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Satanismus. Die unterschätzte Gefahr

2 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Rezension, Satanismus, Pädophilie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Satanismus. Die unterschätzte Gefahr

16.09.2021 um 22:42
Grandt-SatanismusOriginal anzeigen (0,2 MB)

Das Brüderpaar Guido und Michael Grandt hat in den 90er Jahren einige Bücher über Satanismus und Kindermisshandlung veröffentlicht, dieses Buch war im Jahr 2000 der Abschluss dieser Themenserie. Ausgegraben habe ich es wegen der in den letzten Jahren aktuellen Kindermisshandlungsdiskussion aus dem VT-Bereich.

Es gibt Satanismus. Es gibt Kindesmisshandlungen. Auch rituelle. Auch gibt es grausame Netzwerke, wie der Fall Dutroux gezeigt hat. Dies ist auch in diesem Buch anhand der weltweiten Beispiele und den Aussagen von ausgewiesenen Expertinnen wie Michaela Huber und Claudia Bommert überzeugend dargestellt. Auch die psychischen Folgen frühkindlichen Missbrauchs wie Multiple Persönlichkeitsstörungen sind nachvollziehbar.

Das Manko dieses Buches ist, dass die Fäden nicht zusammengeführt werden. Einerseits wird anhand von Gerichtsakten belegt, dass es in Europa Überlappungen zwischen Mitgliedern satanistischer und nationalsozialistischer (alt und neo) Gruppierungen gibt, die durchaus höchst gewaltbereit sind, aber dann verlaufen sich die Thesen aufgrund von Nichtbelegen. Seitenweise werden satanistische, zum Teil freimaurerische Gruppierungen vorgestellt, aber es müsste nachrecherchiert werden, ob diese auch Sexualrituale mit Kindern durchführen. Dies bleiben die Autoren schuldig. Dafür werden eher Zweifel an Gießkannenanschuldigungen als organisierte Kampagne von Pädophilen bezeichnet, womit sich das sehr wichtige Thema, wie Kindesmisshandlungen auch juristisch erschlossen werden können, ins Plakative und damit Beliebige verläuft.

Das mit 230 Seiten eh schon dünne Buch enthält noch dazu einen sehr langen religionsgeschichtlichen Teil, welcher ergründet, wie seit den Sumerern Satans- oder Teufelskulte entstanden sind.

Nach diesem Buch haben die Brüder Grandt das Thema nicht mehr aufgegriffen, und Michael Grandt ist journalistisch noch tätig, jedoch in einen sehr beliebigen VT-Bereich abgedriftet, beim Kopp-Verlag gelandet und hat gerade eben dort ein Buch über die deutsche Grüne Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock veröffentlicht, in dem mehr oder weniger es darum geht, dass sie eine Globalisierungsstrategie von Soros umsetze.

Diese Beliebigkeit ist auch in diesem Buch zu erkennen. Es vermittelt Betroffenheit, aber dient nicht der Sache, Kindermisshandlungen aufzudecken. Opfern ist auch nicht gedient: Es gibt keine Hilfestellung, wohin diese sich wenden könnten. Es bleibt das eigentümliche Gefühl zurück: Dieses Buch wurde geschrieben, weil das Thema sich gut verkaufen könnte.


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Satanismus. Die unterschätzte Gefahr

30.12.2021 um 06:24
Satanismus und Teufelsanbeterei sind zwei verschiedene Dinge.


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