Warum sind Apple-Produkte so unerreicht?

@kleinundgrün
Ich war jetzt tatsächlich etwas unsicher, ob USB gleichzeitig laden und Datenübertragung kann. Im selben Moment ist mir dann klar geworden, dass es - selbst wenn es nicht gehen sollte - für mich kein Argument für die Apple Lösung ist. Ich komme so gut wie nie in die Situation, dass ich 8 GB Daten vom/aufs Smartphone schaufeln und gleichzeitig den Akku laden muss, weil ich nur ne Stunde Zeit habe.

Auf der anderen Seite hab ich in meiner alten Agentur keinen Satz so oft gehört wie 'hat wer ein Ladekabel fürs iPhone?'

Btw: Kann ich mit dem Finder wirklich keine Dateien in einem Ordner anlegen, oder komme ich nur nicht auf den Trick?

@gardner
warum sollen Leute permanent lügen?
Wenn dem so wäre, dürfte ich dir auch nichts glauben.
Und mir muss man nicht so viel erklären.

SoundsLegit schrieb:Ich war jetzt tatsächlich etwas unsicher, ob USB gleichzeitig laden und Datenübertragung kann.

Kann man. Die Einschränkung ist halt die geringe Leistung, die eine USB-Buchse am Computer bereit stellt. Damit lädt das Gerät langsam. Aber das ist bei einem Lightningkabel vermutlich nicht anders.

Universalität ist ein Killerargument. Ich erinnere mich mit grausen an die Zeit, in der jeder Hersteller - und da oft auch jede Produktlinie - eine eigene Ladelösung hatte.

Es gibt einige Punkte, in denen Apple wegweisend ist - seine Abkehr von einem Ladestandard gehört aber nicht dazu.

kleinundgrün schrieb:Es gibt einige Punkte, in denen Apple wegweisend ist

Nachdem ich jetzt in eine Agentur gekommen bin, in der nur mit Apple gearbeitet wird, bin ich mal gespannt auf das 'so unerreicht' aus dem Thread-Titel. Mal davon abgesehen, dass die Hardware rein von den Zahlen monströs ist, finde ich die Bedienung im Moment noch anstrengend. Vor allem die Maus.

@SoundsLegit
"Unerreicht" ist sicher falsch. Jeder Hersteller hat in manchen Bereichen die Nase vorn und in anderen läuft er hinterher. Apple hat den Vorteil, dass Hard- und Software einfacher aufeinander abgestimmt werden können. Und natürlich auch den Vorteil, dass die Marke trendy ist. Ich habe immer wieder den Eindruck, dass Leute, die Apple nutzen, recht hart im Nehmen sind, wenn die Firmenphilosophie eine neue Richtung vor gibt oder wenn Fehler auf treten.
Aber das mag auch bei anderen Marken mit großem Bekanntheitsgrad zu treffen. Bei Apple fällt es vielleicht nur mehr auf.

Wobei Apple im Bereich außerhalb mobiler Devices momentan eher sehr hinterher hinkt.

kleinundgrün schrieb:Aber das ist bei einem Lightningkabel vermutlich nicht anders.

Da fängt es schon an. Vermutungen.
USB benutzt 2 Datalanes zur Datenübertragung, während es bei Lightning bis zu 6 sind. Dazu können die 6 Datalanes noch weiter aufgeteilt werden und Parallel zur Datenübertragung ein Video auf HDMI auszugeben und Ton an ein Abspielgerät zu übertragen. Das alles während es lädt. Natürlich wird die Geschwindigkeit der Datenübertragung dadurch eingeschränkt wenn die Lanes für andere Zwecke gebraucht werden.

Fennek schrieb:Da fängt es schon an. Vermutungen.
USB benutzt 2 Datalanes zur Datenübertragung, während es bei Lightning bis zu 6 sind. Dazu können die 6 Datalanes noch weiter aufgeteilt werden und Parallel zur Datenübertragung ein Video auf HDMI auszugeben und Ton an ein Abspielgerät zu übertragen. Das alles während es lädt.

Und, lädt es an einer Computerbuchse schneller? Und überträgt es schneller Daten? Der Bottleneck ist doch selten die Schnittstelle.

kleinundgrün schrieb:Und, lädt es an einer Computerbuchse schneller?

Ja, es kann mit bis zu 12W laden im Gegensatz zu 9W bei Micro USB

kleinundgrün schrieb:Und überträgt es schneller Daten?

Ja da es mehr Lanes hat kann es auch mehr Daten parallel übertragen

Außerdem kann es mehr Dinge gleichzeitig tun, ist im Gegensatz zu MicroUSB kompatibel zu Audiodocks und es ist bidirektional.

http://xsreviews.co.uk/editorial/hardware/5-reasons-lightning-is-better-than-microusb/

kleinundgrün schrieb:"Unerreicht" ist sicher falsch.

Jo. Sehr ungünstig gewählter Titel :)

kleinundgrün schrieb:Ich habe immer wieder den Eindruck, dass Leute, die Apple nutzen, recht hart im Nehmen sind,

Wenn das System nicht andauernd Speichern würde, hätte ich schon so viel für die Tonne gearbeitet. Die ersten Wochen habe ich jedesmal wenn ich ein @ machen wollte, das jeweilige Fenster geschlossen.

Aber wo ich absolut die Krätze bekomme ist bei dem Sechserblock über den Pfeiltasten. Ich benutze den immer, um zum Zeilenanfang / Zeilenende zu springen. Hab ich mir beim Arbeiten so angewöhnt.
Bei den Apple eigenen Programmen scheint das soweit nicht zu funktionieren. Hier muss ich mit cmd und Pfeiltasten arbeiten.
Bei der Konsole funktioniert der Sechserblock, wie ich das gewöhnt bin und in meiner IDE ebenso.

Und wie kann ich im Finder eine Datei anlegen?

SoundsLegit schrieb:Die ersten Wochen habe ich jedesmal wenn ich ein @ machen wollte, das jeweilige Fenster geschlossen.

:D Klassiker. Aber gewöhnt man sich recht schnell dran, selbst wenn man parallel mit mehreren verschiedenen Betriebssystemen arbeitet.

Fennek schrieb:Ja, es kann mit bis zu 12W laden im Gegensatz zu 9W bei Micro USB

OK, das ist immerhin eine brauchbare Aussage.

Fennek schrieb:Ja da es mehr Lanes hat kann es auch mehr Daten parallel übertragen

Wie gesagt, da liegt doch nicht der Bottleneck. Der liegt doch eher bei den verbauten Speichern. Oder nicht?

Fennek schrieb:und es ist bidirektional

Was meint Du mit "bidirektional"? Das ist USB doch auch?

Das erinnert mich ein wenig an Samsung-Apple-Vergleiche. Der eine prahlt mit einem Oktacore - der in der Realität keinen Geschwindigkeitsgewinn bringt - der andere mit mehr Lanes, die in der Realität ebenfalls wenig bringen, weil die Bremse eh woanders liegt.

Denkst du ernsthaft, ein IPhone wäre mit einer USB-Schnittstelle im realen Leben abseits von Spezifikationsschwanzvergleichen auch nur minimal weniger anwenderfreundlich? ich für meinen Teil wage das zu bezweifeln. Es mag Situationen geben, in denen vielleicht ein echter Vorteil zu Tage tritt, aber dafür eine proprietäre Lösung zu wählen, ist ein falscher Schritt.

SoundsLegit schrieb:Und wie kann ich im Finder eine Datei anlegen?

Als Linuxer nehme ich auch beim OS X immer die Konsole aka Terminal mit dem Befehl "touch":

touch test.txt

Fennek schrieb:Klassiker. Aber gewöhnt man sich recht schnell dran, selbst wenn man parallel mit mehreren verschiedenen Betriebssystemen arbeitet.

Ich bin jetzt an dem Punkt angekommen, wo ich zuhause verzweifelt alt+x/c/v drücke und nichts passiert.
Und ich musste mir ein Mousepad organisieren, auf dem die Tastenkürzel abgebildet sind. Ich meine, wer braucht schon nen Backslash? :D

SoundsLegit schrieb:wer braucht schon nen Backslash?

Windows-Nutzer, weil Verzeichnisse mit dem Legasthenie-Slash unterteilt werden ;)

@Narrenschiffer
@SoundsLegit
http://www.howtogeek.com/181774/why-windows-uses-backslashes-and-everything-else-uses-forward-slashes/

Die Historie des Windowsbackslashes. Ganz interessant.

Narrenschiffer schrieb:Als Linuxer nehme ich auch beim OS X immer die Konsole aka Terminal mit dem Befehl "touch":

Das war dann auch meine Lösung. Die ersten zwei Tage hab ich sogar über die Konsole kopiert.
Aber gibts da echt keine andere Möglichkeit? Das sind so die Kleinigkeiten, die irgendwie nicht zu meinem Bild von Apple passen. Im Moment bin ich der Ansicht, dass der Windowsexplorer bzw Dolphin deutlich mehr können.

Narrenschiffer schrieb:Windows-Nutzer, weil Verzeichnisse mit dem Legasthenie-Slash unterteilt werden

Oh, ich muss hier so PHP Zeugs machen. Da brauch ich sie auch. :)

SoundsLegit schrieb:Im Moment bin ich der Ansicht, dass der Windowsexplorer bzw Dolphin deutlich mehr können.

Dolphin fehlt mir. Das ist für mich eines der besten Dateiverwaltungsprogramme überhaupt.

kleinundgrün schrieb:Wie gesagt, da liegt doch nicht der Bottleneck. Der liegt doch eher bei den verbauten Speichern. Oder nicht?

Da sind Flash-Speicher drin verbaut. Die sind deutlich schneller als USB auf 2 Lanes.

kleinundgrün schrieb:Es mag Situationen geben, in denen vielleicht ein echter Vorteil zu Tage tritt, aber dafür eine proprietäre Lösung zu wählen, ist ein falscher Schritt.

Wenn es keine Lösung gibt, die die eigenen Wünsche erfüllt, muss man sich halt eine eigene machen.

kleinundgrün schrieb:Was meint Du mit "bidirektional"? Das ist USB doch auch?

Nein, MicroUSB ist nicht bidirektional, heisst du kannst vom Handy Anschluss aus kein anderes Gerät mit Strom versorgen.

kleinundgrün schrieb:Denkst du ernsthaft, ein IPhone wäre mit einer USB-Schnittstelle im realen Leben abseits von Spezifikationsschwanzvergleichen auch nur minimal weniger anwenderfreundlich?

Ja, dann könnte ich mein Radio-Wecker-Dock nicht benutzen, da Micro USB kein Audio-Dock unterstützt. Für mich wär das also sofort eine Einschränkung.

Fennek schrieb:Da sind Flash-Speicher drin verbaut. Die sind deutlich schneller als USB auf 2 Lanes.

Dein Smartphone schafft 50 MByte/s lesend? Das wundert mich, aber ich wäre bereit, das zu akzeptieren.

Fennek schrieb:Wenn es keine Lösung gibt, die die eigenen Wünsche erfüllt, muss man sich halt eine eigene machen.

Da hast Du recht. Ich vermute aber, dass die Wünsche Apples wenig altruistisch waren. Ein eigenes System bietet vor allem dem Hersteller Vorteile.

Fennek schrieb:Nein, MicroUSB ist nicht bidirektional, heisst du kannst vom Handy Anschluss aus kein anderes Gerät mit Strom versorgen.

Stimmt. Jedenfalls nicht bis Typ C, der zugegeben noch keine Relevanz besitzt.
Aber heißt das, Du kannst konkret mit Deinem IPhone ein anderes Gerät laden?