Wissenschaft
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Die Flut oder die Sintflut

69 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Flut Sintflut Däniken ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die Flut oder die Sintflut

11.11.2013 um 08:00
Zitat von HalbuHalbu schrieb:Wenn das Gilgamesh Epos die älteste Geschichte der Menschheit ist,wie kann es da eine noch ältere geben?
Weil das schon lange nicht mehr stimmt, ganz einfach.

Aber in diesem Fall ist das doch anders. Im sumerischen Gilgamesch kommt keine Sintflutlegende vor und das nur sehr unvollständig erhaltene Zuisdaraepos weist auf einen Vorgänger des Atrahasis Epos hin. Obwohl auf den Königslisten eine Sintflut genannt wird. Das etwas spätere akkadische Atrahasisepos erzählt einzig und alleine die Flutgeschichte. In der akkadischen Fassung aus Ninive also fast 3000 Jahre später, ist im Gilgameschepos nun auch das Atrahasis Epos drin. Teilweise wort wörtlich und an einer Stelle hat sich der Schreiber verschrieben. Da nennt er statt dem Namen Utnapsischtim (so heißt Atrahasis im Gilgameschepos), den Namen Atrahasis, da er ja eh alles vom Atrahasisepos abgeschrieben hat.

Anzeige
melden

Die Flut oder die Sintflut

11.11.2013 um 08:03
Zitat von PHKPHK schrieb:@FrankD

Hey Fränki, gut dass ich Dich hier treffe. Wie ich gerade las hast Du:

" Wir haben ja gerade im Alternativbereich eine kleine Reinigung vorgenommen ... "
http://www.archaeologie-online.de/forum/beitraege/allgemein/2701/seite/#pid20860 (Archiv-Version vom 22.07.2014)

schätzungsweise eine Fußwaschung in der (Sünd-)Flut. Na gut, war wohl mal dringend nötig ... :D
Bist du verwirrt? Was soll Franky dazu sagen? Der war nicht mal dabei.


1x zitiertmelden

Die Flut oder die Sintflut

11.11.2013 um 12:20
@Sixtus66
Hat dazu eigentlich jemals jemand eine ernsthafte wissenschaftliche Arbeit verfasst? Also mal alles zusammengetragen was so auffindbar ist und verglichen bzw. auf Eigentümlichkeiten, Kontext und Varianten geprüft?
Das würde mich mal interessieren.
Ja, wurde. Schon im 19.Jh., aber auch später. Dabei wurden bereits erstaunliche Übereinstimmungen entdeckt, jedoch nicht historischer Natur. Der Theologe Claus Westermann hat in verschiedenen Schriften darüber geschrieben und den Forschungsstand dazu zusammengefaßt. Ist zwar schon ein paar Jahrzehnte her, doch seine Arbeiten hierzu gelten noch immer als gute Zusammenfassung und als inhgaltlicher Meilenstein. In seinem Genesis-Kommentar findest Du eine ziemlich ausführliche Wiedergabe.

Pertti


1x zitiertmelden

Die Flut oder die Sintflut

11.11.2013 um 12:46
@Halbu
Zitat von HalbuHalbu schrieb:Wenn das Gilgamesh Epos die älteste Geschichte der Menschheit ist,wie kann es da eine noch ältere geben?
Wie der Spöckenkieker schon sagte, hat der Gilgamesch-Epos diesen Rang nicht mehr inne. Aber auch die nunmehr älteste Erzählung ist dies nur in einem zweifachen Sinne: die älteste schriftlich fixierte Erzählung, und die älteste (als schriftlich fixiert) erhalten gebliebene. Erzählungen gab es schon lange vor dem Aufkommen der Schrift.

Der Fundus an Erzählungen einer Kultur, seien es Mythen, Sagen, Märchen odgl., ist nur zu einem kleinen Teil genuin innerhalb dieser Kultur entstanden. Der Großteil dieser Erzählungen findet sich in Variationen auch in den benachbarten Kulturen, sodaß eine Übernahme von Erzählungen (inclusive kulturspezifischer Veränderungen) die Regel ist, nicht die Ausnahme.

Wenn pro Kultur und pro Generation 99% aller Erzählungen vorgegeben sind und allenfalls bei der Weitergabe leicht verändert werden, sodaß nur 1% neu kreierte Erzählungen darstellen, kann sich über die Jahrtausende natürlich ein immenser Anteil jüngerer Erzählungen ansammeln. Doch selbst diese können durch "Ausschmückung" (was ich "leicht verändert" nannte) vorgegebenes Erzählgut in sich aufnehmen, was über die Jahrhunderte hinweg sogar die Ursprungserzählung bis zur Unkenntlichkeit überlagern kann.

In der Forschung kennt man durchaus einige Mittel, um aus einer Erzählung auf deren Vorstufen zu schließen, doch nehmen die Unwägbarkeiten dabei zu, je früher die zu ermittelnde Vorstufe anzusetzen ist. Die Überlieferungs- und Traditionskritik ist leider keine exakte Wissenschaft. Am sichersten immerhin ist, wenn man feststellt, daß eine Erzählung eine Vorstufe gehabt haben muß (wiewohl auch das längst nicht immer zu 100%).

Pertti


melden
PHK ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Die Flut oder die Sintflut

11.11.2013 um 17:59
@Spöckenkieke
Zitat von SpöckenkiekeSpöckenkieke schrieb:Bist du verwirrt?
Das weißt Du doch ... :D

Aber auch gut. Dann kannst Du mir ja sagen, wo ich das nachlesen kann.
Das kannst Du doch? Oder?


1x zitiertmelden
Tomar ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Die Flut oder die Sintflut

11.11.2013 um 19:21
@fulminus

Die sog. "Sintflut"-Legende dürfte erst in der Zeit der babylonischen Gefangenschaft entstanden sein. Die Jahwe-Priesterschaft hat niemals vorher ein Hochwasser erlebt, schon gar keines wie es im Zweistromland durchaus geben konnte. Sie waren wohl mächtig beeindruckt und da ist die Phantasie mit ihnen durchgegangen.


melden

Die Flut oder die Sintflut

11.11.2013 um 19:55
@Tomar

Das ist jetzt ein bisserl arg simpel gestrickt. Auch eine Flut im Zweistromland ist nicht so, daß man sie für den Weltuntergang halten könnte. Bzw. ein einzelner könnte das denken, wenn er seine eigene Lebensbedrohung erlebt. Aber dann kann das auch ein Israelit daheim in einem Wadi in der Wüste Juda bei Regen. Da hat eine Euphratflut keinerlei Vorsprung vor ner Kischonflut (Richter5,19-20).

Es ist schon richtig, daß die Priesterschrift, geradezu ein Geschichtswerk, während des Babylonischen Exils entstanden sein könnte, schwerlich früher. Deswegen zu sagen, daß sämtliches aufgenommene Überlieferungsgut erst hier entstanden wäre, wäre freilich absurd. Die Sintfluterzählung, wie wir sie kennen, besteht aus insgesamt zwei praktisch vollständigen Erzählungen, die kunstvoll ineinandergeschränkt wurden, sodaß es wie eine einzige aussieht. Ist aber nicht der Fall; es sind zwei. Und nur eine davon ist die priesterschriftliche. Die andere, früher dem Jahwisten zugeordnet, die ist jedenfalls älter. Also aus der Zeit im Land Israel. Auch die priesterschriftliche dürfte aus dem Land Israel selbst stammen und schon vor dem Exil überliefert worden sein. Vor allem aber wird Noah bereits in Hesekiel14 in den Versen 14 und 20 erwähnt, als ein Vorzeigegerechter, von dem man erwarten könnte, daß um seinetwillen zumindest die Menschen in seiner direkten Umgebung verschont würden. Hesekiel setzt Noah hier als einen voraus, der seinen Zuhörern sattsam bekannt ist und als Autorität von Alters her gilt. Und nicht als etwas, das sich Hesekiels Priesterkollegen zur selben Zeit gerade erst ausdenken würden.

Ohne Zweifel hängt die biblische Sintflutüberlieferung mit der hinter dem Gilgamesch-Epos stehenden Sintfluttradition zusammen. Aber doch nicht so billig, daß die Priester während ihres Siebzig-Jahres-Urlaubs an den Wassern zu Babel ein paar tolle Erfahrungen machen und neue Stories hören und ihrem überlieferungslosen Volk ne Historie verpassen. In erster Linie sammelten sie, was sie an israelitischem Überlieferungsgut zusammentragen konnten. Babylonisches Überlieferungsgut diente ihnen im Exil sicher zum Pimpen, aber doch nicht zum Kreieren. Die Noahflut und die Utnapischtimflut haben garantiert einen Überlieferungszusammenhang. Aber interessanterweise bewahren beide Erzählungen einzelne Elemente, die den ursprünglicheren Überlieferungsstand widerspiegelt, wohingegen die je andere Erzählung an der selben Stelle eine stärkere Veränderung zeigt. Will sagen, die zur Noahflut führende Überlieferung hat sich von der Flutstory des Gilgamesch-Epos abgetrennt, bevor diese in besagtem Gilgamesch-Epos aufgenommen wurde. Das war also ein "paar Jährchen" vor dem Babylonischen Exil.

Pertti


melden
Tomar ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Die Flut oder die Sintflut

11.11.2013 um 20:19
@perttivalkonen

Ich denke, deinem Text nach zu urteilen, können wir die Sache nüchtern und ohne den religiösen Firlefanz diskutieren. Das ist erfreulich.

Gehörte Hesechiel nicht selbst zu den Gefangenen Babylons? Ganz zu Beginn seiner Erzählung heißt es:

1 Im dreißigsten Jahr am fünften Tage des vierten Monats, als ich unter den Weggeführten am Fluss Kebar war, tat sich der Himmel auf, und Gott zeigte mir Gesichte.

Das klingt doch schwer nach: beinahe die Hälfte des "Urlaubs" ist vorbei.

Zweifellos stecken hinter all diesen Erzählungen irgendwelche früheren Erzählungen. Die Menschen machten das, was wir heute auch gerne machen, wir verpacken alte Geschichten in neue Kleider und schmücken sie neu aus.

Würde es dich überraschen, wenn ich behaupte, dass selbst die Moses-Erzählung erst in der Zeit babylonischer Gefangenschaft entstand? Ich habe das nicht erfunden, meine Quelle ist leider sehr zähflüssig und da frage ich mich, ob andere (Wissenschaftler) auch dieser Ansicht sind. Allerdings ist das Off-topic, eine eher kurze Antwort wäre daher angebracht.


1x zitiertmelden

Die Flut oder die Sintflut

11.11.2013 um 20:24
Zitat von PHKPHK schrieb:Aber auch gut. Dann kannst Du mir ja sagen, wo ich das nachlesen kann.
Das kannst Du doch? Oder?
Das könnte ich, aber ich sage es einfach mit deinen Worten. "Such doch selber".


2x zitiertmelden
PHK ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Die Flut oder die Sintflut

11.11.2013 um 20:55
@Spöckenkieke

... also auch bloß wieder billige Verleumdung. Oder habe ich das:
Zitat von SpöckenkiekeSpöckenkieke schrieb:aber ich sage es einfach mit deinen Worten. "Such doch selber".
.... schon mal irgendwo sooo gesagt ?
(Bitte um Belege ! )


melden

Die Flut oder die Sintflut

11.11.2013 um 21:24
@PHK
Das ist deine Standardantwort auf Nachfragen.


1x zitiertmelden

Die Flut oder die Sintflut

11.11.2013 um 22:17
@Tomar
Zitat von TomarTomar schrieb:ohne den religiösen Firlefanz
Ich wäre Dir dankbar, wenn Du ohne solche abfälligen Bemerkungen auskämest.
Zitat von TomarTomar schrieb:Gehörte Hesechiel nicht selbst zu den Gefangenen Babylons?
Jechäzk'el wirkte tatsächlich im Babylonischen Exil. So sprach ich denn ausdrücklich von "Hesekiels Priesterkollegen zur selben Zeit".
1 Im dreißigsten Jahr am fünften Tage des vierten Monats, als ich unter den Weggeführten am Fluss Kebar war, tat sich der Himmel auf, und Gott zeigte mir Gesichte.

Das klingt doch schwer nach: beinahe die Hälfte des "Urlaubs" ist vorbei.
Nein. Das dreißigste Jahr war womöglich das Alter Hesekiels oder eine andere Zeitangabe. Diese wird parallelisiert mit der ausdrücklichen Angabe, daß es sich um das fünfte Jahr der Exilierung Jojachins handelt, der ersten Exilierungswelle, rund zehn Jahre vor der endgültigen Eroberung Jerusalems samt Zerstörung des Tempels und der zweiten Exilierung, der eigentlichen, größeren. Hesekiels Berufung fällt also in etwa in das Jahr 593 v.Chr. Hier mehr als nur Hes1,1:
1 Und es geschah im dreissigsten Jahr, im vierten [Monat], am Fünften des Monats; als ich mitten unter den Weggeführten am Fluss Kebar war, da öffneten sich die Himmel, und ich sah Gesichte Gottes.
2 Am Fünften des Monats - das ist das fünfte Jahr [nach] der Wegführung des Königs Jojahin -
3 geschah das Wort des HERRN ausdrücklich zu Hesekiel, dem Sohn des Busi, dem Priester, im Land der Chaldäer am Fluss Kebar; dort kam die Hand des HERRN über ihn.

In 8,1 befinden wir uns auf der Höhe des sechsten Jahres, in 20,1 im siebten Jahr. Damit wird Kapitel14 in die Zeit vor der Zerstörung Jreusalems verortet - was natürlich gut dazu paßt, daß Hesekiel die unvermeidliche Zerstörung Judas und Jerusalems als künftiges Ereignis darstellt. Zu dieser Zeit ging man in der Heimat noch davon aus, daß Land und Volk erhalten blieben. Zu der Zeit sammelten noch keine Priester das Überlieferungsgut Israels, um es zu bewahren, weil ja sonst alles verloren war. Eben weil es noch nicht verloren war. Aber selbst wenn schon so früh ein erster Sammelprozeß eingesetzt hätte: ich schrieb, daß Hesekiel seinen Zuhörern den Noah als ne altbekannte Größe vorsetzte. Wäre Noah den Leuten unbekannt, wäre seine Erwähnung durch Hesekiel ar***los.
Zitat von TomarTomar schrieb:Würde es dich überraschen, wenn ich behaupte, dass selbst die Moses-Erzählung erst in der Zeit babylonischer Gefangenschaft entstand?
Nö, das überrascht mich nicht. Es würde mich nur überraschen, wenn dem so wäre. Schließlich erwähnt bereits der Prophet Hosea im späten 8.Jh. das Exodusgeschehen inclusive der prophetischen Führergestalt. Und selbst der Name, Moses, ist nichts, das ein Israelit sich für einen fiktiven Vorzeithelden ausdenken würde. Daß dieser Name nicht israelitisch ist, weiß jeder Israelit. Mose ist ein ägyptischer Name. Das wäre so, als würden wir uns die Schlacht im Teutoburger Wald ausdenken, und den Helden nennen wir dann "Özdemir, der Cherusker".
Zitat von TomarTomar schrieb:Ich habe das nicht erfunden, meine Quelle ist leider sehr zähflüssig und da frage ich mich, ob andere (Wissenschaftler) auch dieser Ansicht sind.
Aber selbstverständlich gibt es Wissenschaftler, die das so sehen, wie Du es darlegst. Für Dummheit ist man nie zu gebildet. Schau nicht auf Titel, sondern auf die Argumente.

Hier die Hoseastelle, Kapitel12:
13 Und Jakob floh in das Gebiet von Aram, und Israel diente um eine Frau und hütete [Schafe] um eine Frau.
14 Aber durch einen Propheten führte der HERR Israel aus Ägypten herauf, und durch einen Propheten wurde es gehütet.

Nicht nur die Exodustradition wird vorausgesetzt, sondern auch die Erzvätertradition, speziell die Geschichte, als Jakob vor seinem Bruder Esau nach Aram floh, dort (Leah und) Rahel um den Preis mehrjährigen Hirtendienstes heiratete und als Israel ins Land zurückkehrte.

Bei Hosea finden sich einige solcher Anspielungen auf die Überlieferung der Frühzeit Israels, wie wir sie aus den Mosebüchern kennen. Allein in Kapitel12 finden sich noch weitere, siehe die Verse 4-5 und 10.

Pertti


1x zitiertmelden
Tomar ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Die Flut oder die Sintflut

11.11.2013 um 22:53
@perttivalkonen
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Ich wäre Dir dankbar, wenn Du ohne solche abfälligen Bemerkungen auskämest.
Es war nicht ich, der mit Begriffen wie "Urlaub" anfing. Denke, du bist eher der mit den abfälligen Bemerkungen. Es ist DEINE Bibel, nicht meine.

Du gehst davon aus, dass die Zerstörung des ersten Tempels (Jerusalem wurde damals nicht zerstört) in die Zeit der Gefangennahme fiel. Das ist ein Irrtum. Letztere fand weit vorher statt. Das lässt sich sehr gut aus den Prophetenerzählungen entnehmen.


1x zitiertmelden

Die Flut oder die Sintflut

11.11.2013 um 23:42
@Tomar
Zitat von TomarTomar schrieb:Es war nicht ich, der mit Begriffen wie "Urlaub" anfing. Denke, du bist eher der mit den abfälligen Bemerkungen. Es ist DEINE Bibel, nicht meine.
Urlaub war ne flapsige Umschreibung, nicht jedoch eine Herabsetzung. Wer bittschön hätte sich davon auf den Schlips getreten fühlen können? Urlaub ist ein gängiger Euphemismus für Freiheitsberaubung, welchen selbst die davon Betroffenen verwenden: "Urlaub auf Staatskosten". Zeig mir dagegen mal einen nichtdespektierlichen Einsatz von "religiösem Firlefanz".
Zitat von TomarTomar schrieb:Du gehst davon aus, dass die Zerstörung des ersten Tempels (Jerusalem wurde damals nicht zerstört) in die Zeit der Gefangennahme fiel. Das ist ein Irrtum. Letztere fand weit vorher statt. Das lässt sich sehr gut aus den Prophetenerzählungen entnehmen.
2.Könige25:
8 Und im fünften Monat, am Siebten des Monats, das war das neunzehnte Jahr des Königs Nebukadnezar, des Königs von Babel, kam Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, der Knecht des Königs von Babel, nach Jerusalem.
9 Und er verbrannte das Haus des HERRN und das Haus des Königs; und alle Häuser Jerusalems und jedes grosse Haus verbrannte er mit Feuer.

Das war am Ende der Regierungszeit Zedekias (Verse 1 und 7), rund 10 Jahre nach dem Ende der Regierungszeit Jojachins und dessen Exilierung (Kapitel24). Ich zitier auch gerne aus der Wikipedia:
Nach dessen Bruch mit den Babyloniern ließ Nebukadnezar 586 v. Chr. Jerusalem und seinen Tempel zerstören und führte die Reste der Führungsschicht, darunter Zedekia, in das babylonische Exil.
Wikipedia: Jerusalem

Dazu paßt auch die archäologisch dokumentierte Brandschicht in Jerusalems Erdreich, die aufs frühe 6.Jh. v.Chr. datiert ist.

Eine Prophetenerzählung, die die Zerstörung des ersten, des salomonischen, Jerusalemer Tempels für eine andere Zeit als die Eroberung der Stadt zu Zeiten Zedekias notiert, ist mir nicht bekannt. Wie Du so schön sagtest, es ist meine Bibel, und ich denke mal, daß ich die gut genug kenne. Aber Du kannst mich gerne überraschen.

Pertti


melden
PHK ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Die Flut oder die Sintflut

12.11.2013 um 01:04
@Spöckenkieke
Zitat von SpöckenkiekeSpöckenkieke schrieb:Das ist deine Standardantwort auf Nachfragen.
Aha.
Das wusste ich noch gar nicht. Siehste: Wieder was gelernt - und das in grade mal zwei oder drei Beiträgen. Das nenn ich effektiv ...
Zitat von SpöckenkiekeSpöckenkieke schrieb: "Such doch selber".
Danke für den Tipp !!! Habs gefunden. Sehr schön, aber hoffentlich unter Absprache mit der Altertümerverwaltung!
Kein Wunder, dass da ein paar Nasen Höschenflattern kriegen und sich künstlich aufregen ...
... es könnte ja doch was bei rauskommen ... :D


1x zitiertmelden

Die Flut oder die Sintflut

12.11.2013 um 01:27
Es gibt da verschiedene Thesen welche Verschiedene Theologen in Laufe der Zeit da so aufgestellt haben.

Nach der klassischen Biblisch-Christlichen Zeitrechnung soll die Sintflut so um 2370v. Chr. Stattgefunden haben.
Nach dem Bibelbericht soll das eine weltweite Flut gewesen sein, die selbst die höchsten Berge bedeckt haben soll und die Arche Noah strandete am Ararat. Die Flut soll 40 Tage und Nächte gedauert haben. Den Bibelbericht Bericht findet man in 1. Mose Kap. 6 ab Fehrs 1

Allgemein:
Zit. Wikipedia zu Ararat:
„ Im Gebirge Ararat soll nach der Sintflut die Arche Noah gestrandet sein (Gen 8,4 EU). Die Vulgata spricht hierbei von den montes Armeniae, also den „Bergen Armeniens“, während es in der Nova Vulgata in montes Ararat, „Berge von Ararat“, geändert wurde. Anerkannte wissenschaftliche Belege für diesen Bericht fehlen allerdings. Der Koran gibt den Cudi Dağı als Landeplatz an.[2]
Der Berg Ararat, auch Großer Ararat (aus dem Hebräischen, entstanden aus assyrisch Urartu; kurdisch Çiyayê Agirî / Shaxi Ararat, türkisch Büyük Ağrı Dağı, armenisch Մասիս / Masis oder Արարատ / Ararat), ist ein ruhender Vulkan im Ararathochland in Ostanatolien nahe der Grenze zu Armenien und dem Iran. Er ist mit 5.137 Metern[1] über dem Meeresspiegel der höchste Berg auf dem Gebiet der Türkei. Der kurdische Name, Çiyayê Agirî, bedeutet ‚der feurige Berg‘ (agir ‚Feuer‘, çiya ‚Berg‘).
Der kleinere Nachbarberg, der Kleine Ararat (türkisch Küçük Ağrı Dağı), ist 3896 Meter[1] hoch. Im Jahre 2004 wurden beide Araratberge Teil eines Nationalparkes.“


Im wesentlich älteren Gilgamesch-Epos wird ebenfalls eine Flut erwähnt und ein Mann der sie durch die Gunst der Götter überlebte.
Das Epos wurde schon im Reich der Sumerer erzählt während der Uruk-Periode.
Die berühmten Bruchstücke aus Mesopotamien aber stammten vermutlich erst aus dem 3-ten Jahrtausend vor Christus, aus der Akkad-Zeit. Dieses Epos wurde in der Antike hindurch weitergegeben von Generation zu Generation. Es ist eines der ältesten schriftlich Überlieferten Mythen der Menschheit, das wir heute kennen.
Auf Tafel 1 werden die Taten und Leistungen des Königs von Hürden-Uruk, Gilgamesch, aufgezählt; „ …Der energisch zum fernen Uta-napischti vorstieß, der die Kultstätten wiederherstellte, die die Sintflut zerstörte…“
Zit.2 Wikipedia:
„Uta-napišti (Uta-napischti, Utnapischtim) ist der auserwählte Held in der ersten und elften Tafel der sumerisch-babylonischen Flut-Erzählung im Gilgamesch-Epos, das letztmals Sin-leqe-unninni um 1200 v. Chr. überarbeitete.
Der Name Uta-napišti beruht auf dem sumerischen Ziusudra und bedeutet „Ich habe mein Leben gefunden“. Er wird auch „Überaus Weiser, Sohn des Ubar-Tutu“ genannt. Nach der Großen Flut gelangte Uta-napišti mit seiner Frau auf Beschluss des Götterrates auf eine Insel „in der Ferne“, weshalb er auch in der ersten Tafel des Gilgamesch-Epos mit der Bezeichnung „Uta-napišti, der Ferne“ auftaucht.[1] "'Ein Menschenkind war zuvor Utnapištim; uns Göttern gleiche fortan Utnapištim und sein Weib!" Sie sollten fern an der Ströme Mündung wohnen[2].“
Es gäbe sicherlich noch ältere Flutsagen, doch die müssen erst mal gefunden werden.



Aber am Ende der Eiszeit vor ca. 12000Jahren gab es öfter mal das Problem, das ein Eis-See nur durch einen natürlichen Damm aus Eis gehalten wurde der dann brach.
Durch die Gletscherschmelze dürfte es damals viele Flüsse, Seen und Wälder gegeben haben, die man als Paradies bezeichnen könnte.
Es dürften also öfter mal Städte, Landstriche überflutet worden sein. So lässt sich die Legendenbildung also durchaus auch so erklären.
Fast jedes Volk der Erde kennt eine vergleichbare Legende.

So gesehen kann Erich von Däniken also schon nahe daran sein.




Erhard Vobel jun. // Nürnberg, 12 November 2013


2x zitiertmelden

Die Flut oder die Sintflut

12.11.2013 um 03:11
@ErhardVobel
Zitat von ErhardVobelErhardVobel schrieb:Aber am Ende der Eiszeit vor ca. 12000Jahren gab es öfter mal das Problem, das ein Eis-See nur durch einen natürlichen Damm aus Eis gehalten wurde der dann brach.
Im nördlichen Nordamerika? Sicher! In Nordasien? Nein, da gabs so gut wie keine Vergletscherung. Im nördlichen Europa? Ist mir nichts von bekannt. Hier scheinen sich die Gletscher vor allem an den Rändern abgeschmolzen zu haben.
Zitat von ErhardVobelErhardVobel schrieb:Durch die Gletscherschmelze dürfte es damals viele Flüsse, Seen und Wälder gegeben haben, die man als Paradies bezeichnen könnte.
Gletscherwasser in kalter Tundra Paradies? Wohl kaum! Ohnehin fließen die Flüsse vom Baltikum bis zur Nordsee allesamt mach Norden. Die typischen Knicke gen Nordwesten sind den die Flußläufe blockierenden Gletscherrändern zu verdanken. Mit anderen Worten, das Gletscherwasser floß direkt an der Gletscherwand ab ins Meer.
Zitat von ErhardVobelErhardVobel schrieb:Es dürften also öfter mal Städte, Landstriche überflutet worden sein. So lässt sich die Legendenbildung also durchaus auch so erklären.
Welche Städte? Vor zehntausend Jahren gab es keine Städte in Gletschernähe. Und da, wo es schon erste Städte gab, als im Norden die letzten Gletscher abschmolzen, da bekam man nicht ein Fitzelchen Gletscherwasser ab, ne Flut schon gar nicht.

Nein, hier erklärt sich gar nichts.
Zitat von ErhardVobelErhardVobel schrieb:Fast jedes Volk der Erde kennt eine vergleichbare Legende.
Whow, fast jedes Volk gleich! Wäre es vermessen, Dich nach nem Beleg zu fragen?

Tatsache ist, auf jedem menschenbewohnten Kontinent gibt es Sintflutlegenden. Selbst im aridesten Innerasien gibt es die, ganz ohne daß es dort jemals einen Gletschersee-Dammbruch gab oder ne Euphratflut oder nen Tsunami-Ausläufer. Sintflutlegenden müssen sich zumindest auch anders erklären lassen als durch historische Megaflutevents. Dann aber können diese Legenden selbst dort, wo es größere Fluten gab, anders entstanden sein.

Mindestens genauso viele Völker, die sich Sintflutlegenden erzählen, die erzählen sich auch Geschichten davon, wie Unheil und Tod in die Welt kam, durch Verfehlungen, gar Sünden einzelner am Uranfang. Ist das jetzt historisch zu nehmen? Muß ja, wenns doch weltumspannend erzählt wird wie das mit der Flut.

Pertti


melden

Die Flut oder die Sintflut

12.11.2013 um 07:32
Zitat von ErhardVobelErhardVobel schrieb:Fast jedes Volk der Erde kennt eine vergleichbare Legende.
Das stimmt übrigens nicht.

Es gibt die mesopotamische Sintflutlegende, diese wurde bis nach Indien und Griechenland exportiert. Aber zB von den Ägyptern nicht übernommen.

Nun werden in verschiedenen Legenden Sintfluten hineininterpretiert, die es noch gar nicht gab. So zB. in die Edda. Da war am Anfang alles Eis und keine Sintflut. Aber auch in Australien, da wird die Sintflut sogar vom großen Känguruh verhindert. Und in der Bibel gibt es nach diesem Vorgehen mehere Sintfluten. Weil dann gäbe es Noahs Flut und die Wasser am Anfang, bevor Gott die Welt schuf. "Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser"

Von daher kann man nicht überall, wo Wasser vorkommt, zB noch vor der Schöpfung oder wo Wasser eine von 3 Fluten ist wie bei den Mayas (zuerst Feuer, dann Wasser, dann Jaguare und erst dann wurden die Menschen geschaffen) mit der Flutlegende der Mesopotamier vergleichen.
Zitat von PHKPHK schrieb:Kein Wunder, dass da ein paar Nasen Höschenflattern kriegen und sich künstlich aufregen ...
... es könnte ja doch was bei rauskommen ...
Warum sollte da jemand Höschenflattern bekommen? Die Believer schert es doch eh nicht, dass die Pyramide von Cheops ist. Da wird auch so ein Beweis von Görlitz nichts dran ändern daher ist das ja so eine Nonsensaktion. Aber das ist hier OT.


1x zitiertmelden
PHK ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Die Flut oder die Sintflut

12.11.2013 um 18:58
@Spöckenkieke
Fast jedes Volk der Erde kennt eine vergleichbare Legende.

Das stimmt übrigens nicht.
Viel fehlt aber nicht.
Also ich hab hier ne Sammlung (aus dem Netz) mit 99 Flutberichten von rund um den Globus. Damit dürfte aber das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht sein. Freilich gabs im Lauf der Zeit auch ne Menge Völker. Hat die schon mal jemand gezählt?


melden

Die Flut oder die Sintflut

12.11.2013 um 19:12
Es gibt weit mehr Flutlegenden, mehrere hundert, gesammelt von verschiedenen Leuten. Freilich gibt es um Größenordnungen mehr Völker.


Anzeige

melden