Sind die Deutschen ausländerfeindlich?

@KillingTime
aber du wirst doch wohl nicht abstreiten wollen, dass Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe, Religion (Muslime) oder der nicht Zugehörigkeit zum vermeintlich westlichen Kulturkreis ausgegrenzt werden, nicht von allen aber von einem gewissen Anteil der Bevölkerung, nämlich jeder 4. bis 5. schätzungsweise mit zumindest latent rassistischer Haltung. Die rechtsradikalen mal außen vor gelassen.

Mein Eindruck ist viel mehr, dass du @KillingTime hier wieder Strohmannargumente einbringen willst, um von dem Problem des Alltagsrassismus abzulenken.

Rassismus ist bis heute ein Tabuthema, niemand will darüber sprechen, besonders diejenigen nicht, die von dieser "Krankheit" betroffen sind. Dennoch ist dieser vorhanden und mit diesem Tabu muss endlich mal gebrochen werden. Sonst geht dieser ganze Mist nämlich weiter.

Also beziehe dich mal auf das Thema und nicht auf Zielgruppenwerbung der Produktdesigner. Du schweifst ab.Oder wie siehst Du das @eckhart

@tudirnix

KillingTime schrieb:Es geht ja nicht um das Gegeneinanderausspielen.

Um was denn sonst?
Wenn man willkürliche Unterteilungen vornimmt, die durch nichts zu rechtfertigen sind.

Die Sortierung von Menschen hatte und hat immer das Gegeneinanderausspielen zum Ziel!

KillingTime schrieb:Ich weiß nicht, warum Gruppendenken nun wieder in Hass und Gewalt gipfeln sollen.

Zu was ist denn Gruppendenken sonst nötig?
Im harmlosesten Fall, um Wettbewerb anzukurbeln.

Wettbewerb unter Menschen hat immer zur Folge, dass die Umwelt-die Grundlage menschlichen Lebens- auf der Strecke bleibt.

Eine andere -kooperative- Form von Wettbewerb wäre zumindest denkbar.
Aber dieses Ziel verfolgt Gruppendenken nicht, kann Gruppendenken nicht verfolgen!

Gruppendenken in Ingroup/outgroup-Kategorien endet regelmäßig in Feindlichkeit der Gruppen gegeneinander: zB. Jung gegen Alt. Gesund gegen Krank oder in Ausländerfeindlichkeit.

So sehe ich das.

Eine nicht mehr ganz aktuelle Studie aus dem Jahr 2014.
Die Studie kann man sich als PDF Datei runterladen.

http://m.fnp.de/nachrichten/politik/Jeder-zweite-AfD-Waehler-ist-auslaenderfeindlich;art673,1125394 (Archiv-Version vom 25.03.2016)

Studie zur rechtsextremen Einstellung in Deutschland: Jeder zweite AfD-Wähler ist ausländerfeindlich

Hier ein kleiner Ausschnitt:

Unterschiede in Ost- und West-
Schlüsselt man die Ergebnisse nach der Herkunft der Befragten auf, zeigt sich, dass diejenigen aus den neuen Bundesländern häufiger eine Diktatur befürworten und ausländerfeindlicher sind. Außerdem sind sie häufiger der Meinung, Deutschland stehe über anderen Nationen und müsse seine Interessen selbstbewusst und entschlossen durchsetzen („Chauvinismus“). Auch die Ungleichwertigkeit des Lebens („Sozialdarwinismus“), und somit den Kern der rechtsextremen Ideologie, befürworten die Befragten aus Ostdeutschland häufiger. Die Befragten aus Westdeutschland stimmten hingegen häufiger judenfeindlichen Aussagen („Antisemitismus“) sowie den Aussagen zur „Verharmlosung des Nationalsozialismus“ zu.

Jüngere verharmlosen
Nationalsozialismus-
Von den befragten Personen waren 442 zwischen 14 bis 30 Jahre alt, 1259 zwischen 31 bis 60 und 731 älter als 60 Jahre. Die Ergebnisse zeigen, das die Zustimmungswerte in den Dimensionen „Chauvinismus“, „Ausländerfeindlichkeit“ und „Antisemitismus“ mit zunehmendem Alter ansteigen. Die Aussagen im Themenfeld „Verharmlosung des Nationalsozialismus“ und zum „Sozialdarwinismus“ werden hingegen mit zunehmendem Alter abgelehnt. Die ausländerfeindlichen Tendenzen waren durch alle Gruppen hinweg am ausgeprägtesten.

Bildungsgrad hat großen Einfluss-
Von den 2432 Studien-Teilnehmern haben 470 Abitur. Die übrigen haben einen niedrigeren oder keinen Schulabschluss. Bei Personen mit einem Bildungsgrad niedriger als Abitur ist die Zustimmung zu rechtsextremen Aussagen in allen Dimensionen mehr als dreimal so hoch. So stimmte etwa jeder Fünfte ohne Abitur den ausländerfeindlichen Positionen zu. Dass Deutschland einen höheren Stellenwert im Vergleich zu anderen Nationen haben sollte, meinte jeder sechste.

Dies ist nicht nur im Gesetz verankert, es ist auch ein Wert unserer Kultur, der zwar für alle verbindlich getragen werden soll, jedoch nicht von jedem verstanden oder geteilt wird, bedauerlich.

(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.

(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.

(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

Artikel 3 Grundgesetz
I. Die Grundrechte (Art. 1 - 19)

Verfassungswidrige Vereinigungen bezüglich politischer Ausrichtung, die entgegen dieses humanistischen Wertes handeln, fallen nicht unter Abs. 3. Ausführungen hierzu sind an anderer Stelle in der Gesetzgebung ausführlich beschrieben. Diese Gesetzesverordnungen stehen hier allerdings nicht zur Debatte.

Konfliktfotscher Andreas Zick im Interview. Auf der Seite von WDR5 zum anhören.

"Communicator-Preis" 2016 geht an Bielefelder Sozialpsychologen Andreas Zick

Der „Communicator-Preis“ 2016 geht an den Sozialpsychologen Andreas Zick. Er leitet das „Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung“ der Universität Bielefeld und forscht zu Gewalt, Diskriminierung, Rassismus.

http://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr5/wdr5-leonardo-top-themen/audio-communicator-preis--geht-an-bielefelder-sozialpsychologen-andreas-zick-100.html (Archiv-Version vom 13.02.2017)

@Golfkrank

"gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit". Das Forschungsgebiet seines Teams. Die Studie wurde hier schon einige male verlinkt. Aber wie üblich ignoriert.

@tudirnix

tudirnix schrieb:gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit

darauf bin ich eingegangen, haste wohl schon vergessen?
ich finde das nämlich sehr zutreffend

Ich denke ihr deutsche sind freundlicher zu ausländer als wir schweizer

@Thomyyy84

Erst mal einen Gruss in die schöne Schweiz.

Das kann ich so nicht bestätigen, da ich ich die Situation nur hier in Deutschland beurteilen kann.
Generell denke ich aber das Deutschland in Europa mit Gewalt/ Hass gegen Migranten ganz vorne ist.
Auch Gewalt/ Bedrohungen gegenüber Journalisten, Homosexuellen, Politikern, Andersdenkeden, Wissenschaftlern oder Personen der Öffentlichkeit, haben hier ordentlich zugenommen.

Selbst Menschen mit einem deutschen Pass die hier in 2er oder 3er Generation leben (noch vor der Wiedervereinigung), hier Steuern zahlen, arbeiten, studieren, eine Ausbildung machen usw., werden aufgrund ihres Aussehens und ihrer religiösen Identität als weiterhin Fremde angesehen.

Ein Freund von mir (türkische Wurzeln), ist Immobilien Makler und nach Ost Deutschland gezogen. Nach einen halben Jahr ist er zurück gekommen. Er sagte mir er hätte zu viel Alltagsrassismus erlebt und nicht mehr ausgehalten. Besonders wegen seinen Kindern.

@tudirnix

Eine unglaubliche Persönlichkeit dieser Mann. Hatte mal das Glück ihn zu treffen.

@Thomyyy84

Aber es gibt selbstverständlich auch viele freundliche und helle Köpfe hier, bevor ich für meine Aussage wieder angepöbelt werde. Das sage ich in erster Linie als Mensch, dann als Europäer und zum guten Schluss als Deutscher. Mit Gefühlsduselei bezüglich der Nationalität ist mir eher fremd und kann ich nur wenig anfangen. Da wo ich mich wohlfühle ist meine Heimat. Ob Spanien, Portugal, Österreich, Schweiz...

@Golfkrank

Golfkrank schrieb:Generell denke ich aber das Deutschland in Europa mit Gewalt/ Hass gegen Migranten ganz vorne ist.
Auch Gewalt/ Bedrohungen gegenüber Journalisten, Homosexuellen, Politikern, Andersdenkeden, Wissenschaftlern oder Personen der Öffentlichkeit, haben hier ordentlich zugenommen.

Ja, ja, wenn du das sagst, wird es wohl so sein......und die Asylsuchenden Flüchtlinge/Migranten kommen genau deswegen am liebsten nach Deutschland, weil Deutschland ganz vorne steht, was Hass u. Gewalt gegen Migranten betrifft und weil Griechenland, Italien, Spanien, Bulgarien, Balkanstaaten usw. einfach zu aufdringlich lieb und freundlich zu ihnen sind.

@buntervogel

Wer ist das wirtschaftlich stärkste Kraft in Europa?

@buntervogel

Gibt es keine Gewalt ausgehend von Deutschen gegenüber Fremden und anderer Personengruppen die ich oben aufgezählt habe? Die Statistiken des Bundeskriminalamtes und wissenschaftliche Studien sind dir nicht bekannt?

@Golfkrank
Schon mal was davon gehört, wie Franzosen, Italiener u. andere Europäer über die Flüchtlingsproblematik denken?
Hattest du schon mal Kontakt mit rechtsextremen und ausländerfeindlichen Franzosen, Italienern etc.?

Nein? Dann solltest du die Deutschen nicht unbedingt an die Spitze stellen, was das betrifft.

Selbstverständlich haben wir hier eine menge gewaltbereiter rechter Idioten, die mit allen Mitteln gestoppt werden müssen, aber die überwiegende Mehrheit der Deutschen lehnt jegliche Form von Gewalt und Hass ab.
Gerade was die aktuelle Flüchtlingsproblematik betrifft, hat sich doch auch mit der enormen Welle von Hilfbereitschaft das positive Gesicht der Deutschen gezeigt. Viele Gemeinden tun ihr Bestes, es wird sehr viel gespendet usw. Die Anti-Pegida-Demonstrationen nicht zu vergessen.

Golfkrank schrieb:Gibt es keine Gewalt ausgehend von Deutschen gegenüber Fremden und anderer Personengruppen die ich oben aufgezählt habe? Die Statistiken des Bundeskriminalamtes und wissenschaftliche Studien sind dir nicht bekannt?

Die Sache ist, dass man im Idealfall in der Lage sein sollte, solche Aussagen

Golfkrank schrieb:Generell denke ich aber das Deutschland in Europa mit Gewalt/ Hass gegen Migranten ganz vorne ist.
Auch Gewalt/ Bedrohungen gegenüber Journalisten, Homosexuellen, Politikern, Andersdenkeden, Wissenschaftlern oder Personen der Öffentlichkeit, haben hier ordentlich zugenommen.

zu belegen. Das ist hier ja nicht der einzige Thread in dem Statements fallen wie "Die rechtsextremistische Szene in Deutschland ist besonders gefährlich/besonders gewaltätig/besonders groß", aber bis jetzt habe ich noch keinen einzigen sinnvollen Vergleich gelesen (ja, ich habe wahrgenommen, dass du deinen Post mit "ich denke" eingeleitet hast).
Man müsste ja bspw die Statistiken einen Landes (und das sollte dann wenn möglich auch ein Land sein, welches im Vergleich Sinn ergibt) über Größe der rechtsextremistischen Szene und Straftaten bzw Gewaltdelikte mit der deutschen Statistik vergleichen. Eine Studie, die sich lediglich mit Rechtsextremismus in Deutschland beschäftigt, sagt da überhaupt nichts aus.
Gibt es eine derartige Dokumentation überhaupt im Ausland? Hast du evtl vergleichendes Material zur Hand?

@buntervogel

Das beantwortet nicht meine Frage.

Engagierten Bürgern/-innen gibt es sehr viele. Das ist auch gut.

Es gibt aber auch einen grossen Teil der Bevölkerung, die sich durch rechte Strömungen instrumentalisieren lassen, alles nachquatschen und oder sich sogar zur Durchführung von Gewalt/ psychischer Gewalt verleiten lassen.

Ja. Ich habe schone viele Erfahrungen mit ausländerfeindlichen Deutschen gemacht. Ständig. In der Vergangenheit auch Gewalt erfahren.

Nein. Im Ausland habe ich noch keine Erfahrungen gesammelt.

ich denke die deutschen sind Viel ausländerfreundlicher als andre EU Staaten, das fällt euch aber nicht auf da ihr da nicht wohnt, und da aufgrund deren Flüchtlingspolitik eben kein Anlass besteht so aggressiv in Erscheinung zu treten wie hier.

@buntervogel

buntervogel schrieb:Schon mal was davon gehört, wie Franzosen, Italiener u. andere Europäer über die Flüchtlingsproblematik denken?

Zunächst einmal geht es hier aber um die Deutschen. Siehe Fragestellung des Threadthemas.Und das kann man auch in Ruhe diskutieren ohne gleich wieder reflexartig auf andere zeigen zu müssen. Und mit Sicherheit hat ein Großteil der Bevölkerung keine negative Haltungen gegenüber "Fremden" Viele allerdings schon.

Auch geht es nicht um die Flüchtlingsdebatte, denn Rassismus und Ausländerfeindlichkeit, gab es schon vorher und das hätten wir auch ohne Flüchtlinge

Du selber magst nicht von Rassismus betroffen sein und wer nicht betroffen ist, nimmt den Alltagsrassismus häufig nicht wahr. Migranten, Muslime, Flüchtlinge, Farbige usw. dagegen aber schon ob sie nun hier in der 3 Generation leben und nen deutschen Pass haben oder nicht. sie sind diesem leider ausgesetzt. Oftmals ist es der übliche Alltagsrassismus dem sie begegnen und zu spüren bekommen.

buntervogel schrieb:Selbstverständlich haben wir hier eine menge gewaltbereiter rechter Idioten, die mit allen Mitteln gestoppt werden müssen,

Rassismus und Ausländerfeindlichkeit müssen nicht zwangsläufig in Gewalt ausarten.Und es sind nicht nur die Rechtsradikalen die rassistische Einstellungen haben. Es sind ganz normale Bürger, so wie du und ich und andere die hier schreiben und in allen Schichten der Bevölkerung zu finden, die sich fremdenfeindlich, ausländerfeindlich und rassistisch äußern.

Alltagsrassismus benachteiligt, begegnet den Menschen mit Vorurteilen, Stereotypen, Unterstellungen, betitelt die Menschen mit Abfälligen Worten.

tudirnix schrieb:Zunächst einmal geht es hier aber um die Deutschen. Siehe Fragestellung des Threadthemas.Und das kann man auch in Ruhe diskutieren ohne gleich wieder reflexartig auf andere zeigen zu müssen. Und mit Sicherheit hat ein Großteil der Bevölkerung keine negative Haltungen gegenüber "Fremden" Viele allerdings schon.

Der Vergleich ging nicht von @buntervogel aus, das ist unnötig.