Zitat von seliseli schrieb:für mich ist ein Unfall nicht vorstellbar
Mir erscheint sein Verhalten nach Verschwinden des Kindes, dass er nicht mal nach ihm rief und erst aufgefordert werden musste, dass er die Polizei ruft, merkwürdig. OK, jeder reagiert unterschiedlich in solchen Situationen, vielleicht wollte er auch die Brenzlichkeit der Situation nicht wahrhaben, aber rufen wäre doch normal, wenn man denkt, das Kind hat sich nur versteckt o.ä.! Ich würde das so deuten, dass er vorher sehr genervt war von dem Kleinen (mit 2 sind sie gerade in der beginnenden Trotzphase) und es billigend in Kauf genommen hat, dass Cyrill quasi als Strafe für Ungehorsam seinem eigenen Schicksal überlassen bleibt. Und dann ist leider das Schlimmstmögliche geschehen.

Dass er keine Trauer und Reue offen zeigt, und sich auch nicht bei der Mutter entschuldigt hat, könnte auch Verleugnung der eigenen Schuld sein... Wenn ein Kind stirbt, ist es schon unerträglich, aber wenn man im Grunde weiß, dass man dies selbst verschuldet hat, weil man aus Wut und Genervtheit eine falsche Entscheidung getroffen hat, dann können manche Menschen der Wahrheit gar nicht ins Gesicht sehen und suchen ihr Heil in Ausflüchten. Für ihn ist es wahrscheinlich nur zu ertragen, weil er sich und anderen vormacht, dass er eben nicht Schuld ist sondern das "einfach passiert" ist.

Insgesamt macht er keinen liebevollen und fürsorglichen Eindruck, wenn man z.B. hört, dass er das Kind generell nicht an die Hand genommen hat sondern der Kleine einfach immer nur neben ihm her lief. Bei einem so kleinen Kind ist es eigentlich obligatorisch, diese immer an der Hand zu haben, weil sie sofort losrennen, wenn sie was Interessantes sehen, und dabei Gefahrenquellen (Straßenverkehr, Gewässer etc.) überhaupt nicht von ihnen wahrgenommen und auch nicht eingeschätzt werden können. Ich weiß nicht, ob meine beiden Kinder noch leben würden, wenn ich sie in dem Alter nicht regelmäßig an der Hand gehabt hätte. Grob fahrlässig ist wohl der richtige Ausdruck dafür. Die arme Mutter tut mir Leid, dass sie gezwungen war, ihren Kleinen aufgrund des Besuchsrechts so einem Vater allein anzuvertrauen.