Gift-Fund in Apotheke: Schwangere und ihr Baby getötet

CristoEnzo schrieb:Glucose-Monohydrat 82,5 g
Citronensäure 1,875 g
Citronenöl 0,0375 g

Citronesäure und Glucose werden zu gleichen Anteilen gemischt und im Anschluss das Citronenöl eingearbeitet. Zuletzt wird anteilig mit der restlichen Menge Glucose gemischt. Die fertige Pulvermischung kann in Kruken, Weithalsgläser oder verschweißbare Beutel aus Propylen abgefüllt werden. Die Haltbarkeit beträgt ein Jahr.

In der Arztpraxis wird das Pulver in Wasser aufgelöst. Die Lösung muss innerhalb von fünf Minuten getrunken werden.

Ansel schrieb:Es scheint, du hast Schwierigkeiten, den Sachverhalt zu verstehen.

Da steht es das es gemischt wird.
Ich denke du verstehst den Sachverhalt nicht ganz.

Kleinerose15 schrieb:CristoEnzo schrieb:
Glucose-Monohydrat 82,5 g
Citronensäure 1,875 g
Citronenöl 0,0375 g

Citronesäure und Glucose werden zu gleichen Anteilen gemischt und im Anschluss das Citronenöl eingearbeitet. Zuletzt wird anteilig mit der restlichen Menge Glucose gemischt. Die fertige Pulvermischung kann in Kruken, Weithalsgläser oder verschweißbare Beutel aus Propylen abgefüllt werden. Die Haltbarkeit beträgt ein Jahr.

In der Arztpraxis wird das Pulver in Wasser aufgelöst. Die Lösung muss innerhalb von fünf Minuten getrunken werden.
Ansel schrieb:
Es scheint, du hast Schwierigkeiten, den Sachverhalt zu verstehen.
Da steht es das es gemischt wird.
Ich denke du verstehst den Sachverhalt nicht ganz.

Erstens: "Glucose" wird nicht gemischt. Es ist ein einziger chemischer Stoff. (Glucose-Monohydrat in der obigen Angabe) Das hast du noch nicht verstanden

Zweitens:Für die Trinklösung des Diabetes-Tests wird anscheinend Zitronensäure dazu gegeben. Die obige von dir gepostete Rezeptur gibt die Mengenangaben an. Dabei ist fehlerhaftt, dass Glucose und Zitronensäure "zu gleichen" Teilen vermischt werden sollen. In der Rezeptur werden ja ca 82g Glucose und ca 2g Zitronensäure angegeben(!) Dazu kommt ein winziger Anteil Zitronenöl (Geschmackszusatz) (Wenn in der Trinklösung genausoviel Zitronensäure wie Glucose wäre, würde es allen, die das trinken, die Speiseröhre verätzen.)

Hier in diesem speziellen Unglücksfall ist es denkbar, dass die reine Glucose (vor der Zugabe von Zitronensäure und Zitronenöl) bereits irrtümlicher Weise Lidocain enthielt, weil jemand die Behälter verwechselt hatte, ein Rest stand herum, etc, mehrere Szenarien denkbar, wurden hier geschildert. Verstehst du es nun?

Vor Jahren gab es mal den Fall in einer Uniklinik, dass mehrere Babys nach Medikamentengabe aus der klinikeigenen Apotheke gestorben sind. Das war eine schreckliche Zeit für alle Beteiligten, erst recht, solange nicht geklärt war, wo die Ursache lag.
Nach mehreren Wochen und durch umfangreiche Untersuchungen konnte herausgefunden werden, dass die Glasphiolen, in welche die zusammengemischte Medizin von den Klinikapothekerinnen abgefüllt worden war, Haarrisse hatten, die man mit bloßem Auge nicht wahrnehmen konnte. Hierdurch verdarb die Medizin vorzeitig und vergiftete die Babys, welchen sie verabreicht worden war.
Das war sehr traurig, aber es war letztendlich niemandes Schuld. Ich denke, man muss abwarten, was die Untersuchungen ergeben und sollte mit voreiligen Schlussfolgerungen vorsichtig sein. Denn wie es den Apothekerinnen im genannten Fall während und nach den Ermittlungen zumute war, kann man sich leicht ausmalen.

So ein Test wird doch immer unter ärztlicher Aufsicht in einer Praxis durchgeführt, oder nicht. So wie bei Diabetikern. Es ist alles sehr misteriös, für mich sieht es wie ein Mord aus. Leider erfährt man nichts über die Hintergründe und Beteiligten.

Hier wird viel rum schwadroniert. Zu klären wäre doch erst mal ob dem Opfer eine fertig zubereitete Glucoselösung verabreicht wurde, oder ob man die Lösung erst in der Praxis oder bei ihr zu Hause oder sonst wo hergestellt hat.

Was hier über zugesetzte Zitronensäure bzw. Zitronenöl berichtet halte ich auch für kompletten Unsinn und ich werde mich darüber in meiner diabetischen Fachpraxis erkundigen. ich habe noch nie eine Lösung mit derartigen Zusätzen bekommen, übrigens wird der Trank immer vor meinen Augen von der Dia-Schwester zubereitet.

Die Lösung wird natürlich IN der Praxis zubereitet. Die Patientin trinkt sie und nach exakt 60 Minuten wird Blut abgenommen um den Wert zu messen.

miroku schrieb:Leider erfährt man nichts über die Hintergründe und Beteiligten.

Du bist witzig. Die Hintergründe werden gerade ermittelt. Und was willst du über die Beteiligten wissen? Die werden durch die ermittelnde Behörde genau unter die Lupe genommen, ohne hier im Forum dazu aktuelle Erkenntnisse zu posten versteht sich. Wie immer in diesem Forum, können wir nur spekulieren. Oder kannst du deine eigenen Fragen beantworten?

Kleinerose15 schrieb:marlonc schrieb:
Bitte begründe ganz genau wieso du ein Verwechslungsszenario ausschließt.

Ganz einfach die Behälter müssen ettekiert sein.
Und die Herstellung ist ziemlich einfach.
Das war ganz sicherlich kein Versehen.

Das ist überhaupt keine logische Begründung. Aus (vermuteter) Einfachheit und (vermuteter) Etikettiertheit schließt du Absicht. Das ist hochgradig unsachlich.

Im Übrigen bergen die einfachsten, vermeintlich routiniertesten Handgriffe in vielen Branchen auch das größte Risiko. Zehntausendfach erprobt ist das Desaster groß, wenn einmal geträumt wird oder Material vorher falsch verräumt war. Sorry für die Off-Topic-Ergänzung, aber bei mir in der Nachbarschaft werden Bleche gewalzt. Es ist sicher nicht schwer, Bleche aus Maschinen zu ziehen und zu stapeln und es steht sogar auf der Werkshalle drauf, dass Handschuhpflicht gilt. Dennoch steht dort ca. alle zwei bis drei Jahre ein RTW auf dem Hof und jemand im Blaumann watschelt, gestützt und kreidebleich, mit verbundener Hand in den Laderaum... Das müssen die wohl mit Absicht machen, denn die Arbeit ist ja einfach und es ist alles ausgeschildert...

Der Ansatz Richtung Lidocain, Glukose, Kokain ist interessant. Ob sich jemand im Labor der Apotheke bewusst einen Kokain-Ersatz oder eine Strecksubstanz zubereitet hat? Dann müssten ggf. aber auch Fertigungsprotokolle gefälscht worden sein, welche die zusätzliche Stoffentnahme und Verarbeitung erklären. Wäre interessant zu wissen, ob die Ermittlungen Fehlmengen der entsprechenden Stoffe ergeben.

Bei unserer Apotheke gibt es einen Raum der heißt Rezeptur. Ich gehe davon aus, dass da verschiedene Medikamente nach Rezept zusammengestellt werden. So sieht auch die Ausstattung aus. Dieser ist allerdings mit einem Zahlencodeschloss gesichert. Ob das Standart ist kann ich natürlich nicht sagen, aber wenn ja müsste ja die Zahl der Nutzer überschaubar sein.

Ansel schrieb:Zweitens:Für die Trinklösung des Diabetes-Tests wird anscheinend Zitronensäure dazu gegeben. Die obige von dir gepostete Rezeptur gibt die Mengenangaben an. Dabei ist fehlerhaftt, dass Glucose und Zitronensäure "zu gleichen" Teilen vermischt werden sollen. In der Rezeptur werden ja ca 82g Glucose und ca 2g Zitronensäure angegeben(!)

Da hast du was falsch verstanden. Die Rezeptur ist schon richtig: ca. 2 g Glucose und ca. 2 g Citronensäure werden vermischt, das Citronenöl wird eingearbeitet. Diese Mischung wird anschließend mit der restlichen Glucose homogenisiert.

Wofür wird Lidocain in Pulverform in Apotheken denn normalerweise genutzt? Was stellt man daraus genau her? Ich kenn nur die fertigen Tabletten gegen Halsschmerzen wie Trachlind, Locastad und Dolo Dobendan (wobei DD mittlerweile auf Benzocain umgestellt hat). Normales, rezeptfrei in jeder Apotheke kaufbares Zeug zum Lutschen. Zunge, Zahnfleisch und Rachen werden davon taub (manchen der Lutschtabletten ist außerdem noch was Antibakterielles beigemischt) - genau das ist die Funktion.

@Aloceria
Lidocain wird außer zur örtlichen Betäubung auch als Antiarrhythmikum eingesetzt. Mit einem Antiarrhythmikum werden Herzrhythmusstörungen behandelt.

@Aloceria
Mit Lidocain werden außerdem anästhesierende Salben angemischt (gegen Schmerzen). Wie oft das vorkommt, also was für Mengen in der Apotheke normalerweise verbraucht wurden, das wäre mal interessant, und ob es möglich war, relativ unauffällig etwas davon „abzuzwacken“.

Ich würde dabei nicht davon ausgehen, dass derjenige für sich selbst etwas davon gemischt hat, ich denke vielmehr eher an (natürlich illegalen) Verkauf in der Drogenszene, sollte es da einen Zusammenhang geben. Beim wiederholten heimlichen Abfüllen kann ich mir dann auch gut vorstellen, dass in der Eile etwas verwechselt werden kann...

Lidocain wird auch gespritzt bei kleinen chirurgischen Eingriffen. Ich halte das mit dem Kokain für unwahrscheinlich. Wer würde das Risiko dabei erwischt zu werden für ein Streckmittel in Kauf nehmen, wenn man auch einfach Milchpulver aus der Drogerie nehmen kann?

gurkenglas schrieb:Wer würde das Risiko dabei erwischt zu werden für ein Streckmittel in Kauf nehmen, wenn man auch einfach Milchpulver aus der Drogerie nehmen kann?

Ich habe es so verstanden, dass durch die Beigabe von Lidocain „besseres“ (reineres) Kokain vorgetäuscht werden kann, da L. ein Kribbeln auf der Zunge bei Kontakt hervorruft. Das kann Milchpulver so nicht. ;)

Aber natürlich ist der Zusammenhang nur eine mögliche Erklärung und meine persönliche Meinung, die niemand teilen muss.

Das weiß ich, aber da scheidet der Eigenbedarf da ja dann schon aus und wenn man jetzt davon ausgeht, dass jemand dort arbeitet, der Kokain verkauft müsste ja rein theoretisch schon etwas mehr davon verschwinden. Zudem kostet Drogen verkaufen Zeit und ich persönlich kenne niemanden, der noch einer normalen Beschäftigung nachgeht und nur nach Feierabend dealt. Es gibt nichts, was es nicht gibt, aber das wäre schon irgendwie alles abstrus.
Klar, keiner weiß es und alles ist wie gesagt möglich, aber ich persönliche halte da eine Mordabsicht schon für wahrscheinlicher als einen Dealer.

Ich dachte tatsächlich nicht an jemanden, der Kokain verkauft, sondern an jemanden, der ein attraktives Streckmittel an Dealer verkauft. Ob man so etwas eher neben- oder hauptberuflich macht, vermag ich nicht einzuschätzen. Aber man muss ja zumindest irgendwie Zugang zu dem Zeug haben.

An Eigenbedarf denke ich keinesfalls.

Wie dem auch sei - ich hoffe, die Geschichte wird bald aufgeklärt und der/die Verantwortliche(n) gefasst.

Sollte es „nur“ ein Versehen fernab von Drogen und sonstiger krimineller Energie sein, dann hoffe ich, dass derjenige sich meldet und reinen Tisch macht.

"Sparsamkeit könnte Todesfälle in Köln begünstigt haben"

https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/apotheken-koeln-glucose-loesung-schwangerschaftsdiabetes-1.4623731