Wie finde ich meine Mitte?

Liebe Community,

ich bin ein Mensch der das Extreme liebt. Das heißt: Alles oder nichts. Ganz oder garnicht. Im Buddhismus heißt es nun man solle seine Mitte finden und extreme vermeiden. Doch wie soll ich das anstellen? Ich weiß nicht wie ich das in meinen Alltag umsetzen kann.

@cutesunshine
Ist dein Alltag von Extremen gespickt? Dann musst du wohl, um diesem Rat nachzukommen, deinen Alltag verändern.

Aber wozu willst du überhaupt diesem Satz nacheifern, wenn du das extreme liebst? Wenn du es so magst wie es ist musst du deine Mitte doch garnichtmehr finden oder?

@cutesunshine
wie sieht denn dein extremer alltag denn aus oO ?

@cutesunshine

Wenn du nach den Prinzipien des Buddhismus leben möchtest, wirst duch auch genau dort deine Antwort auf einige deiner Fragen finden. Bist du mit deiner jetzigen Lebensweise zufrieden gar glücklich? Wenn ja, wieso dann etwas verändern wollen? Geht es im Buddhismus nicht auch darum glücklich zu sein, seinen eigenen Lebensweg zu finden?

Mit meiner jetzigen Situation bin ich absolut nicht zufrieden. Ich drehe mich im Kreis. Ich lebe so Achtsam wie möglich aber es gelingt mir einfach nicht immer und manche Kreisläufe in meinem Alltag kann ich nicht durchrechen.

@cutesunshine

Wie finde ich meine Mitte?

• Gliedermaßstab (Zollstock)
  
• Zettel
  
• Bleistift

Mit dem Gliedermaßstab Höhe, Breite und Tiefe Deines Körpers messen und auf dem Zettel notieren. Nun die jeweiligen Werte durch zwei teilen.
Die Ergebnisse liefern Dir Deine Mitte.

@Micha007
Hahahah, danke für den Tipp :D Meinte aber eine andere Mitte ;)

Generell:

• Probleme/Schwierigkeiten erkennen. (Du scheinst ja zu wissen, was "schief" läuft.)
• Differenzieren/Reflektieren. (Wieso läuft es so, was kann ich dagegen tun bzw. warum handel ich so und was könnte der Auslöser dafür sein; sei es die Gewohnheit etc.)
• Lösungsansatz erstellen. (Nach anderen Verhaltensweisen und Mustern suchen, um diese dann in den Alltag mit einzubeziehen bzw. auszuprobieren; eben so lange bis es für dich stimmig ist.)

Da mir die Art von Problem nicht näher bekannt ist, kann ich nicht ins Detail gehen.

Gehst du deine Probleme Stück für Stück an, wirst du dich auch Stück für Stück aus deinem bisherigen Kreislauf entfernen. Versuche nicht auf Biegen & Brechen etwas verändern zu wollen, meist brauch soetwas Zeit und ein Stück weit Gelassenheit; nicht zuletzt die Gelassenheit um ggf. zu akzeptieren.

Veränderung führt nicht selten zur Erkenntnis und Zufriedenheit.

@cutesunshine
Sei einfach du selbst.
Alles was einen Mitte hat, pendelt sich normal in der Mitte von selbst ein.
Achte das Leben und deine Mitmenschen, dann wird das schon.

Es bringt dir gar nichts wenn du etwas sein möchtest das du nicht bist.
Wenn du das Extreme liebst, solltest du das auch nicht ändern. Alles andere wäre unnatürlich.

cutesunshine schrieb:Mit meiner jetzigen Situation bin ich absolut nicht zufrieden. Ich drehe mich im Kreis. Ich lebe so Achtsam wie möglich aber es gelingt mir einfach nicht immer und manche Kreisläufe in meinem Alltag kann ich nicht durchrechen.

Für mich liest es sich so, als wärest du extrem vorsichtig und würdest dein Leben planen wollen. Wenn es dich stört, kannst du es versuchen zu ändern und ein kleines "Risiko" eingehen oder mal was verrückt Spontanes machen :).

cutesunshine schrieb:ich bin ein Mensch der das Extreme liebt. Das heißt: Alles oder nichts. Ganz oder garnicht.

Sollte sich dieser Satz bewahrheiten, dann versuche extreme Einsicht. Also tatsächlich kompromisslose Selbstreflexion mit anschließendem Tatendrang. Solltest du wirklich derart radikal und konsequent sein, sollte es ja eigentlich ein leichtes für dich sein komplett umzukrämpeln, frei nach der kleinen schrumpligen Dreifaltigkeit aus Star Wars: Tu es, oder tu es nicht. Es gibt kein versuchen (eines der wenigen grammatikalisch richtigen Sätze Yodas, wie es wohl aussieht)

@cutesunshine

Gehe einfach weder nach links,noch nach rechts und du wirst dich mitten auf dem Weg befinden. Im übertragenem Sinne auf den Alltag an sich...lasse deine Entscheidungen sein....las sie los. Nur eine Entscheidung im Leben, in der man etwas will oder nicht will, scheidet den Weg bzw seine Mitte.

@cutesunshine

Wenn du mit Mitte meinst mit dir selbst im Reinen zu sein, kann ich dir nur sagen dass das Leben aus Phasen besteht und durch die ständige Bewegung in uns und um uns herum ist es nur natürlich sich mal mehr oder mal weniger an einer Mitte zu befinden.

Was man will das hat man nicht und was man hat das will man nicht.

Wo ein Wille da ein Weg...dumm nur das die Mitte keinen Weg hat sondern der Ausgangspunkt der Wege ist.

Solange du was willst befindest du dich nicht in der Mitte. Doch wenn du dann nichts willst und damit aufhörst als Person mit Namen zu sein, wird sich diese Person zu Wort melden und an irgendeinen Willen erinneren und dann geht das Spiel von vorne los.

Als Buddhist ist man abgeklärt wie ein Buddha, der in sich ruht: nichts kann ihn aus der Fassung bringen, alles nimmt er mit Gleichmut hin, da er um die Nichtigkeit allen Seins weiß: alles ist Mara - Illusion, Theater, nichts Bleibendes und nichts Echtes.
Man versucht, aus dem Teufelskreis der Wiedergeburten auszubrechen und das Nirvana, die Verwehung der Seele und aller Wünsche zu erreichen. Dies erreicht man durch Meditation, Zurruhekommen, Atemübungen, wobei am Schluss das normale Atmen sogar ganz eingestellt wird. Vor allem muss man es irgendwann schaffen, nichts mehr zu denken, denn erst das Denken ist ja die Ursache für die vielen Wünsche und angeblichen Bedürfnisse, die uns überfallen.
Wie man das schafft? Mit enormer Willenskraft und Selbstdisziplin.

Mit anderen Wiorten: Wer nach Ruhe schreit, wird nie Ruhe finden.

@cutesunshine
War auch mal ein Extreme Jäger. Wenn du sie kennst, dann kennst du auch das Mittige zwischen zwei Extremen. Wie du es im Alltag verwirklichen kannst? Sei wie Wasser und begegne dem Alltag der Form entsprechend für dich und deine Umwelt. Nachhaltig und Zukunftsorientiert. Die Extreme zu kennen gibt dir den Vorteil, eine Form einzunehmen, die einer Sache entgegenwirkt, bevor es zu einem Extrem wird. Für dich und andere. :)

@Lottenreuther

Mit enormer Willenskraft und Selbstdisziplin?

Wie soll denn dabei ein glückseliger Zustand entstehen wenn du gar einen Kampf schilderst der ständig ausgefochten werden will um Frieden zu haben ?
Nichts mehr zu wollen und nichts mehr zu müssen heißt alles zu können...das kann man nicht lernen...man kann nur mal aufwachen und in der Regel wieder einschlafen um auf zu wachen

Was meinst du muss erreicht werden was nicht jetzt und hier schon ist?

Deine Mitte findest du durch loslassen;
Loslassen kannst du mit Hilfe des Verzeihens.
Verzeihe alles, das Menschen jemals einander angetan haben und auch weiterhin antun; absichtlich oder unabsichtlich und verzeihe auch dir deine eigenen Fehler und Mängel.

@cutesunshine
Es gibt kein Universalrezept, da jeder Jeck anders ist. :)

Mir hat diese Lektüre ungemein geholfen:
www.new-ebooks.de/downloads/index.php?bid=32062&format=pdf

Insbesondere in Verbindung mit den unten aufgeführten 'Zwillingseigenschaften' und das nachsinnen/meditieren darüber und der Vermeidung von negativen 'Extremen'.