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Sind die Deutschen ausländerfeindlich?

2.489 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Deutschland, Ausländerfeindlichkeit, Fremdenhass ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Sind die Deutschen ausländerfeindlich?

08.02.2023 um 08:14
Grundsätzlich will ja jede Kultur ihre eigene Kultur beschützen. wenn man freiwillig andere Kulturen gegenübertritt, kann das dann sogar eine Bereicherung sein, wenn man andere Kulturen/Meinungen hingegen aufgezwungen bekommt... kann das kontraproduktiv sein und da Deutschland bereits Multikulti ist, ist da von allem bestimmt ein bisschen dabei. Manche gehen freiwillig in den Austausch und wachsen daran, andere sind nicht bereit dafür, freiwillig in den Austausch zu gehen. Aber was hilft es? Deutschland ist bereits Multikulti und nun müssen die, die nicht bereit sind, an ihrer Erfahrung wachsen um dann mit einen größeren Horizont freiwillig die Kulturen zu "verinnerlichen". Einen anderen Weg gibt es nicht.


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Sind die Deutschen ausländerfeindlich?

08.02.2023 um 09:29
Hui, hui wenn ich das schon lese, Kultur in Deutschland ist so ein Problem, die Einheimischen wissen nicht was das ist, an sich gibt es keine, andere freuen sich über den kulturellen Input von außen, aber dann kommen die Vertreter der kulturellen Aneignung.
Noch skurriler: das alles kann es in einer Person geben.


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Sind die Deutschen ausländerfeindlich?

08.02.2023 um 09:40
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Noch skurriler: das alles kann es in einer Person geben.
In mir zum Beispiel! Wir werden als kryptisch wahrgenommen!
Zum Beispiel. @Abahatschi


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Sind die Deutschen ausländerfeindlich?

08.02.2023 um 09:40
Zitat von ockhamockham schrieb:Grundsätzlich will ja jede Kultur ihre eigene Kultur beschützen.
Kulturen sind keine Subjekte, die agieren von sich aus überhaupt nicht. Hier kann höchstens die Rede von Personen aus bestimmten Kulturräumen sein, die dann gewisses Brauchtum oder Wertevorstellungen "verteidigen". Nur selbst dann sehe ich das als steile These, da man bei dieser Annahme bereits von einer gewissen Homogenität in den Kulturverständnissen in verschiedenen Kulturen ausgeht. Besonders die Mechanismen der Inklusion und Exklusion können jedoch sehr unterschiedlich ausgestaltet sein.


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Sind die Deutschen ausländerfeindlich?

08.02.2023 um 11:06
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Kulturen sind keine Subjekte, die agieren von sich aus überhaupt nicht. Hier kann höchstens die Rede von Personen aus bestimmten Kulturräumen sein, die dann gewisses Brauchtum oder Wertevorstellungen "verteidigen". Nur selbst dann sehe ich das als steile These, da man bei dieser Annahme bereits von einer gewissen Homogenität in den Kulturverständnissen in verschiedenen Kulturen ausgeht. Besonders die Mechanismen der Inklusion und Exklusion können jedoch sehr unterschiedlich ausgestaltet sein.
ja, man kann es natürlich nicht pauschalisieren, schon richtig. Es ist ja immer eine Frage des eigenen Horizont's, ob man bereit ist, sich mit Individuen auszutauschen, dessen Kultur man selbst (noch) nicht kennt. Viele Deutsche sind bereit, manche sind erst dann bereit, wenn ihr Horizont mit der Erfahrung wächst, um es mal positiv auszudrücken. Wobei Deutschland ja momentan ohnehin Multikulti ist, es wird also nichts so bleiben wie es ist und für die die nicht bereit sind, wird es anstrengend, aber so ist eben das Leben.


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Sind die Deutschen ausländerfeindlich?

08.02.2023 um 11:55
In diesem unseren Lande (H.Kohl, mausetot) - tobt immer wieder die Debatte darum, was deutsch ist bzw. zu sein hat.

Dazu aus dem Keller geholt:

Auch die Hiesigen haben keine Einheitskultur - ebenso wenig wie die Zugereisten.

Offen bleibt nach wie vor die Frage, in WAS sich jemand, der in dieses Land kommt, integrieren soll - und wie weit?

Es stellt sich die Frage, ob es überhaupt so etwas wie eine "deutsche Leitkultur" gibt, an die sich gefällgst jede/r anzupassen hat, wie die wohl aussieht, und ob ich als hier Geborener überhaupt bereit wäre, diese mit zu tragen. Oder muss ich mich selbst ausbürgern?

Ich bin der Meinung, dass es eben keine einheitliche "deutsche Kultur" gibt. Kultur ist immer auch eine Klassenfrage. Was verbindet die "Kultur" der Bayreuther Festspiele mit der der Jungs aus dem Plattenbau von Berlin-Marzahn, was eint den Dokumenta-Besucher mit dem von Wacken?

Wo es keine gemeinsame Kultur gibt - und ich bin froh, dass es sie nicht gibt - da kann sich auch keiner "integrieren", mithin diese Integration auch nicht verweigern.

Jetzt hätte ich gern mal ein paar für ALLE in diesem Land lebenden Menschen einheitliche und verbindliche Eckpfosten der Leitkultur benannt. Bislang konnte mir die noch keiner nennen.

Bitte jetzt nicht mit "Gesetze einhalten", "Wählen gehen", "Steuern zahlen" "ehrenamtlich engagieren", "alle gleich behandeln und bezahlen" kommen - dergleichen halte ich für universell und selbstverständlich und nicht nur für "typisch deutsche Leitkultur".

Ich hätte da schon gern mehr und gern auch Besonderes.

Aus einem anderen Thread 'rübergeholt:

Ach ja, die "kulturelle nationale Identität" - das ist auch schon wieder so ein Wortpudding, der sich nicht an die Wand nageln lässt. Unfassbar, sozusagen.

Das Nebeneinander von Kulturen erlebe ich tagtäglich. Da muss ich nur mal mit zum Schützenverein meiner Frau gehen, bevorzugt zu Festivitäten. Da begegnet mir eine Kultur mit Waffen- und Uniformfetischismus, merkwürdigen Ritualen des Drogenkonsums und erschütterndem Musikgeschmack.

Möchte ich in so eine Kultur integriert sein? Lebendig bzw. nüchtern nie!

Wir haben doch ein Nebeneinander von (Sub)Kulturen. Seit Jahrhunderten. Kultur ist beispielsweise auch immer eine Klassenfrage. Nicht eine Frage der Nationalität.

"Volkszugehörigkeit" bedeutet doch nicht zwangsweise irgendwelche Gemeinsamkeiten, irgendeine "Nationale Identität" oder gar "Mentalität".

Ich bin der Meinung, dass irgendwelche zufälligen Geburtsorte oder Herkunftsländer, irgendwelche gewollten oder ungewollten Migrationsbewegungen den Begriff "Volk" als verwendungsunfähig erscheinen lassen.

Ich bin der Meinung, dass ein Staat aus den Menschen besteht, die darin arbeiten, ihre Steuern bezahlen, sich an die Gesetze halten und wählen gehen. Ist meine persönliche Meinung. Wo die Leute herkommen, was sie glauben oder wie sie aussehen, ist mir dabei völlig wurst und schert mich herzlich wenig.

Eine "einheitliche Kultur", eine "homogene Gesellschaft" gab es hierzulande höchstens scheinbar und auch nur unter erheblichen Zwängen. Aber selbst da existierten Unterschiede zwischen "oben" und "unten", zwischen Geschlechtern, Religionen und Regionen. Es gibt und gab halt gewisse Berührungspunkte, temporäre oder punktuelle Gemeinsamkeiten - aber mehr glücklicherweise auch nicht.

Deutsche Mentalität, deutsche Tugend. Da kommt dann immer so etwas wie Sauberkeit, Ehrlichkeit, Pünktlichkeit, Disziplin, Unbestechlichkeit etc.

Aber wem gehören dann eigentlich die Deutsche Bahn (Sauberkeit), die Deutsche Bank (Ehrlichkeit), die Deutsche Post (Pünktlichkeit),die Deutsche Bundeswehr (Disziplin) und der Deutsche Fussball-Bund (Unbestechlichkeit)?

Unterschiedliche Kulturen...
Diese Fragestellung geht von dem meiner Meinung nach falschen Denkansatz aus, dass alle Völker jeweils ihnen eigene Kulturen, Werte, Sitten und Gebräuche hätten, die jeweils alle Inhaber dieser Staatsbürgerschaft teilten oder zu teilen hätten.

Welche Kultur hat der schwule Emo mit dem dachdeckenden Neo-Nazi gemein?
Die Vorliebe für dicke Latten?

Welche Gebräuche hat der nordfriesische Halligbewohner mit dem oberbayrischen Bergbauern gemein?
Das Kassieren von EU-Förderung?

Welche Werte haben VW-Bosse und ihre Putzfrauen Ayse und Fatima gemein?
Penible Sauberkeit?

Welche Sitten haben katholische Kinderschänder und autonome Autoabfackler gemein?
Kerzen anzünden?

Das hiesse Regionen, Klassen, Geschlechter, Subkulturen etc., vor allem aber die Tatsache, dass es Individuen gibt, völlig ausser Acht zu lassen.

Wenn ich dem Beispiel meiner Tochter folgen würde und die dänische Staatsbürgerschaft annähme, wäre ich dann "Deutscher" oder "Däne". Hätte das irgendwelche spontanen Auswirkungen auf mich als Person? Würde ich mich ändern? Wäre ich gar nicht mehr ich selbst?

Den Geburtsort haben wir uns alle nicht aussuchen können, unsere Staatsangehörigkeit können wir wechseln - aber würde das unser Ich verändern?


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Sind die Deutschen ausländerfeindlich?

08.02.2023 um 12:57
Zitat von DoorsDoors schrieb:Jetzt hätte ich gern mal ein paar für ALLE in diesem Land lebenden Menschen einheitliche und verbindliche Eckpfosten der Leitkultur benannt. Bislang konnte mir die noch keiner nennen.
Den einzigen, gemeinsamen Eckpfosten den wir haben ist die Sprache.

Ansonsten?
Ich habe nichts mit bayrischen Trachten am Hut. Ich lebe in einer Stadt, in der man an jeder Ecke entweder an Luther, den Knoblauchkönig oder der Bergbau-Tradition erinnert wird.

2 km ist eine Dorfkette, in der Pfingsten das ist, was für das Rheinland Karneval bedeutet. Da "putzen" die Pfingstburschen das Dorf rein, da gibt es das traditionelle Maienaustragen und die Dreckschweinfeste. Gefühlte 4 Wochen.

Meine Frau stammt aus den Dörfern und selbst mir war das Anfangs fremd.

30 km weiter ist der Harz, der nochmal soviel Anderes mit sich bringt und wo man immer wieder neue Sitten lernt.

Ergo ist eine Leitkultur als solche natürlich Quatsch.

Was ich von Neubürger schon verlange, das es Interesse daran gibt die Sprache zu lernen.


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08.02.2023 um 13:00
Zitat von DerThoragDerThorag schrieb:Ich habe nichts mit bayrischen Trachten am Hut.
Ich auch nicht, obwohl ich gebürtiger Bayer bin. Trachten werden auch in Bayern normalerweise nur zu besonderen Anlässen oder im Trachtenverein getragen. Die meisten Bayern besitzen gar keine Tracht.

Abgesehen davon: nicht einmal innerhalb eines Bundeslandes gibt es einheitliche Bräuche, Ess- oder Sprachgewohnheiten. Bayern setzt sich aus mehreren Regionen zusammen, genauso wie auch die meisten anderen Bundesländer.


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08.02.2023 um 13:14
Zitat von DerThoragDerThorag schrieb:Was ich von Neubürger schon verlange, das es Interesse daran gibt die Sprache zu lernen.
Mit Sprachkursen sieht es allerdings finster aus:
Sie wollen Deutsch lernen, sind aber zum Warten verdammt: Nach Recherchen von NDR Schleswig-Holstein bekommen viele Geflüchtete zurzeit keinen Platz in Integrationskursen. Das führt zu Frust.
Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Frust-bei-Gefluechteten-Vielerorts-zu-wenige-Deutschkurse,integrationskurse106.html

Schon zu Corona-Zeiten fielen die Kurse aus, und wer von den Lernenden keine eingeborenen Helfer hatte, hatte massive Probleme.

Problematisch war es schon immer, wenn Frauen Sprachkurse wollten, aber es keine Kinderbetreuung für das Vorschulalter gab. Da gab es in meinem Erfahrungsbereich erhebliche Mängel. Die Frauen wollten lernen, fanden aber keinen Platz für die Kleinen. Mitnehmen konnten sie sie nicht, folglich haben Eherenamtliche versucht, eine Betreuung zu organisieren, was dann aber oft wieder an Platz- und Haftungsproblemen scheiterte. Aber das würde jetzt hier den Rahmen sprengen.


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08.02.2023 um 17:15
Zitat von DoorsDoors schrieb:alle gleich behandeln
Zitat von DoorsDoors schrieb:halte ich für universell und selbstverständlich und nicht nur für "typisch deutsche Leitkultur".
Und ist dennoch etwas was für viele Zugereiste in ihren Wertvorstellungen und damit Teil ihrer kulturellen Identität nicht typisch ist - um nur mal einen (1)Unterschied mit imo doch recht großen Auswirkungen auf die gefühlte Integrationsqualität zu nennen.


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Sind die Deutschen ausländerfeindlich?

08.02.2023 um 17:42
Zitat von DoorsDoors schrieb:Das Nebeneinander von Kulturen erlebe ich tagtäglich. Da muss ich nur mal mit zum Schützenverein meiner Frau gehen, bevorzugt zu Festivitäten. Da begegnet mir eine Kultur mit Waffen- und Uniformfetischismus, merkwürdigen Ritualen des Drogenkonsums und erschütterndem Musikgeschmack.

Möchte ich in so eine Kultur integriert sein? Lebendig bzw. nüchtern nie!
zu kurz gesprungen, imo.
Bin da deiner Meinung, in solch einem kulturellem Auswuchs möchte ich auch nicht Teil sein aber das Thema "Verein" - egal um was es jetzt geht - hat eine große Bedeutung in Deutschland. Wir sind das Land der Vereine und vielleicht mal in die Runde gefragt:
Habt ihr den Eindruck das das Konzept "Verein" irgendwie Anklang findet bei Menschen aus anderen Kulturkreisen?
Ich beobachte, Paulaner, das Menschen mit Migrations Hintergrund sich nicht in Vereinen engagieren. Ob das eine Frage der finanziellen Mittel ist? Oder des kulturellen Desinteresse?
Stören tut es mich nicht, no front, aber das ist eben so ein Unterschied der sichtbar ist und natürlich auch Auswirkungen auf die Integrationsqualität hat.


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Sind die Deutschen ausländerfeindlich?

08.02.2023 um 17:57
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Habt ihr den Eindruck das das Konzept "Verein" irgendwie Anklang findet bei Menschen aus anderen Kulturkreisen?
Also, hier in Nordfriesland sind Menschen aus allen möglichen Ländern bei der Freiwilligen Feuerwehr, in Parteien, in Kirchengemeinden, in Gospelchören, in Angelvereinen, in Kleingartenvereinen, in Heimat- und Trachtenvereinen und in Elternvertretungen in Kita und Schule aktiv. Das sind jetzt nur ein paar aus meinem Bekanntenkreis, die mir spontan einfallen.

Es gibt aber auch nicht wenige, die sich mit keinem Verein einlassen wollen oder können. Der Hintergrund ist dabei nicht unbedingt in ablehnender Haltung durch die "Mehrheitsgesellschaft", d. h. die Vereinsmitglieder zu suchen.

Deutsche Vereinsmeierei, organisierte Freizeitgestaltung also, ist vielen Menschen unbekannt. Da macht man lieber sein Ding allein oder mit Freunden, ohne organisatorischen Überbau.

Hinzu kommt, dass in "Failed States" oder Diktaturen politische, soziale oder kulturelle Organisationen eher nicht existent sind, oder eben verboten.

Das dritte Argument ist, dass "Ehrenamt" im sozio-kulturellen Bereich keine Tradition hat, weil das Auffangen sozialer oder medizinischer Notlagen eine Sache der Familie ist, nicht die von gemeinnützigen Organisationen.


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Sind die Deutschen ausländerfeindlich?

08.02.2023 um 18:08
Zitat von DoorsDoors schrieb:Also, hier in Nordfriesland sind Menschen aus allen möglichen Ländern bei der Freiwilligen Feuerwehr, in Parteien, in Kirchengemeinden, in Gospelchören, in Angelvereinen, in Kleingartenvereinen, in Heimat- und Trachtenvereinen und in Elternvertretungen in Kita und Schule aktiv. Das sind jetzt nur ein paar aus meinem Bekanntenkreis, die mir spontan einfallen.
Danke, DAS hätte ich nicht gedacht weil hier isses nicht so.
Zitat von DoorsDoors schrieb:Deutsche Vereinsmeierei, organisierte Freizeitgestaltung also, ist vielen Menschen unbekannt. Da macht man lieber sein Ding allein oder mit Freunden, ohne organisatorischen Überbau.

Hinzu kommt, dass in "Failed States" oder Diktaturen politische, soziale oder kulturelle Organisationen eher nicht existent sind, oder eben verboten.
Das sind gute Argumente für das "Warum".
Zitat von DoorsDoors schrieb:Das dritte Argument ist, dass "Ehrenamt" im sozio-kulturellen Bereich keine Tradition hat, weil das Auffangen sozialer oder medizinischer Notlagen eine Sache der Familie ist, nicht die von gemeinnützigen Organisationen.
Naja, ich gehe ohnehin davon aus, daß ein "Verein" so ein Stück Ersatzfamilie ist und auch Kompensation von fehlender Anerkennung innerhalb der Familie, indem man (im Gegensatz zur Familie) auch "Karriere" machen kann. Man kann sich profilieren, kann sich feiern lassen, kann regieren und gestalten etc... all das ist in den eigenen Bahnen der Familie meist nicht möglich. Dort ist man immer "Tochter von" oder "Sohn von"... dem kann man entkommen und geht in einen Verein der vielleicht sogar das eigene Hobby stützt oder man macht es zu seinem Hobby obwohl einen dort genau dasselbe erwartet: Patriarchat wie in der Familie, dienen, Dienstjahre etc..


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08.02.2023 um 18:14
Ausländer generell als schlecht zu stellen ist blöd , man muss jeden menschen einzeln betrachten und dann urteilen


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Sind die Deutschen ausländerfeindlich?

09.02.2023 um 14:32
@Doors

schöner Beitrag von Dir, ich meine den Längeren.

Wie kann man sich dem Thema denn annähern, ohne sich im Kreis zu drehen oder Phrasen zu dreschen?

Gott sei Dank haben wir ja mittlerweile ein Heimatministerium. Ich denke, die werden einen Katalog erarbeiten, was deutsch jetzt so ganz genau ist.

Und wenn wir schon nicht wissen, was 'deutsch' ist, vielleicht hilft ja der Blick von außen. Da werden natürlich auch Klischees gedroschen. In Südamerika schaut man durchaus mit einem gewissen Neid auf Deutschland und zwar mit der unberechtigten Hoffnung, bei uns würde alles ganz genau und sehr strukturiert funktionieren. Wir wären sehr reich, hätten schöne Häuser und alles wäre pünktlich, besonders die Bahn. Na und dann die fantastischen Autobahnen, auf denen man so schnell fahren kann, wie man will. Ansonsten werden Bayern Klischees dann gleich auf ganz Deutschland ausgeschüttet. Ist zwar lustig, hilft uns aber auch nicht weiter.

Oder gab es mal eine einheitlichere Kultur? Ähm, ja, irgendwie schon, aber die wollen wir bestimmt nicht zurück und dafür würde ich nicht gerade das Wort 'Kultur' verwenden. Und danach?
Vielleicht die 70er Klischees mit Dalli Dalli, Hitparade, Der große Preis. Das war schon irgendwie identitätsstiftend, oft mangels anderer Programme, später noch Wetten Dass. Es sind aber auch nur Inselchen im Ozean.

Was mir persönlich einfällt: Die Unfreundlichkeit in den Geschäften, die Schwarzseherei und auf die eine oder andere Art immer mal wieder das Deutsche Wesen, an dem die Welt genesen soll, die sich aber irgendwie weigert.

Vielleicht hatte es der Schweizer Humorist Emil am Treffendsten zusammengefasst:
In Deutschland gilt ein Kellner als freundlich, wenn er nicht tätlich wird.


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Sind die Deutschen ausländerfeindlich?

09.02.2023 um 16:15
@sacredheart

Es gibt, überall auf der Welt, keine einheitlichen Kulturen, denn es gibt immer nur Ausprägungen einer Wesenskultur innerhalb einer Kulturgemeinschaft. Daher finde ich die Aussage: "Wir müssen die X oder Y kultur akzeptieren" als schwachsinnig, denn es gibt nicht die X oder Y Kultur.
Es gibt immer nur Wesenskerne, die das kulturelle Zusammenleben (ja, auch dazu gehört unsere Gesetzgebung dazu) regelt..

Die Frage "Sind die Deutschen ausländerfeindlich?" empfinde ich schon als beleidigend, denn sie schert alle über einen Kamm und es kann niemals eine befriedigende Antwort gefunden werden, wenn es um "Alle" geht


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Sind die Deutschen ausländerfeindlich?

09.02.2023 um 17:46
Zitat von ToTheSunToTheSun schrieb:Die Frage "Sind die Deutschen ausländerfeindlich?" empfinde ich schon als beleidigend, denn sie schert alle über einen Kamm und es kann niemals eine befriedigende Antwort gefunden werden, wenn es um "Alle" geht
@ToTheSun
Ich glaube, man müsste die Antwort auf die Frage "Sind die Deutschen ausländerfeindlich?" aufsplitten.
Natürlich sind nicht ALLE Deutsche fremdenfeindlich. ABER wie viele sind denn bereit, sich für Fremde, die
in ihrer direkten Nähe bedroht, beleidigt, angegriffen werden, einzusetzen?
Wie viele helfen, wie viel schauen weg?

Ich habe vor ca. 20 Jahren ein Schülerprojekt in Berlin gemacht. In der Klasse waren zwei Mädchen, deren Eltern aus afrikanischen Ländern stammten. Als die Idee aufkam, einen Ausflug nach Brandenburg zu machen, haben die beiden strikt abgelehnt mitzukommen.
Es gab damals einige rassistische Vorfälle in Brandenburg, über die in der Presse berichtet wurde.
Und da ist mir richtig klar geworden, dass das Problem weniger die gewalttätigen Rassisten sind, sondern viel mehr die Leute, die sich wegdrehen.
Und von denen bezeichnen sich viele ganz bestimmt nicht als ausländerfeindlich. Sie essen Döner, essen asiatisch, haben ausländische Arbeitskollegen, mit denen sie sich gut verstehen.
Aber sie sind dann doch nicht bereit, ihre Kultur zu verteidigen (Demokratie, Gleichberechtigung, Offenheit)-
Vielleicht, weil sie Angst haben.


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Sind die Deutschen ausländerfeindlich?

09.02.2023 um 17:56
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Und da ist mir richtig klar geworden, dass das Problem weniger die gewalttätigen Rassisten sind, sondern viel mehr die Leute, die sich wegdrehen.
...
Vielleicht, weil sie Angst haben.
Was soll so was eigentlich, blamest Du wirklich Leute dass sie nicht eingreifen?
Würdest Du mit Chaoten schlägern, schreibe doch mal ganz genau wie Du vorgehen würdest damit Du nicht als "Problem" gelten würdest.


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Sind die Deutschen ausländerfeindlich?

09.02.2023 um 18:04
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Was soll so was eigentlich, blamest Du wirklich Leute dass sie nicht eingreifen?
Würdest Du mit Chaoten schlägern, schreibe doch mal ganz genau wie Du vorgehen würdest damit Du nicht als "Problem" gelten würdest.
@Abahatschi
Das sind Momente, in denen man ganz plötzlich auf die Probe gestellt wird. Du kannst nur handeln-
oder nicht handeln.
Eine Kerze ins Fenster stellen, kann jeder, aber sind wir bereit, für unsere Werte einzutreten?
Was sind unsere Werte? Hier wurde ja herausgearbeitet, dass es das Dirndl, der Maibaum, der heimische Dialekt nicht ist.
Das sind regionale Werte, mit denen sich nur wenige identifizieren.
Aber was ist der gemeinsame Nenner? Und sind wir (jeder einzelne von uns) bereit, dafür aufzustehen?
Wenn nicht, sind uns unsere Werte nichts wert und dann können wir unsere Kultur den Gewalttätern überlassen.


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Sind die Deutschen ausländerfeindlich?

09.02.2023 um 18:10
@frauZimt
Kein Bla bla, du hast Leute die sich bei Gewalttätern wegdrehen als größeres Problem als Ausländerfeindlichkeit bezeichnet.
Daher nochmal:
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Würdest Du mit Chaoten schlägern, schreibe doch mal ganz genau wie Du vorgehen würdest damit Du nicht als "Problem" gelten würdest.
Also, kommt da was oder bist Du auch ein größeres Problem als Ausländerfeindlichkeit?


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