Trinität - Die größte Lüge im Christentum?
08.05.2021 um 20:32
1.Johannes 5
"6 Er ist es, der durch Wasser und Blut gekommen ist, Jesus der Christus; nicht durch Wasser allein, sondern durch Wasser und Blut. Und der Geist ist es, der Zeugnis gibt, weil der Geist die Wahrheit ist.
7 Denn drei sind es, die Zeugnis ablegen im Himmel: der Vater, das Wort und der Heilige Geist, und diese drei sind eins;
8 und drei sind es, die Zeugnis ablegen auf der Erde: der Geist und das Wasser und das Blut, und die drei stimmen überein."
In der kürzeren Form des Textes, fehlt der Teil "der Vater, das Wort und der Heilige Geist und diese drei sind eins.". Die längere Form hat, zugegeben, nicht die Mehrheit der Handschriften für sich. Dr.Thomas Holland weist jedoch darauf hin, dass das keineswegs gegen die Echtheit sprechen muss. Z.B. kann sich die Lesart "Jesus" des kritischen eklektischen Textes in 1.Johannes 1,7 auf nur 24 Handschriften stützen, während die Lesart "Jesus Christus" 477 für sich hat, die Lesart "alle" in 2,20 nur zwölf, die Lesart "alles" 491.
Als die englischen Übersetzer die 1611 staatlich genehmigte Version schufen und diese Stelle in ihrer Gesamtheit übernahmen, waren sie keineswegs von Erasmus abhängig noch von Stephanus bzw. Beza. Auf den Tischen lagen vier waldensische Bibeln, die auf die Zeit 400-600 nach Christus zurückgingen. (Nach Theodor Beza, Calvins Nachfolger, erhielten die Vaudois bereits in den 120er Jahren die Heilige Schrift von Missionaren, die aus Antochien in Syrien kamen, und fertigten 157 nach Christus die Übersetzung der selben in ihre lateinische Sprache. Diese Bibel sei von Generation zu Generation weitergereicht worden, bis sie in den 1500er Jahren von Protestanten ins Französische, ins Italienische usw. übersetzt wurde.).
Übrigens gibt es für die verbreitete Behauptung, man hätte Erasmus` Versprechen hin, er werde den Text in 1.Johannes 5 ergänzen, wenn man ihm Handschriftenbeweis liefere, ein entsprechendes Manuskript angefertigt, keinen geschichtlichen Beleg. Bruce Metzger war zum Teil dafür verantwortlich, dass sich diese Geschichte ausbreitete. Später aber zog er diese falsche Behauptung zurück. Hier das Zitat aus der 3. Ausgabe von "The Text of The New Testament" (engl. S. 291, Fußn. 2):
"What i said on p. 101 above about Erasmus´ promise to include the Comma Johanneum, if one Greek manuscript were found that contained it, an his subsequent suspicion that MS 61 was written expressly to force him to do so, needs to be corrected in the light of the research of H.J. de Jonge, a specialist in Erasmian studies, who fiends no explicit evidence that supports this frequently made assertion."
Zu Deutsch: "Was oben auf S.101 über das Versprechen des Erasmus gesagt worden war, nämlich dass er das Comma Johanneum einfügen werde, wenn eine griechische Handschrift sollte gefunden werden, die es enthielt, und seine nachher angestellte Vermutung, dass die Handschrift 61 ausdrücklich deshalb angefertigt worden sei, um ihn zu nötigen, es einzufügen, muss im Lichte der Forschung von H.J. Jonge, einem Spezialisten in der Erasmus-Forschung, korrigiert werden; er findet keinen ausdrücklichen Nachweis, der diese oft gemachten Behauptung unterstützt."
Cassiodorus zitierte diese Stelle bereits 580, Fulgentius vor ihm bereits 510; Cassian nimmt, nach Holland, vor dem (435) Bezug darauf, Eugenius 415, der Vers 7 am Konzil zu Karthago zitierte, Augustin 398 (in "De Trinitate", seine Verteidigung der Dreieinigkeit), Priskillian 385 ("Corpus Scriptorum Ecclesiasticorum Latinorum, Academia Litterarum Vindobonensis, Band XVIII, Seite 6), der unbekannte Verfasser des "Varimadum" 380, Athanasius vor dem ca. 350 (in Contra Arium, Seite 109), um dieselbe Zeit Idacius Clarus (Patrilogiae Cursus Completus, in Mignes Serie "Latina" Band 62, Spalte 359), Cyprian vor dem ca. 258 (De Unitate Eccles., Seite 255, & in Ep. 73. ad Jubajan, Seite 184) (man beachte: gute 100 Jahre vor der Abschrift irgendwelcher heute vorhandenen griechischen Handschriften), Tertullian - mit großer Wahrscheinlichkeit - vor dem ca. 200 (Contr. Praxeam, c. 25), etwa 100 Jahre nach Verfassung des Briefes. Die alte Syrische soll den Text bereits 170 gehabt haben.
Fehlt Vers 7, so entsteht in der kürzeren Fassung eine verstümmelte Grammatik, worauf mancher bereits hinwies, Z.B. Gregor von Nazianzus (390), John Reynolds in Matthew Henrys bekannten Bibelkommentar (18. Jh.), der berühmte presbyterianische Theologe Robert Dabney ("The doctrinal various readings of the New Testament Greek, 1891).
Verantwortlich für den Inhalt des Textes: Herbert John Jantzen
Anzeige