17-Jährige am Hamburger Flughafen vermisst

@Cyenita
Wem schenkst du mehr Glauben? Der Bildzeitung oder dem Abendblatt?

Ich kenne das Abendblatt nicht da ich nicht aus Hamburg bin

Sie wird mit der S-Bahn zum Hauptbahnhof gefahren sein.
Die fährt unter den Terminals ab. Wenn sie durch eine der
Drehtüren rausgegangen wäre, hätte sie den Bus nehmen
müssen.

Ich setze mal voraus, dass sie Kontakte in HH hatte.

Hamburg hat die größte afghanische Community Europas. Ich denke die Chancen sind groß, dass sie irgendwelche Kontakte hier her hat. Die HHer Polizei sollte Zugriff auf die Kameras vom Flughafen, der S-Bahnstation und mit Glück auch die Aufnahmen der S-Bahnen haben (bin mir gerade nicht sicher, ob schon alle HHer S-Bahnen Kameras haben), Busse und U-Bahnen sind bereits alle mit Kameras ausgerüstet und selbstverständlich auch jede S- und U-Bahnstation. 

Ich glaube sie wird sich ziemlich schnell wieder auffinden.

Wenn das Bild in der Bildzeitung wirklich, wie es die Bildunterschrift suggeriert, genau den Geldautomaten zeigt, an dem die Mutter das Mädchen zuletzt sah, dann ergibt sich daraus eine interessante Zusatzinfo: der steht nämlich im öffentlichen Bereich ("landside", nicht "airside")!
Das bedeutet, dass die Familie aus irgendeinem Grund zusammen aus dem Sicherheitsbereich rausgegangen sein muss! Das wäre meines Wissens nach nicht erforderlich bei einem Transit, auch nicht bei einem Umsteigen aus Nicht-Schengen-Flug nach Schengen-Flug.

Weiss nicht, wie man das nun einordnen soll?

@otternase
Und direkt neben diesem Haspa Geldautomaten ist eine der Rolltreppen zur S-1.

https://www.hamburg-airport.de/de/busse_bahn_und_transfer.php

Den Transitbereich zu verlassen, hatte wohl seinen Grund.
Ist ja auch kein Problem.

Nur beim Weiterflug muß man sich dann eben noch mal neu durchchecken
lassen.

@otternase genau das verstehe ich auch nicht. Wenn ich mit Umsteigen geflogen bin habe ich nie den Transitbereich verlassen, das war mir immer zu umständlich.

Cyenita schrieb:@otternase genau das verstehe ich auch nicht. Wenn ich mit Umsteigen geflogen bin habe ich nie den Transitbereich verlassen, das war mir immer zu umständlich

@Cyenita
Es lagen 3,5 Std. zwischen den Flügen. Da würd ich auch lieber ein wenig Rumlaufen als da zu Warten, auch wenns in wenig umständlicher ist. 

@spookytooth
nein, natürlich ist das kein Problem, durften sie natürlich machen. Werden ja sicher auch einen Grund dafür gehabt haben, es wäre aber interessant zu erfahren, was der Grund war.
Ich bin berufsbedingt auch oft mit dem Flieger unterwegs, aber dass ich bei einem Transit aus dem Sicherheitsbereich rausgehe, kommt nur vor, wenn ich einen sehr langen Aufenthalt habe (genug Zeit, um zB. in die Stadt zu fahren und mich dort umzuschauen) oder wenn ich mich mit jemandem treffen will (als mein Bruder noch nahe London wohnte, habe ich zB. regelmäßig versucht, Interkontinentalflüge mit ein paar Studen Umsteigeaufenthalt in Heathrow einzurichten, damit ich mich am Airport mit ihm auf einen Kaffee treffen konnte)

Ansonsten jedoch ist das mir zu umständlich. Die hatten ja nur gut 3h Aufenthalt. Wenn man abzieht die Zeit bis man aus dem Flieger raus, durch die Passkontrolle durch ist, ist schon bald eine halbe Stunde vergangen, umgekehrt muss man spätestens eine halbe Stunde, eher mehr, vor Abflug durch die Sicherheitskontrolle wieder rein, bleiben also nur gut 2h im öffentlichen Bereich. Zu wenig, um in die Stadt zu fahren. Und ob man im Airport nun auf der einen oder der anderen Seite der Sicherheitsschleuse wartet, ist gleich langweilig...

Rorschach schrieb:Hamburg hat die größte afghanische Community Europas. Ich denke die Chancen sind groß, dass sie irgendwelche Kontakte hier her hat.

Hat die Polizei die Möglichkeit über den Telefonanbieter nachzuforschen ob es Telefontate nach Hamburg gab?

Habe da keine Ahnung.

@otternase
Mein Schwiegersohn haut z.B. regelmäßig in Paris CDG ab
(ich glaube nur, um uns zu ärgern). Bißchen Nervenkitzel.

Ja, dann laß uns mal über den Grund nachdenken, warum
die Mutter mit den beiden Töchtern die Transit area verlassen
hat.

Schon was geplant gewesen?

@otternase Genau so sehe ich das auch. Ich habe schon in Seoul, St.Petersburg, Paris, London und Stockholm im Transit gesessen und diesen nie verlassen. Da gibt es genug zu sehen. In Seoul gibt es Restaurant der Paulaner Brauerei mit Asiatinnen die Weißwürste im Dirndl servieren. In manchen Flughäfen gibt es auch ein Programm im Transitbereich (In Seoul kann man mit dem Bus ne Flughafentour machen).

Zudem hätte ich zu viel Angst, dass was schief geht (ich mich im Flughafen verlaufe) und ich den Flug verpasse.

@spookytooth
Denkbar wäre, dass die Familie eine persönliche Beziehung nach HH hat und sich am Flughafen mit Freunden, Bekannten, Verwandten treffen wollte (so wie ich mich, wie oben geschrieben, auch öfter mal bei einem Zwischenaufenthalt in LHR mit meinem Bruder getroffen habe). Das Treffen kann ja auch stattgefunden haben, ist nur in der Presse nicht erwähnt worden, weil es ja nichts mit dem Verschwinden des Mädchens zu tun hat. Aber wenn es eine Beziehung der Familie zu HH gibt, dann ist es durchaus denkbar, dass das Mädchen auch Leute in HH kennt, von denen die Mutter vielleicht nichts weiss. Vielleicht ein Freund, den sie bei einem früheren 'richtigen' Besuch in HH kennengelernt hatte?

@otternase
Das kommt hin, so kann man es sich erklären.

Ich sehe das so wie @Rorschach, sie wird bald wieder auftauchen.

Irgendwie verstehe ich die Welt nicht mehr. Da sind in den letzten Wochen einige Mädels zwischen 14 und 17 abgehauen und tagelang weggeblieben. Die eine hockt tagelang bei einem älteren Kumpel der sich anscheinend keine Gedanken darüber macht dass ne schulpflichtige Minderjährige bei ihm abhängt, die andere fährt mit dem Bus durch die halbe Republik.
Die Jugendlichen von heute haben einen immensen Aktionsradius und kennen in verschiedenen Städten irgendwelche Leute die sie bedenkenlos ein paar Tage bei sich aufnehmen. Ich wäre früher bis zum Bahnhof der Kreisstadt gekommen denn bis dahin galt mein Schülerticket und wenn ich mal 20 Mark im Geldbeutel hatte dann war es viel.

otternase schrieb: ist es durchaus denkbar, dass das Mädchen auch Leute in HH kennt, von denen die Mutter vielleicht nichts weiss. Vielleicht ein Freund, den sie bei einem früheren 'richtigen' Besuch in HH kennengelernt hatte?

Wenn es keine anderslautenden Anhaltspunkte gibt, würde ich u.A. auch ein solches Szenario einbeziehen. Evtl. wollte sie sich ja nur kurz und unbemerkt ein paar Minuten zu diesem Treffen "abseilen" und dann passierte etwas ungeplantes ? Wer weiß. Die Ermittler sollten mal bei ihr zuhause den PC checken. Evtl. gibt es dort ja Anhaltspunkte...

Ich bin etwas erstaunt darüber, warum es nicht mehr Bilder aus Überwachungskameras gibt. Flughäfen sind doch inzwischen fast lückenlos abgedeckt. Verkehrsmittel auch zu einem großen Teil überwacht. Sagte ja schon @Rorschach. Evtl. braucht es aber auch Zeit, diese Aufnahmen zu sichten.

Cyenita schrieb: Ich wäre früher bis zum Bahnhof der Kreisstadt gekommen denn bis dahin galt mein Schülerticket und wenn ich mal 20 Mark im Geldbeutel hatte dann war es viel.

Das stimmt wohl. Auch dieses Selbstbewusstsein, einfach mal zu verschwinden, als wäre das völlig normal. Ich hätte mich das nicht getraut. Aben nun. So denkt wohl jede Generation über die Jüngeren. Unsere Eltern haben das wohl auch über uns gedacht.

@Slaterator Man hätte mir das schlechte Gewissen schon 10 Meter gegen den Wind angesehen. Wir waren damals in dem Alter auch noch nicht so "reif". Ich habe letztens die Bilder von meiner Realschulabschlussfahrt angesehen. Wir haben noch ausgesehen wie Kinder. Wenn ich mir die Mädels von heute so ansehe, die sehen mit 16 schon aus wie 20.
Zeiten ändern sich eben.

@Cyenita

Volle Zustimmung. Es gibt da vieles, was ich heute nicht mehr "nachempfinden" kann, weil es das in meiner Generation so nie -oder nur äußerst selten- gegeben hätte. Allein der Komasuff, die Respektlosigkeit, weniger Zusammenhalt/Kammeradschaft, alles so Dinge, die ich auch im Zuge meiner Erfahrungen im Rettungsdienst mitbekommen habe. Aber diese Diskussion ist OT. Bezogen auf diesen konkreten Fall allerdings macht es Verhaltensweisen vorstellbar, die ich in meiner Jugend noch nicht in Erwägung gezogen hätte. Zum Beispiel das alleinige Absetzen in eine ggf. völlig unbekannte Großstadt. Heute wohl keine große Mutprobe. Damals schon...

Slaterator schrieb:Allein der Komasuff, die Respektlosigkeit, weniger Zusammenhalt/Kammeradschaft, alles so Dinge, die ich auch im Zuge meiner Erfahrungen im Rettungsdienst mitbekommen habe. Aber diese Diskussion ist OT.

So ganz off topic ist das nicht - dazu kommt nämlich noch eine Sorglosigkeit/Verantwortungslosigkeit, die die Jugendlichen heute an den Tag legen... Auch wenn sie noch nicht erwachsen sind, mit 15, 16, 17 sollte man doch in der Lage sein, das eigene Verhalten und daraus resultierende Konsequenzen zu reflektieren.
Aber irgendwie bekommen die Kids es heute nur noch gebacken, so weit zu denken wie man ein Klavier werfen kann - und das ist nicht besonders weit.
Die wollen nur noch "Fun", aber daß in der Zwischenzeit die Eltern umkommen vor Angst und Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um die Kinder wieder zu finden, das kommt ihnen nicht in den Sinn? Noch nicht mal ein ganz kleines bißchen?

@spiky73 Es sind ja aber nicht nur die Jugendlichen. Früher auf den Dorffesten oder dem Fasching haben die Erwachsenen nach den Jugendlichen geschaut. Klar wurde da getrunken aber irgendwann hat mal einer gesagt man soll langsam machen oder man hat nichts mehr verkauft bekommen und das weit bevor man im Koma lag. Es war immer ein älterer da der mit einem besoffenen Jugendlichen heimgelaufen ist damit ihm nichts passiert. Heute ist doch alles wurscht. Die Erwachsenen schauen doch auch nur noch weg.