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Radikaldemokratie/direkte Demokratie

322 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Demokratie, Direkte Demokratie, Volksentscheid ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Radikaldemokratie/direkte Demokratie

20.05.2020 um 20:14
@taren
Berechtigter Einwand, bisher sprechen sich halt sehr viele Experten aus dem Gebiet der Informatik gegen ein digitales Wahlsystem aus. Gut möglich, dass sich das in näherer Zukunft rasch einmal ändert und verlässliche Methoden die derzeit gängige Papierwahl ablösen können werden. Bisher wüsste ich davon aber nichts. Die Staaten, die die digitalen Wahlen schon umgesetzt haben, sehen sich hinsichtlich Manipulation und Intransparenz immer wieder mit Problemen konfrontiert.

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Radikaldemokratie/direkte Demokratie

20.05.2020 um 20:44
Zitat von mpgg-mbhmpgg-mbh schrieb:Ich kann verstehen das eine Mehrheit meine Meinung nicht teilt aber ich verstehe nicht das wenn eine Mehrheit bis zu 99,99% eine Meinung teilt und bestimmt 0,01% das komplette Gegenteil machen könnte, das ist keine Mitbestimmung!
Soso und wenn 99,9 Prozent dann entscheiden, dass Rassenlehre eine feine Sache ist?

Was die Mehrheit gut findet muss weder mit elementaren (aus hiesiger Sicht) Menschenrechten übereinstimmen, noch muss das langfristig vorteilhaft für die Gesellschaft sein.

Davon abgesehen, sollen dann auch nur diejenigen wählen dürfen, die ausreichend Steuern zahlen? Wenn damals in der guten Version nur Krieger über Krieg und Frieden entschieden haben, dann sollten auch nur Leistungsträger über Investitionen entscheiden oder?

Edit:
Außerdem ist Politik und Wirtschaft in einer globalen Gesellschaft dermaßen verflochten und kompliziert, dass hier nicht mit dafür oder dagegen abgestimmt werden kann, ohne dass 100 andere Dinge bedacht werden müssen. Und das Meinungsbild der Gesellschaft wird so verschieden sein, dass sich vllt gar keine wirklichen Mehrheiten bilden, dann gibt es Stillstand?!


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Radikaldemokratie/direkte Demokratie

21.05.2020 um 08:48
Zitat von mpgg-mbhmpgg-mbh schrieb:@Mr.Wölkchen
Unsinn!
Die Volksversammlung (Ekklesia) war die Kerninstitution der attischen Demokratie. Die Zugangsberechtigung zur Volksversammlung erlangten die Athener, sobald sie nach Ableistung des Militärdienstes als Epheben mit 20 Jahren in der Bürgerliste ihrer jeweiligen Demen eingeschrieben waren
Grundsätzlich Entscheident war, neben Steuern und anderen wichtigen Leistungen für die Gemeinschaft, der Militärdienst, wer nicht kämpft oder gekämpft hat, hat auch nicht über Krieg und Frieden zu bestimmen eigentlich ganz einfach. Wer ohne Wahlrecht war hatte in der Regel auch keinen Militärdienst zu leisten, Ausnahmen bestätigen die Regel! und Degenariton dieser Regel unter Diktatoren wiederlegen diese Regel keinenfalls!

Du kannst jetzt auch labern was du willst, solange du nicht Nachweist das die 90% ohne Wahlrecht zu 100% auch alle Belastungen der Vollbürger getragen haben, halte ich deinen Einwand für irrelevant da du für mich aus rein idelogischen Gründen argumentierst aber vorallem weil es keine Relevanz für HEUTE hat.
Na da hat wohl jemand seine gute Stube vergessen^^

Zum einen war es nicht einfach damit getan 20 Jahre alt zu werden, seinen Dienst abzuleisten bzw. angeleistet zu haben und schon darf man mitbestimmen. Dem Großteil der Bevölkerung war dieser Weg von Anfang an versperrt, selbst wenn sie ihn hätten gehen wollen. (z.B. Bürgern der Stadt mit einem auswärtigen Elternteil)
Zum anderen argumentiere ich natürlich aus Sicht der heutigen Ideologien, weshalb es mit aktuellen moralischen Vorstellungen nicht vertretbar wäre, dem Großteil der damaligen 90% die Möglichkeit der Mitbestimmung zu verwehren. Ich verstehe aber durchaus, dass die Gesellschaft damals eben andere Wertevorstellungen hatte und verurteile dies auch nicht. Das ändert alledings nichts daran, dass die altgriechische Demokratie die Politik einer elitären Minderheit war und nicht dem Willen des gesamten Volkes bzw. einer Mehrheit des Volkes entsprach.


Ich muss auch nicht nachweisen, dass die 90% auch 100% der Belastung eines Vollbürgers getragen haben. Dass dies so gewesen sei, habe ich ja auch nie behauptet. Dennoch ändert das nichts daran, dass die damalige Demokratie nur einen kleinen Teil des Demos vertreten hat.
Die Rechtfertigung, dass die anderen es damit nicht verdient hätten mitzubestimmten, steht auch eher auf wackeligen Füßen. Zum einen konnten sie den Weg zum vollwertigen Bürger zumeist selbst dann nicht gehen, wenn sie gewollt hätten, zum anderen könnte man dann wie schon erwähnt heute analog auch sagen "Nur wer X Steuern im Jahr zahlt darf wählen. Alle anderen tragen eine zu geringe Last für die Gesellschaft um mitbestimmen zu dürfen".
Und noch einmal: Ich verurteile ja gar nicht, dass damals nur 10% mitbestimmen durften. Für die damaligen gesellschaftlichen Maßstäbe war das vollkommen angemessen. Dennoch war dies eben faktisch eine Demokratie der Elite und nicht des gesamten Volkes.


Eine Relevanz für heute hat dies selbstverständlich nicht, dazu komme ich auch gleich noch. Es ging nur darum, dass du zu DER klassischen Demokratie zurück möchtest und ich dazu anmerken wollte, dass diese eben ganz sicher nicht den heutigen Anforderungen an eine Demokratie entsprach. Back to the roots ist eben nicht immer die beste Lösung.
Zitat von mpgg-mbhmpgg-mbh schrieb:Jeder deutscher Bundesbürger (außer im Gesetz genannter Ausnahmen) hat das volle Wahlrecht, was spricht HEUTE gegen eine direkte Demokratie und warum hälst du ein System in dem ich nur alle 4-5 Jahre eine Partei wählen darf die dann aber durch nichts daran gebunden ist für Demokratie?
Es gibt zahlreiche Gründe gegen eine direkte Demokratie, die hier auch schon ausgiebig genannt wurden. Und das betrifft nicht nur Probleme der Verwaltung, sondern jeden Aspekt der Durchführung.
Wir würden uns damit in jeglicher Hinsicht politisch selbst lähmen.
Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass die direkte Demokratie fast nirgends praktiziert wird. Selbst einzelne Elemente der direkten Demokratie sind nur in wenigen nennenswerten Staaten vorhanden. Dass das System in der Schweiz funktioniert, heißt nicht, dass sich dies auf die BRD übertragen ließe.


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Radikaldemokratie/direkte Demokratie

21.05.2020 um 13:43
Zitat von Mr.WölkchenMr.Wölkchen schrieb:Es gibt zahlreiche Gründe gegen eine direkte Demokratie, die hier auch schon ausgiebig genannt wurden. Und das betrifft nicht nur Probleme der Verwaltung, sondern jeden Aspekt der Durchführung.
Wir würden uns damit in jeglicher Hinsicht politisch selbst lähmen.
Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass die direkte Demokratie fast nirgends praktiziert wird. Selbst einzelne Elemente der direkten Demokratie sind nur in wenigen nennenswerten Staaten vorhanden. Dass das System in der Schweiz funktioniert, heißt nicht, dass sich dies auf die BRD übertragen ließe.
Dennoch halte ich es für falsch die Meinung der Bevölkerung zu ignorieren, auch wenn sie vielleicht im ersten Ansatz sinnfrei ist. Ich hatte mal die Idee einer immer wählenden Bevölkerung, sprich die Bevölkerung kann über ein sicheres Portal seine Meinung zu verschiedenen Themen festlegen und auch jederzeit ändern. Also praktisch eine dauerhafte Meinungsumfrage /- abgabe, Hauptproblem ist hier die Sicherheit und Identifizierung. Gleichzeitig erfolgt über das Portal ein Vergleich der aktuellen Politik mit dem aktuellen Meinungsstand und eine Bewertung und die Möglichkeit sich zu äußern warum man sich gegen die Meinung des Volkes entschieden hat. Jedenfalls dauerhaft ist eine Politik gegen die Bevölkerung nicht sinnvoll und führt, meiner Meinung, zu einer Radikalisierung der Bevölkerung.


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21.05.2020 um 13:46
Zitat von tarentaren schrieb:Ich hatte mal die Idee einer immer wählenden Bevölkerung,
Ich glaube nicht dass viele Menschen Zeit und Lust haben sich womöglich täglich 1 2 3 Stunden mit wichtigen politischen Themen zu befassen um permanent abzustimmen. Ich jedenfalls nicht.


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Radikaldemokratie/direkte Demokratie

21.05.2020 um 13:53
Zitat von BruderchorgeBruderchorge schrieb:Ich glaube nicht dass viele Menschen Zeit und Lust haben sich womöglich täglich 1 2 3 Stunden mit wichtigen politischen Themen zu befassen um permanent abzustimmen. Ich jedenfalls nicht.
Ich glaube die meisten Menschen haben zu den meisten Themen schon eine vorgefestigte Meinung, insofern es geht ja erstmal darum seinen Meinung kundzutun, nichts anderes ist eine Wahl. Insofern halte ich den Zeitaufwand für überschaubar.


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21.05.2020 um 14:07
Zitat von tarentaren schrieb:Dennoch halte ich es für falsch die Meinung der Bevölkerung zu ignorieren, auch wenn sie vielleicht im ersten Ansatz sinnfrei ist. Ich hatte mal die Idee einer immer wählenden Bevölkerung, sprich die Bevölkerung kann über ein sicheres Portal seine Meinung zu verschiedenen Themen festlegen und auch jederzeit ändern. Also praktisch eine dauerhafte Meinungsumfrage /- abgabe, Hauptproblem ist hier die Sicherheit und Identifizierung. Gleichzeitig erfolgt über das Portal ein Vergleich der aktuellen Politik mit dem aktuellen Meinungsstand und eine Bewertung und die Möglichkeit sich zu äußern warum man sich gegen die Meinung des Volkes entschieden hat. Jedenfalls dauerhaft ist eine Politik gegen die Bevölkerung nicht sinnvoll und führt, meiner Meinung, zu einer Radikalisierung der Bevölkerung.
Dazu gibt es ja auch diverse fiktive Filme, die eine solche Möglichkeit der Volksherrschaft behandeln ...
Und die Tatsache, dass es gewaltig in die Hose gehen kann (wie meistens in den Filmen) und eher zu einer Entdemokratisierung führt, ist nicht von der Hand zu weisen.

Dann muss man aber nicht damit kommen 'das Volk wollte es aber so'.

Meinungsportale gibt es übrigens viele ... das Problem ist nur, dass man jedem Bürger Zugang (technischer Art) gewähren müsste und selbst dann wird es vielen Leuten zu nervig/zu schwierig zu händeln/zu manipulierbar sein


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21.05.2020 um 14:46
Zitat von IssomadIssomad schrieb:Meinungsportale gibt es übrigens viele ... das Problem ist nur, dass man jedem Bürger Zugang (technischer Art) gewähren müsste und selbst dann wird es vielen Leuten zu nervig/zu schwierig zu händeln/zu manipulierbar sein
Nun ca. 25% ist es schon zu schwer alle paar Jahre zu einer Wahl zu gehen. Den Zugang technischer Art sehe ich als notwendig an, egal ob man derartiges in einer Gesellschaft nutzt oder nicht. Sicherlich das wahrscheinlichste ist eher, nur 25% würden sich aktiv beteiligen und die restlichen 75% denen ist es egal. Jetzt kann man sich fragen ob diese 25% repräsentativ sind. Es handelt sich hier ja bei meinem Vorschlag auch nicht um eine direkte Wahl, sondern um einen Vergleich "aktuelle Politik" vs "Meinung der Bevölkerung". Eine Entdemokratisierung haben wir, meiner Meinung, so gesehen hier in Deutschland schon lange.


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22.05.2020 um 08:49
Ich denke, man könnte einfach einmal schrittweise damit beginnen, direktdemokratische Elemente mehr und mehr einzubinden. Wenn beispielsweise ein Drittel der Wahlberechtigten einen Gesetzesvorschlag unterstützt, so soll im Parlament darüber abgestimmt werden müssen. Sind es mehr als die Hälfte, so ist darüber verpflichtend eine verbindliche Volksabstimmung zu halten. Es muss auch problemlos möglich sein, dass das Volk damit auch Neuwahlen einleiten kann. Beides kombinieren und Elemente aus repräsentativer und direkter Demokratie anzuwenden halte ich für einen guten Weg.


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22.05.2020 um 09:09
Zitat von symbioticsymbiotic schrieb:Es muss auch problemlos möglich sein, dass das Volk damit auch Neuwahlen einleiten kann.
Das lähmt doch die Politik, aus schon bekannten Gründen.

Den allermeisten Menschen fehlt einfach die Kompetenz, um fachlich basierte zukunftsweisende Entscheidungen zu treffen.

Bundeswehr im Ausland
Steuerpolitik
Europarecht
Politischer Umgang mit USA, China und Russland
usw.

Du willst auch nicht dass deine Nachbarn über die Konstruktionsweise deines Daches abstimmen, das sollte ein Fachmann tun.


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22.05.2020 um 09:16
Zitat von BruderchorgeBruderchorge schrieb:Den allermeisten Menschen fehlt einfach die Kompetenz, um fachlich basierte zukunftsweisende Entscheidungen zu treffen.
Das Problem hast du aber in einer korrekt geführten repräsentativen Demokratie genauso. Hier müssen die Leute erkennen, wer kompetent ein Land führen kann und wer nicht.

Um deine Analogie weiterzuspinnen: Man muss nicht wissen, wie man ein Dach bauen kann, doch zumindest, wer es kann. Das ist bei diesem Sachverhalt noch einfach. Schwieriger wird's schon beim Mechaniker, Bankberater, Steuerberater, Anwalt und Politiker. Von der Verantwortung, den richtigen Leuten die Macht in die Hand zu geben, ist man niemals entbunden.


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22.05.2020 um 09:36
Zitat von BruderchorgeBruderchorge schrieb:Soso und wenn 99,9 Prozent dann entscheiden, dass Rassenlehre eine feine Sache ist?
Wer soll diese Frage denn stellen?


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22.05.2020 um 11:05
Zitat von BruderchorgeBruderchorge schrieb:Das lähmt doch die Politik, aus schon bekannten Gründen.

Den allermeisten Menschen fehlt einfach die Kompetenz, um fachlich basierte zukunftsweisende Entscheidungen zu treffen.

Bundeswehr im Ausland
Steuerpolitik
Europarecht
Politischer Umgang mit USA, China und Russland
usw.

Du willst auch nicht dass deine Nachbarn über die Konstruktionsweise deines Daches abstimmen, das sollte ein Fachmann tun.
Sehe ich nicht so, zumal den Politikern auch die Kompetenz fehlt. Wenn 60% der Bevölkerung einer Meinung sind, dann kannst du dies nicht mit "ihr habt keine Kompetenz" abbügeln. Dann kann man auch generell die Kompetenz zum wählen in Zweifel stellen und dann hast du eine Diktatur.
Zitat von DerThoragDerThorag schrieb:Bruderchorge schrieb:
Soso und wenn 99,9 Prozent dann entscheiden, dass Rassenlehre eine feine Sache ist?

Wer soll diese Frage denn stellen?
Das Problem ist nicht die Aussage "Rassenlehre ist eine feine Sache", es ist das Problem das sich 99,9% dafür entscheiden, laut seinem Konstrukt. Denn wenn der Punkt erreicht ist das sich 99,9% dafür entscheiden, dann ist die Meinungsbildung in der Bevölkerung schon komplett in die falsche Richtung gelaufen und dann spielt es auch keine Rolle mehr ob sich Politiker anders entscheiden würden, denn in diesem Konstrukt hätten wir schon die falschen Politiker an der Macht. Daher frühzeitig Tendenzen in der Bevölkerung erkennen und frühzeitig aufklären und gegensteuern.


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Radikaldemokratie/direkte Demokratie

22.05.2020 um 13:54
Zitat von tarentaren schrieb:Wenn 60% der Bevölkerung einer Meinung sind, dann kannst du dies nicht mit "ihr habt keine Kompetenz" abbügeln.
Die Mehrheit hat nicht automatisch Recht, oder ist vernünftig. Wenn die Medien nur genug darüber Berichten was für Verbrechen irgendein Flüchtling begangen hat, dann wird sich irgendwann auch eine Mehrheit für Maßnahmen finden, die nicht mehr auf dem GG basieren.
Zitat von tarentaren schrieb:zumal den Politikern auch die Kompetenz fehl
Ich wollte damit auch nicht sagen, dass die alle perfekt sind.
Zitat von DerThoragDerThorag schrieb:Wer soll diese Frage denn stellen?
Spielt das eine Rolle? Es reicht doch wenn jemand entsprechende Sachen zur Abstimmung stellt. Wenn es grad einen besonders grausigen Anschlag gab oder was weiß ich, dann wird die Öffentlichkeit schnelle unkomplizierte Lösungen verlangen, die gibt es aber für die meisten Probleme nicht.


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Radikaldemokratie/direkte Demokratie

22.05.2020 um 16:00
Zitat von BruderchorgeBruderchorge schrieb:Die Mehrheit hat nicht automatisch Recht, oder ist vernünftig.
Politiker auch nicht unbedingt. Dem Volk zu sagen "eigentlich seid ihr zu blöd um zu wählen. Lasst euch führen" ist schon fragwürdig. Ich würde auch nicht alles zur Wahl freigeben. Anfangen würde ich mit der GEZ (ÖR), das Gehalt der Politiker (meins bestimmen sie ja schließlich auch mit), Bundeskanzler.

Im Grunde hat man ja nichts zu sagen. Man darf eine Partei wählen, die aus den unterschiedlichsten Menschen besteht und die zur jederzeit ihre Meinung ändern kann.
Zitat von BruderchorgeBruderchorge schrieb:Spielt das eine Rolle?
Auf jedenfall! Der Fragesteller wurde ja auch gewählt.


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23.05.2020 um 12:14
Zitat von BruderchorgeBruderchorge schrieb:Die Mehrheit hat nicht automatisch Recht, oder ist vernünftig. Wenn die Medien nur genug darüber Berichten was für Verbrechen irgendein Flüchtling begangen hat, dann wird sich irgendwann auch eine Mehrheit für Maßnahmen finden, die nicht mehr auf dem GG basieren.
Sag ich auch nicht, wobei es gerade in der Politik eben nicht immer das "Recht" haben gibt, z.B. Atomkraft ja/nein. Du unterstellst der Bevölkerung insgeheim Unfähigkeit und legitimierst damit der Bevölkerung echte demokratische Mittel zu entziehen. Ich will nicht behaupten ich habe viel vertrauen in die menschliche Regierungsfähigkeit generell, nicht umsonst bin ich für eine AI unterstützte Regierung oder eine Regierung durch eine AI. Es geht aber auch darum die Meinung der Bevölkerung zu erhören, denn was ich eine Demokratie wert, wenn die Bevölkerung als wertloser Ballast der gefälligst zu schweigen hat betrachtet wird. Ich bin der Meinung das es wichtig ist die Bevölkerung bei diesen Themen mit abstimmen zu lassen oder wenigstens die Meinung abzufragen und dementsprechend zu regieren. Da ansonsten die Abweichung zwischen Regierung und Bevölkerung zu groß wird und radikale Elemente zu stark werden, es legt auch einen Teil der Verantwortung für das Handeln zurück von den Politikern in die Hand der Bevölkerung und wenn es falsch war, dann war es zumindest eine Mehrheit der Bevölkerung dafür. Handlungen gegen das GG, dafür gibt es auch noch Verfassungsgerichte und Rechtsprechung.


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Radikaldemokratie/direkte Demokratie

23.05.2020 um 12:42
Zitat von tarentaren schrieb:Du unterstellst der Bevölkerung insgeheim Unfähigkeit
Auf jeden Fall und ich nehme mich selbst davon nicht aus. Kein normaler Mensch kann mal so eben ohne sich mit der Materie zu beschäftigen, weitreichende politische Entscheidungen treffen und die Folgen übersehen.
Zitat von tarentaren schrieb:legitimierst damit der Bevölkerung echte demokratische Mittel zu entziehen.
Nicht grundsätzlich, aber ich finde es nicht gut ungefilterte Entscheidungsmöglichkeiten zu schaffen.


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Radikaldemokratie/direkte Demokratie

05.02.2021 um 13:27
Hallo liebe Leser!

Da ich momentan von der politischen Situation in Österreich angewidert bin möchte ich mal eure Meinung zu meiner Idee einer direkten Demokratie wissen. Die Suchfunktion habe ich benutzt und wurde nicht fündig, falls ich was übersehen habe werde ich meinen Beitrag natürlich zu einem bestehenden Topic hinzukopieren!

Bei Wikipedia wird direkte Demokratie im ersten Satz so beschrieben
Als direkte Demokratie (auch unmittelbare Demokratie oder sachunmittelbare Demokratie genannt) bezeichnet man – im engeren Sinn[1] – sowohl Verfahren[1] als auch ein politisches System, in dem die stimmberechtigte Bevölkerung („das Volk“) unmittelbar über politische Sachfragen abstimmt.
Quelle: Wikipedia: Direkte Demokratie#:~:text=Als direkte Demokratie (auch%20unmittelbare,unmittelbar%20%C3%BCber%20politische%20Sachfragen%20abstimmt.

Ich überlege schon seit längerem wie man technisch und gesellschaftlich so ein System umsetzen könnte. Technisch sehe ich kein Problem, da es mittlerweile durch die Kryptowährungen, die erforderliche Blockchain-Technologie existiert und auch verwendet werden kann. Eine kurze Beschreibung von mir was eine Blockchain grob ist falls das wer nicht weiß: eine Blockchain ist eine aneinanderkettung von Informationsblöcken die dezentral gesteuert und bestätigt werden. Dadurch kann sie nicht manipuliert werden und es gibt keinen zentralen Punkt wo ein Machtfokus liegen kann. Dh in etwa, wenn jemand in der Blockchain einen Fakt wie zb "die Sonne ist heiß" hinterlegen möchte, müssen alle daran beteiligten Individuen dies Bestätigen und somit geht dieser Fakt in einen neuen Block über und wird an die bereits vorhandenen Blöcke aneinander gereiht. Dadurch dass bei jedem beteiligten Server eine Kopier der Blockchain aufliegt kann diese auch nicht zugunsten von jemanden verändert werden, wenn es nicht sein soll!

Warum Blockchain und direkte Demokratie zusammenführen?
Hier bietet sich an eine App oder Stimmmöglichkeit für jeden Bürger zu schaffen, wo man eine Abstimmung zu einem bestimmten Thema vornehmen kann. In etwa so: Es wird die Fragestellung öffentlich gemacht ob das Budget für Bildung um 2Mrd. € erhöht werden soll. Diese Fragestellung bekommt jeder wahlberechtigte Bürger auf sein Handy bzw seine Kartei und kann in einem gewissen Zeitraum abstimmen. Zusätzlich zu der Frage gibt es dann Informationstexte zum Thema wo jeder selbst entscheiden kann wie weit er sich einlest.

Hier gibt es zwei Punkte wo man durchaus große Kritik üben kann. Das sind erstmal die älteren Leute die technisch nichts am Hut haben und der Sicherheitsaspekt. Beim Sicherheitsaspekt muss man natürlich die App bzw. die Abstimmung mit mehreren Faktoren absichern damit hier wirklich nur die Person abstimmen kann die ein Stimmrecht hat und dass es niemanden von außen gelingt das System zu manipulieren. Bei den älteren Bürgern müsste man wenn man dieses System umsetzt einen sehr großen Schulungsaufwand umsetzen, jedoch glaube ich dass dieses Problem mit den nächsten wahlberechtigten Generationen keines mehr sein wird.

Das waren die für mich noch einfacheren Punkte wie sowas funktionieren kann, jetzt kommt das Eingemachte!

Wie oder wer bestimmt welche Themen gewählt werden und wie schaut das Machtkonstrukt aus. Hier Vorweg, ich sehe keinen Sinn und Nutzen von Parteien bei diesem System. Grundlage soll eine Art social Score sein – aber nicht so negativ wie in China 😉.
Hier meine ich, dass Bürger in Gruppen eingeteilt werden, erstmal geografisch wo jemand hin gehört (kann ja sein dass eine Wahl in einem Gebiet ist wo es darum geht ob man Hochwasserschutz ausbauen soll). Der zweite Aspekt sollte in die berufliche Richtung gehen, ist jemand im Sozialbereich tätig dann kommt er in den sozialen Anteil usw. – hier hab ich leider noch keine Lösung für das Problem gefunden wie es ist wenn der Beruf nicht eindeutig zuteilbar ist! Und der dritte Teil ist Freizeit, wenn sich jemand bei der freiwilligen Feuerwehr engagiert usw.
Ich hoffe das ist erstmal verständlich. Jetzt kommen die Details:
Damit das alles Sinn ergibt muss es ja eine oder mehrere Stellen geben die Abstimmungen ins Laufen bringen usw. Hier ist meine Idee, dass die Bürger die sich in den diversen Gruppen, dort Punkte sammeln können – wenn sie möchten – und hier ist finde ich das gute, Jeder der sich engagieren will kann und muss das machen damit sich was bewegt. Punkte können gesammelt werden in dem man sich in seinem Bereich hervortut, sei es durch Fortbildungen, Ausbildungen oder durch Engagement. Soll heißen, jemand der einen Master im Bereich Metallindustrie hat wird Punkte bekommen, genauso wie ein Lehrling in der Metallindustrie der sich durch Weiterbildungen und Engagement im Betrieb punkte verdienen kann. Hier muss man einen Verteilungschlüssel finden damit eine faire Punkteverteilung stattfinden kann – was sicherlich nicht einfach ist und zumindest mein Hirn noch übersteigt.
Wenn sich somit eine gewisse Anzahl von Leuten in einem Bereich hervorgetan haben, wird ihnen angeboten in die Entscheidungsgruppe zu kommen, hier werden Vorschläge für Abstimmungen abgeschlossen und neue Ideen weitergetragen. Denn wer sich wieder in der Entscheidungsgruppe hervortut kann die Möglichkeit bekommen in die Expertengruppe zu kommen. Hier ist die Anzahl der Personen verringert zur Entscheidungsgruppe, jedoch ist hier die Verantwortung und Mitarbeit von noch mehr Bedeutung. In dieser Gruppe werden Themen inhaltlich und auf Sinnhaftigkeit geprüft. Zusätzlich gibt es zu dieser Gruppe eine Stabsstelle von Experten aus allen anderen Expertengruppen die die möglichen Wahlthemen absegnen bevor sie in die Entscheidungsgruppe kommen.

Somit gibt es für jeden Bereich jeweils zwei Gruppen und insgesamt ein paar Stabstellen für mehrere Gruppen. Die Punkte für die Gruppen werden aber nicht willkürlich vergeben oder von Personen entschieden, hier muss man damit es fair bleibt wiederrum auf die Blockchain setzen. Wenn jemand zb eine außerordentliche Leistung in seinem Bereich erreicht hat, wird dies in die Blockchain eingegeben und nur durch Bestätigung aller beteiligten Server kann dann die Punkteverteilung erfolgen. Somit ist ausgeschlossen, dass es durch „Freunderwirtschaft“ Leute in Positionen kommen die dort gar nicht sein sollen – nicht so wie es momentan politisch aussieht.

Hat jetzt ein Bürger eine Idee oder ein Anliegen was verändert werden soll in der Gesellschaft kann er wie bei einem Volksbegehren eine Begründung einbringen, diese wird von den beiden Gruppen geprüft und dann zur Abstimmung in der Bevölkerung weitergegeben. Wenn die betroffene Bevölkerung so abstimmt, dass es ein wichtiges Anliegen ist, wird es in der Entscheidungsgruppe ausgearbeitet, weitergegeben an die Expertengruppe, dort geprüft und an die Stabstelle gegeben und dann freigegeben. Und dann können alle betroffenen Bürger direkt dafür stimmen oder nicht!

Es ist ein langer Text geworden und ich hoffe ich habe es so halbwegs verständlich schreiben können! Freue mich auf eure Antworten!


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Radikaldemokratie/direkte Demokratie

05.02.2021 um 13:31
Zitat von MercomMercom schrieb:Hier meine ich, dass Bürger in Gruppen eingeteilt werden, erstmal geografisch wo jemand hin gehört (kann ja sein dass eine Wahl in einem Gebiet ist wo es darum geht ob man Hochwasserschutz ausbauen soll). Der zweite Aspekt sollte in die berufliche Richtung gehen, ist jemand im Sozialbereich tätig dann kommt er in den sozialen Anteil
Ständegesellschaft hatten wir schon in Österreich. Muss nicht nochmal sein, dass Interessensgruppen ihre Ansichten durchpeitschen.
Zitat von MercomMercom schrieb:Wenn sich somit eine gewisse Anzahl von Leuten in einem Bereich hervorgetan haben, wird ihnen angeboten in die Entscheidungsgruppe zu kommen, hier werden Vorschläge für Abstimmungen abgeschlossen und neue Ideen weitergetragen. Denn wer sich wieder in der Entscheidungsgruppe hervortut kann die Möglichkeit bekommen in die Expertengruppe zu kommen. Hier ist die Anzahl der Personen verringert zur Entscheidungsgruppe
Das ist unakzeptabel, eine ständische Entscheidungsgruppe zu haben und andere, sehr wohl Betroffene, aus Entscheidungsprozessen auszuschließen.
Zitat von MercomMercom schrieb:hier muss man damit es fair bleibt wiederrum auf die Blockchain setzen
Algorithmen sind eine Krot. Siehe AMS, Versicherungsgesellschaften etc.
Zitat von MercomMercom schrieb:Wenn die betroffene Bevölkerung so abstimmt, dass es ein wichtiges Anliegen ist, wird es in der Entscheidungsgruppe ausgearbeitet, weitergegeben an die Expertengruppe, dort geprüft und an die Stabstelle gegeben und dann freigegeben.
Solche hierarchische Entscheidungsstrukturen, die sich auf einen Algorithmus berufen können, sind faschistisch im klassischen Sinne, dass nämlich ein selbsternannter und selbstreferenzieller Bund, ein Fascio, sich das Recht herausnimmt, Entscheidungen zu treffen.

@Mercom

Dein Vorschlag hat mit Demokratie (jede wahlberechtigte bzw. entscheidungsberechtigte Person eines Demos besitzt die gleichen Entscheidungsrechte) nichts zu tun.


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05.02.2021 um 13:43
@Narrenschiffer
Ich verstehe deinen Einwand, nur gehen hier unsere beiden Meinungen auseinander, für mich hat das nichts mit Ständegesellschaft zu tun sondern mit involvierten Bereichen! Jeder Bürger kann für sich ja selbst entscheiden in welche Richtung er gehen will! In meiner Idee hinterfrage ich warum jemand von München zb. Entscheidungen für Hamburg treffen sollte? Oder warum ein Mediziner ein Wahlrecht für ein Thema in der Gastronomie haben soll? Man muss hier halt Entscheidungsbereiche treffen.
Zitat von NarrenschifferNarrenschiffer schrieb:Solche hierarchische Entscheidungsstrukturen, die sich auf einen Algorithmus berufen können, sind faschistisch im klassischen Sinne, dass nämlich ein selbsternannter und selbstreferenzieller Bund, ein Fascio, sich das Recht herausnimmt, Entscheidungen zu treffen.
Was ist hier selbsternannt? Wenn ein System so wie meine Idee aufgebaut werden würde müsste die gesamte Gesellschaft eine Wahl dazu haben! Des weiteren könntest du mit fascio jede beliebige Partei in deinem Sinne damit bezeichnen. Vl hast du generell eine Abneigung gegen das was ich geschrieben habe oder hast es falsch verstanden aber mit Faschismus zu vergleichen entbehrt jeglicher Logik.


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