Trine schrieb:Damit steht jetzt Aussage gegen Aussage. Sofern keine Beweise vorhanden sind - wie vermutlich bei Annika -, hat das Gericht die schwere Aufgabe, die Aussagen unter Einbeziehung der Indizien zu bewerten und den Grundsatz "in dubio pro reo" nicht außer acht zu lassen.
Es gibt aber noch Zeugenaussagen, Indizien, Gutachten - und nicht zuletzt zwei tote Menschen.
Selbst wenn er dabei passiv gewesen wäre, hätte er doch mitbekommen müssen, dass die Frauen langsam starben. Es ist ja nicht, als hätte er einen Totschlag oder Mord nicht verhindern können, sondern er hat monatelanger Quälerei zugesehen, ohne etwas dagegen zu tun.
emz schrieb:Die Frage nach dem Prozess 1995 hat ihn überfordert.
Ja, denn wie soll er sich da verhalten? Die Schuld kann er nun nicht mehr abwälzen und warum er, nachdem er für die gleichen Quälereien selbst im Gefängnis war (also ausreichend Gelegenheit war, ein Unrechtsbewusstsein zu entwickeln, oder wenigstens Respekt vor den Gesetzen), bei einer Frau bleibt, die das nun an anderen Frauen ausübt, das kann er wohl kaum erklären.
Oder denkt er wirklich, er kommt damit davon, dass er, aus der Haft "schlau" geworden, jetzt nicht mehr selbst quälte, sondern quälen ließ? Glaubte er, damit das Gesetz austricksen zu können?