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5 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Geschichte, Vergangenheit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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philalu Diskussionsleiter
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12.09.2004 um 23:17
Mensch Kinder, waren das Zeiten, als man noch die Nerven hatte, darüber nach denken, ob man für oder gegen Kernkraftewerke war; wenn man sich abends auf der Veranda parkte, die Sterne so mitnahm, während man BAP hörte oder etwas von Led Zeppelin, und die Welt am nächsten Morgen noch immer die Gleiche war: Ein bisschen langweilig; ein bisschen provinziell, hie und da ein Massaker in Afrika, nichts überraschendes.
Heute schlägt die Einsamkeit alle Rekorde, aber sie hat längst aufgehört, weh zu tun.
Die verpassten Chancen: Nun ja, was solls! Wir bekamen zwar nicht alle Frauen, auf die wir scharf waren, aber der Fick mit Petra im vom Rost angefressenen Manta A war auch nicht übel. Und das man hin und wieder im Vollsuff an die Friedhofsmauer krachte? 3 oder 4 Autos sollte man bis zum 25. Geburtstag schon einplanen...

Aber die Politiker damals waren besser. Sie erzählten ihren Frauen von 14 oder 16-Stunden-Tagen, waren aber ab 15Uhr30 telefonisch nicht mehr zu erreichen und hingen in irgendwelchen Bars am Rheinufer ab und es funktionierte irgendwie. Und heute erzählen sie genau den selben Stuss, sitzen aber tatsächlich abends gegen neun noch in ihrem verschissenen Großraum-Büros und versuchen die Republik zu retten. Und es wird schlimmer.

Wenn du damals schlechte Zähne hattest, wusste jeder gleich dass du ein Feigling warst. Wenn man heute Leute mit schlechten Zähnen trifft, erzählen sie einem, dass sie im zweiten Jahr arbeitslos sind.

Und der Türke, der damals Stapler fuhr und dich im scheisskalten Schneeregen nach dem Ankoppeln der Materialzüge für die Jungs Unter Tage an die Standheizung
ließ und dir `ne Marlboro anbot, ist heute Nichtraucher und hält alle Westler für die Reinkarnation Lucifers.

Heute ist die Mystik des Augenblicks nichts mehr wert. Online kleben wir auf unser`n Ärschen. Und wenn wir nach draußen gehen, einen Bahnhof betreten, denken wir an von Bomben zerrissene Körper;
und wenn wir in den Nachthimmel schauen erspähen wir das Licht von Neutronensternen,
die tödliche Strahlung aussenden.


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12.09.2004 um 23:24
ein sehr rührender text...

Wenn ein leerer Eimer hochgestellt wird, sieht keiner mehr, dass er leer ist.


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12.09.2004 um 23:30
Ich kann damit noch nicht viel anfangen....




Steh auf SOLDAT, kämpfe wie ein Mann und steh stramm!

Einer für ALLE, alle für EINEN!



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12.09.2004 um 23:57
Ja, rührend, etwas traurig und resignativ.
So als lebte der Schreiber nurmehr in der Erinnerung.
Da wo Einsamkeit nicht mehr weh tut, wo die Mystik des Augenblicks nichts mehr wert ist.

Ach, aber - so ist es nicht! Für mich jedenfalls nicht. Es tut imer noch verdammt weh sich (wieder) alleine zu fühlen. Und die Mystik der Augenblicke ist noch so lebendig wie eh und je, für den, der sie zu riskieren bereit ist. Sich auf sie einzulassen im Bewußtsein, daß es Schmerzen bereiten kann, weil sich einlassen immer auch das Risiko des Scheiterns beinhaltet.

Aber lieber das, als Resignation und die "Kunst" des "nicht-mehr-spüren-wollens", die nichts anderes ist, als das langsame absterben der Gefühle. Ich weiß wovon ich rede, ich erlebe ein solch schmerzliches Scheitern gerade. Und doch würde ich morgen schon wieder so handeln, denn beinahe hätte ich mich auch "verloren" im Resignativen. Wo Erinnerung mehr ist als gefühlte Gegenwart. ...


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philalu Diskussionsleiter
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13.09.2004 um 00:14
jafrael

Ich habe diesen Thread mit YESTERDAY überschrieben und nicht über mich gepostet. Und es geht hier auch nicht um Resignation oder die gute alte Leier vom "Gestern war alles besser."

Es geht eigentlich um Orientierung, und wie leicht oder schwer sie einem fällt. Heut zu tage, daß geben ich dir zu, fällt sie mir wirklich schwer. Resigniert bin ich deshalb nicht. Eher dessillusioniert.


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