Politik
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Chefs ein auslaufendes Modell?

54 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Neues Firmenmodell ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
japistole Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Chefs ein auslaufendes Modell?

22.10.2011 um 19:15
Ich habe die Lösung für alle sozialen und wirtschaftlichen Probleme auf der Welt gefunden!
So könnte sich auch die Kapitalismuskritik in Nichts auflösen. Wir schaffen das Ausbeutersystem ab. Jeder Arbeitnehmer eines Unternehmens bekommt den gleichen Anteil am Gewinn wie jeder andere. Es gibt keine Chefs mehr, nur Organisatoren (falls nötig). Entscheidungen trifft nicht einer sondern alle. Jeder Arbeitnehmer ist darauf bedacht, dass das Unternehmen gut läuft. Kontrolle ist nicht mehr nötig. Sie findet von allein durch das Eigeninteresse der Arbeitnehmer statt. Es gibt keine einzelnen Milliardäre mehr, sondern viele engagierte reiche Menschen (die ihr Geld viel direkter in die Wirtschaft zurückfließen lassen).
Sachen wie Insolvenz oder Sozialhilfe bleiben natürlich. Alles, was es braucht um ein Unternehmen zu gründen ist vor allem eine Idee und eine Gruppe von Leuten (die das Personal darstellt), die sich zusammenschließt (durch das Internet und Vernetzung kein Problem)

Was haltet Ihr davon?

Anzeige
3x zitiertmelden
Paka ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Chefs ein auslaufendes Modell?

22.10.2011 um 19:19
Wäre eine gute Idee, zumal ich sowieso nichts von Autoritäten halte. Und ja, Gewinne sollten gerecht verteilt werden.


melden

Chefs ein auslaufendes Modell?

22.10.2011 um 19:29
@japistole
Ich muss Dich enttäuschen.
Du bist mindestens der Zweite.

http://www.ludwiglingg.ch/management/ein-firma-ohne-chef-und-hierarchie-geht-das

Wenn man als Kunde dort anruft, hat man das Gefühl mit dem Chef zu sprechen, egal bei wem man landet.
Versuchsweise wurde dort mal eine Hierarchie eingeführt - mit starker Lohndifferenzierung -
wie überall üblich.
Die Folg davon war, dass sich Mitarbeiter nicht mehr für alles zuständig fühlten und Kunden von einem Mitarbeiter zum nächsten verbunden wurden (mit der allgemein üblichen Verärgerung, wie wir sie alle kennen).

Man ließ das sehr schnell bleiben.
Und kehrte zur Hierarchielosigkeit zurück.


melden
waage ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Chefs ein auslaufendes Modell?

22.10.2011 um 19:42
@japistole

hierzu gibt es einen sehr gut fundierten gesprächsstrang von kulam mit einem sehr interessantem filmbeiträg


melden
waage ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

melden

Chefs ein auslaufendes Modell?

22.10.2011 um 19:42
@japistole

Die Idee ist sogar weitaus älter:

Wikipedia: Anarchosyndikalismus


melden
Paka ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Chefs ein auslaufendes Modell?

22.10.2011 um 19:43
Es sollte auch mal das Schwarzweißdenken abgestellt werden. Es gibt nicht nur Kommunismus und Kapitalismus.


melden

Chefs ein auslaufendes Modell?

22.10.2011 um 19:49
Und was ist, wenn sich Arbeitnehmer freiwillig dazu entscheiden, einen Chef zu ernennen, z.B. um einen besonders klugen oder einflussreichen Kopf zu werben?


melden

Chefs ein auslaufendes Modell?

22.10.2011 um 20:00
@japistole Welch ein Unsinn. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.....


melden
Paka ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Chefs ein auslaufendes Modell?

22.10.2011 um 20:02
@GrandOldParty

Dann fange doch mal an.


melden

Chefs ein auslaufendes Modell?

22.10.2011 um 20:04
@Paka Das muss ich nicht, es ist einfach weltfremd.


1x zitiertmelden

Chefs ein auslaufendes Modell?

22.10.2011 um 20:04
@japistole
Zitat von japistolejapistole schrieb:Jeder Arbeitnehmer eines Unternehmens bekommt den gleichen Anteil am Gewinn wie jeder andere.
Warum soll sich ein Spezialist mit besonderen Fertigkeiten, für er die über viele Jahre oder gar Jahrzehnte Erfahrung sammeln musste, damit abfinden, genau so viel zu bekommen, wie ein Lagerist?
Zitat von japistolejapistole schrieb:Es gibt keine Chefs mehr, nur Organisatoren (falls nötig).
Chefs sind Organisatoren, oder sollen zumindest als solche handeln (das es Chefs gibt, die das nicht machen, weiß ich).

Ein Chef muss auch nicht automatisch ein Tyrann sein... das nur als Denkanstoß.
Zitat von japistolejapistole schrieb:Entscheidungen trifft nicht einer sondern alle.
Wie stellst du dir das vor bei einem Konzern mit vielen tausend Mitarbeitern? Geschweige denn, dass du niemals alle auf den gleichen Wissensstand bringen kannst und die Entscheidung dann eben auch von Leuten gefällt wird, die von der zu besprechenden Materie keine Ahnung haben?

Denk auch mal dran, wie lange eine solche Entscheidungsfindung dauert. Auch Unternehmen müssen manchmal schnelle Entscheidungen treffen.
Zitat von japistolejapistole schrieb:Kontrolle ist nicht mehr nötig. Sie findet von allein durch das Eigeninteresse der Arbeitnehmer statt.
Funktioniert auch nicht. Wie willst du sichergehen, dass nicht jemand sein ureigenes Interesse über das aller anderen stellt? Dann heißt es: alle sind gleich, aber manche sind gleicher als andere.
Zitat von japistolejapistole schrieb:Alles, was es braucht um ein Unternehmen zu gründen ist vor allem eine Idee und eine Gruppe von Leuten (die das Personal darstellt), die sich zusammenschließt (durch das Internet und Vernetzung kein Problem)
Und woher soll das Geld kommen? Das Kapital, um Maschinen zu kaufen, Hallen zu Mieten, Einrichtung zu beschaffen usw.

Und dein System hat auch keine Lösung dafür, dass Unternehmen und Staaten konkurrieren. Da versucht dann trotzdem jeder, dem anderen das Wasser abzugraben und dann hast du wieder Ungleichheit und Armut.


melden
Paka ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Chefs ein auslaufendes Modell?

22.10.2011 um 20:07
@GrandOldParty

Schwachsinniges Argument. Jaja, lassen wir alles beim Alten.


melden

Chefs ein auslaufendes Modell?

22.10.2011 um 20:08
@Paka

Schau dir den Beitrag von @Saitenhieb an. Er hat einige, wenn auch nicht alle, Schwächen des Vorschlags aufgezeigt.


melden

Chefs ein auslaufendes Modell?

22.10.2011 um 20:14
Zitat von GrandOldPartyGrandOldParty schrieb:es ist einfach weltfremd.
Weltfremd, weil die Allgemeinheit diesem Denken noch (!) nicht folgen kann.

@GrandOldParty , was meinst Du, wie weit ist zB. Winfried Kretschmer der Allgemeinheit und insbesondere Dir voraus ?

Sind es Jahrzehnte oder Jahrhunderte, oder kommt das möglicherweise viel schneller "über uns?"

Winfried Kretzschmer stellt gern seine langjährige Firmenerfahrung ausführlich dar.


1x zitiertmelden

Chefs ein auslaufendes Modell?

22.10.2011 um 20:20
@eckhart
Weltfremd, weil die Allgemeinheit diesem Denken noch (!) nicht folgen kann.
Es reicht aber leider nicht, einen Gedanken denken und fassen bzw. ihm folgen zu können. Die beste Idee nützt nichts, wenn sie praktisch nicht umsetzbar ist.


1x zitiertmelden

Chefs ein auslaufendes Modell?

22.10.2011 um 20:21
Zitat von SaitenhiebSaitenhieb schrieb:Weltfremd, weil die Allgemeinheit diesem Denken noch (!) nicht folgen kann.
Nicht noch, es wird nie passieren. Oder zumindest nicht in den nächsten 500 plus X Jahren.

Jedes Modell, was auf einen guten Menschen aufbaut, wird scheitern. Die Menschen sind halt nicht so. Sie sind egoistisch, denken nur kurz usw.
Zitat von eckharteckhart schrieb:was meinst Du, wie weit ist zB. Winfried Kretschmer der Allgemeinheit und insbesondere Dir voraus ?
Winfried Kretschmann ist niemandem voraus.


melden

Chefs ein auslaufendes Modell?

22.10.2011 um 20:26
Solch ein Konzept, oder aehnliche, haben sogar mehrfach Anwendung gefunden, auch in Deutschland und manchmal sogar ueberaus erfolgreich.


melden

Chefs ein auslaufendes Modell?

22.10.2011 um 20:39
Ich war schon selbst in Firmen taetig, wo "der" Chef alles fuer sich selbst ausnutzte, Freunde vorzug usw.
Die haben dann meist nicht lange zu leben und waehrend sie Leben, wer ist dann der Arsch vom Dienst? Richtig...

Freilich sind nicht alle so.

http://www.changex.de/Article/rezension_pflueger_erfolg_ohne_chef
http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/arbeitswelt/unternehmensfuehrung-ohne-chef-geht-s-auch-1937193.html
http://www.jobbanet.eu/idealloesung-bauchgefuehl-steuert-unternehmen-ohne-chef (Archiv-Version vom 23.08.2016)


melden

Chefs ein auslaufendes Modell?

22.10.2011 um 20:43
Worauf der Threadersteller wohl hinauswill ist ein Konzept, dass sich Arbeiterselbstverwaltung nennt. Diese existiert heute relativ erfolgreich in mehreren kleinen Unternehmen auf der ganzen Welt. Ein Beispiel: Isthmus Engineering & Manufacturing
Worker-Owned Cooperative
A different kind of company. A leader in custom automation equipment.

Isthmus Engineering & Manufacturing is a worker-owned cooperative specializing in custom automation solutions and equipment. At Isthmus, we know that the success of our employee-owned company is contingent on the performance of every member of the Isthmus team. You have our promise that the automation equipment we provide will be the result of the very best efforts of our entire staff.
Co-op

Worker cooperatives are organizations that are designed to pool the resources of individuals or businesses to achieve a common goal.

Isthmus Engineering is an industrial worker cooperative. Worker cooperatives are a cooperative in which the members are the working staff. Management decisions are made democratically: one member – one vote. Each member shares in the responsibility of managing the business.
http://www.isthmuseng.com/company/worker-owned-cooperative/

Dann, zweitens, existierten ganze Gesellschaften organisiert nach dem Prinzip der Arbeiterselbstverwaltung. Dazu gehört der spanische Anarchosyndikalismus, wie er in Katalonien während des Spanischen Bürgerkrieges praktiziert worden ist (bevor sich jemand darüber ein vorschnelles Urteil erlaubt, bitte ich darum sich diese Dokumentation vorher anzuschauen: http://video.google.de/videoplay?docid=-9168377341067604870&hl=de ) und die Arbeiterselbstverwaltung in der ehemaligen Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien:
[...] Man kann die jugoslawische Selbstverwaltung nicht pauschal als Totalitaris-mus ablehnen. Aber man soll diese Frage des Sozialismus auch nicht romantisieren. Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen, wie in allen anderen Bereichen. Die Wahrheit liegt zwischen zwei Extremen: Es war ein Einparteiensystem, aber wir hatten auch eine unmittelbare Demokratie auf der unteren Stufe, auf der Arbeiterstufe. Z.B. konnte ein Arbeiter seine Arbeit nicht verlieren, ohne dass der Arbeitsrat eingeschaltet wurde. Der Direktor konnte nicht alleine entscheiden. Der Arbeitsrat, in dem die gewöhnlichen Arbeiter sitzen, entschieden, ob der Arbeiter gut war oder nicht. Heute gelten nur Dekrete. Auch in anderen sozi-alen Fragen, wie Wohnungen, Urlaube und Verteilung des Einkommens waren die Arbeiterräte souverän. [...]
Die jugoslawische Arbeiterselbstverwaltung war natürlich nicht makellos, lest euch dazu am besten den ganzen Artikel durch, aus dem ich zitiert habe: http://republicart.net/disc/aeas/kuljic01_de.pdf


Anzeige

1x zitiertmelden