derpioneer schrieb:und man sollte sich diese leute anhören. die sind das wichtigste in diesem fall.
Da sollte man etwas vorsichtig sein, denke ich. Hier geht es um die Beurteilung eines Strafrechtprozesses. Da spielt "Die Meinung des Volkes" zuerst einmal eine untergeordnete Rolle.
Darüberhinaus hast Du allerdings Recht, wenn Du klarstellst, daß ohne umfassende Prozessberichterstattung eine Beurteilung der Gerichtsverhandlung kaum möglich ist.
Man kann hier nur spekulieren.
Man darf aber auch nicht die Zusammenhänge außer Acht lassen und Maßstäbe anlegen, die hier Gültigkeit hätten, in Staaten der ehemaligen Sowjetunion aber nicht ebenso vorauszusetzen sind.
Zuerst hat Tymoschenko hier bei vielen Usern schon deswegen schlechte Karten, weil sie stinkreich ist. In den Augen vieler Menschen ist das allein schon ein Tatbestand, der jede Verurteilung rechtfertigt.
Dann werden ihr "unkoschere" Geschäftsmethoden unterstellt, was aber impliziert, daß ihre Vertragspartner im Gegensatz dazu "koscher" gearbeitet hätten. Ich wage es, hier Zweifel anzumelden. Die Korruption beginnt schon am Ausgangsort, im vorliegenden Fall ist das Russland, und setzt sich dann fort. Dafür gibt es ja die "bunten Metaphern" "Scheiße rinnt bergab" und "Der Fisch stinkt zuerst am Kopf".
Gesschäftsleute, die in Ländern operieren, in denen die Korruption Gang und Gäbe ist, kommen um eine "kreative Buchführung" kaum herum.
Entscheidend ist letztendlich, welche Verbrechen man Tymoschenko nachweisen konnte. Soweit mir bekannt ist, liegt da der Hase im Pfeffer. Zwingende Beweise für Straftaten von Tymoschenko waren wohl Mangelware. Dumm ist diese Frau nämlich nicht.
Es ist eine Sache, zu vermuten, daß Tymoschenko allerlei Dreck am Stecken hat (was ich nicht einmal in Zweifel stelle), aber eine andere, sie nur aufgrund dieser Vermutung zu verteilen. Zumal hier eine klare politische Motivation erkennbar ist.
Wenn der Ausgang eines solchen Prozesses sich dann auch noch der öffentlichen Meinung unterwerfen müsste, würden wir hier bei uns bereits sämtliche Führungskräfte (sowohl politische, als auch wirtschaftliche) in Ketten gelegt haben...