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Der Energiewende-Thread

1.103 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Energie, Klimawandel, CO2 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Energiewende-Thread

26.01.2024 um 14:15
Zitat von kuno7kuno7 schrieb am 18.01.2024:Klar, aber wenn man 5000€ mehr für die PVT ausgibt, gleichzeitig aber 8000€ für die Erdsonde einspart, dann rechnet sichs am Ende doch wieder.
Ich fürchte, dass hier die Temperaturen das Problem sind. Die Erdsonde ist besonders sinnvoll, wenn die Luft sehr kalt ist. Dann würden aber die Solarmodule auch nicht warm sein. Das heißt, PVT wäre kein Ersatz für eine Erdsonde. Es würde nur an wärmeren Tagen die Effizienz der Module erhöhen und Warmwasser bereitstellen.
Dafür sind die Module teurer - vor allem aber muss man sie mit dem Wasserkreislauf verbinden. Meine Vermutung ist, dass sich so etwas nur bei einem Neubau oder einer Grundsanierung rechnen kann.
Zitat von kuno7kuno7 schrieb am 19.01.2024:Da fragt man sich , wer kauft sowas zu Wucherpreisen, dass rechnet sich ja in 100Jahren nich.
Das dürfte wohl der geringen Stückzahl geschuldet sein. Die reinen PV-Module waren früher ja auch extrem teuer. Halt was für Enthusiasten.
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Aber von den bisher erzeugten 500 KW sind schon jetzt 146 als unverbrauchter Überschuss vom Netzbetreiber kassiert worden.
Da gibt es mehrere Möglichkeiten, Angebot und Nachfrage besser zu synchronisieren.
Z.B. könnte man puffern (Akku im Keller, E-Auto). Oder man kann den Verbrauch dann stattfinden lassen, wenn die Sonne scheint. Das ist aber zugegeben aufwändig. Aber zu einem Teil schon möglich.

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26.01.2024 um 17:18
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Ich fürchte, dass hier die Temperaturen das Problem sind. Die Erdsonde ist besonders sinnvoll, wenn die Luft sehr kalt ist. Dann würden aber die Solarmodule auch nicht warm sein. Das heißt, PVT wäre kein Ersatz für eine Erdsonde.
Dass eine Erdsonde bei niedrigen Außentemperaturen höhere Soletemperaturen liefert, stimmt natürlich.
Was ich meinte war PVT Module als Ersatz als Quelle für Sole WP, wenn eine Luft WP (aus welchen Gründen auch immer) nich in Frage kommt.
Erdarbeiten werden dann nich nötig, was vor allem im Bestand wichtig sein kann.

Wenn ohnehin eine PV zur WP gewünscht wird, was ja durchaus Sinn machen kann, bedeutet es auch nur wenig zusätzlichen Aufwand.

Wenn die Module preislich attraktiver würden (vielleicht das Doppelte von Standard PV Modulen) könnte das durchaus eine gute Alternative für Altbau Mehrfamilienhäuser darstellen.

mfg
kuno


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26.01.2024 um 23:18
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Da dürften bei der Solarthermie Anlage deutlich mehr unverbrauchter Überschuss anfallen
Äh...nein. Das kommt daher weil das erwärmte Wasser (Was tatsächlich kein reines Wasser ist sondern eine speziele Flüssigkeit) nicht unmittelbar verbraucht wird, sondern über einen Wärmetauscher anderes Wasser in einem großen isolierten Tank erwärmt. Erst dieses Wasser wird verbraucht. Ich kann dort mit der Temperatur ziemlich hochgehen. Im Sommer habe ich schon mal über 80 Grad. Das macht aber nichts weil man für die 40 Grad für die Dusche ja kaltes Wasser zumischen kann.
Dieses System hat außerdem den Vorteil dass einige Tage ohne Sonne überbrückt werden können. Die Temperatur im Speicher geht dann zwar allmächlich zurück weil nur kaltes Wasser nachfließt aber eine Stunde Sonnenschein im Sommer reichen schon aus um den Kessel wieder deutlich zu erwärmen. Im Dezember war auch hier mau, aber schon jetzt Ende Januar funktioniert es schon wieder.
Das ganze ist ein Wärmespeicher. Überschuss gibt es da nicht, nur eine schlechtere Wirkungsbilanz im Sommer, weil der Wärmetausch natürlich nicht mehr funktioniert wenn an einem regnerischen Sommertag die Zellen auf dem Dach nur 40 Grad liefern können, das Wasser im Kessel aber noch 60 Grad hat. Ein Thermostat schaltet dann die Anlage ab.
Ich kann solch eine Anlage nur empfehlen. Voraussetzung ist ein Dach mit annähernd Südrichtung und genügend Platz im Heizungsraum für einen Tank der mit Isolierung etwa 1,80 Meter hoch ist und einen Durchmesser von etwas über einen Meter hat.
Theorethisch könnte ich mit dem Ding übrigens auch eine Fußbodenheizung betreiben oder als zusätzliche Erwärmungsquelle in der kalten Jahreszeit neben dem vorhandenen Gasheizungsanschluß auch einen Kreislauf zum Kachelofen herstellen. Entsprechende Anschlüsse sind vorhanden.


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Der Energiewende-Thread

26.01.2024 um 23:25
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Oder man kann den Verbrauch dann stattfinden lassen, wenn die Sonne scheint.
Ist klar. Ich bin Rentner und stelle Waschmaschiene und Geschirrspüler in der Mitagszeit an. Möglichst nacheinander.


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27.01.2024 um 13:16
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Äh...nein.
Ich denke doch.
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Das kommt daher weil das erwärmte Wasser (Was tatsächlich kein reines Wasser ist sondern eine speziele Flüssigkeit) nicht unmittelbar verbraucht wird, sondern über einen Wärmetauscher anderes Wasser in einem großen isolierten Tank erwärmt. Erst dieses Wasser wird verbraucht.
Naja, ich weiß schon wie ne ST Anlage funktioniert. Das Problem is eben das, dass der Speicher nich unendlich groß is und bei guter Wetterlage deutlich mehr warmes Wasser produziert wird, als man braucht. Irgendwann is der Speicher dann voll bzw. erreicht die Maximaltemperatur und dann geht die Anlage "in Dampf". Alles was danach noch geerntet werden könnte, sind Überschüsse.
Bei ner PV Anlage können diese Überschüsse ins Netz eingespeist werden und vom Nachbarn verbraucht werden, bei ST wird die Wärme einfach an die Umwelt abgegeben.
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Ich kann solch eine Anlage nur empfehlen.
Die Frage is halt, ob es auch was besseres gibt und das gibts, nämlich ne PV Anlage in Kombination mit einer WP. Die kann alles, was ne ST Anlage auch kann, nur besser und erzeugt dazu noch Strom.
Letztlich kann man Aufwand und Nutzen immer gegeneinander aufrechnen und ich bin mir sicher, dass in beim Vergleich PV+WP gegen ST nahezu immer die PV+WP gewinnt.

mfg
kuno


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28.01.2024 um 01:59
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Die Frage is halt, ob es auch was besseres gibt und das gibts, nämlich ne PV Anlage in Kombination mit einer WP.
Das bestreite ich auch nicht. Das Problem ist hier dass eine solche Anlage zur Zeit noch ziemlich ins Geld geht. Die von mir bevorzugte Lösung ist mehr was für den kleinen Geldbeutel.
Keine Ahnung wieviel Solartherrmie heutzutage kostet. Ich habe vor 24 Jahren einen Zuschuß bekommen und - wenn ich mich richtig erinnere - nicht mehr als 5000 DM bezahlt.


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28.01.2024 um 12:33
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Das bestreite ich auch nicht. Das Problem ist hier dass eine solche Anlage zur Zeit noch ziemlich ins Geld geht. Die von mir bevorzugte Lösung ist mehr was für den kleinen Geldbeutel.
Könnte man meinen, aber objektiv betrachtet kann man so eine Anlage ja auch finanzieren, denn man hat ja durch die direkten Einsparungen und durch die monatlichen Vergütungen (bei PV) freigewordene/zusätzliche Mittel um die monatlichen Raten zu zahlen.
Ich hab mal überschlagen, was üblich Anlagenkonfigurationen kosten und was sie etwa einbringen:

ST Anlage ca. 4-5m², Speicher ca. 300l, Kosten ca. 5000€
PV Anlage 10kWp, Brauchwasser WP 300l, Kosten ca. 20.000€

Bei den Einsparungen muss man einige Annahmen treffen, die deutlich variieren können. Ich hab gerechnet mit:

ST Anlage: 4 Personen, Brauchwasserverbrauch ca. je 500kWh Gas/a, Gaspreis 10Ct/kWh, Anteil der Brauchwassererwärmung durch die STA 60%, Einsparungen 120€/a, über 20 Jahre 2400€

PV Anlage: 4 Personen Gesamterzeugung 10.000kWh, Eigenverbrauch 1500kWh (incl. BWWP), Strompreis 30Ct/kWh, Einspeisevergütung 8,11Ct/kWh, Einsparung 1140€/a, über 20 Jahre 22.800€

Man sieht also, mit einer PVA fährt man deutlich besser als mit einer STA, mit einer PV Anlage kann man vielleicht sogar einen Gewinn erzielen, mit ner STA zahlt man eigentlich immer drauf.

mfg
kuno


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30.01.2024 um 16:35
Zitat von kuno7kuno7 schrieb am 26.01.2024:Was ich meinte war PVT Module als Ersatz als Quelle für Sole WP
Aber die Flüssigkeit in den Modulen ist bei kalten Außentemperaturen ja auch sehr kalt? Der Vorteil an den Sole-WPs ist ja, dass im Boden die Temperatur des Grundwassers auch bei kalten Außentemperaturen noch über Null liegt. Oder verstehe ich Dich falsch?
Zitat von kuno7kuno7 schrieb am 26.01.2024:bedeutet es auch nur wenig zusätzlichen Aufwand
Man müsste die Module immerhin zusätzlich an einen Wärmespeicher anschließen. Also neben einer Stromleitung dann auch noch wasserführende Leitungen verlegen. Ist kein Hexenwerk, aber doch recht teuer. Das ist wie bei den Kaminöfen, wenn die auch an die Zentralheizung angeschlossen werden sollen, ist es schon deutlich teurer.
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb am 26.01.2024:Ist klar. Ich bin Rentner und stelle Waschmaschiene und Geschirrspüler in der Mitagszeit an. Möglichst nacheinander.
Es gibt ja durchaus auch Zeitprogramme oder Geräte, die man remote starten kann. Waschmaschine und Trockner wären da in der Tat gute Kandidaten. Und auch wenn man kein Rentner ist, ab und an ist ja auch Wochenende. Natürlich wird man damit nur einen Teil abdecken können, aber ein Teil ist ja besser als nichts.


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30.01.2024 um 19:13
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Der Vorteil an den Sole-WPs ist ja, dass im Boden die Temperatur des Grundwassers auch bei kalten Außentemperaturen noch über Null liegt.
Das is ein Vorteil von Sole WPen, es gibt aber noch weitere, zB, kein Außengerät mit Lüfter, über das sich der Nachbar oder der Besitzer selbst ärgert. Des weiteren kann die Soletemperatur auch deutlich über der von Erdkollektoren liegen, eben wenns draußen wärmer is oder wenn die Sonne scheint und die Sole erwärmt.
Was ich gelesen habe sollen Sole WPen mit PVT Kollektor von der Effizienz irgendwo zwischen Luft- und Erdwärmepumpen liegen.
Hier mal was zum nachlesen:
https://www.solarserver.de/wissen/basiswissen/hocheffizientes-heizsystem-pvt-kollektor-und-waermepumpe/
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Man müsste die Module immerhin zusätzlich an einen Wärmespeicher anschließen. Also neben einer Stromleitung dann auch noch wasserführende Leitungen verlegen. Ist kein Hexenwerk, aber doch recht teuer.
Für den Fall, dass ohnehin eine PV Anlage installiert werden soll, wäre der Aufwand wohl deutlich geringer als die Bohrung einer Erdsonde oder das Verlegen eines Flächenkolektors. Is eben ne Zwischenlösung für Objekte, in denen weder LWP noch Erdkollektoren geeignet sind.

mfg
kuno


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31.01.2024 um 13:01
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Was ich gelesen habe sollen Sole WPen mit PVT Kollektor von der Effizienz irgendwo zwischen Luft- und Erdwärmepumpen liegen.
Danke für den Link.
Klar sind sie besser als Luftwärmepumpen (wobei auch hier Heizstäbe für kalte Tage mit eingeplant sind). Und auch der Wegfall der Lüfter ist super. Aber so richtig in Richtung Sole-WP kommen die ja nicht. Weil die Lufttemperatur schon maßgeblich die Temperatur des Flüssigkeitskreislaufs bestimmt. Außer vielleicht an kalten aber sehr sonnigen Tagen.

Aus dem Bauch heraus (ich habe mich nur wenig damit intensiv beschäftigt), wäre das eher was für Südausrichtungen, um die Temperatur der Panels zu senken und weniger davon verbauen zu müssen. Und um Warmwasser mitzuerzeugen.
Grundsätzlich technisch ja absolut sinnvoll, die Frage ist halt, ob es auch ökonomisch sinnvoll sein kann. Weil eine "Wasserkühlung" einer so großen Fläche eher nicht vernachlässigbare Kosten bedeutet. Aber ich werde das auch weite beobachten. Rein technisch betrachtet finde ich das schon sehr chic. Vor allem den doppelten Nutzen, sowohl die Effizient der Module durch Kühlung zu erhöhen als auch das erzeugte Warmwasser nutzen zu können.


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31.01.2024 um 21:09
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Klar sind sie besser als Luftwärmepumpen (wobei auch hier Heizstäbe für kalte Tage mit eingeplant sind).
Heizstäbe gibts ja auch bei Erdwärmepumpen und auch mit Recht, denn es macht oft keinen Sinn WP und Quelle auf extrem seltene kalte Tage auszulegen, weil das meist unwirtschaftlich is. Ein Heizstab is ja nich perse schlecht.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Aber so richtig in Richtung Sole-WP kommen die ja nicht.
Sole WP bedeutet ja nur, das der Wärmetauscher zur Quelle hin das Medium Sole nutzt, ob der Kollektor dann verbuddelt oder aufs Dach geschraubt wird, spielt keine Rolle. Es sind heute allerdings quasi alle Sole WP solche mit Erdkollektoren, weshalb Sole WP und Erdwärme WP synonym verwendet werden.
Die Jahresarbeitszahlen von WP mit Erdkollektoren werden in der Regel aber nicht erreicht werden, da hast du schon recht.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Aus dem Bauch heraus (ich habe mich nur wenig damit intensiv beschäftigt), wäre das eher was für Südausrichtungen, um die Temperatur der Panels zu senken und weniger davon verbauen zu müssen. Und um Warmwasser mitzuerzeugen.
Das kühlen der PV Module und der somit leicht erhöhte Wirkungsgrad dieser halte ich eher für Beiwerk, nice to have, aber kaum relevant. Auch die Nutzung zur Brauchwassererwärmung halte ich für eher für nich wirtschaftlich sinnvoll, wenn man nich wirklich viel warmes Wasser braucht.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Grundsätzlich technisch ja absolut sinnvoll, die Frage ist halt, ob es auch ökonomisch sinnvoll sein kann.
Bei den derzeitigen Preisen (500-1000€ pro Modul) auf keinen Fall. Sollten die Preise auf unter 100€/m² fallen, dann kann das auch wirtschaftlich gut passen, denn für ein EFH braucht man wohl ca. 20m² als alleinige Quelle für ne Sole WP. Im Bestand dürfte das jeden Erdkollektor deutlich unterbieten, für den Fall, dass eine PV ohnehin geplant is.

mfg
kuno


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Der Energiewende-Thread

01.02.2024 um 07:25
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Heizstäbe gibts ja auch bei Erdwärmepumpen und auch mit Recht, denn es macht oft keinen Sinn WP und Quelle auf extrem seltene kalte Tage auszulegen, weil das meist unwirtschaftlich is. Ein Heizstab is ja nich perse schlecht.
Ein Heizstab ist per se nichts schlechtes, das stimmt. Hängt halt davon ab, wie oft er genutzt werden muss. Bei einer Erdwärmeanlage kommt das Kühlmittel eigentlich immer mit 5-10°C in die Anlage rein. Egal wie kalt es draußen ist. in 70m tiefe ändert sich die Temperatur nicht. Deswegen braucht man die Heizstab bei ner Erdwärmeanlage eigentlich nie. Bei mir ist er in der Software sogar komplett deaktiviert, kann also nicht genutzt werden.

Ich sehe den Heizstab eher als Backup für den Fall das der Kompressor sich mal verabschiedet. Dann muss ich nicht in kalten sitzen, bis ich nen neuen bekomme.


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01.02.2024 um 09:36
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Hängt halt davon ab, wie oft er genutzt werden muss.
Vor allem muss das Verhältnis der Mehrkosten durch den höheren Verbrauch des Heizstabes zu den Mehrkosten einer größeren Wärmequelle bzw. einer größeren WP beachtet werden.

Wenn eine Hütte ne Heizlast bei Auslegungstemperatur von sagen wir 10kW hat, man in 99% aller Heiztage mit 6kW auskommt, dann können die ca. 3kW, die der Erdkolli oder die Erdsonde größer sein muß gerne einige tausend Euro kosten.
Das wird man nur schwer über die dann höhere Effizienz wieder reinholen, außerdem wird eine größere WP nich nur teurer sein, sondern auch stärker Takten und damit weniger lang halten.
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Erdwärmeanlage kommt das Kühlmittel eigentlich immer mit 5-10°C in die Anlage rein. Egal wie kalt es draußen ist. in 70m tiefe ändert sich die Temperatur nicht.
Wenn es über längere Zeit sehr kalt is, wird eine SoleWP auch annähernd durchlaufen, was dazu führt, dass die Sonde sich nich mehr so gut regenerieren kann und die Wärme langsamer nachfließt, was dann auch zu einer Verringerung der Soletemperatur führt, wenn auch auf einem immer noch deutlich höheren Niveau als bei einer LWP oder eben bei PVT.
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Ich sehe den Heizstab eher als Backup für den Fall das der Kompressor sich mal verabschiedet. Dann muss ich nicht in kalten sitzen, bis ich nen neuen bekomme.
Jep, das is noch ein weiterer Vorteil.


mfg
kuno


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01.02.2024 um 09:47
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Heizstäbe gibts ja auch bei Erdwärmepumpen
Das wusste ich nicht. Ich bin davon ausgegangen, dass die Sole weitgehend eine ähnliche Temperatur über den Jahresverlauf hat.
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Ein Heizstab is ja nich perse schlecht.
Natürlich nicht. Die Frage ist letztlich nur, wie oft er erforderlich ist.
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:ob der Kollektor dann verbuddelt oder aufs Dach geschraubt wird, spielt keine Rolle
Na ja, preislich schon. Der Kessel steht ja eher im Keller als unterm Dach.
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Es sind heute allerdings quasi alle Sole WP solche mit Erdkollektoren, weshalb Sole WP und Erdwärme WP synonym verwendet werden.
Erdwärme ist in dem Kontext auch technisch nicht ganz richtig. Alles, was weniger als 400 Meter Meter in den Boden geht, ist eigentlich keine Erdwärme sondern noch immer oberflächennahes Grundwasser. D.h. die Temperatur stammt nicht von der Erdwärme, sondern das Wasser kühlt eben durch die Isolierung nach oben nicht im Winter ab.
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Wenn es über längere Zeit sehr kalt is, wird eine SoleWP auch annähernd durchlaufen, was dazu führt, dass die Sonde sich nich mehr so gut regenerieren kann und die Wärme langsamer nachfließt
Ich weiß es nicht, aber ist das bei oberflächennahem Grundwasser tatsächlich ein Problem? Bei Tiefbohrungen, vor allem bei trockenen, stimmt das. Aber das Wasser dürfte doch in diesen Regionen recht schnell sich vermischen?


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Der Energiewende-Thread

01.02.2024 um 20:45
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Ich bin davon ausgegangen, dass die Sole weitgehend eine ähnliche Temperatur über den Jahresverlauf hat.
Es kommt schon auf die angeforderte Leistung an, umso größer die Heizlast, desto niedriger die Soletemperatur.
Bei sehr großer Last über lange Zeit kann es sogar dazu kommen, dass das Erdreich um den Kollektor vereist, was den Wärmefluss zum Kollektor noch weiter verringert.

Letztlich kann man aber jede WP monovalent auslegen, auch Luftwärmepumpen, aber das is wirtschaftlich meist nich sinnvoll.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Na ja, preislich schon. Der Kessel steht ja eher im Keller als unterm Dach.
Dafür muss bei der Dachmontage weniger Erdreich bewegt werden. ;)
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Erdwärme ist in dem Kontext auch technisch nicht ganz richtig. Alles, was weniger als 400 Meter Meter in den Boden geht, ist eigentlich keine Erdwärme sondern noch immer oberflächennahes Grundwasser. D.h. die Temperatur stammt nicht von der Erdwärme, sondern das Wasser kühlt eben durch die Isolierung nach oben nicht im Winter ab.
Bei der Wärme, die genutzt wird, handelt es sich nich um Wärme aus dem heißen Erdinneren, da hast du schon recht. Es handelt sich um im Erdreich gespeicherte Sonnenwärme aus dem Sommerhalbjahr. Als Erdwärme kann man sie allerdings dennoch bezeichnen, da die Wärme im Erdreich gespeichert wird, aber das sind eher Spitzfindigkeiten. Ich denke wir wissen beide was gemeint is.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Ich weiß es nicht, aber ist das bei oberflächennahem Grundwasser tatsächlich ein Problem? Bei Tiefbohrungen, vor allem bei trockenen, stimmt das. Aber das Wasser dürfte doch in diesen Regionen recht schnell sich vermischen?
Wenn man einen Flächenkollektor hat, der in einer Grundwasserschicht liegt, is das natürlich ideal, dürfte aber imho eher die Ausnahme sein. Flächenkollektoren liegen ja meist so 2m tief, da dürfte versickerndes Regenwasser den Hauptanteil der Feuchtigkeit liefern.

Es gibt ja auch Grundwasser WP, da dürfte das so passen, die haben in der Regel auch noch mal bessere Jahresarbeitszahlen als Sole WP mit Flächenkollektor oder Erdsonde.

mfg
kuno


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02.02.2024 um 06:58
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Es kommt schon auf die angeforderte Leistung an, umso größer die Heizlast, desto niedriger die Soletemperatur.
Bei sehr großer Last über lange Zeit kann es sogar dazu kommen, dass das Erdreich um den Kollektor vereist, was den Wärmefluss zum Kollektor noch weiter verringert.

Letztlich kann man aber jede WP monovalent auslegen, auch Luftwärmepumpen, aber das is wirtschaftlich meist nich sinnvoll.
????

Erdwärme wird normalerweise monovalent ausgelegt, außer es fehlt der Platz oder die Tiefe.

Erdbohrungen dürfen nicht vereisen und Flachkollektoren dürfen nicht durcheisen.

Ansonten liegen deren Temperaturen bei Heizbetriebstart bei ca 4-10 Grad und an Heizsaisonende bei um die 0 is -2 Grad.

Vorteil ist da der seh viel gleichmäßigere Wirkungsgradverlauf der eben mit einen COP von 5-6 startet und bei 4-5 endet.

LWP bekommen übr das Jahr eine JAZ von 3,5 bis 4,5 hin ggf auch 5. Erdwärmepumpen liegen gut geplant 0,5-1 darüber.

Tagesgenau ist aber die Spreizung höher. Im Herbst wird bei einer LWP ggf mit einer COP von 7-8 bei der LWP geheizt wärgend im Tiefstwinter ggf nur ein COP von 2 erreicht wird.

Das spiegelt sich dann im Stromverbrauch bzw Leistung wieder, der bei 7kW Heizlast ( Einfamilienhaus ) eben im Winter bei 3,5kW liegt (dafür im Sommer bei nur 1000W modulierend ggf nur 400 oder 500W)
während eben die EWP konstant ihre 1000-1500W zieht.


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02.02.2024 um 07:28
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Bei sehr großer Last über lange Zeit kann es sogar dazu kommen, dass das Erdreich um den Kollektor vereist, was den Wärmefluss zum Kollektor noch weiter verringert.
Ich bin ja kein Heizungsbauer, aber ich denke wenn sowas passiert, dann hat man die Bohrung falsch dimensioniert. Ich habe im Januar wirklich ungewöhnlich viel geheizt, weil' echt kalt war. Aber das Kühlmittel kommt immer noch mit 6 Grad in die Anlage.


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02.02.2024 um 10:57
Zitat von abbacbbcabbacbbc schrieb:????
Welchen Punkt verstehst du denn nich?
Zitat von abbacbbcabbacbbc schrieb:Erdwärme wird normalerweise monovalent ausgelegt, außer es fehlt der Platz oder die Tiefe.
Was "normalerweise" gemacht wird, weiß ich nich, es is letztlich nur eine Frage der Wirtschaftlichkeit. Wenn das erschließen der Quelle eher günstig is, würde ich auch großzügiger auslegen, wenn nich, dann eher knapp.
Zitat von abbacbbcabbacbbc schrieb:Erdbohrungen dürfen nicht vereisen und Flachkollektoren dürfen nicht durcheisen.
Wasserleitungen dürfen auch nich vereisen, passiert aber trotzdem mal. ;)
Zitat von abbacbbcabbacbbc schrieb:Ansonten liegen deren Temperaturen bei Heizbetriebstart bei ca 4-10 Grad und an Heizsaisonende bei um die 0 is -2 Grad.
Kann man so pauschal nich sagen, hängt eben an sehr vielen Faktoren. Bei @alhambra zB. lieget die Soletemperatur offensichtlich derzeit bei 6Grad, die wird wohl auch nich mehr auf Null fallen.
Zitat von abbacbbcabbacbbc schrieb:Vorteil ist da der seh viel gleichmäßigere Wirkungsgradverlauf der eben mit einen COP von 5-6 startet und bei 4-5 endet.
Das is einer der Vorteile, ja.
Zitat von abbacbbcabbacbbc schrieb:LWP bekommen übr das Jahr eine JAZ von 3,5 bis 4,5 hin ggf auch 5. Erdwärmepumpen liegen gut geplant 0,5-1 darüber.
Auch viel zu pauschal, im Neubaubereich dürfte es grob passen.
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Ich bin ja kein Heizungsbauer, aber ich denke wenn sowas passiert, dann hat man die Bohrung falsch dimensioniert.
Ich bin auch kein Heizungsbauer, aber das is rein physikalisch gar nich anders möglich.
Wenns draußen kälter wird, die Innentemperatur aber konstant gehalten werden soll, muss die Heizleistung der WP (gemittelt über die Zeit) erhöht werden! Wie macht eine Sole WP das?
Die WP erhöht die Kühlleistung, was natürlich die Sole stärker abkühlt. Die dann also kältere Sole fließt durch das immer noch gleicher Temperatur, was nur zu einer geringeren Rücklauftemperatur der Sole führen kann.
Umso länger die kalten Temperaturen anhalten, desto stärker wird auch das Erdreich um den Erdkollektor abgekühlt, was dann wiederum zu weiter sinkenden Soletemperaturen führt.

mfg
kuno


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02.02.2024 um 11:29
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Umso länger die kalten Temperaturen anhalten, desto stärker wird auch das Erdreich um den Erdkollektor abgekühlt, was dann wiederum zu weiter sinkenden Soletemperaturen führt.
na klar kühlt das ab. In dem Punkt will ich nicht widersprechen, das ist ja elementare Physik. Ich glaube nur nicht, dass es unter den Gefrierpunkt abkühlt, es sei denn es wäre etwas falsch dimensioniert.


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02.02.2024 um 14:08
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Ich glaube nur nicht, dass es unter den Gefrierpunkt abkühlt, es sei denn es wäre etwas falsch dimensioniert.
Ja klar wäre die Sonde dann falsch ausgelegt oder zumindest sehr eng.

mfg
kuno


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