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Die letzte, 1989 noch in der Sowjetunion veröffentlichte Geschichte in dieser Sammlung nimmt die sowjetische Planwirtschaft radikalst aufs Korn. Die Geschichte Iwanows wird von einem Arbeitskollegen erzählt, der mit ihm gemeinsam in einem Schutzbunker arbeitet.

Iwan Iwanowitsch Iwanow hat noch im zaristischen Reich 1917 die Reifeprüfung abgelegt und beginnt seine Berufslaufbahn als Schreiber in Wirtschaftsunternehmen. Er gilt als arbeitssam, aber ein Arbeiter, der pünktlich zu Arbeitsschluss nach Hause geht. Ausnahme ist: Sobald es eine Prämie gibt, sei es in Geld- oder Sachwerten, zeigt er ein weit über den Durchschnitt hinausgehendes Engagement und erwirbt den Ruf, jeden noch so komplizierten und schwierigen Auftrag zu erfüllen.

Iwanow findet in den 1920er Jahren einen verlorengegangenen Getreideversorgungszug für Moskau in einem abgelegenen Bahnhof, während der stalinistischen Säuberungsaktionen bringt er mehr Menschen in den GULAG, als der Plan vorsieht, zur Bewässerung einer Plantage wird eine Wasserblase angebohrt, welche der Versorgung für 150.000 Menschen dient, diese müssen umgesiedelt werden, den Plan zur Umleitung der ins Nordmeer fließenden Ströme in den Süden kann er umsetzen, auch wenn dadurch eine Klimakatastrophe entsteht, er setzt den Bau eines Industriekombinats durch, welches durch seine Abgase die nördliche Hemisphäre vergiftet, weswegen sie am Ende auch in Schutzbunkern arbeiten müssen. Die Bilanz eines Lebens: Iwanow erhält einige tausend Rubel an Prämien und richtet durch seine Planerfüllung Schäden im Milliardenbereich an.

Am Ende ist der Arbeitskollege allein, da Iwanow wieder zu einer Spezialaufgabe gerufen wurde, und er wartet auf das Welten...

Mit diesen drei Punkten endet die Geschichte.

Iwanow ist die Verkörperung, die Allegorie der sowjetischen Planumsetzung. Es ist völlig egal, wie viel Schaden durch einen Plan angerichtet werden kann, Hauptsache der Plan wird erfüllt. Und Iwanow ist der Planerfüller, dem es völlig egal ist, was er damit anrichtet. Hauptsache, er bekommt seine Prämie.

Bulytschow psychologisiert auch das Handeln. Iwanow sei schon als Kind schwächlich gewesen und das allerwichtigste sei die Anerkennung seiner massigen, strengen Mutter gewesen. Nach ihrem Tod setzt sich dieser Charakterzug fort: Auftraggeber sind Staat und Partei, die Anerkennung sind die Prämien. Durch sein Handeln geht eine Ehe zu Bruch, seine Frau zieht mit ihrer gemeinsamen Tochter in das Gebiet, wo Jahrzehnte nach der Trennung den Einwohnern die Wasserblase weggepumpt wird.