Unterschleichach - Tod einer Elfjährigen in der Silvesternacht

"Kind wurde in Unterschleichach von einer Kugel getötet

Das Mädchen hatte in Unterschleichach Silvester gefeiert. Plötzlich war es bewußtlos zusammengebrochen. Zunächst hieß es, das Kind sei von einem metallischen Gegenstand getroffen worden. Nun stellte sich heraus: Es war ein Geschoss.
Laut Staatsanwaltschaft Bamberg ergaben die Ermittlungen, dass das Kind von einem Projektil aus einer Kleinkaliberwaffe getroffen worden war. Wie bereits berichtet, ist die 11-Jährige in der Silvesternacht mit Erwachsenen und anderen Kindern in Unterschleichach (Gemeinde Oberaurach) auf der Straße „Am Käppela“ gestanden. Etwa um 01.00 Uhr hatte dann ein Gegenstand das Kind am Kopf getroffen. Es brach daraufhin bewusstlos zusammen und der Rettungsdienst brachte das schwerverletzte Kind in ein Krankenhaus. Dort starb die 11-Jährige in den Morgenstunden.



Zeugen dringend gesucht

Der genaue Hergang ist noch nicht geklärt. Die Polizei sucht den Ort des Geschehens nochmals genau ab. Auch Metalldetektoren sind im Einsatz. Außerdem werden die Anwohner befragt. Die Kripo Schweinfurt sucht weiterhin dringend nach Zeugen. Wem in der Neujahrsnacht in Unterschleichach etwas Verdächtiges aufgefallen ist oder wer Angaben machen kann, die zur Aufklärung des Sachverhaltes beitragen könnten, wird gebeten, sich unter 09721/202-1731 mit der Kripo Schweinfurt in Verbindung zu setzen.



Bürgermeister ist entsetzt

Thomas Sechser, der Bürgermeister der Gemeinde Oberaurach, zeigte sich im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk entsetzt. Unterschleichach ist ein Ort mit rund 300 Einwohnern. Laut Sechser wurden rund 15 Meter von dem Ort, an dem die Elfjährige stand, Feuerwerkskörper abgeschossen. Die Elfjährige war laut Sechser in Unterschleichach zu Besuch. Das Kind stammt Sechser zufolge aus Burgebrach im Landkreis Bamberg. "

http://www.br.de/nachrichten/unterfranken/inhalt/silvester-maedchen-stirbt-metallischer-gegenstand-unterschleichach-100.html

Ich nehme mal an, es wird sich um fahrlaessige Toetung handeln, nicht um Mord.

Ein Jammer... :/

Ich hab davon gestern schon gelesen. Hier auch noch ein Artikel

http://www.nordbayern.de/region/schuss-aus-waffe-totete-elfjahrige-in-unterfranken-1.4892267

Bin jetzt nicht so bewandert, aber Projektile aus Metall liegen grad nach Silvester massenweise auf der Straße rum. Wenn ich mich nicht täusche stammen sie aus Pistolen die Leuchtkugeln o.ä. verschießen. Also Gas- und Schreckschusspistolen. Ich denke es war ein Unfall. Kann mir nicht vorstellen, dass jemand ausgerechnet dieses 11jährige Kind ermorden wollte.

Ich habe gestern auch schon über dem Fall gelesen und mich gewundert. Weshalb sollten Metallteile durch die Gegend fliegen ohne dass nahebei stehende Personen sonst etwas davon mitbekommen. Wenn es ein Irrläufer gewesen wäre, z.B. eine Leuchtkugel, hätten dort ja Menschen in der Nähe gestanden und geschossen. Diese oder andere hätten wohl etwas bemerkt und sich gemeldet. Zudem wurde von Beginn an von einem Tötungsdelikt und nicht von einem (möglichen) Unfall gesprochen. Ich hatte da deswegen gleich an ein Gewehr gedacht. Nun wird ja auch offiziell von einem Kleinkalibergewehr und Projektil gesprochen. Da hat wohl jemand, evtl. um Krach zu machen, mit dem Gewehr rumgeballert. Dabei wurde versehentlich oder gezielt das arme Mädchen getroffen. Wie versehentlich kann man mit einem Kleinkalibergewehr auf eine Menschenmenge schießen und dann auch noch einen Schädel treffen?

darkstar69 schrieb:Wie versehentlich kann man mit einem Kleinkalibergewehr auf eine Menschenmenge schießen und dann auch noch einen Schädel treffen?

Hm, schwer zu sagen. Der Zufall geht manchmal schon beeindruckende Wege. Vielleicht meinte jemand, dass es besonders lustig wär, zu Silvester in den Himmel zu schießen. Irgendwann und irgendwo kommt das Projektil ja wieder zu Boden. Und dort stand das Mädchen.

Nur 'ne Vermutung.

Ich reiche mal die offiziellen Pressemitteilungen nach:


Pressemitteilung PP Unterfranken, 01. Januar 2016
http://www.polizei.bayern.de/unterfranken/news/presse/aktuell/index.html/233957

11-Jähriges Mädchen mit schweren Kopfverletzungen verstirbt – Kripo Schweinfurt ermittelt intensiv – Zeugenhinweise dringend erbeten

Gemeinsame Presseerklärung des PP Unterfranken und der StA Bamberg
OBERAURACH OT UNTERSCHLEICHACH, LKR. HASSBERGE. Ein tragischer Vorfall hat sich in den frühen Morgen Stunden des Neujahrstags ereignet. Ein 11-Jähriges Mädchen erlitt durch einen noch unbekannten Gegenstand schwere Kopfverletzungen und verstarb noch am Morgen in einer Schweinfurter Klinik. Die näheren Umstände sind aktuell noch unklar und nun Gegenstand der Ermittlungen der Kripo Schweinfurt, die in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Bamberg geführt werden.

Gegen 01.00 Uhr hatte sich das Mädchen gemeinsam mit Erwachsenen und weiteren Kindern im Rahmen der Silvesterfeierlichkeiten auf der Straße „Am Käppela“ aufgehalten. Dabei wurde die 11-Jährige von einem Gegenstand am Kopf getroffen und brach bewusstlos zusammen. Der Rettungsdienst brachte das schwer verletzte Kind in eine umliegende Klinik. Trotz der intensiven Bemühungen der Ärtze verstarb das Mädchen wenige Stunden später im Krankenhaus.

Die Kripo Schweinfurt hat intensive Ermittlungen hinsichtlich des Tötungsdeliktes in alle Richtungen aufgenommen. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Bamberg wurden im Laufe des Freitags Untersuchungen eingeleitet, unter anderem wurde der Leichnam obduziert. Hierbei ergaben sich Hinweise darauf, dass das Kind durch einen metallischen Gegenstand am Kopf getroffen worden war, was in der Folge die tödlichen Verletzungen verursacht hat.

Zeugen, die Hinweise geben können, die zur Klärung des Sachverhalts beitragen können, werden dringend gebeten, sich mit der Kripo Schweinfurt unter Tel. 09721/202-1731 in Verbindung zu setzen.

Pressemitteilung PP Unterfranken, 02. Januar 2016
http://www.polizei.bayern.de/unterfranken/news/presse/aktuell/index.html/233972

Nach dem Tod eines 11-Jährigen Mädchens – Geschoss aus Kleinkaliberwaffe verursachte tödliche Verletzungen – Kripo sucht dringend Zeugen

Gemeinsame Presseerklärung des PP Unterfranken und der StA Bamberg
OBERAURACH OT UNTERSCHLEICHACH, LKR. HASSBERGE. Nachdem eine 11-Jährige durch einen metallischen Gegenstand tödlich am Kopf verletzt worden war, laufen die Ermittlungen der Kripo Schweinfurt in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Bamberg weiterhin auf Hochtouren. Auch Gutachter des Landeskriminalamtes sind mit eingebunden. Nach derzeitigem Ermittlungsstand hat das Projektil einer Kleinkaliberwaffe die tödlichen Verletzungen des Kindes verursacht. Die Kripo Schweinfurt hofft weiterhin auf Hinweise aus der Bevölkerung.

Wie bereits berichtet, war die 11-Jährige in der Silvesternacht mit Erwachsenen und anderen Kindern auf der Straße „Am Käppela“ gestanden. Etwa um 01.00 Uhr hatte dann ein metallischer Gegenstand das Kind am Kopf getroffen. Es brach daraufhin bewusstlos zusammen und der Rettungsdienst brachte das schwerverletzte Kind in ein Krankenhaus. Dort verstarb die 11-Jährige in den Morgenstunden.

In enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Bamberg laufen seitdem die Ermittlungen der Kripo Schweinfurt hinsichtlich des Tötungsdeliktes. Bereits am Freitag wurde intensiv an der Aufklärung der Umstände, die zu dem Tod des Mädchens geführt haben, gearbeitet. So erfolgte unter anderem die Obduktion des Leichnams des Mädchens am Nachmittag.

Am Samstag sind neben den Beamten der Kripo Schweinfurt zahlreiche weitere Polizisten in Unterscheichach im Einsatz. Es finden umfangreiche Nachbarschaftsbefragungen statt, außerdem werden der Tatort sowie das nähere Umfeld nochmals genauestens nach Spuren abgesucht, teilweise unter Zuhilfenahme von Metalldetektoren.

Fest steht mittlerweile, dass es sich bei dem Metallteil, das die tödlichen Verletzungen am Kopf des Kindes verursacht hat, um ein Geschoss aus einer Kleinkaliberwaffe handelt. Das ging unter anderem aus den Ermittlungen der zwei Gutachter des Landeskriminalamtes, die das Projektil untersucht haben, hervor. Der genaue Tathergang ist noch nicht geklärt.

Die Kripo Schweinfurt sucht daher weiterhin dringend nach Zeugen. Wem in der Tatnacht in Unterschleichach etwas Verdächtiges aufgefallen ist oder wer Angaben machen kann, die zur Aufklärung des Sachverhaltes beitragen könnten, wird gebeten, sich unter 09721/202-1731 mit der Kripo Schweinfurt in Verbindung zu setzen.

Ich gehe auch von fahrlässiger Tötung aus, was es natürlich nicht besser macht.
Mein Beileid an Ihre Familie.

Die Frage die sich mir generell stellt ist, ob es in der heutigen Zeit mit all Ihrem Grauen, noch nötig ist in der Sylvesternacht Millionen in den Himmel zu blasen.
Die Menschen werden immer Verantwortungsloser und am Ende kommt dann möglicherweise so etwas dabei raus :-(

@darkstar69
Von einem Gewehr habe ich bisher nichts gelesen. Ich habe von einer Waffe gelesen.

Es kann sich also auch um eine kleinkalibrige Pistole handeln, aus welcher der Schuss abgegeben wurde.

Für das grauenhafte Ergebnis macht das wahrlich keinen Unterschied, sehr wohl aber für die Ermittlungen.

darkstar69 schrieb:Ich hatte da deswegen gleich an ein Gewehr gedacht. Nun wird ja auch offiziell von einem Kleinkalibergewehr und Projektil gesprochen. Da hat wohl jemand, evtl. um Krach zu machen, mit dem Gewehr rumgeballert

Hast du eine offizielle Quelle zu "Gewehr"? @darkstar69 Bisher lese ich in allen Mitteilungen von einer Kleinkaliberwaffe. Und um "Krach zu machen" geht es wohl an Silvester. Oder etwa nicht.

Ich denke nach wie vor an einen Unfall. Schreckschusspistole unsachgemäß verwendet. Womöglich von einem Erwachsenen an ein Kind überlassen. Tragisch.

Carietta schrieb:Schreckschusspistole unsachgemäß verwendet.

Naja, aus einer Schreckschusspistole kommen keine Projektile raus. Die sind höchstens gefährlich, wenn du sie direkt an den Kopf hälst. Und das wäre wohl aufgefallen. Ich tippe mal auf 'nen besoffenen Jäger oder Sportschützen.

@demented

Ich bezog mich auf diese Teile

http://www.frankonia.de/Knallpatronen+9mm+P.A./Sellier+%2B+Bellot/Ansicht.html?Artikelnummer=148271&navCategoryId=63009

die ich heute zuhauf auf den Gehwegen liegen sah. Hab das dann wohl mit Projektilen verwechselt. Sind das dann die Hülsen, die da rumliegen?

Aus Schreckschusswaffen kommt von allein gar nichts raus. Beim Munitionswechsel werden die Hüllen vielleicht von Idioten auf die Straße gekippt.
Es muss sich um eine scharfe Waffe gehandelt haben, und die zu Silvester zu benutzen ist schon strafbar. In welchem Geisteszustand sich solche Personen befinden müssen, da sehe ich Vorsatz, keinen Unfall.

Bei RTL wurde gesagt es handelt sich um eine kurz- oder Langwaffe, wofür man eine Genehmigung braucht

thomas74 schrieb:Es muss sich um eine scharfe Waffe gehandelt haben, und die zu Silvester zu benutzen ist schon strafbar. In welchem Geisteszustand sich solche Personen befinden müssen, da sehe ich Vorsatz, keinen Unfall.

Ich hab ja jetzt schon dazu gelernt. ;) Zum Geisteszustand sag ich mal nix, denn mir ist es völlig unerklärlich wie man - auch wenn Silvester ist - eine scharfe Waffe verwenden kann. Mit dem Vorsatz hab ich aber Probleme. Was könnte dieses 11jährige Kind getan haben um jemanden dazu zu verleiten gezielt, also mit Vorsatz auf es zu schießen? Ich denke immer noch es war ein Unfall, bzw. in diesem Fall, wenn bewusst mit scharfer Munition in einer Menschenmenge geschossen wird, fahrlässige Tötung.

@Carietta
Der Vorsatz ist für mich gegeben weil er wieder besseren Wissens eine scharfe Waffe benutzt hat. Die benutzt man nicht versehentlich.
Das die 11jährige Zufallsopfer ist scheint wahrscheinlich. Aber in meinen Augen ist es trotzdem keine Fahrlässigkeit sondern Vorsatz.

thomas74 schrieb:Der Vorsatz ist für mich gegeben weil er wieder besseren Wissens eine scharfe Waffe benutzt hat. Die benutzt man nicht versehentlich.

Versehentlich nicht, das ist schon klar. Aber gibt ja immer so Deppen die denken, da passiert schon nichts, ich schieß ja nur in die Luft. Ich hab so ein bisschen den Verdacht (normalerweise ist es nicht meine Art so weit zu spekulieren), dass hier ein Erwachsener in völlig unverantwortlicher Weise einem Kind (Teenager) die Waffe zum schießen überlassen haben könnte und es dadurch zu dem tragischen Unglück kam. Im Moment kann ich es mir anders nicht erklären.

Viele Böller sind deutlich lauter als Kleinkalibermunition .22 lr (das entspricht dem Kaliber 5,56 Millimeter). Während 9mm-Munition oder .357 Magnum schon richtig heftig "donnert".

22er-Pistolen waren in den USA bei der Mafia und beim israelischen Geheimdienst wegen ihrer vergleichsweise geringen Größe und Lautstärke (die noch dazu per Schalldämpfer weiter gesenkt werden kann) die bevorzugten Waffen von Auftragskillern.

Also, wer Silvester lautstark herumknallen will, würde dazu eher Böller statt einer 22er benutzen. Es kann natürlich sein, dass sich ein Kind oder Jugendlicher unbefugt einer elterlichen Kleinkaliberwaffe bemächtigte. Oder schlimmer, dass es sich um ein geplantes Verbrechen handelt.

@Carietta
@Ivik

Ich hatte diesen Artikel und einen weiteren gelesen.

http://www.focus.de/regional/bayern/drama-in-silvesternacht-obduktion-elfjaehriges-maedchen-in-unterfranken-wurde-erschossen_id_5185652.html

Hier schreibt Focus, sie wurde erschossen und schreibt von einem Geschoss. Vielleicht habe ich dies kurzerhand beim Schreiben mit einem Gewehr verwechselt. Leider finde ich den anderen Artikel nicht wieder. Ich meine nämlich von Gewehr gelesen zu haben oder er wurde überarbeitet. Egal. Offiziell wird von Waffe gesprochen. Daran sollte man sich halten.

Allerdings, meines Wissens nach (das ist allerdings nicht allzu groß), muss ich auch sagen, dass von Leuchtpistolen usw. keine Projektile abgehen und man idR wohl auch nicht tödlich verletzt wird. Kann ein solches Geschoss den Kopf bzw. die ggf. Schädeldecke durchbohren? Ich glaube nicht.
Daher denke auch ich, es war eine "richtige" Waffe. Und weshalb nutzt man die (auch Silvester)?

Wenn das Projektil vorliegt, müsste die Polizei aber ja die Waffe identifizieren können, sobald sie ihr vorliegt. Und an sich müsste es doch Zeugen geben, wenn jemand mit einer Waffe rumrennt. Es sei denn, diese Person war alleine und stand irgendwo sichtgeschützt. Weshalb machte man das?

Stand nicht irgendwo, dass sie vor dem Dorf standen? Wenn da noch mehr Personen waren, wird doch sicherlich jemand was gesehen haben, wenn es sich nicht um Vorsatz handelte.

@darkstar69

Kleinkalibermunition hat meist reine Bleigeschosse. Diese sind relativ weich und werden beim Auftreffen extrem deformiert. Das erschwert die Zuordnung zu einer bestimmten Waffe anhand des Zug/Feldprofils oder kann sie - insbesondere wenn es sich um einen völlig verformten Querschläger handelt - unmöglich machen. Deshalb sucht die Polizei vermutlich so intensiv nach der Patronenhülse. Bei einer Pistole wird diese ausgeworfen. (Ein planvoll vorgehender Täter würde die Hülse allerdings aufheben, mitnehmen und entsorgen). Bei einem Revolver verbleibt die leere Hülse in der Trommel und fällt gar nicht erst zu Boden. Also schwere Arbeit für die Kriminaltechnik.

In der Bild wie von Kleinkalibergewehr geaprochen