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Das bedingungslose Grundeinkommen

20.847 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Geld, Sozial, Grundeinkommen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Das bedingungslose Grundeinkommen

19.09.2009 um 11:17
@Hohlraum

Die Abschreibungen des Wertverlustes in der Wirtschaft müsste prinzipiell in dieses System voll adaptierbar sein. Ich hab das ebendgrade mit Steuerabsetzung verwechselt.

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Das bedingungslose Grundeinkommen

19.09.2009 um 11:23
OK, dann ist dieses gedankliche Manko welches ich in dem Szenario sah, ja schon beseitigt.

Alle anderen Absetzbarkeiten von der Steuer fallen natürlich weg, um die nötige Grundsteuer von 50% nicht zu verfälschen und sichere Zahlen zu haben.
Bedeutet eben auch für den Arbeiter dass er seine Arbietsfahrten nicht mehr absetzen kann. Sonderregelungen für Behinderte bedürfen hoffentlich keine Erwähnung, da sie ein Selbstverständnis sein sollten


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Das bedingungslose Grundeinkommen

19.09.2009 um 11:27
@Hohlraum
Zitat von HohlraumHohlraum schrieb:Sonderregelungen für Behinderte bedürfen hoffentlich keine Erwähnung, da sie ein Selbstverständnis sein sollten
Selbstverständlich.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

21.09.2009 um 13:15
Zitat von interpreterinterpreter schrieb am 18.09.2009:Umsatz? Du bist Selbstständig?
@interpreter
Ja bin ich.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

21.09.2009 um 13:22
Zitat von SamzonSamzon schrieb am 18.09.2009:ich kann es mir nicht leisten, 100-euro auch keine 30-euro monatlich auszugeben, weder für golf noch für tennis.
@Samzon
Du hast geschrieben das du normales Golf und Minigolf spielst aufem Campingplatz. Was soll denn jetzt diese Aussage ?


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Das bedingungslose Grundeinkommen

21.09.2009 um 15:03
@einar

Als Selbsständiger sind in diesem system nicht deine Umsätze dein Einkommen sondern deine Gewinne. Umsatzsteuer fällt langfristig komplett weg. Wenn du Leute beschäftigst, zahlst du für die Leute keine Lohnnebenkosten mehr.
Je nach Branche könnte dich auch der Anstieg der Kaufkraft interessieren. Grad für Selbstständige ist das System mehr als nur interessant.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

21.09.2009 um 15:05
Ahja... Die Beiträge für die Krankenkasse fallen auch weg.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

22.09.2009 um 11:40
@interpreter
Was das Grundeinkommen angeht weis ich bereits was es für mich als Arbeitgeber beinhalten würde.

Allerdings haben wir doch über Steuererhöhungen für Besserverdienende aus Gründen der Solidarität gesprochen.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

22.09.2009 um 16:57
Hallo ihr Menschen,

ich beschäftige mich seit 2-3 Wochen mit dem Bedingungslosen Grundeinkommen, zugegebenermaßen nicht lange genug, als dass ich einen vollkommenen Durchblick haben könnte zwecks Finanzierbarkeit.

Mich würde eine Umfrage, ein Voting hier auf allmystery interessieren. Eine Umfrage, die sich mit einem der Hauptkritikpunkte am bGe auseinandersetzt. Es gab schonmal so eine Umfrage (ich meine sie im bGe essay gesehen zu haben, bin mir aber nicht sicher).

Hier der 1. Teil der Umfrage:

Wenn es ein bGe geben würde würden Sie / würdest Du

- weiterhin Ihre/deine derzeite Tätigkeit auf dem Arbeitsmarkt ausüben

oder
- weiterhin arbeiten gehen, aber in einem anderem Job
oder
- erstmal ausschlafen und fragen: Was will ich machen?


Und hier der 2. Teil:

Wie, denken Sie/denkst du, würden alle anderen mit dem bGe umgehen:

- aufhören zu arbeiten

oder
- weiter arbeiten, ob nun im selben Bereich oder woanders


Leider kann man hier keine Umfrage einfügen oder ich bin noch nicht durchgestiegen, wie man das macht. Vielleicht kann ein Admin helfen.

Die letzte derartige Umfrage, die ich beobachtet habe, hat eindeutig gezeigt, dass rund 80% der Befragten weiterhin arbeiten gehen würden, mit und ohne Wechsel des Tätigkeitsfeldes.
Dennoch - und das ist meiner Meinung nach ein ziemlich großer springender Punkt - dennoch glaubten auch 80% in dem 2. Teil der Umfrage, dass alle anderen einfach faulenzen würden. Da ist doch Null Vertrauen in den Nächsten oder? Was bedeutet das? Meiner Ansicht nach bedeutet es, dass die meisten Menschen ihre Mitbürger, Nachbarn, sogar Verwandte und Bekannte, Freunde...ums mal oberflächlich auszudrücken, für einen faulen Hund halten, obwohl sie von sich selber behaupten, Arbeitstiere (im positiven Sinne) zu sein. Vermutlich weil sie a.) von den Arbeitslosenzahlen geschockt sind, und b.) durch die Medien, die uns ständig "Sozialschmarotzer" vor Augen halten, beeinflusst sind. Der Begründungen gibt es wahrscheinlich viele.


Ich bin für ein Grundeinkommen, und zwar für ein bedingungsloses. Ich bin jemand, der vom Staat lebt, Hartz IV ist mein "Einkommen". Der ein oder andere mag jetzt mit dem Finger auf mich zeigen und sagen: Bist doch selber schuld, hättest dich doch um "anständige Ausbildung und Arbeit" bemühen können. Dein eigenes Tun und Handeln hat dich doch in diese Misere gebracht, dich und deine 12jährige Tochter.

Dem kann ich nur entgegnen: Ja. Du hast recht. Mein eigenes Tun und Handeln, mein eigener Kopf, meine Gefühle, mein Umfeld und mein Charakter haben mich zu dem gemacht was ich bin.

Doch ich trage, selbst mit wenig Geld, mit Geld vom Staat, meinen Teil zu der Gesellschaft bei und ich würde gern noch viel viel mehr tun, da ich auf dem Weg bin, mich und das was ich will, zu finden. Mir fehlt die Ausbildung zur "anerkannten" Sozialpädagogin, ich habe sie abgebrochen, weil man mich zwingen wollte, die christlich/katholische Lehre zu praktizieren. Mir fehlt auch die Ausbildung zum Mediengestalter, die habe ich auch abgebrochen, da ich damals im gestalterischen Unterricht mehr drauf hatte als der Dozent. Was mir mit übler Nachrederei und Intrigen "honoriert" wurde. Ich habe ein Fachabi begonnen, richtung Gestaltung - auch das habe ich abgebrochen, weil ich in einer Beziehung mit jemandem steckte, der in meiner Klasse war, mit dem ich zusammen lebte und der im Suff um sich schlug. Ich habe mir innerhalb eines Jahres a n s a t z s w e i s e die Grundlagen im Beruf des Onlineredakteurs beibringen dürfen, per Fernstudium, um hinterher festzustellen, dass das was ich erlernt habe, völlig veraltet ist und Arbeitgeber in dieser Branche ein Auto, eine 10jährige Berufserfahrung und im Idealfall einen 25jährigen Arbeitnehmer erwarten. Und den Zwang, meine Heimat zu verlassen nicht zu vergessen. Das seelische Wohl meiner Tochter steht weit hinter dem finanziellen Wohl der gesamten Familie. Wunderts euch, wenn ich sage, da bleib ich lieber arm?
Wieviel davon kann ein Mensch ertragen? Das ist sehr unterschiedlich und diese Tatsache vergessen die meisten und am häufigsten die, die den "Arsch in der Hose" haben, was durchzuziehen, was NICHT ihren Ansichten, Träumen und Gefühlen - ihrem Inneren entspricht. Und das im großen Maße.
Ich hab so nen Arsch nicht, hatte ich nie und ich denke, ich werd mich auch nicht soweit verbiegen, dass ich den jemals habe. Das ist so'n Punkt, an dem bei mir das Wort "Menschenwürde" als allererstes greift. Auch wenn es den Menschen in Afrika oder den sogenannten "3. Welt-Ländern" noch schlechter geht als mir hier in Deutschland.

Würde es ein bedingungslosen Grundeinkommen geben, würde ich sofort anfangen zu lernen, da ich mir Bildung leisten könnte. Ich bekomme keine Ausbildung mehr finanziert vom Staat und erst recht nicht von den Schulen selber. Auch keine, die mir beruflich das ermöglicht, von dem ich meine, dass das meine Berufung ist, nämlich die Familienhilfe und Kinder/Jugendarbeit. Und dann würde ich arbeiten, mit den Kids, gerne auch ehrenamtlich. Weil ich den Kopf um meine eigene Existenz und die meiner Familie frei habe.

Und wo wir gerade bei Kindern und Jugendlichen sind, was glaubt ihr Kritiker am bGe, welchen Einfluss eben dieses bGe auf diese hätte? Natürlich werden gleich die Stimmen laut, die da behaupten: "Die würden ja dann gar keinen Anreiz mehr haben, zu lernen!! Sind doch eh alle faul!" Da halte ich aber folgendes dagegen:

1. Kein Kind/Jugendlicher wird faul/schlecht/böse geboren, ganz im Gegenteil, sie sind die wissensdurstigsten Personen, die es auf dem ganzen Erdball gibt. Wird ihnen Bildung verwehrt (sei es durch mangelndes Sozialarrangement des Staates, sei es durch fehlende Gelder in Schulen, fehlendes Geld von daheim etc), dann erst äußert sich diese Hilflosigkeit in Gewalt, Faulheit, Arroganz und letztendlich Dummheit. Ich denke, da beisst die Maus keinen Faden ab.

2. Hätte ein Jugendlicher im heranwachsenden Alter einen bestimmten Geldbetrag in Form des bGe sicher in der Tasche oder auf seinem Konto, würde Verantwortungsbewusstsein schon in frühesten Jahren geschult werden. Ganz nach dem Motto: "Das ist mein Geld, es ist an mir, was ich daraus mache". Warum gehen Jugendliche saufen? Um Spass zu haben UND den stressigen und teilweise doch recht perspektivenlosen Alltag zu entkommen. Haben sie ein sicheres Einkommen, entfällt diese Perspektivenlosigkeit und ungeahnte kreative Kräfte werden frei.

3.Kinder/Jugendliche aus "nicht so gutem Hause" könnten sich abnabeln, von ihren alkoholsüchtigen und auch gewalttätigen Eltern. Kein: "Solang du deine Füße unter meinen Tisch steckst..." mehr.

4. Letztendlich liegen sie den Eltern nicht mehr auf der Tasche. Macht euch euren Reim draus, was das für die Universitäten bedeutet, Professoren bilden zukünftige Professoren aus, Bildung wächst und wächst, und Bildung ist DAS Potenzial Deutschlands. Wir haben weder genügend Öl noch andere Ressourcen, die uns auf Dauer finanzieren könnten.


Auweia, das war aber viel jetzt. Entschuldigt bitte, aber alles was mir grade durch den Kopf geht, nachdem ich viele viele Seiten in diesem Thema gelesen habe, kürzer zu fassen, ist mir nicht möglich gewesen. Ich hoffe sehr, der ein oder andere nimmt mind. ein paar Gedanken davon in sich auf. (ich hab ja noch soviel mehr....)

KleinesWesen


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Das bedingungslose Grundeinkommen

22.09.2009 um 17:47
@KleinesWesen
zuerst - anerkennung -- eigentlich weisst du ja, was du willst - was du lernen möchtest - -
bedauerlicher weise wird dir - auch mit einem bge - manche begegnung mit personen nicht erspart bleiben, die dir steine in den weg legen . .

du hast eine vision - erhalte sie dir - -

nicht nur die zeitige unabhängigkeit von eltern ist gegeben (mit hartz IV erst ab dem 25. lebensjahr!!!) - sondern somit die möglichkeit zeitig genug selbstbestimmt für sich verantwortung zu tragen . .

unendlich viel steckt in dieser hoffnung: ich habe ein einkommen, damit ich auskommen kann --

ob ich nun die wohnung teile, allein bleibe, ob ich dieses einkommen für jux und dollerei ausgebe - oder aber mir mal einen größeren traum erfülle - -

jede haltung dazu ist so individuell eben für jeden das richtige - -

und wenn du sagst: nun schule hat erstmal nicht geklappt, aber ich steige ein für vielleicht einen hunderter drauf, um wenigstens die praxis zu haben, um wenigstens mit meinen arbeiten, die ich verrichte, mich neu zu bewerben, denn ich bin dann mehr als nur ein "schüler" - dann ist der hohe anspruch des bge erfüllt .. . : mit diesem einkommen seinen beruf, seine berufung zu finden . . .

umfragen hinken deshalb, weil man nicht stets bei einer meinung bleibt - heute ist so - morgen aus neuen erfahrungen, anderen eindrücken ist sie anders . . . . jeder ist im wandel - -

für mich würde dieses bge bedeuten, dass es meine "insel" nicht mehr geben braucht - und darüber wäre ich unendlich glücklich, denn dann könnte auch ich meine hobby`s zum beruf machen - könnte meine kreativität, meine liebe zur natur, meine liebe zu büchern ausleben -- und bräuchte nicht mehr menschen würde zu geben, die sie in diesem system verloren haben . .

ein wunderbarer traum . . . danke kleines wesen . .. .


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Das bedingungslose Grundeinkommen

22.09.2009 um 19:28
@einar

Steuererhöhungen allein aus Solidaritätsgründen sind der falsche Weg. Das System braucht ein völlige Neueinstellung kein simple Steuererhöhungspolitik.
"Die Reichen müssen zahlen" ist simple Polemik, inhaltslos und sicher keine Lösung.

@KleinesWesen

guter Beitrag. Ich stimme dir in vielen Dingen zu. Das Modellprojekt in Afrika zeigt auch deutlich wie recht du hast bezüglich des Engagement das das auslöst. Allerdings nicht nur von den Kindern. Die Ausgaben für Bildung durch die Eltern sind ebenso rapide angestiegen.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

23.09.2009 um 11:21
Zitat von interpreterinterpreter schrieb:Steuererhöhungen allein aus Solidaritätsgründen sind der falsche Weg. Das System braucht ein völlige Neueinstellung kein simple Steuererhöhungspolitik.
"Die Reichen müssen zahlen" ist simple Polemik, inhaltslos und sicher keine Lösung.
@interpreter
Genau meine Meinung.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

23.09.2009 um 11:36
@KleinesWesen
4 Ausbildungen abgebrochen und jedes mal waren es andere schuld?
Sich beklagen, dass der Staat keine 5. mehr sponsorn will?
Wo siehst du die Obergrenze?
Die Bildungsmöglichkeiten sind doch da. Das sich bei dem Lebenslauf die Personalchefs nicht bekriegen werden um dich zu bekommen, verblüfft hoffentlich niemanden.
Warum machst du dich nicht selbstständig?


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Das bedingungslose Grundeinkommen

23.09.2009 um 13:16
@KleinesWesen
Zitat von KleinesWesenKleinesWesen schrieb:Die letzte derartige Umfrage, die ich beobachtet habe, hat eindeutig gezeigt, dass rund 80% der Befragten weiterhin arbeiten gehen würden, mit und ohne Wechsel des Tätigkeitsfeldes.
Dennoch - und das ist meiner Meinung nach ein ziemlich großer springender Punkt - dennoch glaubten auch 80% in dem 2. Teil der Umfrage, dass alle anderen einfach faulenzen würden. Da ist doch Null Vertrauen in den Nächsten oder? Was bedeutet das? Meiner Ansicht nach bedeutet es, dass die meisten Menschen ihre Mitbürger, Nachbarn, sogar Verwandte und Bekannte, Freunde...ums mal oberflächlich auszudrücken, für einen faulen Hund halten, obwohl sie von sich selber behaupten, Arbeitstiere (im positiven Sinne) zu sein. Vermutlich weil sie a.) von den Arbeitslosenzahlen geschockt sind, und b.) durch die Medien, die uns ständig "Sozialschmarotzer" vor Augen halten, beeinflusst sind. Der Begründungen gibt es wahrscheinlich viele.
Sehr gut, daß Du das ausführlich erwänt hast - über diesen Umstand ist schon viel geschrieben worden. Und zu recht! Selten würde nämlich so deutlich wie der Mensch über den Mitmensch denkt.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

23.09.2009 um 18:25
@klarabella
Zitat von emanonemanon schrieb:4 Ausbildungen abgebrochen und jedes mal waren es andere schuld?
Nein und das habe ich auch so geschrieben, mein eigenes Tun und Handeln sind an meiner "Misere" schuld, ich habe auf gegebene Umstände reagiert, sei es nun in der Fachschule für Sozialpädagogik, sei es beim Mediengestalter oder beim Fachabi. Das meine Reaktionen nicht die sind, die ein Staat oder meine Mitbürger von mir erwarten, ist mir vollkommen klar. Man wird nach Ausbildung und Arbeit beurteilt, nicht als Mensch.
Nebenbei bemerkt, war die letzte Ausbildung (das Fernstudium zur Onlineredakteurin) kein Schuss in den Ofen, sondern wurde mit "sehr gut" bestanden. Nur hätte das jeder 10.Klässler hinbekommen, bis auf den gestalterischen Teil vielleicht. Das liegt nunmal nicht jedem.
Zitat von emanonemanon schrieb:Sich beklagen, dass der Staat keine 5. mehr sponsorn will?
Wo siehst du die Obergrenze?
Beklagt habe ich mich eigentlich nicht. Aber wenn du mich schon so fragst, wo die Obergrenze ist, möchte ich dir antworten: Eigentlich sollte es keine geben. das wäre der Idealfall, wenn man jederzeit, egal welchen Alters oder Herkunft, egal welchen sogenannten "Stand" man in der Gesellschaft hat, sich neu ausbilden lassen könnte. Ein Traum der immer bestehenden Bildungsmöglichkeiten, die frei für jeden zugänglich sind (ich weiß. Utopie.). Jeder könnte lernen was er wollte, auch wenn er sich zehnmal umentscheidet. Bis er genau das gefunden hat, was er Beruf(ung) für sich persönlich nennen kann.
Zitat von emanonemanon schrieb:Die Bildungsmöglichkeiten sind doch da.
Wenn du das nötige Kleingeld dafür hast, ja.
Zitat von emanonemanon schrieb:Das sich bei dem Lebenslauf die Personalchefs nicht bekriegen werden um dich zu bekommen, verblüfft hoffentlich niemanden.
Nein, niemanden. Ein Lebenslauf beinhaltet nur die erwerbsmäßigen Tätigkeiten, bringt aber nie wirklich die Lebenserfahrungen hervor, die ein Mensch gemacht hat. Du brauchst Scheine und Papiere um was darzustellen, ansonsten bist du unwürdig, ungebraucht. Sobald du in einem Lebenslauf stehen hast, dass du soundso viele Jahre arbeitslos warst, hast du doch schon den fetten Stempel "unbrauchbar" auf der Stirn oder?
Was du während deiner Langzeitarbeitslosigkeit alles an Mitmenschlichkeit geleistet hast, steht nunmal auf keinem Papier. Wie dich die Leute aus deiner nächsten Umgebung sehen auch nicht. Nicht der Mensch zählt, sondern das Blatt Papier.
Das ist ein Grund, warum mich das Bedingslose Grundeinkommen interessiert, ich kann dann ehrenamtlich arbeiten. Muss niemandem was verkaufen, sondern kann da sein, wo ich gebraucht werde. Ich hab nen riesengroßen Rucksack voller Lebenserfahrung, den könnte ich noch weiter für andere (junge Mütter, Kinder/Jugendliche, dem Penner auf der Straße usw.) öffnen, wüsste ich meine Existenz gesichert, hätte ich nicht ständig das Amt im Nacken, das mich mich mit Sanktionen strafen will.
Zitat von emanonemanon schrieb:Warum machst du dich nicht selbstständig?
Weil man sich mit Lebenserfahrung alleine nicht selbstständig machen kann. Ich hab soviel gelernt, über mich selbst und über den Menschen, nur steht das auf keinem Papier.
Und ich werd den Teufel tun, mich in irgendeine Richtung, die sich gerade anbietet weil der "Kunde" gut zahlt, selbstständig zu machen. Das widerspricht mir selber, meiner Sichtweise, meiner Lebensweise.

Alles in allem weiß ich doch, dass ich Fehler gemacht habe. Dass ich mit meinem heutigen Wissen das Durchhaltevermögen haben würde, was mir damals schlicht un einfach gefehlt hat. Macht mich das zu einem schlechteren Menschen? Und die Leute, denen es genauso geht, dass sie über Jahre hinweg nicht wissen, wohin mit sich und ihren Gedanken und Wünschen, die kein klares Ziel für sich finden können? Sind das alles Schmarotzer, faule Schweine ? Sind sie deshalb dumm? Oder vielleicht doch einfach nur andersdenkend?

Genug gerechtfertigt? Mache ich ja gerne, da ich nicht viel zu verbergen habe.
Du magst jetzt vielleicht denken: Da ruht die sich lieber darauf aus, dass wir für sie arbeiten gehen und Steuern zahlen.
Darfst auch gerne mit dem Finger auf mich zeigen, mir macht das nichts mehr aus.
Ich weiß, wo meine Stärken liegen, ich habe Denkprozesse hinter und vor mir, die mindestens genauso anstrengend sind, wie die 8Stunden an der Kasse oder im Büro.
Viele viele quälende Stunden, tagein, tagaus, wenn du dich fragst, warum bin ich hier bzw. was ist meine Aufgabe, welche Werte setze ich, geht es mir darum reich zu werden oder geht es mir darum Nähe, Wärme und Geborgenheit zu geben. Zuneigung, an der es überall, wo du nur hinschaust immer wieder fehlt. Was passiert mit der Welt, welchen Zweck erfüllt diese permanente Zerstörung, dieses permanente Zertreten der Menschenrechte, die wir Menschen selber aufgesetzt haben?

Ich war 3 Jahre lang Community-Administratorin in einem Gamerforum mit ca. 20000 Mitgliedern. Hab dort Streits - z w i s c h e n m e n s c h l i ch e s - geschlichtet, Liebe gestiftet und letztendlich einen Kummerkasten aufgemacht, der sehr sehr großen Anklang fand.
Ich war und bin schon immer Kummerkasten, wo ich hingehe, schütten mir die Leute ihr Herz aus. Mag für dich wie Mülldeponie klingen, ich für meinen Teil spüre genau das, was den Mensch zum Menschen macht. Ich will dafür kein Geld, nur Akzeptanz eben in Form von so nem Grundeinkommen, weil ich nur so noch stärker werden kann. Da ich von Angst befreit bin. Angst vor Sanktionen, zu privaten Fragen, die Angst jegliche Lebensgrundlage zu verlieren und zu hungern.

Klarabella, frage dich selber, was du machen würdest, wenn es das bGe gäbe. Geh dabei aber wirklich in die Tiefe und kratze nicht nur an der Oberfläche. Du musst hier nicht darauf antworten, wichtig ist mir nur, dass du für dich darüber gründlich nachdenkst. Leg alles ab, was dich gedanklich einfriert, wie Unterkunftskosten, Nahrung, diese wovon-soll-ich-leben-Frage. Denn darum brauchst du dir mit einem bGe keine Sorgen zu machen, es soll mal nur und ganz allein um dich und deine Persönlichkeit gehen. Vielleicht sagst du, dass du genauso weiter arbeitest, in dem Job, den du gerade hast, selbst dann ist dir mit dem bGe eine Angst genommen, nämlich wieder die Frage nach der Existenz, wenn du nun doch eines Tages mal aussteigen willst oder gar aus gesundheitlichen/privaten Gründen musst.

@jafrael: Ich habe herausgefunden, dass es hier eine Umfragen-Kategorie gibt, und es gibt dort sogar eine Umfrage zum bGe! Nur leider gefallen mir die Antwortmöglichkeiten dort nicht. Zwar fragt der Umfragenersteller: "Wer von euch würde arbeiten gehen?" aber die Antwortmöglichkeiten passen nicht dazu. Überzeug dich selber, hier ist der Link. Umfrage zum bedingungslosen Grundeinkommen (BGE)
Bin mir nun nicht sicher, ob man ne 2. Umfrage aufmachen sollte dazu, mit den von mir in meinem 1. post hier genannten Punkten. Vielleicht kommt dann der Adminhammer und löscht mit der Begründung: Hammwa scho, brauchma nich nochema.


@interpreter
Danke =)


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Das bedingungslose Grundeinkommen

23.09.2009 um 18:28
@KleinesWesen
Zitat von KleinesWesenKleinesWesen schrieb:Vielleicht kommt dann der Adminhammer und löscht mit der Begründung: Hammwa scho, brauchma nich nochema.
Der kommt bestimmt! :D


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Das bedingungslose Grundeinkommen

23.09.2009 um 20:15
@KleinesWesen

Man kann über Deine Zeilen denken, wie man will, mir sprechen sie aus dem Herzen.
Deinen Worten ist nichts hinzuzufügen.
Nicht wir müssen uns der Wirtschaft fügen.
Sie ist kein Naturgesetz.
Die Wirtschaft muss uns und unseren Kindern und Enkeln dienen. Was dem im Weg steht , muss geändert werden.

1. Mitmenschlichkeit, Empathie und Altruismus machen den Menschen erst menschlich.

2. Gier, Clevernes und Wettbewerbsorientierung sind schon bei Tieren vorkommende Verhaltensweisen und nicht typisch menschlich.

Das bGE basiert auf 1. Die Gegner des bGe bauen ihre Argumentation auf 2. auf.

1. bedeutet Weiterentwicklung. 2. bedeutet Stagnation=Rückschritt.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

23.09.2009 um 20:17
( nur Cleverness ist clever)


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Das bedingungslose Grundeinkommen

23.09.2009 um 20:21
Naja so schön ich persönlich das bedinungslose Grundeinkommen mögen würde, es ist totaler Quatsch.

Warum?

Weil es unfair gegenüber anderen Ländern wäre und weil es unheimich viele Einwanderer deswegen gäbe.

Ansonsten sind die typischen Argumente dagegen nur von Sklaven die sich versklaven lassen und das ungerecht finden wenn sich andere eben dagegen sträuben.

Zudem ist der Mensch von Natur aus nicht arbeitsscheu. Er ist nur Arbeitsscheu weil er arbeiten muss, unter beschissenen Umständen oder halt zuviel.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

23.09.2009 um 20:32
@kollateral
Zitat von kollateralkollateral schrieb:Weil es unfair gegenüber anderen Ländern wäre und weil es unheimich viele Einwanderer deswegen gäbe.
Naja, die anderen Länder kochen auch ihr eigenes Süppchen und der Zustand in Deutschland interessiert sie wahrscheinlich nur am Rande.

Das Grundeinkommen dürfte natürlich eine Migrationsflut auslösen. Vorwiegend aus den ärmeren Ländern Osteuropas. Aber ich denke mal, das hier wohl schon einige Sicherungen installiert würden, damit Deutschland kein Selbstbedienungsladen wird. Was er ansich ja teilweise schon ist. Gewußt wie... ;)


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