Unbekannter (deutscher?) Toter in Amsterdam 1982 mit Teufelstattoo

brigittsche schrieb:Wie man daraus nun ableiten will, dass Nina Hagen in dem besagten Haus verkehrt UND den Toten gekannt haben müsste, finde ich dann doch etwas abenteuerlich.

Da steht ja auch nicht einmal Nina Hagen, sondern nur Nina und xxx und ein Herz drum herum. Das an der Aussenwand eines herunter gekommenden Gebäudes

brigittsche schrieb:Und was soll man anderes antworten als: "Tut mir leid, aber ich kann Ihnen da nicht weiterhelfen!" wenn man gefragt wird und eben nichts dazu sagen kann?

Richtig. Was soll sie auch sonst verlautbaren lassen. Sie war nie in dem Gebäude, was absolut glaubhaft ist und wird auch nichts über einen Leichenfund vor nunmehr fast 40 Jahren wissen.

mitH2CO3 schrieb:Mit Deiner Aussage unterstellst Du ihr bereits "Hineinsteigern in etwas".

Ich finde schon, das sich die niederländische Presse da in was hinein steigert.
Wir haben einen unbekannten Toten, der vor nunmehr 35 Jahren verstorben ist.
Augenscheinlich liegt kein Verdacht auf ein Tötungsdelikt vor .
Man wird eh nie mehr herausfinden, wer das war, wenn nicht durch einen sehr unwahrscheinlicher Zufall

Lichtgestählt schrieb:sind die 15T€ für den Steuerzahler eine Top-Investition.

Also wenn die Niederlande 15.000,- Steuergelder dafür verwenden um irgend einen Junkie zu identifizieren, der sich vor 35 Jahren ein Überdosis gegeben hat oder den goldenen Schuss, würde ich mich als Niederländer schon fragen, ob man das Steuergeld nicht sinnvoller einsetzten kann. Auch kriminalistisch gesehen.
Ich denke eher, da wurde auch etwas privat ausgelobt, von einer Zeitung oder Privatpersonen

Nightrider64 schrieb:Man wird eh nie mehr herausfinden, wer das war, wenn nicht durch einen sehr unwahrscheinlicher Zufall

Ganz so pessimistisch würde ich das nicht sehen, und ich finde auch, dass man durchaus versuchen sollte, die Sache (noch) aufzuklären, aber es gilt eben auch:

Nightrider64 schrieb:Augenscheinlich liegt kein Verdacht auf ein Tötungsdelikt vor .

Insofern ist das Ganze eher eine moralische Sache, aber nun eben auch kein Verbrechen, mit dem sich die gesamte niederländische Polizei beschäftigen muss.

mitH2CO3 schrieb:Welche Stelle meinst Du genau?

Hallo,

nein, ich meinte den Auszug aus diesem Beitrag:

Beitrag von HennyHow (Seite 7)

mitH2CO3 schrieb:Nach meinem Dafürhalten ist nach wie vor das Cold Case Team Amsterdam zuständig

Ja, sicher. Aber die haben in Deutschland keine Befugnisse. Und ich kann mir vorstellen, dass sich in Deutschland bisher keine Dienststelle für den Vorgang interessiert.

meermin schrieb:Ein DNA Abgleich mit der DNA der leiblichen Mutter könnte auf jeden Fall eine der hier geäußerten theoretischen Annahmen eindeutig ausschließen bzw. bestätigen.

Ja, das sehe ich genau so......,

nach meinem Verständnis der bisherigen Informationen, gestaltet sich die Situation doch so, daß:

- 2008 in einem Onlineforum der Name A. Pasternak mit dem Tattoo "Der Teufel soll mein Führer sein" in Zusammenhang gebracht wurde, welches der Träger möglicherweise bereits hatte, während er in dem Heim in Dorsten untergebracht gewesen war.

- 1982 ein Verstorbener in Amsterdam mit genau diesem Tattoo aufgefunden wurde

- sich im Jahr 2015 eine weitere Person, mit drei ähnlichen Tattoos, wie auf der mumifizierten Leiche, und dem gleichen Namen findet, der behauptet, er hätte das Tattoo im Gefängnis gestochen bekommen.

Daraus lässt sich nach meinem Verständnis folgern, dass sich entweder der Schreiber in dem Forum von 2008 nicht mehr richtig an den Schriftzug der Tätowierung erinnert hat, und die Macher der Dokumentation einer Fehlspur nachgegangen sind...........,
oder, falls sich der Forumschreiber richtig erinnert hat, der Versorbene tatsächlich A. Pasternak war.

Ich tendiere zur zweiten Option.

In Deutschland zuständig wären wohl entweder die Polizeidienststellen Unna oder Siegen.

knattertom schrieb:- sich im Jahr 2015 eine weitere Person, mit drei ähnlichen Tattoos, wie auf der mumifizierten Leiche, und dem gleichen Namen findet, der behauptet, er hätte das Tattoo im Gefängnis gestochen bekommen.

Das war doch A. Pasternak?

@brigittsche

Ich sage auch nicht, dass die beiden das gekritzelt haben, aber sind schon interessante Zufälle.
Sie lebte wohl zu der Zeit in AMS, hatte einen heroinabhängigen Partner, der den Hotspot eventuell kannte und die Hausbesetzerszene war ihr auch nicht unbekannt.

Ob es da Zusammenhänge gibt wird mit Sicherheit auch weierhin im Verborgenen bleiben.
Aber du hast Recht. Der Name Hagen gibt der Story noch ein wenig Würze, obwohl... und jetzt sag ich mal den Satz, den ich eigentlich nicht mag: MÖGLICH ist es (ist ja ein Totschlagargument) 😃.

Ich hatte vor einiger Zeit ein paar Vinyls aus dem Keller geholt um zu schauen, ob Schätze darunter sind. Gestern schaute ich auf den großen Stapel und was steht natürlich rein zufällig als erste Platte?
Unbehagen von Frau Hagen und da musste ich natürlich sofort an den Fall denken.
Ich war zu der Zeit großer Hagen Fan und finde ihr Leben, Kreativität und Authentizität heute noch beeindruckend.

Zufälligerweise befand ich mich im Frühjahr 82 auch in AMS 😍, wie schon öfter.

Ich gehe übrigens auch davon aus, dass es sich bei der Mummy um einen Drogentoten handelt.

knattertom schrieb:- 1982 ein Verstorbener in Amsterdam mit genau diesem Tattoo aufgefunden wurde

Einem Ähnlichen Spruch. Nicht einmal Gleich und schon gar nicht von der sonstigen Ausführung.

Cui_Bono schrieb:Der Name Hagen gibt der Story noch ein wenig Würze,

Wobei der Name Hagen da nie auftaucht in dem Fall. Nur eine Nina als Graffity
Nina Hagen siedelte erst 1977 in den Westen über und war 1978 in den Hansastudios in West- Berlin dabei ihre Platte aufzunehmen.
Ich bin nicht ihr Biograph, aber m.E. lebte sie erst in den 80er zeitweise in Amsterdam

Nightrider64 schrieb:Wobei der Name Hagen da nie auftaucht in dem Fall. Nur eine Nina als Graffity

Als Graffiti nicht. Allerdings im Web und in der Doku, deshalb verwerfe ich den Aspekt von @brigittsche nicht, dass es als Aufhänger gedient haben könnte.

Nightrider64 schrieb:- 1982 ein Verstorbener in Amsterdam mit genau diesem Tattoo aufgefunden wurde

Einem Ähnlichen Spruch. Nicht einmal Gleich und schon gar nicht von der sonstigen Ausführung.

Nein, der Schreiber in dem Forum im Jahr 2008 hat den Spruch genau so wiedergegeben, wie er auf der Haut des Verstorbenen in Amsterdam entdeckt wurde.

Die Person, die noch lebt, hat den Spruch in abgewandelter Form.

@Cui_Bono
Wenn du ein Kenner bist kannst du vielleicht in alten Platten nach Liedtexten kramen die evtl Hinweise geben?
Spass beiseite : hier wurde ein Bezug zum Toten schon durch Songtexte von Nina Hagen hergestellt in dem es um einen Teppich und starken Drogenkonsum ging.
Ich finde das schon alles immernoch irgendwie merkwürdig, so wie auch die ganze Geschichte um Pasternack.
War denn der Pasternack gesichert auch Ende der 70er in Amsterdam? Wenn ja, hab ich das überlesen.

Nightrider64 schrieb:-

woraus geht überhaupt hervor ob und wann genau Nina Hagen in Amsterdam lebte und was sie da genau machte?

Amsterdam war in den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts ein Mekka der Drogenszene und Künstler wie Nina Hagen haben damals maßgeblich mit ihren Liedern und Songtexten an der Glorfizierung dieses Rufs mitgearbeitet. Insofern lockte es Jugendliche nach Amsterdam und die Gefahren der Szene wurden nicht erkannt. Insofern ist es zumindest gut möglich dass auch das ehemalige Heimkind Pasternack des Abenteuers wegen nach Amsterdam reiste und dort zu Tode kam. Ein einfacher DNA-Abgleich mit der DNA der noch lebenden Mutter Pasternacks könnte hier Klarheit schaffen. Die beim Toten aufgefundenen Tatoos lassen immerhin die Vermutung zu, dass es sich um Pasternack handeln könnte.

Nightrider64 schrieb:Also wenn die Niederlande 15.000,- Steuergelder dafür verwenden um irgend einen Junkie zu identifizieren, der sich vor 35 Jahren ein Überdosis gegeben hat oder den goldenen Schuss, würde ich mich als Niederländer schon fragen, ob man das Steuergeld nicht sinnvoller einsetzten kann. Auch kriminalistisch gesehen.

Ach so, das Leben und Ableben eines drogensüchtigen Menschen ist nicht von gleicher Bedeutung wie andere menschliche Schicksale, oder wie soll man das verstehen?

Den angegebenen Link hast Du inzwischen womöglich mal angeklickt, und ggf. feststellen können, dass es sich bei den anderen fünf Fällen, die auch mit Beträgen zwischen 15 T und 20 T ausgelobt wurden, ebenfalls um sehr alte Fälle handelt.

knattertom schrieb:Aber die haben in Deutschland keine Befugnisse. Und ich kann mir vorstellen, dass sich in Deutschland bisher keine Dienststelle für den Vorgang interessiert.

Natürlich haben sie in D keine Befugnisse. Aber sie hätten die Möglichkeit, hier an die entsprechend zuständige Behörde mit einem Amtshilfegesuch heranzutreten.

war überhaupt klar das diese Leiche ein junkie ist /war?

meermin schrieb:Die beim Toten aufgefundenen Tatoos lassen immerhin die Vermutung zu, dass es sich um Pasternack handeln könnte.

Der lebt doch noch und wird interviewt und das Tattoo hatten mehrere, da der Spruch wohl aus dem Lied stammt und in manchen Kreisen hip war

knattertom schrieb:sich im Jahr 2015 eine weitere Person, mit drei ähnlichen Tattoos, wie auf der mumifizierten Leiche, und dem gleichen Namen findet, der behauptet, er hätte das Tattoo im Gefängnis gestochen bekommen.

Plus der Herr aus dem Zeitungsartikel über Tattoo Entfernungen, der sich das gleiche Tattoo irgendwann hat wegmachen lassen. Das war halt einfach ein cooler Spruch aus dem englischsprachigen Lied, unterschiedlich ins Deutsche übersetzt und beliebt im Knast, bei unehrenhaft entlassenen der Armee etc etc

Drei fast identische Tatoos an drei fast gleichen Körperteilen bei drei Menschen, die angeben einander nicht gekannt zu haben, das ist schon eine Faktenlage, die Fragen aufwirft und dies umso mehr als es sich um sehr dilletantische und offenbar nicht von der gleichen Person gestochene Tatoos handelt. Gibt es einen link zu dem oben erwähnten Zeitungsartikel?

mario100 schrieb:woraus geht überhaupt hervor ob und wann genau Nina Hagen in Amsterdam lebte und was sie da genau machte?

Ich schrieb, das ich kein Biograph von N. Hagen bin.
1977 ist sie aus der DDR ausgereist und nahm danach in West- Berlin ihre erste Platte auf.
Laut Wiki lebte sie in den 80er abwechselnd in Berlin New York oder Amsterdam.
Mit Herman Brood (bin ich großer Fan) hat sie wohl 1979 an einem Platten/ Filmprojekt gearbeitet und wohl auch eine Affäre. Das muß in Amsterdam gewesen sein. Aber in einem besetzten Haus hat sie da wohl nicht gewohnt, eher im Hilton.( Da ist Brood dann 2011 runter gesprungen)
1981 bekam sie ihre Tochter. Der Vater war Gitarist bei der Band von Brood.
Also wird sie wohl eher mit dem zusammen gewesen sein.

mitH2CO3 schrieb:Nightrider64 schrieb:
Also wenn die Niederlande 15.000,- Steuergelder dafür verwenden um irgend einen Junkie zu identifizieren, der sich vor 35 Jahren ein Überdosis gegeben hat oder den goldenen Schuss, würde ich mich als Niederländer schon fragen, ob man das Steuergeld nicht sinnvoller einsetzten kann. Auch kriminalistisch gesehen.
Ach so, das Leben und Ableben eines drogensüchtigen Menschen ist nicht von gleicher Bedeutung wie andere menschliche Schicksale, oder wie soll man das verstehen?

So ein Quatsch.
Irgendwo sind halt immer auch finanzielle Grenzen.

15.000,- um einen toten (vermeintlichen) Junkie zu identifizieren, wo man nicht mal weis ob überhaupt ein Verbrechen vorliegt ?
Geld ist ja auch irgendwie begrenzt und kann sicher anderwärtig sinnvoller eingesetzt werden. Auch z.B. bei aktuellen Ermittlungen, wo man noch auf ein Ergebnis hoffen kann

Ich denke, die hohe Belohnung, egal jetzt von wem ausgelobt, wurde nur angesetzt, weil man sich eh so gut wie sicher sein kann, das man den Fall nach 39 Jahren nicht mehr lösen wird.