@Puschelhasi: Dass dir meine Antwort nicht passt, ist dein Problem. Du has mich entweder nicht verstanden oder du willst es nicht. Ich will es nochmal versuchen dir zu erklären:
Wenn du dir das Leben Jesu aus den Evangelien vor Aufen führst, wird dir sicher aufgefallen sein, dass er immer dann, wenn es um ihn selber ging, von seiner Wunderkraft keinen Gebrauch machte. Wenn es um seine Person ging, hat er sich eher schlagen lassen (am Schluss ans Kreuz schlagen lassen) als zurück zu schlagen und sich zu wehren. Wenn es aber um andere ging, hat er das Leid was er sah, nicht gern hingenommen, sondern hat eingegriffen um es zu lindern, da hat er auch von seiner Wunderkraft Gebrauch gemacht.
Will damit sagen: Wenn man diesen Jesus als Vorbild nimmt, bedeutet das für mich: Wenn es lediglich um deine eigene Haut geht, dann steck lieber ein, halte die andere Wange hin, um bei dir der Gewaltspirale ein Ende zu setzen - denn Gewalt erzeugt bekanntlich Gegengewalt.
Wenn es aber um das Leid anderer geht, um allgemeines Unrecht, oder auch Gewalt gegen Unschuldige, dann lass das nicht einfach an dir vorüberziehen, sondern handle, greife ein.
Absolute Gewaltlosigkeit würde auch bedeuten, passiv da zu stehen wenn Gewalt gegen andere ausgeübt wird. Das wird Jesus so sicher nicht gemeint haben. Der Kampf gegen Unrecht, Unterdrückung und Leid in der Welt ist mit passivem geschehen lassen nicht zu besiegen.
Gewalt kann viele Gesichter haben, es gibt die Staatsgewalt, die Herrschaftsgewalt, die Erziehungsgewalt und auch Wortgewaltige, von denen Jesus sicher einer war, denn seine Worte waren sehr gewaltig. Er schlug seine Feinde mit deren eigenen Worten.
Willst du den Christen jegliche dieser genannten Gewalten absprechen wollen? Ich finde das nicht fair, denn als Muslim sagst du: der Muslim darf Gewalt anwenden.
Wozu soll dieses Ungleichgewicht gut sein? Der Muslim darf kämpfen - der Christ darf sich nicht wehren und soll sich alles gefallen lassen? Das hättest du sicher gerne...
Im übrigen lasse ich mir von euch Muslimen nicht vorschreiben was ich als Christ darf und was nicht - das entscheide ich selbst. Notfalls sündige ich dann eben, wenn meine eigene Überzeugung mir keine andere Wahl lässt.
Allerdings in einem Punkte gebe ich dir recht, wenn es irgend möglich ist, ist der Gewaltlose Weg der bessere.