Organspende-Reform: Wie bekennst du dich?

@interrobang

ignoriere meine merkwürdige Behauptungen einfach.
Danke und gute Nacht

@Ypatia

Hmm, ich verstehe nicht so ganz, was du damit sagen möchtest:

Ypatia schrieb:a) dass unser Gehirn nicht nur in unserem Kopf (wo die Messungen vorgenommen werden) vorzufinden ist, sondern auch in unseren Zellen.

b) unser Herz, unserem Gehirn als Kommandozentrale gleichzusetzen ist.

Das Gehirn hat eine übergeordnete Aufgabe: Integration. Es macht uns zu einem Ganzen.

Aber wo ist es in den Zellen?

Bisher habe ich nirgends in deinen Angaben dafür Belege gefunden, da stimme ich @interrobang
zu. Die Links von der bpb sind schön, aber keine Rede von Zellgedächtnis. Und die Ausführungen von Grimm sind zwar spannend, aber hochgraig spekulativ. Kohärenz von Biophotonen ist sehr umstritten, um es mal diplomatisch auszudrücken. Die Behauptungen, die mich interessieren von Grimm sind aber schlecht wiederzufinden, weil zumindest in deinen Links schlecht zitiert wird von ihm.

Also gibt es konkrete Belege für Veränderungen des Charakters nach einer Transplantation. Und zwar spezifisch, d.h. jemand wird wie der Spender,ohne diesen zu können.

Wenn 10% der Leute plötzlich etwas anders werden nach einem einschneidenden Erlebnis wie einer Transplantation, wundert mich dies gar nicht. Wenn sie wirklich so werden wie der Spender, ist dies doch leicht in zumindest einer retrospektiven Arbeit abzubilden. Ich bin gespannt.

Herz und Gehirn gleichzusetzen finde ich schlecht. Herz integriert in keiner Weise so wie das Gehirn.
Das erinnert mich an die Vorstellungen der Leute zu Harveys Zeiten, so Herz als Sitz der Seele und so. Ich finde das etwas sehr romantisch verklärt und überholt.


Anders herum hast du nach Belegen für die Reflexe gefragt.

Nun, da gibt es vieles...
Schlägt man einem Huhn den Kopf ab, so läuft es ein wenig weiter. Dies ist ein spinaler Reflex.

Die neuroanatomischen Grundlagen dazu findest du in jedem anatomischen Standard, z. B. Drenckhahn Anatomie oder Neuroanatomie von Trepel.

Im Internet gibt es dazu bestimmt auch viel, auf die Schnelle habe ich hier eine kleine Übersicht gefunden.

http://e-learning.studmed.unibe.ch/webtbs/not104_medtherapie_akute/html/bx06_hinterhorn.php?1

Die Hirnstammreflexe sind bei einem Hirntoten also ausgefallen. Auf Rückenmarksebene sieht das also mitunter anders aus. Bei der Organentnahme wird dann der Sympathikus Th1-L3 ausgeschaltet. Dieses Vorgehen ist in den Leitlinien der Organentnahme auch so ausgeführt.

Also können Schwitzen, Tachkardie oder spinale Automatismen durchaus auftreten. Das sind aber Funktionen, die unter der Ebene des Hirntodes auftreten, aber für Außenstehende sehr eindrücklich sein können.

Aber wenn man betrachtet, was ein Hirntoter nicht mehr kann: Spontanatmung, Würgereflex, Hustenreflex, Pupillenreflex, Kornealreflex etc. kann man schon nachvollziehen, warum es Hirntod heißt.

Bis jetzt bleibt es für mich dabei. Der Weg zum endgültigen Tod ist ein Kontinuum. Das strenge Hirntod-Konzept wie hier angewendet ist ethisch vertretbar.
Auch wenn es nicht perfekt ist. Aber das kann ja jeder für sich selbst entscheiden.

Ich besitze bereits einen Ausweis, der meine Spendebereitschaft im Fall der Fälle erkenntlich macht. Freue mich allerdings auf das Anschreiben der Kasse, denn so langsam fällt der alte Papierwisch schon auseinander, die können mir gerne einen neuen zuschicken. :D

Guten Abend @Makrophage
Danke für den Link und dass Du Dir die Zeit genommen hast zu antworten.

Guten Abend @ All
Ich habe mich in diesem Forum angemeldet, weil mir das Thema wirklich sehr wichtig ist.

Wie schon erwähnt versuche ich schon seit 1997, mich in dieser Sache zu informieren um eine verantwortungsbewusste Entscheidung für mich zu treffen.

In meinem Erst-Beitrag habe ich zwei Punkte angegeben, die mich immer noch daran hindern, Organspender zu werden.
Ich wurde aufgefordert Belege für meine Ansichten zu liefern und dem bin ich nach meinen Möglichkeiten auch nachgekommen.

Ich habe gehofft, dass bekennende Organspender, ebenfalls Ihre Ansichten, mit Hinweisen zu den Informationen, die sie dazu bewegt haben, sich ganz sicher und positiv für eine Organspende zu entscheiden, mitteilen.

Daher meine Bitte,
ist es möglich, dass sich jemand mal dazu äußern möchte?

Danke.

@Ypatia
Tote brauchen keine Organe, Lebende schon. Das ist alles.

interrobang schrieb:Tote brauchen keine Organe, Lebende schon. Das ist alles.

Gerade deswegen sollte man die eigenen Organe spenden, benötigt werden sie doch sowieso nicht. :|

-topic:
Habe mir gerade eben bei BZgA eine bestellt. :|
Also,

Ja (Ich werde Organspender)

:)

Also ich werde mir das noch überlegen. Eigentlich ist es ja gut wenn es ein anderer verwenden kann.

Marina1984 schrieb:Also ich werde mir das noch überlegen. Eigentlich ist es ja gut wenn es ein anderer verwenden kann.

Besonders, wenn man selbst die sowieso nicht mehr benutzt..

@JiB

Das ist es ja. Viele Kranke wären froh wenn sie ein Spenderorgan hätten. Das dauert ja Ewigkeiten bis die überhaupt ein passendes finden. Bis dahin sind sie eventuell schon längst verstorben.

Marina1984 schrieb:Das ist es ja. Viele Kranke wären froh wenn sie ein Spenderorgan hätten. Das dauert ja Ewigkeiten bis die überhaupt ein passendes finden. Bis dahin sind sie eventuell schon längst verstorben.

Eben.
Und die Leute die keine spenden begründen immer "Keiner schneidet an mir rum!", obwohl man sowieso nach dem Tod immer obduziert wird, und selbst Organe annehmen würden, weil die alle Schiss vor dem Tod haben. :|

@JiB

Wenn man Angst vorm Tod hat, dann kann ich es ja verstehen aber tot ist in dem Fall tot. Ob mit oder ohne Organ spielt dann eigentlich auch keine Rolle mehr. Ich denke mal manche haben Angst, das sie da noch was mitbekommen könnten. Kann ich auch verstehen. Gedanken hab ich mir da auch schon drum gemacht. Allerdings glaube ich das jetzt nicht.

Marina1984 schrieb:Ich denke mal manche haben Angst, das sie da noch was mitbekommen könnten. Kann ich auch verstehen. Gedanken hab ich mir da auch schon drum gemacht. Allerdings glaube ich das jetzt nicht.

Was ich nicht verstehe, ich, und auch viele andere würden sich doch beim sterben besser fühlen, wenn sie jemanden am Leben erhalten, als ihn mitzunehmen.. :|

@JiB

Ich denke mal das ist nicht bei jedem so. Allerdings ist es auch bei mir so, dass wenn ich jemanden helfen "konnte", das man sich dann wohler fühlt. Ich bin Krankenpflegehelferin. Habe mal im Krankenhaus gearbeitet. Nicht jeder der einen sozialen Beruf erlernt hat, hat auch wirkliches Mitgefühl. Kenne da welche die ziemlich kalt sind. Da wird dann 0 - 8 - 15 gearbeitet und es wird nicht über mögliche Folgen nachgedacht. So ist es auch in allen anderen Bereichen des Lebens.

tatatatata!
Heute hatten wir einen Termin bei einer DRK Blutspende Zentrale, vor mir auf dem Tisch lagen 2 Prospekte. 2 Mal Infos über Blut und ein kleines Kärdchen Namens Organspenderausweis. :) Ich habe ihn ausgefüllt und kann mich nun seit heute als Organspender erklären! Ich bin ziemlich stolz diesen Schritt gewagt zu haben...:)

Da ich Motorradfahrer der Extreme bin & jede Sekunde verrecken kann, bin ich Organspender.

@Marina1984
Nach keine Ahnung wie vielen Jahren in diesem beruf kannst du auch nicht mehr mit besonders viel Mitgefühl arbeiten, da es dich entweder kaputt macht, oder du immer wieder Dinge siehst,die eh schlimmer sind. Patient A hat sich ein Bein gebrochen und weint vor Schmerzen. Patient B liegt im sterben und hat Schmerzen. Für wen hast du mehr Mitgefühl? Sorry manchmal sind die Menschen einfach auch zu wehleidig & dann ist das so...:)

Ich glaube die meisten wollen einfach als ganzes unter die Erde, einfach wegen der Symbolik, wenn dann was fehlt, können sie sich nicht mit dem Gedanken anfreunden. Ich könnte mich z.B.nach dem Tod nicht verbrennen lassen, eben wegen der Ganzheitlichkeit.
Du musst ja nicht mal alle deine Organe spenden,du kannst schon Leben retten wenn du nur die Leber oder die Niere spendest..
Ein auf jedenfall sehr ausschlag gebender Punkt für mich, den Wisch auszufüllen war als mein Onkel März diesen Jahres starb er bekam vor rund 25 Jahre eine Nierentransplantation..
Ist einfach so, du brauchst die Organe nicht, geb sie ab...wenn du jetzt keine Niere abgeben willst, auch wenn du mit nur einer leben kannst, ist das okay...aber wenn du eh nix mitbekommst & die Organe eh nicht mehr arbeiten können in deinem Körper dann kannst du Menschen, die das Leben noch vor sich haben dieses auch ermöglichen..

@Bassmonster

Man kann nie generell sagen das nur weil man mehrere Jahre in einem Beruf arbeitet, dass man dann kein Mitgefühl mehr hat. Nur weil es bei vielen so ist, ist es noch lange nicht bei allen so. Es kommt immer auf den einzelnen an wie sensibel er ist. Ich kenne alte Schwestern die noch ihr Mitgefühl haben. Letzendlich ist es jedem seine Sache ob er spendet oder nicht. Ich kann aber auch verstehen wenn einer es nicht tut. Denke mal die Vorstellung steht da einem im Weg. Sei es ob man dann denkt die Seele könnte nicht entweichen oder irgendwas anderes. Viele haben dabei ja so ihre diversen Vorstellungen.

@Bassmonster

Huch. Das weiter oben hab ich jetzt erst gelesen. Im übrigen herzlichen Glückwunsch zu deiner Entscheidung. :)

Also ich möchte auf jeden Fall selber und bei vollem Bewusstsein entscheiden können, welches Organ ich vielleicht mal jemandem spende. Ich möchte nicht, dass man mich irgendwie mal halbtot ausweidet und verwertet wie eine Weihnachtsgans. Es ist ja nicht zuletzt auch ein riesen Geschäft mit dem Organhandel. Eine Blankovollmacht dazu werde ich natürlich nicht geben. Und da wir mit dem ESM auf eine Diktatur in Europa zugehen, erst recht nicht.

@AveCrux

AveCrux schrieb:Und da wir mit dem ESM auf eine Diktatur in Europa zugehen, erst recht nicht.

äh.. was?

AveCrux schrieb:Es ist ja nicht zuletzt auch ein riesen Geschäft mit dem Organhandel.

Welches ach so grosse Geschenk machen den diese Krnkenhäuser damit?