Wie bezahlt ihr - Nutzt ihr noch Bargeld?

Mit jeder Kartenzahlung mehr reduziert man eine Bank um die Ecke, die Wege zur nächsten werden für die ältere Generation oder Kranke immer länger.

Do-X schrieb:Mit jeder Kartenzahlung mehr reduziert man eine Bank um die Ecke, die Wege zur nächsten werden für die ältere Generation oder Kranke immer länger.

Und warum sollten die da hin gehen?
Wegen der guten, günstigen Finanzprodukte? Nur 2% Ausgabeaufschlag!
Wegen der günstigen Baufinanzierungskonditionen?
Oder doch wegen des guten Kaffees beim "Beratungsgespräch"?
(wer Ironie findet, darf sie gerne behalten ;))

Do-X schrieb:Mit jeder Kartenzahlung mehr reduziert man eine Bank um die Ecke, die Wege zur nächsten werden für die ältere Generation oder Kranke immer länger

Ich hab Senioren bei der Bank um die Ecke gesehen die nur mit viel Mühe oder sogar mit Hilfe in die Örtlichkeit gefunden haben und oder den Automaten bedienen konnten... Also für die wäre das Auflegen einer Karte oder eines Handys an der Kasse eine Erlösung - obgleich man ja weiß wie stur alte Menschen sein können und "damals wars" ist bei vielen "heute".

Komisch ist, beim Arzt können auf einmal alle digital bezahlen ;-)
Konsequenterweise kann man seinen Arzt auch bar bezahlen und die Rechnung bei der KK einreichen.
Macht das jemand? ;-)

Naja, viele ältere Menschen kommen mit Onlinebanking nich zurecht, die müssen dann wegen ner Überweisung oder nem Dauerauftrag in die Bank, manchmal auch wegen Barabhebungen.
Besser geholfen als mit Barzahlungen wäre denen aber vermutlich, wenn ihre Angehörigen ihnen bei den Bankgeschäften helfen würden.

mfg
kuno

Ilian schrieb:nd warum sollten die da hin gehen?
Wegen der guten, günstigen Finanzprodukte? Nur 2% Ausgabeaufschlag!
Wegen der günstigen Baufinanzierungskonditionen?
Oder doch wegen des guten Kaffees beim "Beratungsgespräch"?
(wer Ironie findet, darf sie gerne behalten ;))

Spätestens wenn es um das Auflösen eines Kontos geht, ist deine Anwesenheit erwünscht, was sagst du dazu? Komischerweise zählt da kein Online-Vertragsende.

Es geht mir hier auch mehr darum, dass uns zwar alles so bequem wie möglich gemacht wird mit dieser Chipkarte (siehe auch KK-Chipkarte, wenn es nach Lauterbach geht, müssen wir da auch nie mehr etwas unterschreiben, wenn es um unsere Daten geht, jawohl), aber wenn es um eine Geschäftsauflösung in einer Bank geht, dann ist das auf einmal sehr schwierig. Wer das noch nicht erlebt hat, dem sei hiermit vorgewarnt!

Do-X schrieb:Spätestens wenn es um das Auflösen eines Kontos geht, ist deine Anwesenheit erwünscht, was sagst du dazu? Komischerweise zählt da kein Online-Vertragsende.

Ja was sag ich dazu?
Vielleicht, dass man das etwas differenzierter betrachten sollte.
Nur weil das bei Volksbank XY vielleicht so sein mag ist das nicht überall so.
Es gibt durchaus Konten, die man auch postalisch/online kündigen kann. Selbst schon gemacht.
Du lehnst dich also ganz schön weit aus dem Fenster.

Ilian schrieb:Vielleicht, dass man das etwas differenzierter betrachten sollte.

Ja, mach ich. Wie hoch sind denn deine Kontoführungsgebühren? Ganz ehrlich?

Also wenn es immer weniger Fililialen gibt, somit auch (hoffentlich) weniger Personalkosten, dann könnte man doch postwendend die KFB senken? Wie sieht's denn da aus? Tut sich da was, wenn man sein Konto selber pflegt?

kuno7 schrieb:wenn ihre Angehörigen ihnen bei den Bankgeschäften helfen würden.

Bleibt den Angehörigen doch eh nichts Anderes übrig, die haben dann die ganzen Rennereien. Die Bank sollte sich darüber mal Gedanken machen, wie sie zu den Schwächsten der Gesellschaft nach Hause gelangt ohne dass diese auf andere Hilfe angewiesen sind. Aber was macht sie? Sie reduziert immer mehr Filialen in der Wohnnähe. Das führt direkt in die Abhängigkeit, und wer keine Angehörigen hat, wird mit Zusatzkosten belastet, denn die Kontoauszüge müssen dann nach Hause gesendet werden. Ich finde das unmöglich.

Do-X schrieb:Bleibt den Angehörigen doch eh nichts Anderes übrig, die haben dann die ganzen Rennereien.

Die könnten zB. online Banking einrichten, da muss man dann nirgendwo mehr hinrennen.

Do-X schrieb:Die Bank sollte sich darüber mal Gedanken machen, wie sie zu den Schwächsten der Gesellschaft nach Hause gelangt ohne dass diese auf andere Hilfe angewiesen sind.

Das kann ja nur über online Zugänge gehen und die gibts ja schon.

Do-X schrieb:Aber was macht sie? Sie reduziert immer mehr Filialen in der Wohnnähe.

Klar, die kosten nen Haufen Geld, werden aber immer seltener genutzt.

Do-X schrieb:Das führt direkt in die Abhängigkeit, und wer keine Angehörigen hat, wird mit Zusatzkosten belastet, denn die Kontoauszüge müssen dann nach Hause gesendet werden.

Du meinst, die Banken sollten sich für zigtausend Euro Filialen leisten, damit ein paar Kunden sich 3.50 im Quartal an Portokosten sparen?

Do-X schrieb:Wie hoch sind denn deine Kontoführungsgebühren?

Also ich zahl so umme 80€/a für mein VB Konto, mein anderes Konto is komplett kostenlos.

mfg
kuno

kuno7 schrieb:Die könnten zB. online Banking einrichten, da muss man dann nirgendwo mehr hinrennen.

Naja, wenn ich mir meine alte Mutter ansehe, die noch nie einen Rechner oder ein Smartphone besessen hat. Ich glaube, sie würde mit Online-Banking gnadenlos scheitern.

Do-X schrieb:Ja, mach ich. Wie hoch sind denn deine Kontoführungsgebühren? Ganz ehrlich?

Also wenn es immer weniger Fililialen gibt, somit auch (hoffentlich) weniger Personalkosten, dann könnte man doch postwendend die KFB senken? Wie sieht's denn da aus? Tut sich da was, wenn man sein Konto selber pflegt?

Ich habe mehrere Konten, bei einer großen Genossenschaftsbank bezahle ich aktuell knapp 10€/Jahr für die Girocard, Kontoführung rein online ohne Kontoauszugversand ist (noch) kostenlos.
Die Bank unterhält aber jeher schon nur wenige Filialen in größeren Städten.
Seit die Kreditkarten 40€/Jahr kosten habe ich die gekündigt.

Dann habe ich noch ein paar Konten bei einer bekannten Direktbank, da bin ich eigentlich nur gelandet weil meine Hausbank es verpennt hatte Apple Pay anzubieten.
Für mein Giro- und unser Gemeinschaftskonto bezahle ich nichts (da regelmäßiger Geldeingang), das Depot ist ebenfalls gratis. Für ein Mietenkonto bezahle ich 3€/Monat, das ist okay.

martenot schrieb:Naja, wenn ich mir meine alte Mutter ansehe, die noch nie einen Rechner oder ein Smartphone besessen hat. Ich glaube, sie würde mit Online-Banking gnadenlos scheitern.

Bei meiner Großmutter ist es ebenfalls so. Wobei die mittlerweile so weit abgebaut hat, dass sie sowieso kaum noch Geld braucht, da bei den relevanten Erledigungen sowieso immer jemand mitkommen muss.
Aber man muss halt auch so ehrlich sein und anerkennen, dass diese Generation "kein Onlinebanking" ausstirbt.

martenot schrieb:Naja, wenn ich mir meine alte Mutter ansehe, die noch nie einen Rechner oder ein Smartphone besessen hat. Ich glaube, sie würde mit Online-Banking gnadenlos scheitern.

Ich meinte auch eher, dass die Angehörigen, die sich um ihre älteren Verwandten kümmern, das online Banking nutzen, für ihre Verwbdten.

mfg
kuno

kuno7 schrieb:Ich meinte auch eher, dass die Angehörigen, die sich um ihre älteren Verwandten kümmern, das online Banking nutzen, für ihre Verwbdten.

Für die Konten meiner Mutter haben wir kein Online-Banking eingerichtet. Sie möchte das nach wie vor gern selbst machen, aber halt auf die traditionelle Weise.

martenot schrieb:Sie möchte das nach wie vor gern selbst machen, aber halt auf die traditionelle Weise.

Kann sie ja gern tun, sie sollte sich aber darüber im Klaren sein, dass sich die Dichte der Bankfilialen weiter reduzieren wird.

mfg
kuno

In Prigoshins Feldlager hat der FSB vier Milliarden Rubel in bar entdeckt. Nach Prigoshins Bekundungen sollte das Geld für Soldzahlungen und Hinterbliebenenentschädigung Verwendung finden. Das ist gar nicht so dumm. Ich glaube einem Söldnerführer kann nichts Schlimmeres passieren, als dass ihm das Geld ausgeht, um seine Leute zu besolden. (Man denke an das traurige Ende von Georg von Frundsberg und den Sacco di Roma 1527)...
Das Geld, das er in bar zur Verfügung hat, kann er jederzeit auszahlen! Bei Zahlung über Banken könnten ihm Andere dazwischen funken...

Die Zigarre mit dem Hunni anzuzünden ist stylischer als eine Kreditkarte dafür herzunehmen. Lange her, als ich mal ne Banknote sah.

Ilian schrieb am 16.05.2023:Aber man muss halt auch so ehrlich sein und anerkennen, dass diese Generation "kein Onlinebanking" ausstirbt.

... und dass das Leben kommender Generationen nur noch an Verträgen gebunden sein wird, ob sie wollen oder nicht, ob sie es sich leisten können, ist völlig schnuppe. ZB Handyvertrag. Der muss ja zwangsläufig auf ewig stehen. Das heißt, dass die Gebühren lustig in die Höhe wandern werden. Ist wie eine Miete für ne Wohnung, die steigt und steigt und steigt ...

Do-X schrieb:ZB Handyvertrag. Der muss ja zwangsläufig auf ewig stehen. Das heißt, dass die Gebühren lustig in die Höhe wandern werden.

Die Realität zeigt eher den Gegenteiligen Trend, noch nie war mobil telefonieren so günstig wie heute.

kuno

Do-X schrieb:... und dass das Leben kommender Generationen nur noch an Verträgen gebunden sein wird, ob sie wollen oder nicht, ob sie es sich leisten können, ist völlig schnuppe. ZB Handyvertrag. Der muss ja zwangsläufig auf ewig stehen. Das heißt, dass die Gebühren lustig in die Höhe wandern werden. Ist wie eine Miete für ne Wohnung, die steigt und steigt und steigt ...

Was hat jetzt das eine mit dem anderen zu tun?
ApplePay funktioniert übrigens auch ohne Internetverbindung. Sprich: du könntest das sogar ohne Mobilfunkvertrag nutzen.

Im Restaurant oder anderen Lokalitäten beispielsweise zahle ich mit Karte, gebe aber das Trinkgeld in bar. Schliesslich steht ja manchmal schon über der Eingangstür: BAR

Ich hab über Lieferando immer via Karte Trinkgeld bezahlt, bis ich erfuhr, dass dieser Sauladen das Trinkgeld nicht an die Fahrer auszahlt, sondern selbst behält, seitdem gibs die Patte nur noch Bar.