Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

abberline schrieb:Und jeder soll selbst entscheiden und nicht erst widersprechen müssen. Das find ich mehr als grenzwertig.

Du hältst doch eigentlich nur die Entscheidung hoch "ich will mich nicht damit beschäftigen weil ich
...zu faul bin
...nachdenken schmerzhaft sein soll
...ect.
Wer sich damit beschäftigt (ernsthaft) und nicht stinkend faul ist, der macht seine Entscheidung auch deutlich, sei sie für oder gegen Organentnahme.

Lupo54 schrieb:Das ist hoffentlich jetzt eingestielt.

Ist meines Wissens nach wie vor freigestellt.

abberline schrieb:Der Kommerzgedanke, dass private Unternehmen etwas damit zu tun haben könnten und der Staat eine Büchse der Pandora öffnet.

Aber Organspenden gibt es doch jetzt schon und gerade was Kommerzialisierung an geht, gibt es in dem Bereich besonders große Hürden.

abberline schrieb:aber niemand automatisch erstmal dazu verdonnert wird, was schon ein grosser Einschnitt in die Persönlichkeit wäre

Warum wäre das ein Einschnitt in Deine Persönlichkeit?
Mit minimalem Aufwand kannst Du es anders machen, als es der Standard vorsieht.

kleinundgrün schrieb:Warum wäre das ein Einschnitt in Deine Persönlichkeit?

Ganz unromantisch gesagt:
Nach dem Tod ist eh keine Persönlichkeit mehr vorhanden.

@kleinundgrün
Ich möchte selbst aktiv entscheiden können und nicht zu etwas verdonnert werden, weil ich vergessen hab, nein zu sagen. Es geht nicht um die Organspende an sich, das ist eine wichtige Sache, aber die Entscheidung darf nicht primär vom Staat ausgehen

wieso ist wie die Schulpflicht..

Geisonik schrieb:Nach dem Tod ist eh keine Persönlichkeit mehr vorhanden.

Eine interessante philosophische Frage. Wirkt Deine Persönlichkeit (mittelbar) über den Tod hinaus oder nicht.
In unserem Verständnis schon. So was wie "Würde auch nach dem Tod" ist durchaus Teil unserer Kultur.

abberline schrieb:Ich möchte selbst aktiv entscheiden können und nicht zu etwas verdonnert werden, weil ich vergessen hab, nein zu sagen.

Ach ja. Man beschäftigt sich ernsthaft damit, aber "vergisst" dann nein zu sagen.^^
Wahrscheinlich wird nicht vergessen "hier" zu schreien, wenn man selbst ein fremdes Organ benötigt um weiter ein lebenswertes Leben führen zu können.

@emanon
Ich sag nicht, dass ich nicht spende, vielleicht hab ich den Ausweis schon lange... aber die aktive Entscheidung hat nicht primär der Staat zu Fällen, finde ich und das wurde vom Bundestag ja auch bestätigt

emanon schrieb:Ach ja. Man beschäftigt sich ernsthaft damit, aber "vergisst" dann nein zu sagen.^^
Wahrscheinlich wird nicht vergessen "hier" zu schreien, wenn man selbst ein fremdes Organ benötigt um weiter ein lebenswertes Leben führen zu können.

Ich wäre ja ein Freund davon, dass es den Wartelistenplatz positiv beeinflusst, wenn man sich für Ja oder Nein ausgesprochen hat.

abberline schrieb:Ich möchte selbst aktiv entscheiden können und nicht zu etwas verdonnert werden, weil ich vergessen hab, nein zu sagen.

Aber wenn es Dir wichtig ist, dass "vergisst" Du es doch nicht.
Nur wenn es Dir mehr oder weniger egal ist, kümmerst Du Dich nicht darum und momentan fallen all die lebensrettenden Organe der Verrottung anheim.
Man könnte auch fragen: Was ist mit den Rechten all derjenigen, die wegen dieser Situation sterben müssen?

Du willst nicht widersprechen müssen - OK, ein grundsätzlich berechtigter Einwand.
Aber weil Du diese winzige Handlung nicht begehen möchtest, müssen Menschen sterben. Da stehen in meinen Augen die Werte der jeweiligen Konsequenzen in keinem auch nur annähernd gleichwertigen Verhältnis.

@abberline
Ob du spendest oder nicht ist mir wurscht.
Ich befürworte noch nicht einmal das Spahnsche Modell. Mir geht es lediglich darum, dass sich möglichst jeder klar und deutlich positioniert und das auch in einer Datenbank erfasst wird.
Und zwar so, dass es bei Bedarf auch wieder geändert werden kann.

Atrox schrieb:Ich wäre ja ein Freund davon, dass es den Wartelistenplatz positiv beeinflusst, wenn man sich für Ja oder Nein ausgesprochen hat.

Hielte ich persönlich auch für denkbar, glaube aber nicht, dass das rechtssicher umsetzbar wäre.

emanon schrieb:Hielte ich persönlich auch für denkbar, glaube aber nicht, dass das rechtssicher umsetzbar wäre.

Vermutlich nicht.

Aber moralisch bedenklich wäre es. "Ich möchte keine Organe spenden, aber wenn ich welche brauche, möchte ich die Spenden anderer nutzen". Das wäre in meinen Augen relativ erbärmlich.

Und wenn man stinkfaul ist, gilt man als Ersatzteillager.
Dsa häte ich gerne schwarz auf weiss. Und das gibt es nicht. Und wurde huete abermls bestätigt. Ruhe im Karton.
DIe Idee war von Beginn Hanebüchen. JEder Körper bleibt eigen und das ist auch gut so. Wie einst Wowereit sagte.

kleinundgrün schrieb:Aber moralisch bedenklich wäre es. "Ich möchte keine Organe spenden, aber wenn ich welche brauche, möchte ich die Spenden anderer nutzen". Das wäre in meinen Augen relativ erbärmlich.

Aber ja doch. GEnau darum geht es doch. Wer will mir da etwas anderes diktieren. Der Staat? oder Spahn(kopf) persönlich?

abberline schrieb:aber die aktive Entscheidung hat nicht primär der Staat zu Fällen, finde ich und das wurde vom Bundestag ja auch bestätigt

Und dennoch sorgt der Staat dafür, dass dir rechtlich gesehen ein gespendetes Organ zusteht, selbst dann, wenn du dich vor deiner Notlage entschieden hast, nicht für andere zu spenden.

peekaboo schrieb:Und dennoch sorgt der Staat dafür, dass dir rechtlich gesehen ein gespendetes Organ zusteht, selbst dann, wenn du dich vor deiner Notlage entschieden hast, nicht für andere zu spenden.

Ja, aber das ist doch eine gute Sache. ODer würdest du es etwa verwehrren?

markamrika schrieb:Und wenn man stinkfaul ist, gilt man als Ersatzteillager.

Ich hoffe mal, dass Du eine Organspende dann konsequenterweise auch für Dich ablehnen würdest? Vermutlich nicht.

markamrika schrieb:Dsa häte ich gerne schwarz auf weiss.

Das kommt schon noch. Die Menschen werden sich (hoffentlich) ihrer sozialen Verantwortung für andere Menschen immer mehr bewusst.

markamrika schrieb:Wer will mir da etwas anderes diktieren.

Dein Gewissen? Dass du nichts nimmst, was Du nicht bereit bist zugeben?
Sozusagen die Basics menschlichen Zusammenlebens?

Aber ich vermute, Du trollst nur ein bisschen, um Antworten zu provozieren.
Ist so ähnlich, wie im Mütterforum zu fragen, mit welchem Wein das Kind am besten einschläft.

markamrika schrieb:Ja, aber das ist doch eine gute Sache.

Zu spenden, wenn man kann, ist auch eine gute Sache. Immerhin könnte man ja selbst mal in so eine Situation kommen, daß man dringend ein Organ braucht, um weiter zu leben.

markamrika schrieb:ODer würdest du es etwa verwehrren?

Was meinst du mit ''es''?

@frage zum Kind. Man munkelt Gin und Milch sei ein beliebtes Hausrezept.

kleinundgrün schrieb:Dein Gewissen? Dass du nichts nimmst, was Du nicht bereit bist zugeben?

Damit entbehrst du jede ein menschliuches Dasein.
Die Welt und das GEwissen ist größer als eine Organspende. Das sollte auch Dir einleuchten.

@peekaboo

ES, ob Du einer PErson die Organspende verweigert sich gar dagegen mit Händen und Füßen wehrt, ob du ihm
im gegenzug eine Annahme eines Spenderorgans ablehned gegenüber stehst?

abberline schrieb:nicht zu etwas verdonnert werden

Du wirst ja zu nichts verdonnert. Du bist dann nicht mehr da :Y:

@markamrika
Nein. Ich würde ihm auch dann ein Organ gönnen, selbst wenn er vorher kein Spender sein wollte. Aber vermutlich, wird er sterben, da es ja zu wenig Spender gibt.

Was wohl so einem Menschen, der kein Spender sein wollte, durch den Kopf geht, wenn er da so im Krankenbett liegt und darauf wartet, das ein Organ für ihn frei wird, @markamrika?