Niederbayern88 schrieb:Man muss aber auch bedenken, dass ein Körnchen von dieser Theorie wahr sein könnte, wenn man noch bedenkt, welchen Einfluss damals die Kirche in Europa hatte...
Wenn man dabei aber all die Gegenbelege für Herbert Illigs "erfundenes Mittelalter" mit berücksichtigt, dann bleibt auch vom "wahren Kern" seines Anachronismus nicht mehr viel bzw. nichts übrig.
Sowohl seine fehlerhafte Berechnung des julianischen Kalenders, welcher mit dem gregorianischen (also heutigen) Kalender bekanntlich nicht kongruent ist, als auch tausende Originaldokumente, archäologischen Befunde und dokumentierte historische Ereignisse, die zum großen Teil eindeutig der angeblich fehlenden Zeitspanne (614-911) zugeordnet werden können aber in Illigs Thesen natürlich unterschlagen werden.
Auch die Vorwürfe angeblich großangelegter Urkundenfälschungen in Europa, welche die "fehlenden 300 Jahre" vortäuschen sollen, konnten bis heute nicht belegt werden und wären bei der Vielzahl an Geschichtswissenschaftlern auch kaum so lange unetdeckt geblieben.
Ebenso fraglich wäre zudem auch ein Motiv, welches eine Geschichtsfälschung in solchem Ausmaße vorzunehmen irgendwie plausibel erscheinen lassen könnte.