prominente Fürsprecher. Patrick Buchanan nannte bereits 1986 das Verfahren gegen Demjanjuk eine neue Dreyfuß-Affaire. Anfang 1990 ging Buchanan in seiner Verteidigung noch weiter, als er zum Fall Demjanjuk schrieb: „Das Problem ist: Dieselmotoren geben nicht genügend Kohlenmonoxid ab, um irgendjemanden damit zu töten. Die Umweltschutzbehörde verlangt keinerlei Emissionskontrollen für Diesel-PKWs und LKWs. 1988 waren im District Columbia 97 Jugendliche in einem Tunnel 130 Meter unter der Erde eingeschlossen, während zwei Diesellokomotiven ihre Abgase in die Waggons bliesen. Nach 45 Minuten konnten alle ohne jegliche Schäden befreit werden. Demjanjuks Waffe für den Massenmord kann nicht töten.
Wikipedia: John Demjanjuk


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NS-Verbrecher John Demjanjuk

02.05.2009 um 00:00
Notfalls MOSSAD hat doch auch bei Eichmann geklappt !!!


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NS-Verbrecher John Demjanjuk

02.05.2009 um 00:05
@Prometheus

Menschenraub
Menschenraub ist nach deutschem Strafrecht eine gegen die persönliche Freiheit gerichtete Straftat und gehört zur Gruppe der Entführungsdelikte.§ 234 StGB bestimmt, das derjenige, der sich eines Menschen mit Gewalt, durch Drohung mit einem empfindlichen Übel oder durch List bemächtigt, um ihn in hilfloser Lage auszusetzen, in Sklaverei oder Leibeigenschaft zu bringen oder dem Dienst in einer militärischen oder militärähnlichen Einrichtung im Ausland zuzuführen, mit Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr bestraft wird.


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NS-Verbrecher John Demjanjuk

02.05.2009 um 00:06
@elnarcosant

Die Zweifel an der Tötungsmöglichkeit von Dieselmotoren stammen aus dieser Quelle:


Der Leuchter-Report:


Abgase von Dieselmotoren sind nicht giftig genug, um Menschen zu töten

(Diese Behauptung bezieht sich auf das Vernichtungslager Treblinka - siehe Datei mit Entscheiden deutscher Gerichte zu diesem Thema. In anderen Vernichtungslagern wurden Benzinmotoren eingesetzt. Die Methode ist einfach. Man zwängt die Opfer in eine Kammer und leitet anschließend die Abgase eines leistungsfähigen Motors hinein.)

Die Behauptung ist natürlich Quatsch. In einem geschlossenen Raum sind Abgase von Dieselmotoren tödlich. Es gibt eine Studie dazu, deren Ergebnisse unter dem Titel "Toxizität der Abgase von Dieselmotoren bei vier verschiedenen Zuständen" (The Toxicity of Fumes from a diesel Engine Under Four Different Running Conditions) von Pattle und anderen, im British Journal of Industrial Medicine, 1957, Vol 14, S. 47-55, veröffentlicht wurden. Die Forscher haben in wenigen Versuchen verschiedene Tiere Dieselabgasen ausgesetzt und die Ergebnisse aufgezeichnet.

Sie benutzten einen kleinen Dieselmotor (568 ccm, 6 PS), dessen Abgase in eine 10 Kubikmeter umfassende Kammer geleitet wurden, in die man die Versuchtstiere setzte. In allen Fällen starben die Tiere. Der Tod trat leichter ein, wenn man die Luftzufuhr des Motors drosselte. In diesem Fall steigt der Kohlenmonoxidgehalt (CO) der Abgase stark an. (Siehe z.B. "Diesel Engine Reference Book", Lilly, 1985, S. 18/8. Dort ist zu lesen, daß bei einem hohen Anteil von Luft im Luft-Treibstoff-Gemisch die Konzentration von CO in den Abgasen nur wenige ppm beträgt, bei einem luftarmen Gemisch (25:1) jedoch auf über 3000 ppm ansteigt. Es ist sehr einfach, die Luftzufuhr zu begrenzen. Die britischen Forscher deckten den Ansaugstutzen mit einer kleinen Metallplatte teilweise ab.)

Die Versuchstiere starben auch bei CO-armen Abgasen. Hauptsächlich an Stickstoffdioxid und anderen giftigen Komponenten.

Die in Treblinka benutzten Dieselmotoren waren erheblich größer. Sie stammten aus erbeuteten sowjetischen T-34 Panzern. Je nach Ausführung wogen die T-34 zwischen 26 und 31 Tonnen und wurden von einem 500 PS Motor angetrieben. Die in Treblinka benutzten Kammern umfaßten 60 Kubikmeter, das 6-fache der im Experiment benutzten Kammer. Die Leistung der verwendeten Motoren ist um weit mehr als einen Faktor 6 größer.

Man sollte sich in Erinnerung rufen, daß bei einer Kohlenmonoxidvergiftung nicht die Konzentration von CO, sondern das Verhältnis von CO zu O2 (Sauerstoff) die entscheidende Rolle spielt. In kleinen, mit Menschen vollgestopften, gasdichten Räumen sinkt der Sauerstoffgehalt rapide und beschleunigt so die Vergiftung mit CO. Wie erwähnt, beschleunigen die anderen giftigen Komponenten der Abgase die tödliche Wirkung.

Der SS war bekannt, daß es den Tod beschleunigt, wenn man so viele Opfer wie möglich in die Kammer zwängt und so wenig wie möglich freien Raum übrigläßt. Das läßt sich z.B. einem Brief vom 5.6.42 an SS-Obersturmbannführer Walter Rauf entnehmen, in dem es um "Gaswagen" geht (die in Chelmno und anderen Vernichtungslagern eingesetzt wurden). Der Brief ist recht lang, hier jedoch der wesentliche Absatz (mehr ist in der Datei mit Originaldokumenten zu finden, sowie in Nazism, Dokument 913).

"2) Die Wagen werden normalerweise mit 9-10 Menschen je Quadratmeter beladen. Bei den größeren Saurer Spezialfahrzeugen ist dies nicht möglich, weil - obwohl sie nicht überladen werden - ihre Manövrierbarkeit stark beeinträchtigt wird. Eine Verkleinerung der Ladefläche erscheint wünschenswert. Sie kann durch Kürzung des Fahrzeuges um etwa 1 Meter erreicht werden. Durch eine Verringerung der Ladekapazität kann das beschriebene Problem nicht beseitigt werden. Eine Verringerung der Personenzahl würde eine längere Betriebszeit erfordern, da der entstehende Leerraum mit CO gefüllt werden müßte. Im Gegensatz dazu erfordert eine verkürzte, aber vollständig ausgenutzte Ladefläche durch Verringerung des Leerraumes eine erheblich verkürzte Betriebszeit.

Ein weiteres, grausames Zeugnis für die von der SS entwickelte "Wissenschaft der Vergasung" ist der Brief von Dr. August Becker an SS-Obersturmbannführer Rauff vom 16.5.42 (Nazi Conspiracy, 418).

Die Anwendung des Gases erfolgt nicht korrekt. Um den Vorgang so kurz wie möglich zu machen, gibt der Fahrer Vollgas. Die zu exekutierenden Personen fallen dadurch nicht wie geplant in Ohnmacht, sondern werden bei Bewußtsein erstickt. Meine Anweisungen haben jetzt gezeigt, daß durch die richtige Anwendung des Gaspedals der Tod früher eintritt und die Gefangenen friedlich einschlafen. Verzerrte Gesichter und Ausscheidungen, wie zuvor beobachtet, treten jetzt nicht mehr auf.

Weitere Informationen wurden im November 1993 in mehreren Newsgruppen des Usenet veröffentlicht. smullins@ecn.purdue.edu quotes Holtz (see Recommended Reading section) und Elliot. Ein Blick auf die Daten zeigt die unterschiedliche Sauerstoff- und Kohlenmomoxidkonzentration in Dieselabgasen bei unterschiedlichen Gas-Luft-Gemischen:

Zusammensetzung der Dieselabgase bei korrektem Gas-Luft-Gemisch (Vol-%):

O2: 1.5%
CO2: 13.5%
CO: 0.5%

Zusammensetzung der Dieselabgase bei einem Gas-Luft-Gemisch von 0.094 (Vol-%):

O2: 0.3%
CO2: 10.2%
CO: 6.0%

Die Zahlen zeigen deutlich, daß eine einfache Begrenzug der Luftaufnahme dafür sorgt, daß ein Dieselaggregat genügend CO produziert, um den Abgasen eine schnelle tödliche Wirkung zu verleihen. (6 % entsprechen 60.000 ppm.) Diese Daten von Holtz und Elliot erschienen in Transactions of the ASMEder 1. Hälfte 1941 und waren den Nazis wahrscheinlich bekannt.

Mullins veröffentlichte einen UseNet-Artikel, in dem er auf Bergs " The Diesel Gas Chambers: Myth Within a Myth" eigeht (siehe auch pub/orgs/american/ihr/jhr/ jhr.v5n1), in dem er nicht nur demonstriert, wie Dieselaggregate schnell hochgiftige Abgase produzieren können, sondern in dem er Bergs eigene Referenzen bei der Beweisführung benutzt. (Text verfügbar in pub/orgs/american/ihr/ diesel.001 for the full article.)


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NS-Verbrecher John Demjanjuk

02.05.2009 um 00:09
Falls noch weitere Fragen zum Leuchter-Report auftreten sollten - hier die Qelle aus der man trinken sollte ehe man aus dieser anderen säuft:

http://www.akdh.ch/ps/ps_Leucht.html


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NS-Verbrecher John Demjanjuk

02.05.2009 um 00:09
Zitat von elnarcosantelnarcosant schrieb:Die Präsidentin des Zentralrats der Juden, Charlotte Knobloch, forderte ein rasches Gerichtsverfahren. „Dass sich seine Abschiebung nach Deutschland derart verzögert, ist unbegreiflich“, sagte Knobloch. Ein unnötiges Hinauszögern des Verfahrens gegen Demjanjuk sei nicht hinnehmbar.
Wo sie recht hat, hat sie recht!


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NS-Verbrecher John Demjanjuk

02.05.2009 um 00:10
@jafrael

Danke für diesen Artikel für mich besteht auch kein zweifel daran das diese Methode mit den Abgasen funktioniert.


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NS-Verbrecher John Demjanjuk

02.05.2009 um 00:13
@elnarcosant

Verstehe aber nun Deinen Hinweis auf Menschenraub nicht so ganz. Würde es di helfen nun eine web-site zu präsentieren, die nachweist, daß die Entführung des Herrn Eichmann rechtens war?


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NS-Verbrecher John Demjanjuk

02.05.2009 um 00:17
@jafrael

Ich bin kein Jurist aber ich denke das ein Prozess in Deutschland unter der voraussetzung das der Angeklagte Gekidnappt wurde nicht möglich ist weil alleine schon das Kidnapping gegen Deutsches Recht verstößt.


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NS-Verbrecher John Demjanjuk

02.05.2009 um 00:20
Einwas sag ich euch, wenn die Bestie mir über den Weg laufen würde, dann wären seine Tage gezählt.....egal, was passiert, Hauptsache der bekommt nie wieder Ruhe!


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NS-Verbrecher John Demjanjuk

02.05.2009 um 00:21
Mörderische Augen

Als historisches Lehrstück war der Prozeß gegen den SS-Mann Demjanjuk geplant. Er endete mit einem für Israel schmerzlichen Freispruch.
Höre Israel", stimmte die gebeugte Gestalt das traditionelle jüdische Glaubensbekenntnis an, "höre Israel, der Herr ist unser Gott." In seinen Gebetsmantel gehüllt, schluchzte der alte Mann, der als Kind den SS-Schergen entkommen war, seinen Schmerz hinaus: "Alle gingen sie in die Öfen, 200 Menschen, meine ganze Familie. Wie soll ich das ertragen?"

Als Meir Schamgar, Präsident von Israels Oberstem Gericht, am vergangenen Donnerstag den Freispruch für den Ukrainer John Demjanjuk, 73, verkündete, brachen leidvolle Emotionen auf.

"Ich bin verletzt", sagte Jaakow Spindler, der einst als Zeuge der Anklage den Autoschlosser Demjanjuk als jenen SS-Sadisten identifiziert hatte, den man "Iwan der Schreckliche" nannte. "Wie soll ich meinen Angehörigen erklären, daß der israelische Staat Nazis laufen läßt?" so der Überlebende des Todeslagers Treblinka. "Demjanjuk ist der Mörder, ich weiß es mit Gewißheit."

"Begründete Zweifel" an der Identität des Angeklagten jedoch bewogen die fünf Obersten Richter, das Todesurteil eines Jerusalemer Bezirksgerichts gegen Demjanjuk aufzuheben.

"Wachmann Demjanjuk ist von uns freigesprochen worden, weil Zweifel bestehen, ob er für die fürchterlichen Anschuldigungen verantwortlich ist, die gegen Iwan den Schrecklichen erhoben werden", schließt die über 500 Seiten lange Begründung. "Die völlige Wahrheit zu finden ist nicht die Aufgabe der menschlichen Richter."

Das Berufungsverfahren dauerte über drei Jahre, am Ende waren noch einmal zwei Wochen nötig, bis auch der letzte Richter sein zunächst abweichendes Urteil änderte: Für den juristisch und moralisch heiklen Freispruch wünschten seine Kollegen ein einstimmiges Votum.

Angesichts der Pressionen der Medien und des Rufs der Öffentlichkeit nach Rache befand Chaim Cohen, 82, früher selbst Richter an Israels Oberstem Gericht: "Die Entscheidung ist ein Sieg des Rechts."

Das fiel nicht leicht. Als historisches Lehrstück hatten die Israelis das Strafverfahren 373/86 geplant, als eine Reprise des Eichmann-Prozesses, der 1961 Israels kollektives Bewußtsein erschüttert hatte. Auch der Prozeß gegen Demjanjuk sollte "die leidvolle Geschichte des jüdischen Volkes, die wichtigste Wurzel für die Staatsgründung Israels, lebendig werden lassen", forderte bei Beginn 1986 der Erziehungsminister Jizchak --- S.104 Navon. Justizminister Mosche Nissim bezeichnete den Angeklagten seinerzeit öffentlich als "Massenmörder".

Nach Eichmann, dem perfiden Schreibtischtäter und Organisator der Juden-Transporte in die Vernichtungslager, sollte nun ein SS-Wachmann gerichtet werden, der 1942/43 am Tod von 875 000 Juden mitgewirkt hatte.

Es ging um mehr als den Schuldnachweis für einen Handlanger der nationalsozialistischen Todesfabriken: Die letzten überlebenden Zeit- und Augenzeugen konnten der ganzen Welt, vor allem der jungen Generation in Israel, den Genozid noch einmal ins Gedächtnis rufen - "als Warnzeichen, daß Völkermord nicht unbestraft bleibt", so Jizchak Arad, damals Vorsitzender der Holocaust-Gedenkstätte Jad Waschem.

Mit entsprechendem Aufwand wurde die "Rückkehr ins Grauen" (der Knesset-Abgeordnete Schewach Weiss) in Szene gesetzt. Das Gericht tagte in einem Kinosaal des Kongreßzentrums Binjanej ha''uma, Radio und Fernsehen übertrugen das Verfahren live. Für Schulklassen, Studenten und Soldaten wurden Besuche arrangiert. Demjanjuks Verteidigung sprach von einem "Schauprozeß wie zu Stalins Zeiten".

"Demjanjuk war, was die Israelis Rosch katan nennen - ein kleiner Kopf", schrieb Tom Segev, Kolumnist der angesehenen Tageszeitung Haaretz, "und der Prozeß hätte zeigen können, daß auch diese Menschen für ihre Handlungen verantwortlich sind - statt dessen zog es die Staatsanwaltschaft vor, die Schrecken der Todeslager nachzuerzählen." Und Segev rügte: "Die Atmosphäre, die das Verfahren umgab, und die Zeugen, die aufgerufen wurden, Demjanjuk zu identifizieren, machten einen Freispruch fast unmöglich."

Der Justizirrtum im Bezirksgericht war eine Mißgeburt der Entspannungspolitik aus den siebziger Jahren, die Moskau eine begrenzte Kooperation mit den USA eingetragen, zugleich aber auch Verunsicherung im Sowjetimperium ausgelöst hatte: Die Helsinki-Akte von 1975 weckte Freiheitshoffnungen und Unabhängigkeitsträume, vor allem bei ukrainischen Nationalisten, die in ehemaligen SS-Helfern oft nur Widerstandskämpfer gegen den Kommunismus sahen.

Um den neuen Partner Washington gegen landeseigene Sowjetgegner einzusetzen, schickte Moskau im Oktober 1975 US-Senatoren eine Liste mit 70 Namen angeblicher NS-Kollaborateure, die nach Amerika emigriert waren.

Darauf stand der Name des Ukrainers Fjodor Fedorenko, der SS-Wachmann im Vernichtungslager Treblinka gewesen war. Fedorenko gab das zu, bestritt aber, Verbrechen begangen zu haben. Washington lieferte ihn den Sowjets aus, die Fedorenko zur Abschreckung ukrainischer Antikommunisten in Simferopol (Krim) hinrichteten.

Auf der Kriegsverbrecherliste stand auch der Automechaniker John Demjanjuk aus Cleveland (Ohio), 1920 als Iwan Demjanjuk im ukrainischen Dorf Dub Makarensy geboren. Nach Abschluß seiner vierjährigen Schulzeit hatte er Zwangskollektivierung und Hungersnot erlebt. "Meine Angehörigen mußten Vögel, Mäuse, Ratten essen", erzählte er.

Als Rotarmist war er nach der Schlacht von Kertsch im Mai 1942 in deutsche Kriegsgefangenschaft geraten. Um dort nicht zu verhungern ("Für einen Laib Brot hätte ich meine Seele gegeben"), meldete er sich zu Hilfsdiensten für die SS. 1944 sei er - so sagte Demjanjuk später - in die galizische SS-Division zum Kampf gegen die Russen eingezogen worden, was ihm sein Oberleutnant von damals auch bestätigte.

Nach Kriegsende blieb Demjanjuk als Displaced Person in Deutschland, wurde Chauffeur bei der U.S. Army und emigrierte 1952 in die USA. In seinem Einwanderungsantrag log er, um ja nicht in die Sowjetunion repatriiert zu werden, er habe von 1937 bis 1943 in Polen gelebt, als Fahrer in einer Ortschaft namens Sobibor.

Gleich nach dem Krieg war den Alliierten noch nicht voll bewußt, daß sich in Sobibor auch ein Vernichtungslager befunden hatte, in dem die SS und ihre ukrainischen Hilfswilligen 250 000 Juden mit Gas umgebracht hatten.

Wußte Demjanjuk, ein Bauernjunge von schlichtem Gemüt, kein anderes Dorf zu nennen? Hatte er aus Vorsicht oder schlechtem Gewissen die Halbwahrheit gesagt? In Sobibor gab es (wie in Treblinka) neben der Mordstätte noch ein Arbeitslager, dazu ein SS-Gut. _(* Am 25. Februar 1987 vor Gericht in ) _(Jerusalem. ) --- S.105 Wo genau hatte er sich aufgehalten? Beweismittel mußten her - Zeugen und Dokumente. Den Sowjets war Demjanjuk aufgefallen, weil er aus Amerika seiner Mutter in der Ukraine ein Lebenszeichen geschickt hatte, unter Angabe seiner US-Adresse. Dann besuchte auch noch Demjanjuks Ehefrau Wera ihre ukrainische Heimat.

Michael Hanusiak, Herausgeber einer sowjetischen Propagandazeitschrift in New York, veröffentlichte 1976 in seinem Blatt News from Ukraine die Aussage eines Ignat Daniltschenko, der 1949 in der UdSSR zu 25 Jahren Lagerhaft verurteilt worden war: Er habe mit Demjanjuk zusammen bis zum März 1944 in Sobibor, danach im KZ Flossenbürg für die SS Posten gestanden.

Das Mordlager Sobibor wurde allerdings schon vor Ende 1943 von den Nazis geschleift. Im westdeutschen Bundesarchiv lag seit langem eine Akte, die für Flossenbürg einen SS-Hilfswilligen "Demenjuk" mit der Personalnummer 1393 aufführt. Der Zeuge Daniltschenko ist verstorben.

Hanusiak schob nach: 1977 druckte er das Faksimile eines Dienstausweises Nummer 1393, ausgestellt auf den SS-Wachmann Iwan Demjanjuk, der demnach am 27. März 1943 nach Sobibor abkommandiert worden war.

Da betrieb das Office of Special Investigations (OSI) des US-Justizministeriums, das gerade für die Jagd auf versteckte Nazis eingerichtet worden war, Demjanjuks Auslieferung. Aber nicht Moskau bekam ihn, sondern Jerusalem, und nicht wegen Sobibor: Fünf Überlebende von Treblinka wollten in Israel auf einem Foto in Demjanjuk jenen "Iwan" wiedererkannt haben, der an ihrer Leidensstätte das Gas eingeleitet hatte.

Dieser "Iwan der Schreckliche", wie er später genannt wurde, habe Frauen die Brüste abgeschnitten und mit der Peitsche einen Leichenträger gezwungen, eine Zwölfjährige zu schänden.

Der Dienstausweis diente dem OSI als Schlüsselbeweis. Demjanjuk verlor die US-Staatsbürgerschaft und wurde 1986 von zwei US-Polizisten nach Israel gebracht. Seine Verteidiger entdeckten Entlastungsmaterial, das die US-Ermittler unterschlagen hatten, etwa weitere Aussagen Daniltschenkos von 1979, auch Listen mit 43 Treblinka-Wärtern und 200 SS-Hiwis, auf denen Demjanjuks Name nicht erschien.

Die Anwälte argumentierten, ihr Mandant könne nicht gleichzeitig in Sobibor und im 200 Kilometer entfernten Treblinka gewesen sein. Als sie rügten, das Original des Dienstausweises fehle, besorgte der amerikanische Kommunistenfreund und Geschäftsmann Armand Hammer das Dokument aus Moskau.

Es war offenkundig gefälscht. Abteilungsleiter Louis-Ferdinand Werner vom Bundeskriminalamt in Wiesbaden klärte israelische Ermittlungsbeamte auf: Das Ausstellungsdatum fehle, der Kopf auf dem Lichtbild sei nachträglich einkopiert, die SS-Runen in der Druckschrift seien handgemalt.

Die Israelis verzichteten auf weitere Untersuchungen; einer sagte: "Wie sollen wir das unseren Leuten zu Hause klarmachen?" Werners Resümee: "Die fachlichen Bedenken sollten offensichtlich den politischen Aspekten untergeordnet werden."

In dem 17 Monate dauernden Prozeß hielt sich das Bezirksgericht an die Zeugenaussagen der fünf Treblinka-Opfer sowie an zwei nicht ganz deutliche Erklärungen von SS-Leuten zu Vorgängen, die mehr als 40 Jahre zurücklagen: Demjanjuk sei tatsächlich der Schreckliche.

Der Treblinka-Häftling Eliahu Rosenberg trat im Gerichtssaal vor Demjanjuk (der ihm die Hand bot) und rief: "Ich habe nicht den leisesten Zweifel, nicht ein Zögern. Iwan aus Treblinka, von den Gaskammern. Ich sah die mörderischen Augen, das Gesicht. Wie kannst du es wagen, mir deine Hand zu reichen." Allerdings hatte Rosenberg _(* Mit einem Foto seines ermordeten ) _(Vaters. ) 1945 in einem handschriftlichen Protokoll berichtet und 1947 wiederholt, Iwan der Schreckliche sei beim Häftlingsaufstand 1943 in Treblinka mit einer Schaufel erschlagen worden.

Nachdem das Jerusalemer Gericht ohne den Schatten eines Zweifels am 25. April 1988 Demjanjuk als Treblinka-Massenmörder zum Tode verurteilt hatte, fielen sich viele Zuhörer singend und tanzend in die Arme. Der Gerichtssaal, so ein Kommentator, "bot ein Bild triumphaler Rache". Zeuge Rosenberg: "Jetzt fühle ich mich besser."

Für die Revision kündigte Demjanjuks Verteidiger Dov Eitan (der kurz darauf ums Leben kam) "eine Überraschung" an. Der bayerische Schriftsachverständige Dieter Lehner hatte den Dienstausweis genauer untersucht. Er eruierte falsche Dienstsiegel, fehlerhaftes Deutsch, ein verirrtes "k" von einer Vorlage, die zur Manipulation der Unterschrift verwendet worden war.

Weitere Indizien: Grammatische Zeichen fehlten oder waren nicht gedruckt, sondern gezeichnet. Die Dienstnummer 1393 war noch vor Demjanjuks Gefangennahme ausgegeben worden, das Foto wurde wahrscheinlich aus dem Regensburger Führerschein Demjanjuks von 1947 entnommen und auf Frontalansicht retuschiert.

Um die Zweifel zu entkräften, recherchierten die Ankläger in der zerfallenden Sowjetunion - und sie fanden dort auch Entlastungsmaterial. In den Aussagen von 37 in der UdSSR verurteilten Treblinka-Wächtern erschien der Nachname des schrecklichen Iwan als "Martschenko", Personalnummer 476.

So wurde John Demjanjuk, der im Prozeß durch sein unangebrachtes Grinsen, durch Luftküsse und ein fröhliches "Guten Morgen" auf hebräisch irritiert hatte, nach sieben Jahren Haft freigesprochen, obschon ihn das Gericht für einen Sobibor-Schergen hält - deswegen aber war er nicht angeklagt und auch nicht ausgeliefert worden.

Da auch in Amerika eine gerichtliche Revision seiner Ausbürgerung schwere Fehler der Behörden nachgewiesen hat, kann er womöglich in die USA zurück. Fürs erste wird Demjanjuk in der freien Ukraine erwartet.


http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument/42/01/dokument.html?titel=Mörderische+Augen&id=13681024&top=SPIEGEL&suchbegriff=demjanjuk&quellen=&qcrubrik=geschichte


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NS-Verbrecher John Demjanjuk

02.05.2009 um 00:21
Aus im Juni 2006 freigegebenen CIA-Akten geht hervor, dass der Aufenthaltsort Eichmanns sowohl dem deutschen Geheimdienst (und damit mutmaßlich auch der Regierung) als auch der CIA bereits zwei Jahre zuvor bekannt war. [6] Vermutlich aus Angst vor der Belastung damaliger hochrangiger Regierungsmitarbeiter wie Hans Globke wurde diese Information nicht offiziell an Israel weitergegeben. Bereits 1954 hatte Simon Wiesenthal Kenntnis von Eichmanns Aufenthalt in Argentinien. Doch weder der World Jewish Congress (WJC) noch der Mossad zeigten damals Interesse an einer Ergreifung.

aus: Wikipedia

Somit kann in diesem Falle Notwehr gegen "Verhinderung der Verfolgung einer Straftat" als "höherwertiges Rechtsgut"angeführt werden.


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corazon Diskussionsleiter
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NS-Verbrecher John Demjanjuk

02.05.2009 um 00:24
Zitat von GilbMLRSGilbMLRS schrieb:Einwas sag ich euch, wenn die Bestie mir über den Weg laufen würde, dann wären seine Tage gezählt.....egal, was passiert, Hauptsache der bekommt nie wieder Ruhe!
Hier ein aktuelleres bild:

/dateien/pr53834,1241216689,demjanjuk1


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NS-Verbrecher John Demjanjuk

02.05.2009 um 00:27
@jafrael
Zitat von jafraeljafrael schrieb:Doch weder der World Jewish Congress (WJC) noch der Mossad zeigten damals Interesse an einer Ergreifung.
Warum hatte der World Jewish Congress noch der Mossad Interesse daran Eichmann zu schnappen ?


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NS-Verbrecher John Demjanjuk

02.05.2009 um 00:38
@warneverends

Das hatte mit der damaligen politischen Situation Deutschland/Israel zu tun. Beide Seiten hatten zu DER Zeit kein Interesse daran. Die Deutschen weil zu viele Täter noch in Amt und Würden saßen - die Israelis, weil man diese Tatsache für finanzielle Zwecke nutzen konnte.

Aus diesem Grunde ist auch Herr Mengele seiner gerechten Strafe entzogen worden, OBWOHL den deutschen Behörden bekannt war, WO er sich aufhielt. Der Mann hatte schließlich Bücher in der deutschen Botschaft ausgeliehen und die Ausleihung mit seinem vollen richtigen Namen Josef Mengele unterschrieben. Der deutsche Botschafter hatte Jahrzehnte später erklärt man habe ihm seitens des Auswärtigen amtes jegliche aktion gegen Mengele untersagt.

Das klingt natürlich alles sehr anders als von "angebräunten" Zeitgenossen kolportierte Behaupptung von wegen "allierter Kontrolle" usw. .


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corazon Diskussionsleiter
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NS-Verbrecher John Demjanjuk

02.05.2009 um 00:41
"Hausmeister der Gaskammern"

Seit mehr als 30 Jahren beschäftigt er die Justiz: KZ-Aufseher Iwan Demjanjuk floh nach Kriegsende in die USA, flog auf, wurde an Israel ausgeliefert und zum Tode verurteilt. Als Russlands Archive geöffnet wurden, kippte das Urteil. Nun soll ihm erneut der Prozess gemacht werden - in Deutschland. Von Andreas Mix

http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/2380/_hausmeister_der_gaskammern.html?o=position-ASCENDING&s=7&r=1&a=2380&c=1


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