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Holz imprägnieren - wie?

13 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Holz ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Holz imprägnieren - wie?

28.07.2018 um 12:28
Hi,

ich habe einen Wanderstock. Falls Euch die genaue Modellbezeichnung interessiert: ist ein Brazos Tramper. Gibts (manchmal) bei Amazon.

Das Holz ist Hickory, das von Natur aus nicht witterungsbeständig ist.

Da UV-Strahlung und Nässe Holz mit der Zeit ziemlich zusetzen können (und ich bei Wind und Wetter draußen bin), habe ich mir überlegt, wie ich den Stock frisch imprägnieren könnte.

Der alte Lack war nicht mehr zu gebrauchen, ich habe das Holz daher säuberlich abgeschliffen. So weit so gut. Wie bekommt Ihr Euer Holz wetterfest? Soll ich:

- Leinölfirnis auftragen?
- Lack auftragen (beispielsweise Bootslack)?
- Holzwachs (beispielsweise mit Carnauba) verwenden?

Vorteil von Leinölfirnis: Tiefenimprägnierung, kann nachgeölt werden.
Nachteil: Kein UV-Schutz. Das Holz muss in gewissen Zeitabständen nachgeölt werden.

Vorteil von Bootslack: Extrem witterungs- und UV-beständig. Wartungsfrei, so lange der Lack hält.
Nachteil: wenn sich mit der Zeit Risse im Lack bilden, können Feuchtigkeit und Pilze auf diesem Weg ins Holz eindringen.

Vorteil von Holzwachs: Kann jederzeit neu aufgetragen werden.
Nachteil: muss häufiger neu aufgetragen werden. Gibt es Holzwachs mit UV-Schutz? Und ist Wachs alleine feuchtigkeitsabweisend genug?

Ich hatte hier meinen Wanderstock erwähnt. Im Grunde können wir aber auch gerne über die Holzbehandlung von Gartenmöbeln oder Zäunen diskutieren. Der Wetterschutz dürfte je nach Holz bei allen ähnlich ablaufen (wobei ich gewachste Zäune bisher noch nicht gesehen habe).

Gruß

Aon

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Holz imprägnieren - wie?

28.07.2018 um 12:35
Lass den Stock wie er ist.
Nach einer nassen Wanderung trocknen lassen und alles bleibt gut.

Wenn du allerdings über Tage oder Wochen deinen Wanderstock in einem feuchten Graben aufbewahren möchtest, empfehle ich eine Kesseldruckimprägnierung mit Borsalzen. ^^


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Holz imprägnieren - wie?

28.07.2018 um 12:42
Kesseldruckimprägnierung - interessant, kannte ich bis dato noch nicht. Borsalzlösung gibts sogar fertig im Handel. Fragt sich allerdings, ob es das für einen Wanderstock braucht. ;)


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Holz imprägnieren - wie?

28.07.2018 um 13:50
Zitat von aonbarraonbarr schrieb:ob es das für einen Wanderstock braucht
Jap, und wie wäre es mit selber einen Machen? Holz liegt im Wald genug und da kann man dann auch mit dem "Design" und der Oberflächenbehandlung Experimentieren. :Y:
Oder is des wieder so ein Cosplay Ding? :D


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Holz imprägnieren - wie?

28.07.2018 um 13:56
Schwierige Frage...

Normalerweise sträube ich mich ja bei schönem Holz gegen Lacke, aber bei Hickory bleibt Dir da keine große Wahl, wenn er lange schön bleiben soll, zumal es beim googeln so aussieht als sei Dein Stock aus dem hellen Splint und nicht aus dem dunklem Kernholz gemacht.
Zitat von schnitzelschnitzel schrieb:Lass den Stock wie er ist.
Nach einer nassen Wanderung trocknen lassen und alles bleibt gut
Das ist leider eine ganz, ganz schlechte Idee.
Bei manch anderer Holzart ist das in der Tat ausreichend und grad bei älteren Stöcken würd ich das auch genau so machen, je nach Holzart bei Hickory-Splintholz aber leider nicht.

Das neigt beim feucht werden und wieder trocknen dazu rissig zu werden und verformt sich auch schnell. Außerdem fault es ziemlich schnell.

Das macht es einerseits zum guten Holz für Wanderstöcke in der Herstellung und Verkauf, weil es sich so gut zum Dampfbiegen eignet und so hübsch aussieht, aber es langfristig witterungsbeständig zu machen ist schwierig.

Theoretisch würde ich dann Läsur dem Lack vorziehen, aber Hickory ist ein ausgesprochen dichtes und großporiges Holz, das bedeuten, dass Du mit Lack vermutlich mehr Glück hast.

Beschädigte Stellen bzw eine unschön gewordene Oberfläche abzuschleifen ist bei Hickory auch wirklich fies, weil es so extrem hart ist.
Also auch wenn Du so Plaketten da aufbringen willst, wie man es bei herumgereisten Wanderstöcken gern tut:
Nicht einfach Nagel und Hammer ansetzen, das Holz ist wie gesagt sehr dicht und hart, das macht es "splitterfreudig".
Da lohnt es sich vorsichtig einen Bohrer anszusetzen und dann die Plaketten vorsichtig idealerweise vom Hand mit kleinen Schrauben befestigen.
Ankleben kannste knicken, Hickory und Leim jeder Art ist auch ne traurige Geschichte, allenfalls vielleicht mit Montagekleber, aber angeklebte Plaketten sind ja eh stillos.

Wenn wirklich Dein Herz dran hängt würde ich teilweise zum Lackieren raten, aber da auch ich nur ein Laie bin, der gerne mit Holz arbeitet kann ich Dir wenn Dir der Stock wirklich wichtig ist nur raten ggf den Hersteller zu fragen (wenn die die Dinger aber eher als Deko herstellen, was heut zu Tage leider oft der Fall ist werden die auch nicht sinnvoll antworten).

ODER Du telefonierst mal rum und suchst Dir nen Tischler, der Dir da nen guten Tipp gibt.
Meiner Erfahrung nach freuen sich die meisten Tischler, wenn jemand der nen freundlichen Ton hat Interesse zeigt und sich erkundigt wie er ein geschätztes Holzding sinnvoll pflegen oder schützen kann.

Findest Du da einen der da Erfahrung hat kann der Dir vermutlich nicht nur das geeignete Verfahren empfehlen, sondern auch das geeignette Mittel benennen und Dir ggf eine kleine Menge davon verkaufen, wenn es sich um ein kostspieligeres Mittel handelt, dass vielleicht auch gar nicht so zum Verkauf in Baumärkten vorgesehen ist.

Der kann Dir dann auch sagen ob Hickory davon profiziert vorher mit Schnellschleifgurnd behandelt zu werden oder eher nicht.

Wir haben hier im Baummarkt sogar einen Mitarbeiter, der sich super mit Holz auskennt, aber da das in Baumärkten nicht so oft vorkommt lautet mein Rat:

Frag einen Tischler, der mit diesem Holz Erfahrung hat.

Gute Wanderung!


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Holz imprägnieren - wie?

28.07.2018 um 13:59
Naja, experimentieren kann ich einfacher: indem ich ein Stück behandeltes Holz auf den ungeschützen Teil meiner Terrasse lege.

Einen Stock hingegen selbermachen? Nee, lass mal. Damit werde ich nicht fertig, weil mir sowas in Eigenregie nie gut genug wird. ;)

Außerdem: wie schnitzel mit seiner Kesseldruckimprägnierung gezeigt hat, gibt es immer noch was dazu zu lernen. Und zum Dazulernen ist ein Internetforum ja auch da.

@Fraukie: Wow! Wie 'Tischler fragen'? Dein Beitrag könnte doch von einem Profi-Tischler stammen!


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Holz imprägnieren - wie?

28.07.2018 um 14:22
Zitat von aonbarraonbarr schrieb: Wow! Wie 'Tischler fragen'? Dein Beitrag könnte doch von einem Profi-Tischler stammen!
Jain. Ich hab mich zwar in den letzten Jahren ein bisschen (ok, ein bisschen mehr :)) schlau gemacht, weil ich gern mit Holz arbeite, das stimmt.

ABER der Unterschied zwischen mir und einem Profi, der wirklich mal mit Hickory für Außeneinsatz gearbeitet hat ist eben der, dass ich aus den genannten Gründen Hickory zwar schon für manches Innenobjekt benutzt hab, eben weil es so hübsch ist, dass es mir das Fluchen beim bearbeiten (erwähnte ich das das Zeug hart und dicht ist? :) wert war;
Aber aus genannten Gründen hab ich tatsächlich nie versucht Hickoryholz für Außennutzung zu behandeln und da fehlt mir eben genau DIE Erfahrung, über die nen Tischler, der das schon gemacht hat verfügt und Dir deswegen einen qualifizierteren Rat geben kann als ich.

SICHER sagen, kann ich Dir nur, dass den Stock unbehandelt lassen eher keine Option ist, wenn Du ihn tatsächlich langfristig nutzen willst wie es einem echten Wanderstock gebührt.

Denn die Besonderheit bei Wanderstöcken ist ja auch, dass sie nicht "einfach" draußen oder drinnen sind, sondern Du durchaus mal nach einer Wanderung bei regnerischem, kühlen Wetter in eine beheizte Jugendherberge (oder ähnliche Unterkunft) kommen wirst und diesen Wechsel zwischen nass, kalt und trockener, warmer Heizungsluft wird Hickorysplintholz Dir in unbehandeltem Zustand ganz sicher nicht verzeihen, da sind Risse und Schlimmeres vorprogrammiert.

Da endet meine Fachkompetenz aber eben auch, wenn Du den Stock als langlebigen Wanderbegleiter wappnen willst, dann brauchst Du den Rat von jemandem, der weiß wie es geht, ich hingegen kann Dir eben nur sagen wie es sicher nicht geht und das ist ja nur die Hälfte von dem was Du wissen musst. :)

Du hast ja nicht gefragt "Wie mache ich es auf keinen Fall?" Sondern "Wie krieg ich das Teil witterungsfest?" und DIE Frage kann ich eben nicht abschließend beantworten.

lg


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Holz imprägnieren - wie?

28.07.2018 um 14:53
Das ideale Holz für Wanderstöcke (und nicht nur dafür) ist ohnehin Robinie - bei uns leider noch eher ein Insidertip, wenn es um witterungsbeständige Holzprojekte geht. Eventuell sollte ich vielleicht doch selbst ans Werk und mir einen Wanderstock basteln.

Mein Bruder sagt zwar als leidenschaftlicher Sammler von Cold Steel Messern immer: "Hol Dir doch von denen einen Stock!" Aber ein Wander- bzw. Spazierstock aus Plastik (auch wenn der dann im Normalgebrauch unverwüstlich wäre)? Na ja...


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Holz imprägnieren - wie?

28.07.2018 um 15:13
Ich bin Leinöl-Fan. Das Zeug hat man vor Jahrhunderten schon verwendet. Billig, ökologisch und sehr guter Schutz, die Oberfläche ist sogar lackähnlich und extrem wasserabweisend. Gibt es auch mit Pigmenten und ist dann durchaus etwas UV beständig.


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Holz imprägnieren - wie?

28.07.2018 um 15:24
Zu Leinöl hätte ich auch tendiert - übrigens auch sehr gut zur Werkzeugpflege geeignet. Aber dann als Firnis.

Bei Holz ist pures Leinöl offenbar problematisch, weil es ewig zum Trocknen braucht. Na ja, bei Leinölfirnis können es auch gerne mal 14 Tage werden. Eilig darf man es bei Beidem nicht haben. ;)


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Holz imprägnieren - wie?

28.07.2018 um 15:27
Zitat von aonbarraonbarr schrieb:Das ideale Holz für Wanderstöcke (und nicht nur dafür) ist ohnehin Robinie - bei uns leider noch eher ein Insidertip, wenn es um witterungsbeständige Holzprojekte geht. Eventuell sollte ich vielleicht doch selbst ans Werk und mir einen Wanderstock basteln.
Was Dauerhaftigkeit angeht ist Robinie von unserem heimischen Sorten jedenfalls Spitzenreiter.
Aber wie gesagt, wenn du deinen Wanderstock nicht dauerhaft feucht lagerst und ihn nach dem Wandern trocknest, könntest du ihn auch aus einem Stück Buche machen. Buche ist so ziemlich das Gegenstück zur Robinie in Sachen Dauerhaftigkeit.


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Holz imprägnieren - wie?

28.07.2018 um 15:33
@aonbarr
Ich nutze zur Zeit Teak Öl auf Leinöl Basis, das ist ruckzuck trocken :)


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Holz imprägnieren - wie?

31.07.2018 um 01:14
So, ich habe mal einen Kunsthandwerker kontaktiert, der häufiger auch für den Außenbereich Möbel fertigt. Hier seine Mail-Antwort:
Hickory ist in den USA das Holz überhaupt, wenn es um gute Werkzeugstiele, speziell Axtstiele, geht. Das Holz ist damit häufiger Schweiß (der aggressiver als Regenwasser ist) ausgesetzt und die Stiele halten dennoch Jahre, bis sie mal brechen. Ein Werkzeugstiel wird härter rangenommen als ein Wanderstab.

Wichtig ist, daß Holz abtrocknen und atmen (Feuchtigkeit wieder abgeben) kann. Genau das klappt aber nicht, wenn Du Deinen Stock bzw. dessen Holzporen mit Lack zukleisterst. Deshalb sind hochwertige Werkzeugstiele nicht lackiert, sondern geölt.

Es gibt mittlerweile auch Holzöl mit UV-Schutz. Zudem würde ich das Thema Holzfäule nicht überbewerten. Selbst stark zur Verstockung neigendes Holz wie Buche muss schon einige Tage der feuchten Witterung (inklusive Bodenkontakt) ausgesetzt sein, ehe es zu faulen beginnt. Ein Wanderstock hat zumindest nachts, während der Besitzer pennt, immer die Möglichkeit, trocken zu werden. Oder läßt Du Deinen Stock über Nacht im Regen stehen?

Bei Hickory besteht durch die langen Holzfasern eine immense Bruchfestigkeit. Hier hat jemand seinen Hickory-Bokken an Beton getestet und ihn nicht kaputt gekriegt:

Youtube: Kingfisher Woodworks bokken review- Part 1
Kingfisher Woodworks bokken review- Part 1
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Ich würde einen Wanderstock aus Hickory mit Holzöl, mit Farbpigmenten und auf Leinölbasis, imprägnieren. Und nachölen, wenn ich bemerke, daß Wassertropfen nicht mehr abperlen. Auf die Art kannst Du den Stock noch Deinen Kindern (sofern vorhanden) vermachen.

Pilzbefall scheint durch reines Leinöl eher noch gefördert zu werden, bei Leinölfirnis besteht das Problem nicht. Ein probates Mittel gegen Schädlinge und Pilze ist HM 1. Das Zeug enthält auch einen UV-Schutz und sorgt dafür, daß Schädlinge das Holz nicht mehr als Holz erkennen und das Milieu für Pilze ziemlich ungemütlich wird. Für Wanderstöcke meines Erachtens aber übertrieben. Ich habe bei Antiquitätenhändlern schon Gehstöcke mit vereinzelten Holzwurmlöchern gesehen. Nur waren diese Stöcke Jahrzehnte alt und sahen nicht aus, als seien sie in dieser Zeit mal nachlackiert oder regelmäßig nachgeölt worden.

UV-geschädigtes Holz vergraut und bietet damit Angriffsfläche für Mikroorganismen Aber dieser Effekt hat keine Tiefenwirkung. Abschleifen der Holzoberfläche beseitigt das Problem.



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