@Doors schöner Beitrag von Dir, ich meine den Längeren.
Wie kann man sich dem Thema denn annähern, ohne sich im Kreis zu drehen oder Phrasen zu dreschen?
Gott sei Dank haben wir ja mittlerweile ein Heimatministerium. Ich denke, die werden einen Katalog erarbeiten, was deutsch jetzt so ganz genau ist.
Und wenn wir schon nicht wissen, was 'deutsch' ist, vielleicht hilft ja der Blick von außen. Da werden natürlich auch Klischees gedroschen. In Südamerika schaut man durchaus mit einem gewissen Neid auf Deutschland und zwar mit der unberechtigten Hoffnung, bei uns würde alles ganz genau und sehr strukturiert funktionieren. Wir wären sehr reich, hätten schöne Häuser und alles wäre pünktlich, besonders die Bahn. Na und dann die fantastischen Autobahnen, auf denen man so schnell fahren kann, wie man will. Ansonsten werden Bayern Klischees dann gleich auf ganz Deutschland ausgeschüttet. Ist zwar lustig, hilft uns aber auch nicht weiter.
Oder gab es mal eine einheitlichere Kultur? Ähm, ja, irgendwie schon, aber die wollen wir bestimmt nicht zurück und dafür würde ich nicht gerade das Wort 'Kultur' verwenden. Und danach?
Vielleicht die 70er Klischees mit Dalli Dalli, Hitparade, Der große Preis. Das war schon irgendwie identitätsstiftend, oft mangels anderer Programme, später noch Wetten Dass. Es sind aber auch nur Inselchen im Ozean.
Was mir persönlich einfällt: Die Unfreundlichkeit in den Geschäften, die Schwarzseherei und auf die eine oder andere Art immer mal wieder das Deutsche Wesen, an dem die Welt genesen soll, die sich aber irgendwie weigert.
Vielleicht hatte es der Schweizer Humorist Emil am Treffendsten zusammengefasst:
In Deutschland gilt ein Kellner als freundlich, wenn er nicht tätlich wird.