@FF FF schrieb:Es gibt vor allem einen Unterschied, was die Einordnung in soziokulturelle Zusammenhänge betrifft. Ist es ein Muslim oder sonstiger Immigrant aus einer als rückständig empfundenen Kultur, wird darin der Grund gesucht. Ist es ein Deutschstämmiger, dann wird in der Psyche der Grund gesucht.
der gravierendste Unterschied besteht darin:
in unserer Kultur gibt es keine gesellschaftliche Legitimation für Mord und Todschlag. Es gibt keinerlei Gründe, die das Töten eines Menschen rechtfertigen.
in manchen traditionsverhafteten/religiös verbrämten Kulturen ist der Mord/Totschlag zur Wiederherstellung der Ehre oder aus Motiven der Blutrache NICHT geächtet.
ein westeuropäischer sozialiserter Mensch erlebt für Mord /Totschlag Ächtung.
Er wird es in seiner Sozialisationsgruppe niemals erleben, dass eine nicht unbedeutende soziale Gruppe befindet, er habe aus gutem Grund getötet.
nicht in der Motivlage (Hass, Eifersucht...), nicht an der Abstammung , sondern an der innerkulturellen Bewertung der Straftaten liegt der gravierende Unterschied
(dein Beispiel mit deiner bedrohten Mutter zeigt es doch deutlich: in einem anderen Kulturkreis hätte sie ne ganze Großfamilie am Hals. Rechtfertigung der Gewalt durch die Gruppe findet bei uns nur in Extremistenkreisen statt. ist aber ansonsten absolut unüblich)