Eine kleine dystopisch-burleske Parabel aus der Gegenwart, - in vier Akten.

© 11/2022 by Yoshimitzu :)




Akt #1

Deutschland, die ersten zehn Jahre des neuen Jahrtausends sind vergangen, - den Menschen geht es gut, die Wirtschaft floriert:

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Als die Grünen sagten, der Sprit müsse fünf Euro kosten, jubelten sie. "Noch viel teuer muss er sein, viel teurer! Teurer, teuerer, teurer!"

Damals nannten sie sich "Occupy".

Als die Bundeskanzlerin die Kernkraftwerke abschaltete, waren sie hin-und-weg. "Ja, ja, ja! Atomkraft-nein-danke! Nein, danke! Nein, nein, nein!" skandierten sie.

Als die Grünen dann sagten, dass Fleisch und Lebensmittel viel zu billig wären, waren sie ganz aus dem Häuschen. "Das stimmt, das stimmt, das stimmt! Zu billig, zu billig, zu billig!"

Inzwischen nannten sie sich "Rebel Extinction".

Als sie beim Jobcenter waren, und man ihnen Arbeit auf den Erdbeerfeldern oder zum Spargelstechen vermitteln wollte, sagten sie: "Aber wir haben doch studiert! Genderwissenschaften und Philosophie! Gender, Gender, Gender!"

Jetzt nannten sie sich "Fridays for Future".




Akt #2

Zeitenwende:

Als Donald Trump kam, und sagte: "Aber mit Nordstream 2 macht ihr euch doch komplett von den Russen abhängig.", antwortneten sie mit irrem Blick und verzerrten Gesichtern: "Der spinnt, der spinnt, der spinnt! Total verückt und psychisch krank ist der! Hört ihr? Krank, kank, krank!"

Als die Energiepreise explodierten, sagten sie: "Das ist gut, gut! Endlich werden die Leute umdenken, umdenken, umdenken!"

Als sich die Lebensmittelpreise verdreifachten, - sagten sie: nichts.

Als sie anfingen, Gemälde mit Lebensmitteln zu bewerfen, sagten sie: "Aber sonst hört uns doch niemand zu, niemand zu! Bald kommt die Klimakatastrophe, und wir werden alle sterben! Hört ihr, sterben! Sterben, sterben, sterben!!!"

Diesmal nannten sie sich "Die letzte Generation".

Als die Kriminellen nachts keine Fahrkarten oder Bankautomaten mehr sprengten, sondern die Türen der Supermärkte, waren sie entsetzt. "Aber wie konnte es nur soweit kommen? Wie konnte das passieren? Wie nur, wie nur, wie nur???".

Als der Gerichtsvollzieher mit der sofortigen Räumungsklage wegen der nichtbezahlten Nebenkosten vor der Tür stand, verbarrikadierten sie die Tür und besetzten das Haus. "Das Haus gehört uns. Es gehört uns! Uns, uns, uns!!!", kreischten sie.

Als das SEK kam, um die Räumungsklage durchzusetzen, wehrten sie sich mit Händen und Füssen, Pflastersteinen und Molotowcocktails. "Das Haus gehört uns, nur uns! Es ist unser Haus, unser Haus! Polizeigewalt, Polizeigewalt, Polizeigewalt!!!", wimmerten sie.




Akt #3

Ein stillgelegter U-Bahnhof. Die Wirtschaft liegt darnieder und der öffentliche Nahverkehr wurde länst eingestellt:

Die Leute brachten ihnen etwas zu Essen. Salamibrötchen, heisse Hühnersuppe - ja sogar ein Truthahn frisch aus dem Backofen war dabei.

Sie sagten "Das essen wir nicht! Wir sind Veganer! Wir essen keine Tierkadaver, wir sind Veganer! Veganer, Veganer, Veganer!!!", schluchtzen sie.




Akt #4

An einem ganz anderen Ort, Mar-a-Lago, Florida:

Man sieht Donald Trump bei bestem Sonnenschein auf seinem Golfplatz. Er locht schwungvoll den Ball ein, lächelt kurz süffisant und sieht in den mit Schönwetterwolken befleckten Himmel. Dann murmelt er vor sich hin: "Told you so ... told you so, told you so, told you so!"




Und die Moral von der Geschicht?
Man weiss es nicht, weiss es nicht, weiss es nicht ...