Müssen Hartz IV Empfänger hungern?

@brucelee
Das diese Leute Hilfsarbeiterjobs machen. Aus dem Raster fallen Menschen die zu alt, krank oder in Erwerbsunfähigkeitsrente gehen.

@brucelee
Ich weiß nicht, ob Du das meinst?:

Außerdem werden bei einem Renteneintrittsalter von 67 Jahren
alle über 63jährigen Hartz4-Empfänger in die (gekürzte) Rente gedrängt !

Diese Maßnahmen sind zum großen Teil nur eine Statistikbereinigung.

Zudem fallen jedes Jahr einige zehntausende bis hunderttausende aus dem Raster. Verbleib unbekannt.
Werden wohl Hilfarbeiter oder sonst was :)

Mir wurde nach einigem Hin und Her eine Umqualifizierung angeboten. Ich habe diese Maßnahme wahrgenommen und war im Anschluss noch knapp 3 Monate arbeitslos und habe dann einen guten Arbeitgeber gefunden.

@che71
@eckhart
@Turboboost

http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/mehr-jugendlichen-finden-keinen-ausbildungsplatz-a-865430.html

http://www.spiegel.de/schulspiegel/berufsbildungsbericht-2012-viele-lehrstellen-unbesetzt-a-832313.html

Außerdem tauchen in der Statistik der Bundesagentur für Arbeit fast 86.000 Jugendliche auf, die sich einst erfolglos um eine Lehrstelle beworben haben und über deren Verbleib keine Informationen vorliegen. Für sie liefen keine Vermittlungsbemühungen mehr, und es bestehe das Risiko, "dass sie 'quasi unbemerkt' aus dem Bildungssystem herausfallen", heißt es im Bericht. Dazu kommen 11.550 aktuelle Bewerber, die zum Stichtag am 30. September 2011 noch "unversorgt" waren.

Mit aus dem Raster fallen, meine ich das diese Jugendlichen nach den Übergangsmassnahmen aus den Statistiken der Arbeitsagentur fallen und deren Verbleib ungewiss ist.

Abgesehen davon wird eine Person die nach 3 Jahren Übergangsmassnahmen keine Ausbildung gefunden hat, wohl kaum eine gut bezahlte Arbeit finden :D
Wie den ohne einen guten Schulabschluss oder eben eine Lehre.

Übrigends rede ich hier nicht die Probleme von älteren Personen bei der Suche nach brauchbaren Arbeitsplätzen klein.

Aber Statistiken über Jugendliche ohne Arbeit ist Offtopic.

brucelee schrieb:Aber Statistiken über Jugendliche ohne Arbeit ist Offtopic.

Es scheint so, wenn ich die Links lese.
"Außerdem tauchen in der Statistik der Bundesagentur für Arbeit fast 86.000 Jugendliche auf, die sich einst erfolglos um eine Lehrstelle beworben haben und über deren Verbleib keine Informationen vorliegen. Für sie liefen keine Vermittlungsbemühungen mehr, und es bestehe das Risiko, "dass sie 'quasi unbemerkt' aus dem Bildungssystem herausfallen", heißt es im Bericht."
Wenn sie ins Ausland gegangen wären, was eher unwahrscheinlich ist, hätten es die Jobcenter doch als Erfolg verbucht ...
Einzig bleibt noch der Schwarzarbeitssektor, der ja bekanntlich angeblich blühen soll.

@eckhart

eckhart schrieb:Einzig bleibt noch der Schwarzarbeitssektor, der ja bekanntlich angeblich blühen soll.

Die werden aber vielfach nicht von hier ansässigen Menschen ausgeführt sondern kommen gezielt aus dem Ausland, verbleiben einige Monate hier und werden dann quasi ausgetauscht für den nächsten Trupp. Das habe ich so erlebt.. :)

@che71
Die meisten kennen arbeiten nicht. Kaum aus der Schule ab in eine Maßnahme und dort gammeln sie den ganzen Tag rum das war's und keiner kümmert sich um sie. Du hast recht die müssen in Ausbildung oder zumindest mal ein Praktika mit Aussicht auf Übernahme in dem betrieb. Das motiviert die dann auch. Aber Praktikanten sind ja mittlerweile fast nur billige Arbeitskräfte.

Ich finde die Lohnsteuerklasse 6 als Zweite exterm skandalös, müssten diese
Arbeiter nicht viel mehr honoriert werden, ich meine man spricht hier von 52%!

In wie fern ist das denn gerechtfertigt, wie sieht es hier mit dem Hunger aus?

Radix schrieb:In wie fern ist das denn gerechtfertigt, wie sieht es hier mit dem Hunger aus?

Dass es knapp über Hartz4 oft noch viel schlimmer aussieht, steht außer Frage !
Dort betrifft es außerdem fast ausnahmslos hart und viel arbeitende Menschen, die meist hochqualifizierte, für die Gesellschaft hochwichtige Jobs machen.

Für die ist die lakonische Antwort " Du hast eben das falsche gelernt" gedacht.
Also offenbar soll deren Arbeit einfach liegen bleiben !

@eckhart

Darum soll es aber gar nicht gehen,
wenn der Mensch in Deutschland einen Vollzeitjob hat,
von diesem aber - Menschenunwürdigerweise-
nicht leben kann, sich also aus moralischen Gründen einen
zweiten Job sucht, suchen muss, so kann es doch nicht sein,
dass dieser 2. Job mit 52% besteuert wird. entschuldigung,
aber da läuft doch staatlich irgendwas falsch, im Kontext zu Hartz 4.

In diesem Sinne sind mir die Harzt 4 Empfänger -abgesehen von Frauen und Kindern-
scheissegal.
Wo leben wir denn?

Radix schrieb:Ich finde die Lohnsteuerklasse 6 als Zweite exterm skandalös, müssten diese
Arbeiter nicht viel mehr honoriert werden, ich meine man spricht hier von 52%!

Nach der Einkommensteuererklärung dürfte er dieses Zuviel an gezahlten Steuern wieder zurückbekommen.

Radix schrieb:In wie fern ist das denn gerechtfertigt, wie sieht es hier mit dem Hunger aus?

Da kenne ich mich zwar nicht aus, aber wenn offensichtlich ist, daß er eine Steuerrückzahlung bekommen wird, dann kann er beantragen, daß auch vorher schon ausbezahlt wird, zumindest teilweise.

Bei meinem Kollegen funktionierte das auch, da ging es um die Kilometerpauschale.

@zaeld

zaeld schrieb:Nach der Einkommensteuererklärung dürfte er dieses Zuviel an gezahlten Steuern wieder zurückbekommen.

Freilich, wenn man die Zeit findet, die einem da gestohlen wird.

zaeld schrieb:Da kenne ich mich zwar nicht aus, aber wenn offensichtlich ist, daß er eine Steuerrückzahlung bekommen wird, dann kann er beantragen, daß auch vorher schon ausbezahlt wird, zumindest teilweise.

Bei meinem Kollegen funktionierte das auch, da ging es um die Kilometerpauschale.

Was'n hier los, is das der Turing Test?
Oder liegt es am Alter?

eckhart schrieb:Dass es knapp über Hartz4 oft noch viel schlimmer aussieht, steht außer Frage !
Dort betrifft es außerdem fast ausnahmslos hart und viel arbeitende Menschen, die meist hochqualifizierte, für die Gesellschaft hochwichtige Jobs machen.

Ihre Quelle dazu, dass die knapp über Hartz Niveau Arbeitenden meist (also wesentlich größer als 50%) hochqualifizierte (also nicht einfach nur qualifizierte) und hochwichtige Arbeiten machen, würde ich gerne selbst mal nachlesen.
Seien Sie doch so freundlich und reichen Sie diese zu Ihrer Aussage nach, danke.

Bitte !
Eine Quelle würde entstehen, wenn ich über meine Lebenserfahrung ein Buch schreiben würde.
Von 1990 ab habe ich als verantwortlicher Vertreter einunddesselben Bauherren ununterbrochen Infrastrukturbauvorhaben mit immer wieder wechselnden Auftragnehmerfirmen durchgeführt - in der Regel 10 Bauvorhaben + 15 kleine BVh. zugleich. Insgesamt jährlich in mehrfacher Millionenhöhe.
Ich selbst in dieser Zeit als Alleinverdiener meiner 4-köpfigen Familie (netto abzüglich Miete) nie höher als 200 Euro über Hartz4 - Niveau. (Die Zeit vor der Einführung von Hartz4 mitgerechnet)
Jaja, die Ossis wie ich brauchten ja 10 Jahre, um produktiv zu werden-träumt weiter !
Ein Zweitjob wäre mir arbeitsrechtlich verboten gewesen und auch nicht verkraftbar.
Der jeweilige mehrmonatige Kontakt zu den Auftragnehmerfirmen, die aus ganz Deutschland kamen, reichte mir völlig, um zu erfahren, was ich eigentlich nicht wissen sollte.
@Turboboost
Wo soll denn die Qualifikation all der über 50jährigen plötzlich hin sein ?
Quellen wird man nicht finden, ich weiß genau,
dass der Mythos des unqualifizierten Hartzers nicht zerstört werden soll.
Schließlich kann man auf diese Weise vielen Trägern (alten Seilschaften) Aufträge zur Qualifizierung/Verwahrung von Hartzern zuschanzen. (Ich weiß, Dir hat eine Umqualifizierung was genützt, das mißgönne ich Dir nicht.)
Warum ist denn Hartz4 teurer als die alte Arbeitslosenhilfe?-Obwohl weniger gezahlt wird.
Auch für diese Binsenweisheit suche ich keine Quelle !

Und:
Unter hochwichtigen Arbeiten verstehe ich u.a. Alles, was eines Landes wie des unseren würdig ist, was sich sonst anhäuft und unerledigt liegenbleibt, unter den Teppich gekehrt wird" oder auf ein "Fahren auf Verschleiß" hinausläuft.
Dass das Ökonomen ganz anders sehen, ist mir klar und beweist mir lediglich, dass Wirtschaftswissenschaft keine Wissenschaft ist.

edit:
Ich hätte nichts dagegen, wenn gesagt würde, die über 50jährigen hätten eine Qualifikation, die jetzt nicht mehr gebraucht wird.

@eckhart

Ich suche jetzt immer noch eine Quelle für Ihre Behauptung dass die knapp über Hartz Niveau Arbeitenden meist (also wesentlich größer als 50%) hochqualifizierte (also nicht einfach nur qualifizierte) und hochwichtige Arbeiten machen.

Und schön daran denken dass Hochqualifizierte meist aus den akademischen Ausbildungen kommen.

Zeigen Sie mir nun eine Quelle für Ihre Behauptung oder kommen weiter irgendwelche Ausführungen?

Turboboost schrieb:Und schön daran denken dass Hochqualifizierte meist aus den akademischen Ausbildungen kommen.

Kommt da nicht die Generation Praktikum her ?

@Turboboost
Also ich kenne da jede menge Soziologen die auf niedrigstdotierten Honorarstellen hocken,dazu kommen Sozialpädagogen die seit Jahren auf Erzieherstellen ihr Dasein fristen oder 1/3 Stellen haben,die haben niemals die Chance auf ne Vollzeitstelle,im Gegenteil.

@Warhead

Pass auf, jetzt wird es etwa so laufen, dass du in eine Definitionsschlacht gedrängt wirst, was alles wichtig ist. Wichtig sind nämlich nur Ingenieure und Bankangestellte, Soziologen hingegen sind alle linksgrün und haben nichts Gescheites gelernt. Oder so ähnlich.

@Turboboost
Naja, es reicht zB. schon beim Informationselektroniker,
der hat ja offensichtlich auch keine ausreichende Qualifikation.
;)
TV oder Notebook kann ja schließlich jeder aufschrauben.

@Rho-ny-theta
Du hast vergessen das linkes Soziologenpack militanten Gruppen die Rhetorik liefert das ihnen hilft in ihren Bekennerschreiben die Anschläge zu rechtfertigen
Bankkaufleute müssen übrigens nicht studieren,ausser sie wollen BWLer werden

@Turboboost

Turboboost schrieb:Und schön daran denken dass Hochqualifizierte meist aus den akademischen Ausbildungen kommen.

Nicht unbedingt. Hochqualifiziert kann ich auch als stink normaler Handwerker sein. Das ist also eine reine Ansichtssache. Und als ein derartig qualifizierter Handwerker mit Meisterbrief... lag ich einige Jahre nicht wirklich weit über Hartz IV Niveau. Zwar sieht das in der Abrechnung besser aus.. nach Abzug von Mieter, Strom, Heizkosten... lag ich knapp 250 € über dem Niveau. Also 160 Stunden geackert für so nen bischen Knete.

@Warhead

Außerdem schädigen die ganzen Veganer durch ihr widerliches Gebrülle von Toleranz und Mitgefühl die empfindlichen Gehöre unserer Rauhaardackel, wenn wir sie vor dem Kegelabend nochmal ausführen...

@Gwyddion

Die Diskussion ist doch hinfällig. Straßenreinigung, Müllabfuhr und Hausmeistertätigkeiten mögen zwar sozial nicht sonderlich angesehen sein, trotzdem kann man nicht behaupten, dies wären keine wichtigen Berufe. Bei @Turboboost zeigt sich, dass er "Wichtigkeit" rein am Lohn festmacht - die Komponente, dass auch und gerade solche Berufe zum reibungslosen Ablauf des Alltags bitter nötig sind, ignoriert er.

Ich finde nicht, das Hartz 4 Empfänger hungern müssen. Das schlimme ist aber, das diese Menschen (nach meiner Meinung) meist leider von Fertigessen leben.

Ich würde mal gerne einen Hartz 4 Empfänger kennenlernen, der Morgens geregelt aufsteht, gesunde Mahlzeiten isst, dich weiterbildet und Sport macht.

@Rho-ny-theta

Nun.. es ging mir ja auch nur darum aufzuzeigen, das nicht nur Akademiker "hochqualifiziert" sind.
Der "Handwerker" diente dazu als Beispiel.

Aber Du hast recht. Für die Funktion einer Staatengemeinschaft ist fast jeder Job wichtig.

@Warhead

Ich würde Ihren Beispielen auf persönlicher Ebene nicht widersprechen, aber dies sind eben Einzelschicksale. Einzelschicksale können doch wohl schlecht zur Untermauerung der gewagten Aussage herhalten.