Ein Nachbar hatte über Jedermann schlecht geredet
und die Gerüchte waren bis zu ihm gekommen.
Jedermann stellte den Nachbarn zur Rede.
„Ich werde es bestimmt nicht wieder tun“, versprach der Nachbar.
„Ich nehme alles zurück, was ich über Sie erzählt habe“.
Jedermann sah seinen Nachbarn ernst an.
„Ich habe keinen Grund... Ihnen NICHT zu verzeihen“ erwiderte er.
„Jedoch verlangt jede böse Tat ihre Sühne.“
„Ich bin gerne zu allem bereit.“ sagte der Nachbar zerknirscht.
Jedermann erhob sich, ging in sein Schlafzimmer
und kam mit einem Kopfkissen zurück.
„Tragen Sie dieses Kissen in Ihr Haus,....
das 3oo meter von meinem entfernt ist.“ sagte er.
„Dort schneiden Sie ein Loch in dieses Kissen
und kommen wieder hierher zurück, werfen aber unterwegs
immer eine Feder nach rechts und eine Feder nach links ...
Dies... ist der Sühne erster Teil.“
Der Nachbar tat wie ihm geheißen. Als er dann wieder vor Jedermann stand
und ihm die Kissenhülle überreichte, fragte er:
„Und der zweite Teil... meiner Buße?“
„Gehen Sie jetzt wieder den Weg zu Ihrem Haus zurück
... und sammeln Sie alle Federn wieder ein.“
Der Nachbar stammelte verwirrt:
„Unmöglich kann ich doch all die Federn wieder einsammeln !!!
Ich streute sie wahllos aus
und warf eine hierhin und eine dorthin...
Inzwischen hat der Wind sie sicher in alle Himmelsrichtungen getragen.
Wie könnte ich sie alle wieder einfangen?“
Jedermann nickte ernst:
„Sehen Sie! Genau so ist es mit der üblen Nachrede
und den Verleumdungen.
Einmal ausgestreut... laufen sie durch alle Winde
wir wissen nicht wohin...
Wie also..sollte man sie (üble nachreden, verleumdungen)
also wieder zurücknehmen können`?“