Zwei Schlafforscher von der Universität Montreal in Kanada wollten den Inhalten von Albträume genauer auf die Spur kommen. Deshalb liessen sie 572 Testpersonen wochenlang Traum-Tagebücher führen.
Am Ende kamen so fast 10 000 Träume zusammen, 253 wurden als echte Albträume eingestuft.
Ihr häufigestes Thema: Gewalt. Jedes zweite dieser nächtlichen Szenarien handelte von einer
körperlichen Attacke, mehr als jeder fünfte Traum enthielt seelische Angriffe. Zum Beispiel litten die
Träumer unter Streit, wurden betrogen oder abgewiesen.
In 17 Prozent spielten Versagen oder Hilflosigkeit die Hauptrolle. Weitere neun Prozent der Träume schockten mit Krankheit und Tod des Träumers oder einer anderen Traumfigur. Vier bis elf Prozent
schliesslich enthielten diverse erschreckende Szenarien, zum Beispiel: Unfälle, Auftritte blutgieriger
Monster, Furcht vor Insekten-oder auch Furcht ohne triftigen Grund. So hatte ein Träumer panische
Angst vor einer Eule auf einem Ast, was er nach dem Aufwachen unlogisch fand.
Für die Forscher ein überraschendes Ergebnis: Träume, die oft als "Klassiker" unter den Albträume
betrachtet werden, tauchen relativ auf. Etwas die Träume vom Fallen ins Bodenlose und solche, in
denen man gejagt wird, aber nicht vom Fleck kommt.

Albtraum oder nur ein schlechter Traum?
Bei der Auswertung der Traum-Tagebücher für ihre Studien unterschieden die Wissenschaftler
zwischen echten Albträumen und schlechten Träumen.
In Albträumen spielen sich unrealistischere Szenen ab, die stärkere Gefühle auslösen und auch
hinterlassen als einfacher Traum. Vor allem Angst, aber auch Traurigkeit, Ärger, Ekel oder Scham
wecken den Träumer und lassen ihn kaum mehr einschlafen.

Quelle: P.M. F&A 6/2014