@Fabiano Fabiano schrieb:Das Wort "Ideenkreise" gefällt mir. - Die Schlüsse, die du daraus ziehst, halte ich für etwas vorschnell. Wieso müssen Ideenkreise eigentlich gegeneinander arbeiten und konkurrieren?
Man kann praktisch Anteil an so vielen Ideenkreisen haben, wie man es will (Interessen sind individuell). Der Mensch hat aber eine Hierarchie im Kopf, er vergleicht immer wieder, um seine innere Ordnung herzustellen. Deshalb kann ein Mensch, nur Demokrat sein, wenn die demokratische Forderung als oberstes Ziel für die Gesellschaft erfüllt wird.
Wenn jemand nicht mit dem Gedanken einverstanden ist, dass die Macht bei dem Volk, also den Menschen, oder präziser in den Menschen liegt, und auch immer wieder dorthin zurückkehren muss, wenn man sie auf Zeit verleiht zB., dann ist das undemokratisch -> demokratiefeindlich = nicht kompatibel.
Die von Jesus gepredigte Nächstenliebe kann man ganz leicht als demokratisch interpretieren, finde ich. Das hat hier interessanterweise aber noch keiner von Euch getan
:D Wieso muss ich das tun, jemand der als "Antitheist" beschimpft wird ? :P
Aber die Kirche hat im Namen des Kreuzes, des Symbols der Konterrevolution (die durch Jesus Tod verursacht wurde) massiv Menschen getötet und eben genau gegensätzlich zu Jesus Prinzip gehandelt.
Komischer Weise scheint das keiner zu verstehen.
Das Kreuz ist bedeutungslos, man kann jede Bedeutung hineininterpretieren.
Wenn sich jemand ausschliesslich dem Kern des Glaubens Jesus hingibt, so ist er Demokrat, wenn er es richtig verstanden hat. Diesen Wert der Religion kann man aber nicht universell mit dem Kreuz symbolisieren oder als Christ bezeichnen.
Die Kirchen sind nämlich in Wahrheit Botschaften des Vatikanstaates (Gottesstaat), dessen Symbol ist das Kreuz, Jesus Symbol war nie das Kreuz.
Die Burka ist ein Symbol des Islamischen Gottesstaates, im Islam kann man nicht zwischen Religion und Politik differenzieren, deshalb kann kein Moslem Demokrat sein behaupte ich, und demzufolge sind auch alle Symbole des Islam demokratiefeindlich, weil sie auf die Kollektive Einfluss nehmen.
Aber da bin ich auf Reaktionen zu diesem provokativen Punkt gespannt.
Fabiano schrieb:Wieso soll Religion der Verlierer sein und einer anderen Idee Platz machen? Wieso denkst du so ausschließlich? Es können Ideenkreise auch miteinander arbeiten und zu gemeinsamen Ergebnissen kommen. Wieso ist für dich in einer Demokratie für Religion kein Platz?
Das hab ich so nicht geschrieben, Ideenkreise können natürlich sich überlagern und sich ein Spektrum teilen etc. aber wenn ich jemanden Frage, was bei Ihm die höchste Priorität hat, so bekomme ich fast immer eine direkte Antwort. Der Mensch braucht eine Hierarchie der Ideenkreise um sich zu orientieren schätze ich, und immer wieder seine Umgebung zu prüfen.
Religion hat Platz in einer Demokratie, so lang sie nicht die Gesellschaftlichen Regeln bestimmen will. Denn unsere Gesellschaft ist eine demokratische, und sie stellt den Anspruch an sich auch demokratisch zu bleiben und die Demokratie voran zu bringen.
Unsere Gesellschaft (kollektiv) ist ausschliesslich Sache der Demokratie.
Im privaten (individuell) sieht das anders aus.
Fabiano schrieb:Ich bin religiös UND demokratisch ! Für mich ist das eben KEIN Widerspruch in sich ! Religion und Demokratie schließen sich doch nicht gegenseitig aus.
Nein, solang Du die demokratische Forderung an oberste Stelle stellen kannst, bist Du Demokrat, ich persönlich kann das mit Jesus Leitsatz ganz klar verbinden, und so ohne dessen Wert zu schaden, die demokratische Forderung als oberstes Gebot für die Gesellschaft akzeptieren (die demokratische Gesellschaft ist keine idividuelle sondern eine kollektive Forderung). Ob für mich privat (individuelle Forderung) an erster Stelle Jesus kommt, aus reinen Interessengründen oder was auch immer ist egal.
@LoN hat es schon sehr gut auf den Punkt gebracht.