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Mordfall Madeleine Witteck (23) aus Gelsenkirchen(2014)

1.242 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Ungelöst, Gelsenkirchen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Madeleine Witteck (23) aus Gelsenkirchen(2014)

16.09.2014 um 19:38
Ich weiß, daß man eigentlich zu jedem Link etwas schreiben soll, aber zu dem allem fällt mir nix mehr ein

http://www.derwesten.de/staedte/essen/mutter-soll-vom-missbrauch-an-madeleine-w-gewusst-haben-id9832482.html


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Mordfall Madeleine Witteck (23) aus Gelsenkirchen(2014)

16.09.2014 um 22:11
@seli
Da fehlen mir auch die Worte. Obwohl, geahnt hatte ich es. Und im Grunde ist der ganze Fall so widerlich, dass man mit allem rechnen muss. Dennoch bin ich immer wieder erschüttert.


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Mordfall Madeleine Witteck (23) aus Gelsenkirchen(2014)

19.09.2014 um 08:42
Hier eine kurze Zusammenfassung des gestrigen Prozesstages


http://www.derwesten.de/staedte/essen/mordfall-madeleine-w-eine-tote-klagt-den-stiefvater-an-id9840207.html


Mordfall Madeleine W. – eine Tote klagt den Stiefvater an
18.09.2014 | 18:16 Uhr


Für Günther O., hier neben seinem Verteidiger Wolfgang Weber, läuft es schlecht im Mordprozess vor dem Essener Schwurgericht.Foto: Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Essen. Für Günther O., der seine Stieftochter ermordet und begraben haben soll, läuft es im Mordprozess schlecht. Erst muss er eine Stunde lang die Stimme Madeleine W.s hören, dann widerlegt auch noch die Rechtsmedizinerin seine Version vom Unfalltod. Eindeutig: Madeleine war tot, als sie begraben wurde.

Im Mordprozess vor dem Essener Schwurgericht reagiert der Angeklagte Günther O. am Donnerstag äußerst nervös, als die Stimme seiner Stieftochter Madeleine W. im Saal zu hören ist. Über eine Stunde lang muss er die Stimme der jungen Gelsenkirchenerin vernehmen, die er im Februar ermordet und in seinem Schrebergarten unter Beton und Erde begraben haben soll.


Der 47-jährige Essener windet sich, verdreht seine Arme, schneidet Grimassen. Doch Madeleines Stimme bleibt, eine Tote klagt an. Schließlich legt er seinen Kopf auf den Tisch und die Hände auf die Ohren. Zeitweise steckt er sogar einen Finger hinein.

Nachdem Madeleine im Sommer 2012 aus dem elterlichen Haushalt geflüchtet war und sich vor ihrem Stiefvater verbarg, hatte sie ihn wegen jahrelangen sexuellen Missbrauchs angezeigt. Knapp ein Jahr zuvor hatte die damals 21-Jährige seine Tochter zur Welt gebracht. Was die Prozessbeteiligten am Donnerstag zu hören bekamen, war ein aufgezeichnetes Gespräch Madeleines mit einer Psychologin, die ihren belastenden Aussagen später Glaubwürdigkeit bescheinigte.

„Der soll in den Knast gehen“
Madeleine spricht schnell, lässt kein gutes Haar an ihrem Stiefvater: „Der soll bestraft werden. In den Knast gehen. Das eklige, perverse Schwein.“ Zu Beginn ihrer Pubertät, so mit 13, fing es an, erzählt sie: „Als meine Brüste wuchsen, wurde er begierig, fasste mich an.“ Zum ersten Geschlechtsverkehr sei es gekommen, als sie 15 Jahre alt war.

Gewalt lastet sie ihm nicht an. Geld bekam sie: „Ich war sein Liebling, habe alles bekommen.“ Sie habe nie etwas anderes gekannt: „Wenn ich ein neues Smartphone wollte, musste ich dafür natürlich was tun.“ Angezeigt habe sie ihn schließlich, weil sie um ihr Kind fürchtete. Angst hätte sie, dass er auch die Kleine einmal missbrauchen werde. Sie erzählt, dass ihr Stiefvater sie offenbar schwängern wollte. Verhütungsmittel lehnte er ab, sagt sie. Als der Frauenarzt ihr eine Packung Anti-Baby-Pillen schenkte, habe Günther O. die Schachtel verschwinden lassen.

Als sexsüchtig beschreibt sie ihn. Oft sei er in ihr Zimmer gekommen, die Hand in der Hose. Auch wenn die Mutter nebenan in der Küche saß oder der Bruder in der Wohnung war, hätte der Stiefvater Sex gewünscht.

Polizisten getäuscht
In einer Vernehmung bei der Kriminalpolizei spielt auch eine „eidesstattliche Erklärung“ von Madeleine eine Rolle. Nachdem sie den Stiefvater am 9. August 2012 angezeigt hatte, durchsuchte die Polizei seine Wohnung in Essen-Borbeck. Sehr kooperativ zeigte er sich dabei nicht. Die Tür blieb zu, am Handy sagte er den Beamten, er mache gerade Urlaub, sei gar nicht zu Hause. Als die misstrauischen Polizisten den Schlüsseldienst holten, um in die Wohnung zu gelangen, öffnete ihnen Günther O. dann doch die Tür. Hinter ihm standen Ehefrau und Sohn.

Sofort präsentierte er ihnen eine eidesstattliche Erklärung seiner Stieftochter. Darin bestätigte sie kurz vor ihrer Flucht, dass sie mit Günther O. „ohne jeglichen Zwang Geschlechtsverkehr“ hatte und so auch die Tochter gezeugt worden sei. Eine zweite Erklärung hatte ein Nachbar, langjähriger Freund von Günther O., unterzeichnet. Danach hätte Madeleine ihm versichert, ihr Stiefvater hätte sie „nie gezwungen“. „Ich habe keinen Grund anzunehmen, dass sie mich angelogen hat“, endet die Erklärung des Nachbarn.

Fassungslos und aufgebracht soll Madeleine darauf reagiert haben, berichtet eine Kripo-Beamtin. Nie habe sie mit dem Nachbarn über Sex gesprochen. Ihre Unterschrift habe sie nur geleistet, um den Stiefvater zu beruhigen, weil er nach einem gescheiterten Fluchtversuch so aufgebracht gewesen sei.

Unfalltod widerlegt
Für Günther O. läuft es schlecht im Mordprozess. Rechtsmedizinerin Iliana Tzimas widerlegte am Donnerstag seine Aussage, er habe Madeleine nur unabsichtlich mit einer an den Kopf geworfenen Flasche bewusstlos gemacht und die vermeintlich Tote lebendig begraben. Es sei sehr unwahrscheinlich, dass ein Mensch nach einem solchen Wurf bewusstlos sein könnte, betonte sie.

Aber diese Kopfverletzung spielt keine entscheidende Rolle. Denn laut Gutachten ist Madeleine nicht unabsichtlich getötet, sondern aktiv erstickt worden. Gerichtsmedizinerin Tzimas legt sich eindeutig fest: Todesursache sei der Druck auf den Brustkorb, etwa durch einen auf ihr knienden Menschen. Und eindeutig: „Sie war tot, als sie begraben wurde.“ Ihr Mund sei zwar mit einem Geschirrtuch verschlossen gewesen, die Nase aber frei. Deshalb hätten in der Lunge Schmutzpartikel gefunden werden müssen, wenn Madeleine in der Grube erstickt wäre. Tzimas: „Die Verästelungen der Lungen waren aber frei von Schmutz.“

Druck auf den Brustkorb
Günther O. hat jetzt das Problem, dass er in seinem „Geständnis“ eingeräumt hatte, dass er zum Todeszeitpunkt allein mit Madeleine war. Sein Sohn Daniel sei in dem Moment außerhalb des Raumes gewesen. So kommt nur er für den Druck auf den Brustkorb in Frage.

Aber das Gutachten wirft ein anderes Rätsel auf. Als sie aus dem Grab gehoben wurde, waren Hände und Füße gefesselt, beide Fesselungen mit einem Band verbunden. Die Spurenlage belegt laut Iliana Tzimas wiederum eindeutig, dass Madeleine schon tot war, als ihr die Fesseln angelegt wurden. Aber warum fesselt man eine Leiche?

Stefan Wette


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Mordfall Madeleine Witteck (23) aus Gelsenkirchen(2014)

19.09.2014 um 08:47
Ich zitiere mal zwei Passagen, die ich besonders schlimm finde und mich echt aufregen!
Der Stiefvater hätte während der langen Flucht von Madeleine W. auch intensiv nach ihr geforscht und beim Jugendamt vergeblich versucht, ihren Wohnort zu erfahren. Besonders perfide: Durch eine arglose Freundin bekam Madeleine W. die – tatsächlich fingierte – Todesanzeige von Günther O. übermittelt. Sofort hätte sie den Kontakt zu ihrer Mutter wieder aufnehmen wollen. Doch das Jugendamt konnte sie davon abhalten: Denn nur eine Stunde zuvor hatte Günther O. wieder einmal beim Jugendamt angerufen.

Mutter soll vom Missbrauch an Madeleine W. gewusst haben | WAZ.de - Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/staedte/essen/mutter-soll-vom-missbrauch-an-madeleine-w-gewusst-haben-id9832482.html#plx2060549628
Als naiv, lebenslustig und unerfahren schildern die Zeugen die junge Frau. Mit Hilfe der Behörden sei sie auf einem guten Weg gewesen, habe eine Ausbildung beginnen wollen und in Gelsenkirchen eine eigene Wohnung bezogen. Von ihrer Mutter sei sie enttäuscht gewesen. Ihr habe sie nämlich vom jahrelangen sexuellen Missbrauch durch den Stiefvater erzählt, diese hätte ihr aber nicht geglaubt. Vor Gericht hatte die 45 Jahre alte Mutter dagegen gesagt, sie hätte davon gar nichts gewusst.

Mutter soll vom Missbrauch an Madeleine W. gewusst haben | WAZ.de - Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/staedte/essen/mutter-soll-vom-missbrauch-an-madeleine-w-gewusst-haben-id9832482.html#plx310676707
Der Typ war wie besessen von ihr und hätte niemals Ruhe gegeben, bis er sie in die Finger bekommen hätte. Das ist einer von der Sorte, zu denen der Spruch wirklich passt: Töten, bevor er DICH tötet! So traurig und schlimm das ist - Madeleine wäre immer in Gefahr gewesen, solange er lebte!


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Mordfall Madeleine Witteck (23) aus Gelsenkirchen(2014)

19.09.2014 um 08:53
Ich verstehe einfach nicht, warum ihr keiner wirklich half....
Eine andere Stadt wäre besser gewesen für sie, so wäre die Verlockung, sich mit dem Bruder zu treffen gar nicht so groß gewesen... das arme Mädchen hat die Hölle in ihrem kurzen Leben durchlebt :(


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Mordfall Madeleine Witteck (23) aus Gelsenkirchen(2014)

19.09.2014 um 08:53
Zitat von JolandeJolande schrieb:Aber das Gutachten wirft ein anderes Rätsel auf. Als sie aus dem Grab gehoben wurde, waren Hände und Füße gefesselt, beide Fesselungen mit einem Band verbunden. Die Spurenlage belegt laut Iliana Tzimas wiederum eindeutig, dass Madeleine schon tot war, als ihr die Fesseln angelegt wurden. Aber warum fesselt man eine Leiche?
Vielleicht ist die Antwort ganz simpel: Wenn man ihr die Arme und Beine zusammenbindet, lässt sich eine Tote von einer Einzelperson leichter transportieren. Wenn beide Fesselungen mit einem Band verbunden wären, dürfte sie in einer Art embryonaler Haltung gewesen sein, so ließ sie sich vielleicht leichter tragen und auch kompakter in der Grube vergraben.

Zum Rest des Artikels, einfach nur schauderhaft!


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Mordfall Madeleine Witteck (23) aus Gelsenkirchen(2014)

19.09.2014 um 08:57
In der Tat, schauderhaft.

Das einzig Positive, was herauszulesen ist: sie ist NICHT lebendig begraben worden. Die Gerichtsmediziner sind da wohl zu einem klaren Ergebnis gekommen. Das zumindest ist ihr erspart geblieben.


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Mordfall Madeleine Witteck (23) aus Gelsenkirchen(2014)

19.09.2014 um 08:58
Zitat von FCUBFCUB schrieb:Ich verstehe einfach nicht, warum ihr keiner wirklich half....
Eine andere Stadt wäre besser gewesen für sie, so wäre die Verlockung, sich mit dem Bruder zu treffen gar nicht so groß gewesen... das arme Mädchen hat die Hölle in ihrem kurzen Leben durchlebt
Erstens war sie m.W.n. in einer anderen Stadt, zweitens hätte man sie schon auf den Mond schießen müssen, damit er nicht mehr an sie rankommt, der Typ war mobil, und er hatte schon deutschlandweit gewohnt (in Thüringen, in Österreich, dann Ruhrgebiet). Der war so besessen von diesem Mädchen, dass er ihr ÜBERALL hinterhergefahren wäre. Madeleine war wirklich leider naiv, ihr Wunsch, die eigenen Mutter und den Stiefbruder weiter zu sehen, war größer als die Angst vor der möglichen Gefahr, die dahinter sich verbergen konnte. Sie war zu vertrauensselig, obwohl sie doch wusste, wie manipulativ ihr Stiefvater ist und wie BESESSEN davon, ihrer wieder habhaft zu werden. Sie hätte misstrauischer sein müssen, und konsequenter, um ihm dauerhaft entkommen zu können.


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Mordfall Madeleine Witteck (23) aus Gelsenkirchen(2014)

19.09.2014 um 09:01
@diegraefin
ok danke, dann habe ich (was die andere Stadt betrifft) nicht richtig aufgepasst....!

Krank der Typ und wiederlich.


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Mordfall Madeleine Witteck (23) aus Gelsenkirchen(2014)

19.09.2014 um 09:01
Zitat von JolandeJolande schrieb:Das einzig Positive, was herauszulesen ist: sie ist NICHT lebendig begraben worden. Die Gerichtsmediziner sind da wohl zu einem klaren Ergebnis gekommen. Das zumindest ist ihr erspart geblieben.
Ja, wobei ich noch nie gehört habe, dass jemand durch Druck auf den Brustkorb erstickt ist. Wie fest muss man denn da drücken? Kann ja nur durch Draufsetzen passieren, sowas... Kann sowas unbeabsichtigt im Kampf geschehen, wenn man versucht, den anderen niederzuringen? Ich tu mich schwer mir vorzustellen, dass er sie echt auf diese Art absichtlich getötet hat, wenn man jemanden töten will, erdrosselt oder erwürgt man ihn, aber man setzt sich doch nicht einfach nur drauf.


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Mordfall Madeleine Witteck (23) aus Gelsenkirchen(2014)

19.09.2014 um 09:02
Ich finde, Madeleine hat schon Großes geleistet. Sich aus dieser Familie zu lösen, auf eigenen Beinen zu stehen, Anzeige zu erstatten. Und das, obwohl sie ja quasi ihr Leben lang manipuliert, kontrolliert und später missbraucht wurde. Die meisten Kinder sind dann eingeschüchtert, dem Vater hörig. Sie aber schaffte den Sprung. Das sie den Kontakt zum Bruder und zur Mutter nicht ganz verlieren wollte, kann ich verstehen. Das ist für mich auch nicht naiv. Mein Gott, sie war soooo jung und alleine. Da ist doch klar, dass man hofft, dass wenigstens die eigene Mutter dann doch noch zu einem hält.

Ich könnte heulen. Was das arme Mädchen all die Jahre durchgemacht hat. Aber ich bin so froh zu lesen, dass sie definitv schon vor dem Vergraben tot war. Alleine die Vorstellung, sie wäre lebendig vergraben worden...


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Mordfall Madeleine Witteck (23) aus Gelsenkirchen(2014)

19.09.2014 um 09:04
@diegraefin
Ich glaube auch nicht, dass sie durch den Druck auf den Brustkorb erstickt ist. Sondern dass er sie erwürgt hat, sich DABEI auf den Brustkorb gesetzt hat, auf welchem eben dann die Spuren zu sehen gewesen waren. So hatte ich das zumindest verstanden.


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Mordfall Madeleine Witteck (23) aus Gelsenkirchen(2014)

19.09.2014 um 09:08
@Jolande

Würgespuren müsste es dann aber auch geben. Dann kann ich mir eher vorstellen, dass er auf ihr saß und ihr gleichzeitig irgendwas erstickend aufs Gesicht drückte (Kissen z.B.) - das hinterlässt ja keine großartigen Spuren, vor allem wenn bei der brutalen Gewalt der Brustkorb so eingedrückt wurde, dass am Ende DAS sie tötete und nicht das Kissen.

@Feelee
Naiv = Synonym für gutgläubig, arglos, leicht verführbar oder unwissend.

Und das war sie in meinen Augen, warum auch immer, das ist ja nichts negatives, im Gegenteil, es ist eine positive Eigenschaft, gutgläubig zu sein. Das sollte auch nicht heißen, dass sie selbst Schuld ist, sondern nur, dass es unter den Umständen eigentlich nur eine Frage der Zeit war, bis er rausfindet, wo sie ist. VERSTEHEN kann ich, dass sie so war, aus den von dir genannten Gründen, VOLLKOMMEN! Aber genau aus dem Grund hatte sie leider trotz allem Kampfgeist am Ende keine Chance, ihm auf dauer zu entkommen. :(


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Mordfall Madeleine Witteck (23) aus Gelsenkirchen(2014)

19.09.2014 um 09:10
Danke @diegraefin, ich hatte es auch nicht falsch aufgefasst. So wie Du es jetzt geschrieben hast, stimme ich Dir voll zu.


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Mordfall Madeleine Witteck (23) aus Gelsenkirchen(2014)

19.09.2014 um 09:30
@diegraefin
Zitat von ComtesseComtesse schrieb:Würgespuren müsste es dann aber auch geben. Dann kann ich mir eher vorstellen, dass er auf ihr saß und ihr gleichzeitig irgendwas erstickend aufs Gesicht drückte (Kissen z.B.) - das hinterlässt ja keine großartigen Spuren, vor allem wenn bei der brutalen Gewalt der Brustkorb so eingedrückt wurde, dass am Ende DAS sie tötete und nicht das Kissen.
Ja so ist es vorstellbar. Du hattest recht, die Todesursache war das Eindrücken des Brustkorbes. Heftig.

Was mich immer noch wütend macht, ist die Tatsache, dass ihre Anzeige keine Auswirkung hatte. Da hat sie schon zum äußersten Mittel gegriffen, trotz Angst. Und dann passiert überhaupt nichts. Wäre der Stiefvater verurteilt worden, hätte sie zumindest eine Weile Ruhe gehabt. Das hätte für sie Zeit bedeutet, um sich und ihre Situation zu stabilisieren, vielleicht eine Ausbildung zu machen, in eine andere Stadt zu ziehen. Außerdem wäre eine Verurteilung auch emotional wichtig gewesen. Es wäre noch einmal eine Bestätigung gewesen, dass das Verhalten des Stiefvaters auch objektiv asozial, widerwärtig und verwerflich war. Und dass ein schwerer Missbrauch vorlag, auch wenn sie "freiwillig" mitgemacht hat. So eine Bestätigung der Eigenwahrnehmung von außen hilft, sich noch weiter distanzieren, noch weiter in Richtung "eigenes Leben" zu gehen. Aber man hat die Sache schleifen lassen, nicht ernst genug genommen.


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Mordfall Madeleine Witteck (23) aus Gelsenkirchen(2014)

19.09.2014 um 09:36
@Jolande

Ja, das macht mich auch richtig sauer, dass das alles so schleppend geht. Wobei, wenn er deswegen eher vor Gericht gestanden hätte, was hätte er dafür schon bekommen? Ein paar Jahre wegen Missbrauchs Schutzbefohlener, wenn überhaupt, nach 2-3 Jahren spätestens wäre er wieder rausgekommen - vielleicht hätte er aber auch noch mehr "Zeugen" mobilisiert wie den Nachbarn, und wäre da als freier Mann wieder aus dem Prozess spaziert. So oder so, danach wäre er wahrscheinlich NOCH saurer auf Madeleine gewesen und hätte sie dann eben erst entsprechend später gesucht und gefunden. Ich kann mir einfach kein Szenario vorstellen bei so einem Typen, wo das Ganze auf Dauer für Madeleine NICHT in einer Katastrophe geendet wäre - außer wenn er gestorben wäre.


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Mordfall Madeleine Witteck (23) aus Gelsenkirchen(2014)

19.09.2014 um 10:53
Es ist einfach nur erschreckend. Mutter wusste es, saß dabei in der Küche, Bruder ebenfalls und sogar der Nachbar war irgendwie eingeweiht. Man kann es gar nicht so richtig glauben, dass alle tatenlos zuschaun und ihr keiner geholfen hat. Was für ein widerliche Familie.

Ich bin so froh, dass er mit seiner Geschichte so nicht durchkommen wird, das hätte er sich gewünscht, aber die Indizien sprechen eine ganz andere Sprache. Ich hoffe er bekommt dafür die Höchststrafe, allein sein Verhalten vor Gericht find ich gestört.

Kann man eigentlich der Mutter was vorwerfen, also rechtlich gesehen. Das dulden einer Straftat muss doch auch geahndet werden.


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Mordfall Madeleine Witteck (23) aus Gelsenkirchen(2014)

19.09.2014 um 21:02
@Jolande
Du hast eigentlich die richtigen Worte gefunden und einen Weg geschildert, den ich Madeleine gegönnt und mir für unsere Gesellschaft gewünscht hätte: das sich ein Mensch, dem schlechtes widerfahren ist, aus diesen Kreisen befreit.
So war Madeleine wieder Opfer und daß der Angeklagte ein Rechts-/Unrechtsbewusstsein besitzt - darüber brauchen wir, glaube ich, "mangels Masse" nicht zu diskutieren. Dieser Typ spiegelt für mich den A*sch*um einer Gesellschaft wider - entschuldigt bitte diese Wortwahl, aber ich empfinde nur Abscheu. Und ich werde nie begreifen können, wie lethargisch eine Mutter sein kann, daß sie den Missbrauch ihres eigenen Kindes so ignoriert und ihre Augen davor verschließt.
Sicher ist sie auch nicht in Ordnung, aber ich glaube, wer aus einer Situation herauskommen möchte, schafft dies auch.
Madeleine ist ein Beispiel dafür, aber der Fall erinnert mich auch sehr daran, daß die Eltern immer Eltern bleiben und die Hemmschwelle bei Kindern extrem hoch ist, sich zu wehren, obwohl sie instinktiv wissen, daß etwas nicht rechtens ist.

Ich möchte mich deswegen dem Post von @obskur nur anschließen.
Dieser Beitrag fasst sehr gut zusammen, was ich denke.


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Mordfall Madeleine Witteck (23) aus Gelsenkirchen(2014)

19.09.2014 um 22:52
Hallo zusammen,

nachdem ich gelegentlich hier mitlese, möchte ich Euch kurz mal meine Eindrücke schildern....
Ich "kenne" Günter O. und Madeleines Mutter. Mein Sohn hat einige Jahre in dem Fussballverein gespielt in dem die beiden tätig waren. Ist quasi alles bei mir um die Ecke passiert und macht mich unglaublich betroffen. Günter O. war mir immer unangenehm. Komische Aura. Obwohl er nie unfreundlich war. Und die Mutter.... Da muss ich gestehen dass ich sie "gruselig" fand. Anfangs dachte ich immer die wäre betrunken. Aufgrund der ganzen Berichterstattung stand die wohl aber immer unter Beruhigungsmitteln? Keine Ahnung. Aber konnte mich schwer in ihrer Nähe aufhalten. Sie war auch mehr da als er. Bis die Sache passiert war wusste ich noch nicht mal dass der Typ bei uns der Platzwart war. Madeleine hab ich bewusst nie gesehen. Gewohnt haben die ja quasi gegenüber des Platzes. Bin heute wieder an dem Haus vorbei gefahren. Ganz schreckliches Gefühl....
Ganz egal was der für eine Strafe bekommt muss ich wirklich sagen dass mir das Kind leid tut. Zum einen wird die Kleine ja in vielen Jahren mal wissen wollen wer ihre Eltern sind. Albtraumvorstellung. Zum anderen wird der, selbst wenn er lebenslang bekommt, noch jung genug sein um nach ihr zu suchen. Und ich kann mir gut vorstellen dass er das dann auch tut. Der hat die arme Madeleine beseitigt um die Kleine zu bekommen. Der ist zu allem fähig.
Das leider hier wohl mal wieder einige Behörden versagt haben ist offensichtlich. Ich hoffe nur die schützen die Kleine wenigstens. Auch in 20 Jahren noch.
Und vor allem wünsche ich Madeleine da wo sie jetzt ist ihren Frieden. Was sie in ihren wenigen Jahren durchleben musste ist mit gesundem Menschenverstand nicht zu ertragen!


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Mordfall Madeleine Witteck (23) aus Gelsenkirchen(2014)

19.09.2014 um 23:02
@_engelchen_
Danke für Deine Eindrücke.

Ich hoffe, da bei Madeleine von Seiten der Behörde, soviel schief gelaufen ist, dass die Kleine eine neue Identität erhält und wirklich ein glückliches Leben führen kann.


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