Freimaurer
21.10.2008 um 09:59
Nun, sicher nicht nur, aber ja. Und wo ist das Problem?
Wenn ich die Ideen der Aufklärung mal schlagwortartig zusammenfasse, dann lesen sie sich so:
Nichts als vorgegeben akzeptieren - selber denken!
Und das ist (in meinen Augen) zeitlos schön und (wichtiger noch) richtig!
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Freimaurer
21.10.2008 um 10:20
Ich sehe da kein Problem. Warum sollte ich auch. :)
Es erscheint mir so ein bißchen wie die Huhn-Ei-Problematik zu sein. Wer beeinflußte wen?
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Freimaurer
21.10.2008 um 11:48
Abgesehen mal davon, dass ich das Huhn-Ei-Problem für ein künstliches halte (Eier gab es schon lange vor Hühnern und aus einem Ei wird ein durch Gen-Mutation entstandenes Huhn geschlüpft sein), sehe ich es hier auch nicht so.
Es ist ja nicht so, dass sich ein paar Freimaurer zusammengetan haben und gesagt haben: komm, wir verändern die Welt (die Vorstellung würde mir zwar gefallen, aber sie ist unrealistisch), sondern eher so, das sich vor dem Hintergrund der Aufklärung einige Menschen zusammengetan haben und gesagt haben, schaut, wir sind jetzt schon ein paar mehr, die die gleichen Ideale haben, wir sollten mal schauen, dass wir uns zusammentun. (Die erste Großloge entstand ja aus 4 einzelnen Logen, sprich die spekulative Maurerei ist sicher älter als die Großloge, nur wieviel weiß niemand so genau...)
Was ich sagen will: nur weil viele der großen Geister und Denker Freimaurer waren, sollte man sich davor hüten zu sagen, die Freimaurer haben den Umbruch bewirkt. Alle waren mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit getauft (und mit ebensolcher Wahrscheinlichkeit christlich!). Hat also das Christentum die Änderungen bewirkt? Sicher nicht! Verstehst du was ich meine?
Anders als heute, wo ich mit genügend Einsatz von Medien die Welt beeinflussen kann (sei es mit einer Kampagne die auf die Gefahren einer Viruserkrankung hinweist, sei es um der Welt zu erklären, dass ich ein viel besseres Produkt in Arbeit habe und das Vorhandene besser links liegen gelassen werden soll), gab es solche Möglichkeiten damals nicht. D.h. der Wirkungskreis einzelner Logen/Freimaurer war mit Sicherheit um einiges kleiner als er es heute sein könnte. Heute kennt die ganze Welt den Dalai Lama und die Philosophie für die er steht (ok, letzteres nur, wenn es jemanden wirklich interessiert), ich glaube nicht, dass das damals auch so war...
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Freimaurer
21.10.2008 um 12:15
Ebenso wie du, gehe ich von natürlichen Prozessen aus, die ganz Heraklit folgend im Flusse sind. Dabei ist unsere Einteilung in Epochen eine relativ willkürliche und dient als solche nur der einfacheren Unterscheidung und Abgrenzung von Bewegungen in der Gesellschaft.
Dennoch interessiert mich gerade dieser Fluß und Ein-Fluß innerhalb der Gesellschaft. Wie konnten Ideen und Vorstellungen sich entwickeln und verbreiten? Wie entstanden bestimmte Vorstellungen, so daß sie dann zu einem grundlegenden Gedanken in das Bewußtsein der Menschen drang? Gab oder gibt es so etwas wie eine Keimzelle der Ideen, oder sind Ideen nur ein Ordnung aus der Unordnung der Gedanken vieler?
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Freimaurer
21.10.2008 um 12:24
Jede Idee brauch auch ihren Nährboden, sprich die passende Zeit. In der damaligen Zeit waren die Ideale der Freimaurer genau passend. Aufklärung war angesagt. Das Bürgertum wollte auch ein Wörtchen mitreden. Es war mit der momentanen Situation unzufrieden. Und so fielen diese Ideen auf fruchtbaren Boden.
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Freimaurer
21.10.2008 um 12:29
Es wird ja aber wohl nicht so gewesen sein, daß sich ein paar Freimaurer zusammensetzten und sagten: "Die Zeit ist reif, komm laß uns unsere entworfenen Ideen unter das Volk werfen, welche wir in in düsterer Einsamkeit entwickelt haben." Oder?
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Freimaurer
21.10.2008 um 12:31
Vielleicht nicht ganz so banal.
Aber sicherlich als anhaltender über viele Monate, wenn nicht Jahre hinziehender Prozess. Als eine Art "Mehrstellenfeuer". Aus verschiedenen Richtungen sozusagen.
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Freimaurer
21.10.2008 um 13:24
Ich denke, das kann man sich ähnlich vorstellen, wie die Vorgänge in der DDR im Jahre 1988-1989. Ich denke niemand der Beteiligten hat daran teilgenommen mit der Idee wir machen jetzt die Wiedervereinigung. Allenfalls so geht es nicht weiter. Der Rest hat sich dann entwickelt. Die Zeit war reif, der Boden fruchtbar, ...
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Freimaurer
21.10.2008 um 15:31
Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter. Je weniger ein Mensch über die wirkliche Freimaurerei weiß, umso anfälliger wird er für Vorurteile und Falschinformationen und fällt daher leichter auf Geschwätz und Verdummung herein.
Schuld an diesem bedauerlichen Mangel in der Allgemeinbildung sind auch diejenigen Schulen, die das Thema Freimaurerei weder im Deutschunterricht noch im Geschichtsunterricht berücksichtigen.
Wenigstens einmal sollte das Grundwissen über Freimaurerei sachkundig
besprochen werden,dazu Reicht eine Schulstunde durchaus. Im Fach Ethik würde ich das Thema ansiedeln!
Ein Grundwissen über die Freimaurerei gehört daher zur Allgemeinbildung. Damit lehne ich mich zwar weit aus dem Fenster, aber das ist zweitrangig.
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Freimaurer
21.10.2008 um 16:05
Hör ich da ein leichtes Platsch? :D
Ich stelle es mir sehr schwierig vor über eine "diskrete Gesellschaft" in der Schule zu sprechen.
Bei diversen Nachfragen müßten die Schüler/innen mit dem Hinweis aufs Arkanum ausgebremst werden, was sie erst recht auf entsprechende Internetseiten führen könnte.
Ich sehe also die Gefahr das der Schuß nach hinten losgeht.
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Freimaurer
21.10.2008 um 16:18
Es sollen ja nicht die Rituale besprochen werden, sondern die Geschichte der FM und deren Ideale. Quasi als "Lebensleitfaden" einer besseren Gesellschaft! ;)
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Freimaurer
21.10.2008 um 16:49
http://www.derwesten.de/nachrichten/staedte/iserlohn/2007/5/14/news-616170/detail.html
Hallo
Ich weis nicht wo das Problem ist Jugendlichen etwas in der schule über Freimaurerei beizubringen?
in meiner Nachbarstadt Iserlohn wird etwas ähnliches schön länger gehandhabt. Ok, nicht Lehrfach "Freimaurerei", aber die dortige Loge veranstaltet regelmäßig etwas in diese Richtung.
siehe link als Beispiel.
Lieben Gruß
strolch
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Freimaurer
21.10.2008 um 16:59
Na bitte, es geht doch. Wenn auch nur in kleinen Schritten. Aber ist nicht der erste Schritt bekanntlich der Schwerste.
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Freimaurer
21.10.2008 um 17:01
Sorry Strolch wenn ich noch einmal nachfasse.
War es ein Projekt in der Schule, z. B. im Ethikunterricht, oder ein externes Projekt für Jugendliche?
Einmal Schule, verpflichtende Teilnahme quer durch alle Interessens- und Glaubensgruppen, oder freiwilliges Projekt außerhalb des Schulunterrichtes?
Ich will hier keine Haare spalten, mir ist lediglich die Art des "Projektes" nicht bekannt.
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Freimaurer
21.10.2008 um 17:16
So etwas in dieser Art wäre u.a. eine sinnvolle Maßnahme zur Öffentlichkeitsarbeit. Federführend sollte hier die VGLvD sein
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