Schnitzler-Fuerst

Diese frühe Kurzgeschichte Schnitzlers, die erst 1932 erstmals veröffentlicht wurde, handelt vom Tod des alternden Flötisten Florian Wendelmayer während eines Ochesterspiels zu einer Komödie in einem Provinztheater, an dem er seit langer Zeit tätig ist. Karriere hat er nicht gemacht, zuletzt sogar seine Schüler an einen Jüngeren verloren, seine Musikbegeisterung der Jugend ist verblasst, sein Spiel automatisch und routiniert. Während er über sein Leben sinniert, erleidet er am Orchesterstuhl einen Schlaganfall, wird hinter die Bühne getrage, auf den Boden gelegt und stirbt. Dem Publikum und dem anwesenden Fürsten wird berichtet, dass es dem Flötisten bereits wieder besser gehe. Die Vorstellung wird fortgesetzt.

Traurig und bitterböse führt Schnitzler vor Augen, dass ein Einzelschicksal selbst im tragischen Todesfall das gesellschaftliche Getriebe nicht stören darf. "The Games must go on", wird IOC-Präsident Avery Brundage 1972 nach dem Attentat bei den Olympischen Spielen in München proklamieren.

Zu lesen ist die Kurzgeschichte online auf zeno.org.