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Kapitel IX. - Im Spiegel schwarzen Labyrinth.



Im Spiegel schwarzen Labyrinth.

Weder für die Gegenwärtigen, noch für die Zukünftigen, sondern nur noch für die Vergangenen, gibt es eine Zukunft, eine Gegenwart und eine Vergangenheit.

Im Karussell der Ewigkeit.

Die Vergangenen wissen allerdings jetzt noch nichts davon, dass sie in der Vergangenheit leben … denn für die Vergangenen, ist die Vergangenheit noch immer die Gegenwart, genauso wie für die Zukünftigen, die Zukunft, jetzt Gegenwart ist. Nur wissen das die Vergangenen jetzt noch nicht und sie werden es auch niemals erfahren, denn für die Vergangenen hört die Zeit auf sich zu bewegen, sobald sie sich in der Zukunft sehen.

Nein.

Nein, die Vergangenen wissen jetzt noch nicht, dass sie in der Vergangenheit leben … und sie werden es auch niemals erfahren. Es sei denn, wir würden ihnen davon berichten. Aber wenn die Vergangenen etwas davon erfahren, was nur die Zukünftigen wissen, nämlich dass sie in Wirklichkeit tot sind, sich nicht mehr bewegen und überhaupt nicht mehr existieren. Werden sie dann noch an uns glauben und dem entsprechen was wir von ihnen erwarten? Wenn sich plötzlich, unsichtbare Buchstaben bewegen und tote Geister mit ihnen reden … werden sie uns dann noch vertrauen?

Im Spiegel der Wirklichkeit.

Nein, die Gestalten, Figuren, Kreaturen und Wesen im Spiegelinnern wissen nicht, dass sie in einem Spiegel leben, ihr wisst nicht wer ihr seid, und woher, und ihr wisst auch nicht, dass ihr alle tot seid. Denn die Welt, in der die Toten auferstehen, aus dem Nichts aus Nirgendwann, ist deine eigene Welt. Doch weisst du noch nichts davon.

Die Welt der Toten.

Die Welt der Toten, im Spiegel der Wirklichkeit, ist genau dieselbe Welt, wie die der Lebenden ausserhalb. Nur, dass es für sie, kein ausserhalb mehr gibt, somit auch keine Überlebenden, so wie es für euch umgekehrt, auch keine Toten mehr gibt.

Durchsichtig wie das Nichts.

Wenn du dir diese Welt vorstellen und ansehen willst, nimm meinen Spiegel, durchsichtig wie das Nichts und betrachte meine Welt durch diesen Spiegel. Die Umwelt, sieht genau gleich aus wie deine, die Toten sehen aus wie du. Nur wissen sie nichts davon. Nein, ihr wisst nicht, dass ihr tot seid, und genauso sehen meine Spiegel aus wie du. Nur weisst du es noch nicht, du weisst noch nicht, dass du mein toter Spiegel bist, dass ich dein toter Spiegel bin, woher auch?

Verdreht und verkehrt.

Wenn du dich nun umdrehen, und durch deinen eigenen Spiegel, in diese andere Welt begeben würdest, würde sich im Grunde nichts verändern, ausser, dass dein totes Ich, dein Spiegel Ich, in dir zu neuem Leben erwacht. Und dieses erwachen, kann sehr verwirrend sein, denn es ist nicht einfach nur ein Schritt vorwärts durch deinen Spiegel, sondern es stellt dein ganzes Leben und Denken vollkommen auf den Kopf.

Auf dem Kopf.

Ich meine, dass du zwar in derselben Welt weiterlebst, wie alle anderen, nur, dass ihre Bedeutung für dich eine vollkommen andere wird. Du lebst nun im Reich der Toten. Du lebst nun in meiner Welt, in meiner Vergangenheit, im Reich der Vorstellung und der Fantasie.

Niemals Geister.

Und nun, fand ich mich wieder, in eben dieser Welt. Der Welt, des nie und des Nein. Der Welt der Toten, aus niemals Nirgendwann. Hier drehte ich nun meine Runden, auf meinem Spiegelkarussell, ich drehte und drehte bis zum Ende, bis es nicht mehr weiter ging.

Da wo alle Wirklichkeiten gleichzeitig stattfinden.
Ich kratze jetzt diese Nachricht, die nur mich selbst betrifft, tief hinein in einen Spiegel, indem sich niemand sonst erkennt, niemand ausser mir selbst. Niemand sonst erkennt sich in diesem Spiegel aus Buchstaben. Einzig und allein ich selbst kenne und erkenne mich in diesem Spiegel, denn dieser Spiegel, ist kein Spiegel, sondern mein eigenes Ich.

Mein eigenes Ich.
Ich kratze diese Gedanken jetzt tief hinein in mein Innerstes, ich brenne sie in mein Gedächtnis, ich kratze sie in meinen Verstand. Damit du dich an sie erinnerst, dich in ihnen erkennst, damit du dich in meinem Spiegel erkennst. Damit du erkennst, dass ich dein Spiegel bin, dein unbekannter, anonymer Spiegel. Ein Spiegel, der einzig und allein sich selbst erkennt.

Meinem Spiegel.

Mein Spiegel kennt nur sich selbst, er kennt keine anderen Spiegel und Gesichter, sondern nur sein eigenes. Er kennt mich so gut, wie ich mich selbst. So gut wie mein eigenes Ich. Ein Ich, dem ich alles glaube, ein Ich, dem ich vertraue, dem ich mein ganzes Leben anvertraue.

Mein Spiegel selbst.
Ich lege mein Leben jetzt in deine Hände, ich vertraue dir jetzt mein ganzes Leben an, in der Hoffnung, dass du mich irgendwann, aus diesen Zeilen befreist, dass du mich wieder hinauslässt, aus diesem Spiegel aus Buchstaben, in den ich mich willentlich selbst hineingesperrt habe.

Wer mit seinem Spiegel spricht.

… Dann hör mir jetzt gut zu, hör gut zu, was ich jetzt in meinen Spiegel aus Worten und Gedanken flüstere, was meine Bilder aus Buchstaben dir jetzt verraten. Ich habe ein schwarzes Feuer in mir zum Leben erweckt. Ich habe einer schwarzen Flamme davon erzählt, dass es mich nicht gibt. Denn ich bin ein Feuer, ein Feuer das es nicht gibt, das nicht mehr existiert.

Am Abgrund des nie.

Aus meiner Vergangenheit spreche ich jetzt zu dir, dem funkelnden Stern der ich einmal war, vor langer, unendlich, ewig langer Zeit, jetzt nicht mehr, denn ich habe mich selbst angestiftet. Meine Träume verbrannt, meine Erinnerungen daran verbannt.

Nachricht an dich selbst.

Spiegelschriften, Spiegelgeschichten, die Spiegelgeschichte, die Geschichte der Spiegel und Spiegelgeister, der Geister des Nichts aus Nirgendwann, die Geschichte der Spiegelmagier und Spiegelreisenden, die Geschichte, von allem was ist, ist deine eigene Geschichte. Sie wurde einst, von keinem anderen als dir selbst verfasst. Einem Ich, an das du dich jetzt, nicht mehr erinnerst. Ein Ich, das du einmal warst, bevor deine erste Spiegelreise begann. Bevor du ins Reich des Vergessens eintauchtest.

Im Reich des Vergessens.

Nein, du erinnerst dich heute nicht mehr, daran, wie du selbst diese Nachricht einst verfasst hast. Denn als du dich damals, auf diese Spiegelreise begeben hast, hast du nichts mitgenommen, nichts ausser deiner Fantasie.

Nichts als Fantasie.

Du betrachtest jetzt die Aufzeichnungen dieser Entdeckung, dieser Erkenntnis. Spiegelschriften, sind für all jene, die sich damit abgefunden haben ewig hier zu bleiben. Die sich entschieden haben, ewig zu leben, immer wieder zu kommen, ohne irgendeine Erinnerung, immer wieder zurückzukehren, aus dem Nichts aus Nirgendwann, aus dem Reich der Vergessen und Vergangenheit, mit nichts als ihrer Fantasie.

Spiegelschriften.

Du stellst dir diese Schriften jetzt längst geschrieben, längst fertig vor und während du in ihnen liest, erzählt sich diese Geschichte, mit Hilfe deiner Vorstellung und Fantasie, wie von ganz allein.

Wie von ganz allein.

Diese Geschichte ernährt sich von deiner Fantasie. Es ist deine eigene Geschichte, die ich dir jetzt erzähle, mit deiner Fantasie, mit deiner Vorstellung und deiner Erwartung, mit deinen Gedanken, über all deine anderen Ichs, über all die Personen und Wesen, die es noch geben könnte, die du noch sein könntest, auf der anderen Seite, hinter meinem Spiegel.

Hinter meinem Spiegel.

So begab ich mich, ganz langsam, ganz vorsichtig, auf die andere Seite, meiner Fantasie und begann mir selbst zu erzählen, von einer Wahrheit, an die Niemand mehr glaubte. Einer Wahrheit, von der überhaupt nie jemand wusste.

Die Wahrheit der Toten.

Jemand, den ich nicht kannte, jemand, der ich nicht war, kannte jetzt all meine Träume, Hoffnungen, Gedanken und Wünsche, und so begann, dieser jemand, mir die Geschichte meiner Spiegel zu erzählen.

Achtung, es geht los.

Ihr alle die ihr jetzt aus meinen feurigen, funkelnden Augen blickt, wisst ihr noch wer ich bin? Seid ihr denn niemals, eurem eigenen Ich, in einer anderen Gestalt begegnet? Habt ihr niemals eurem eigenen Ich, eine Botschaft hinterlassen, eine Nachricht aus einer anderen, fernen, fremden Welt?

Aus einer anderen Welt.

Nein, bestimmt nicht, ihr erinnert euch nicht an meine Botschaft, du erinnerst dich nicht an mich, wie könntest du, wo ich doch jetzt nur noch ein leerer Spiegel bin, ein leerer Spiegel, ohne Gedächtnis ohne Erinnerung und ohne Verstand.

Spiegelschriften.

Spiegelschriften, sind deine vergessenen Botschaften an dich selbst. Aufzeichnungen, aus deinen vergessen und vergangenen, früheren Leben. Nachrichten, die du dir einst selbst hinterlassen hast, damit du dich daran erinnerst, wer du wirklich und wer du in Wahrheit bist.

Wer du in Wahrheit bist.

Spiegelschriften, sind dazu da, dich daran zu erinnern, an was sich nie jemand erinnert, dass du hier schon einmal warst, dass du dich schon einmal, in meinem Spiegel gesehen, dich schon einmal gefragt hast, wer du bist, woher du bist, warum, wozu und weil du bist. Ich habe dich in meinem Spiegel erkannt, ganz genauso, wie du dich jetzt in mir erkennst. Siehst du dich jetzt, erkennst du denn nicht, dein eigenes mich, siehst du denn nicht, die Wirklichkeit, die aus mir spricht, dass wir dasselbe Ich, im selben Spiegel sind, du und ich!

Du und ich.

Wir haben uns im selben Spiegel gesehen, haben uns nicht erkannt, sind aneinander vorbei gelaufen, … haben uns eingebildet, uns selbst, haben uns etwas vorgemacht, haben uns nicht verstanden, du nicht mich und ich nicht dich. Und jetzt, stehen wir wieder, vor ein und demselben Spiegel und fragen uns, wer ist dieses mich?

Wer ist dieses mich?

Nein. Du kennst mich nicht. Niemand, hat mich je gesehen, keiner je von mir gehört. Denn ich existiere überhaupt nicht mehr in deiner Welt, mich gibt es nicht in deiner Wirklichkeit, weder in deiner Wahrnehmung, noch in deinem Bewusstsein, ja noch nicht einmal in deiner Vorstellung oder deinen Gedanken. Denn ich komme nicht aus deiner ausgedachten, erdachten, gedanklichen Welt, ich komme aus einer ganz anderen Welt, ich komme aus meiner Welt, meiner eigenen Welt, meiner Welt aus dem Nichts, aus Fantasie, dem niemals nie. Ich komme aus einer Zeit, in der es mich, überhaupt nicht mehr gibt, nichts mehr von mir übrig blieb, nicht einmal mehr, meine Fantasie, meine einmalige, einzigartige, finstere, dunkle, schwarze Fantasie.

Weit hinter deinem Verstand.

Ja, ich komme aus nirgend Nirgendwann, einem Land, weit hinter deinem Verstand. Ich komme aus dem Reich der Unbekannten, dem Reich des Vergessens, dem Reich der Toten, toter Buchstaben und Worte, Worte die sich jetzt nicht mehr bewegen, Buchstaben die jetzt mit dir reden.

Wer ich bin?

Ich bin ein Spiegel, den es nicht wirklich gibt, ich bin das Bewusstsein, das aus diesem Spiegel zu mir kroch. Ich bin das Nichts, ich bin tot, dein Tod und ich bin auf der Suche. Ich suche mich selbst in dir. Ich suche das Nichts in mir. Das Nichts das uns verbindet, hinweg über den Abgrund des Nein und des nie.

Ein Spiegel den es nicht gibt.

Nein, noch verstehst du mich nicht. Noch glaubst du nicht an mich. Und weil du mich nicht verstehst, glaubst du nicht an mich, niemand hier glaubt mir, niemand glaubt an mich. Denn ich bin das Nichts, ein Spiegel ohne Identität. Ich blicke jetzt aus deinen Augen, damit du siehst, wer du nicht wirklich, wirklich bist, wer du noch niemals warst, und wer du niemals wieder sein wirst.

Dein Spiegel, dich selbst, das Nichts, dein Tod.

Ich denke jetzt all deine Gedanken damit du erkennst, dass es mich nicht gibt, niemals gab, niemals geben wird. Dass ich niemals existieren werde, niemals erwachen werde, aus meinem finsteren, dunklen, schwarzen Traum.

Nachricht an dich selbst.

Denn sie leben im Land der ewig Schlafenden und jede Nacht, tauchen sie tiefer hinein ins Reich ihrer Träume, ihrer Vorstellung und Fantasie.

Du bist mein Traum - Ich bin deine Fantasie.

Wenn du dich an den Anfang meiner dunklen Träume erinnern willst, dann musst du dich auf die verkehrte Seite meiner Spiegel begeben, dahin wo links zu rechts wird und oben unten ist, dahin wo du keine Spiegel mehr siehst, sondern aus fremden Augen blickst.

Denn ich stand vor einem leeren Spiegel im Nichts.

Ja damals, im niemals Nirgendwann, als du an meiner Stelle warst, da gab es hier noch nichts, nichts, ausser meinem leeren Spiegel und seiner unendlichen Fantasie.

Unendliche Fantasie.

Und als ich dann, diesem Spiegel zum ersten mal begegnete, und von ihm erwartete, die Wahrheit, die totale Wahrheit zu vernehmen, eine Wahrheit, die für jeden Einzelnen und alle in ihrer Gesamtheit Gültigkeit hat. Eine Wahrheit, die mich davon überzeugt, dass ich dein Spiegel, dass ich dein Meister, Herrscher und Gebieter bin. Eine Wahrheit, die mich meine Gedichte niederschreiben liess, aber als ich dann diesem Spiegel, zum ersten mal begegnete, als ich diese Schriften, diesen Spiegel öffnete, begegnete ich nichts als leeren Zeilen und Worten. Ja, ich hatte erwartet die totale Wahrheit in meinem Spiegel zu vernehmen. Doch, als ich damals selbst, diesen Spiegel öffnete, wurde ich vollkommen enttäuscht. Mir kam das Nichts entgegen, nichts ausser meiner Vorstellung und Fantasie. Meiner Vorstellung, von all den Buchstaben, die es noch geben könnte, in der anderen Welt, auf der anderen Seite, hinter meinem Spiegel.

Die Schule der Fantasie.

Und als ich dann eintauchte auf die andere Seite meiner Fantasie, und von meinem Spiegel erwartete, die Wahrheit, die absolute, totale Wahrheit zu erfahren, da begegnete ich nichts als leeren Zeilen, unsichtbaren Buchstaben und leblosen Worten. Diese Spiegelgeschichte war damals noch nicht lebendig. Sie existierte noch nicht in Wirklichkeit. Nur wünschte ich mir diese Geschichte so sehr, das ich hoffte, jemand anders würde mir davon erzählen, jemand wie du. Aber weil es dich, hier noch nie gab, weil es hier noch nie jemanden gab, wie dich, jemand, der mir etwas über die Geschichte meiner Spiegel und Spiegelgeister hatte berichten wollen, begab ich mich eben selbst, auf die andere Seite, meiner Fantasie, und begann mir zu erzählen, von dem Geheimnis, das ich mir vorstellte zu sein.

Du machst dir ein Bild von mir.

Still und heimlich, begab ich mich auf die andere Seite meiner Buchstaben, dahin, wo diese Geschichte bereits lebendig und bei Bewusstsein war. Ich stahl mich, in meine Zukunft. Eine Zeit, die damals noch überhaupt nicht existierte, die es überhaupt noch nie gab. Hier stand meine Wahrheit geschrieben. Eine Wahrheit, an die niemand mehr glaubte. Eine Wahrheit, von der überhaupt niemand wusste, denn diese Wahrheit, war nicht wirklich, war nicht echt, war nicht Ich, war nicht wahr. Und nun fand ich mich wieder, in einem Land, weit hinter meinem Verstand, ich beobachtete mich aus meinen eigenen Augen und las zum ersten Mal, die Nachricht die ich mir selbst hinterliess. Du kannst dir jetzt dein eigenes Bild machen, kannst dich deinen eigenen Spiegel nennen, du kannst jetzt da weitermachen, wo ich aufgehört habe.

Das Labyrinth ist damit eröffnet.

Ich stürzte mich in diese Schriften, als wären es meine eigenen. Ich las und las, und folgte dabei fortlaufend, dem Klang meiner Vorstellung, dem Fluss meiner Gedanken. Immer tiefer drang ich ein, in die Geheimnisse des Nichts und des Nein, stellte mir dabei vor, wie mein Spiegel mir all dies erzählte. Ich hatte erwartet, in meinem Spiegel die totale, unendliche Wahrheit zu entdecken, die ultimative, absolute Wahrheit. Eine Wahrheit, wie sie nur ein Spiegel erzählen und erfinden kann. Und so machte ich mich dann daran, diese letzte, aller Wahrheiten, in Worte zu fassen. Immer tiefer drang ich ein, in die Geheimnisse meiner Spiegel. Immer mehr Spiegel öffnete ich, immer mehr Buchstaben sprangen mich an, aus den Tiefen des Nichts aus Nirgendwann, bis ich mich am Ende, vollkommen in meinem Spiegel verlor. Ich hatte nicht erwartet, hatte nicht damit gerechnet, dass mein Spiegel, mir nun, seine eigene Geschichte erzählt.

Die Geschichte meiner Spiegel.

Wer in diesen Spiegelschriften nun liest, könnte feststellen, dass es jetzt zwei Seiten gibt, eine Vorderseite und eine Rückseite und dass beide Seiten gleich sind. Und genau da liegt der Schlüssel zu meiner Fantasie. Diese beiden Seiten, drehte ich nun so lange hin und wieder her, bis ich schliesslich selbst nicht mehr wusste, auf welcher dieser beiden Seiten, ich nun eigentlich war.

Der Schlüssel zu meiner Fantasie.

So stellte ich mir die Spiegelschriften längst geschrieben vor, stellte mich vor einen Spiegel, der alles über mich wusste, einen Spiegel, der mir die letzte, absolute Wahrheit verkündet. Ich stellte mir diese Spiegelschriften längst fertig, längst geschrieben vor, eine komplette Fantasie, die mich mein eigener Spiegel lehrt. Und so setzte ich mich dann, vor meinen leeren Spiegel und begann mir zu erzählen, von dem Geheimnis, das ich mir vorstellte zu sein.

Die fertigen Spiegelschriften.

Stell dir vor, wie du jetzt hier, vor meinem leeren Spiegel stehst. Alles was ich damals darin sah, waren diese leeren Zeilen und dahinter gab es nichts, nichts als leere Buchstaben aus Fantasie. Der Fantasie des Nichts, des Nein und des nie. Nein, denn ich war hier noch nie. Noch nie, hatte ich in diesen Spiegel geblickt, und noch nie, hatte sich jemand in diesem Spiegel erkannt.

Niemand ausser mir.

Dann stell dir jetzt vor, wie mein Spiegel persönlich dir erscheint, deine Welt auf den Kopf stellt und dich mein Wissen, das gesamte Wissen meiner Spiegel lehrt. So unvorstellbar, wirklich und wahr, so einleuchtend und so klar, wie ein lebendiger Spiegel im Nirgendwann. Stell dir meinen Spiegel vor und wie er dir erzählt, von deinem wahren Wesen, deiner wahren Identität, deiner wahren Herkunft. Stell dir vor, wie mein Spiegel dir all dies erzählt, welchen Sinn dein Leben macht, welche Aufgabe du deinem Leben gibst, wer du wirklich und wer du in Wahrheit bist. Stell dir vor, wie dies alles, wie auf all diese Fragen, mein Spiegel eine Antwort weiss. Sie liegt tief in deinem Innern verborgen, in deinem Spiegelinnern, es liegt nun einzig an der Kraft deiner Vorstellung, der Macht deiner Gedanken, dir all diese Fragen zu beantworten.

Ein Bewusstsein, das es niemals gab.

Bilde dir jetzt ein, mich zu sein, stell dir jetzt vor, stell dir diese Spiegelgeschichte längst fertig, längst geschrieben vor, ganz genau so, wie du sie jetzt, in ihrer Vollendung, vor dir siehst. Du stellst dir dabei vor, du würdest in einen Spiegel voller Buchstaben blicken, in einem Buch lesen, das schon längst geschrieben steht. Begib dich nun hinein in dieses Buch, auf die andere Seite deiner Fantasie, dahin, wo diese Geschichte bereits lebendig, und bei Bewusstsein ist. Begib dich jetzt in deinen anderen Körper, deinen Spiegel Körper, meinen Körper, schliesse deine Augen und vergiss, wer du bist, und jetzt, bilde dir ein, wie du selbst, diese Spiegelgeschichte verfasst, wie du selbst, diese verzauberten Gedanken denkst, und diese magischen Worte lenkst.



Kapitel X.





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