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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

1.389 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Aktenzeichen, Erschossen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

19.05.2022 um 17:07
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Das stimmt. Wir wissen es nicht. Aber jemanden zu seiner Hinrichtung zu bestellen, das sagt doch Einiges aus über den Täter. Dieser Täter will, dass sein Opfer seinem Schicksal entgegenfährt, also irgendwie aktiv daran teilnimmt. Da vermute ich am Ende keine Reue. Im Gegenteil: Aus Sicht des Täters ist das Opfer ist ja seinem Schicksal entgegengefahren.
Ich denke, dass es eher darum ging einen wenig frequentierten Ort als Tatort zu wählen, um Zeugen zu vermeiden. Treffpunkt 1 war außerhalb von Braunschweig mitten in der Pampa, Treffpunkt 2 an einer Gaststätte, die Ruhetag hatte. Dass AL aktiv seinem Tod entgegenfährt, hatte sicherlich eine untergeordnete Rolle gespielt.

Zu Absatz 2: auch ziemlich spekulativ: Sekretärin, Täter verheiratet, gezielte Auswahl des Namens "Lomeier"...finde da gibt's kaum Hinweise zu


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

19.05.2022 um 17:11
Das hier auf dem AB gesprochen wurde finde ich garnicht mal so riskant. Der scheint sich sehr sicher gewesen zu sein das er an der Stimme nicht erkannt wird.
Was mMn da viel gefährlicher war, ist die falsche Adresse aus Hildesheim. Die hätte H.Linzmaier doch jederzeit nachprüfen können, und ich wundere mich warum er das nicht getan hat, nachdem auch sein Bekannter diesen Anruf merkwürdig fand.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

19.05.2022 um 18:10
Der Fall ist doch irgendwie absurd. Natürlich finden wir in der Diskussion Argumente für Verhaltensweisen, trotzdem darf und muss man den Sinn hinterfragen. Als mutmaßlicher Täter würde ich mich nicht quasi entschuldigen für eine mehrtägige Abwesenheit im Vorfeld. Es reicht doch zu sagen: ich bin einige Tage nicht da. Dann melde ich mich 14 Tage nicht. Vielleicht war der Täter länger nicht in Deutschland ?


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

19.05.2022 um 18:23
Zitat von RetsiemfohRetsiemfoh schrieb:Die hätte H.Linzmaier doch jederzeit nachprüfen können, und ich wundere mich warum er das nicht getan hat, nachdem auch sein Bekannter diesen Anruf merkwürdig fand.
Das nachzuprüfen hätte bedeutet, dass er hinfährt und nachschaut. Wir sind ja im Vor-Internetzeitalter, d. h. es hätte ihm das Telefonbuch zur Verfügung gestanden. Da hätte er aber nur nach dem Namen Lo(h)meier suchen können und hätte ihn unter der Adresse nicht gefunden. Das hätte dann aber auch bedeuten können:
A) Frau Lomeier hat kein Telefon oder
B) der Anschluss ist nicht auf sie sondern auf einen Lebensgefährten oder sonstigen Mitbewohner angemeldet, evtl auch auf eine Firma die dann aber nicht Lomeier heißt
C) Frau Lomeier hat eine "Geheimnummer" die nicht im Telefonbuch aufgeführt ist. Das war damals zwar möglich, aber nicht so einfach. Normalerweise war der Eintrag verpflichtend. Man konnte das aber z. B. für Ärzte oder Firmeninhaber bekommen, wenn diese nicht wollten, dass die Patienten/Kunden außerhalb der Öffnungszeiten einfach privat anrufen.

Weder im Telefonbuch noch bei der Telefonauskunft konnte man aber nur nach der Adresse suchen, sondern man musste immer einen Namen haben. Und das war es dann auch schon im Vor-Internetzeitalter.

Die nächste Möglichkeit wäre gewesen, dass er hinfährt und schaut ob es das Haus gibt bzw. ob da Lomeier an der Tür steht. Und vielleicht fehlte ihm dazu die Zeit.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

19.05.2022 um 18:40
Eine Userin teilte mir mit, dass in dem XY Film die polnische Liebesbriefschreiberin AL Schwager nennt. Das setzt voraus, dass der Bruder von AL mit einer Polin verheiratet ist. Das erklärt noch mehrt die Affinität von AL nach Polen.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

19.05.2022 um 18:56
Noch ein Gedankengang zu der KK Waffe mit Kaliber 22. 1994 war Mitgliedschaft im Schützen- Jagdverein eher ein Hobby für die ältere Generation. Das mag heute anders sein.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

19.05.2022 um 19:01
@Enterprise1701
Guter Punkt! Ein Auftragsmörder hätte sicherlich keine .22 benutzt. Schützenverein als Herkunft der Waffe ist recht wahrscheinlich. Die einzige andere Option wäre wohl Kleinwild-Jagd.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

19.05.2022 um 19:07
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Aber jemanden zu seiner Hinrichtung zu bestellen, das sagt doch Einiges aus über den Täter. Dieser Täter will, dass sein Opfer seinem Schicksal entgegenfährt, also irgendwie aktiv daran teilnimmt. Da vermute ich am Ende keine Reue. Im Gegenteil: Aus Sicht des Täters ist das Opfer ist ja seinem Schicksal entgegengefahren.
Ja, das klingt plausibel, das ist ja schon fast eine Operative Fallanalyse.

Also kurz zusammengefasst, verstehe ich deinen Schluss so, dass der Täter das Opfer unfreiwillig an der Tat "mitwirken" lässt, was auf eine besondere Entschlossenheit hindeutet, die wenig Reue erwarten lässt. Ich finde das sehr interessant.
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:oder aus seiner Fähigkeit, dem Herrn Linzmaier sehr subtil eine Art Spiegelbild von "L...maier" hinzuhalten. Wenn wir gespiegelt werden, dann fühlen wir uns wohl. Das wusste der Täter. Das gehört zu seiner Intelligenz, mit der man rechnen muss.
Das wäre nun schon psychologisches Wissen oder Können - und es deutet entweder auf einen "treffsicheren" Instinkt hin (sorry für die Metapher) oder aber für ein sehr kühles, exakt geplantes und in gewissem Sinne intelligentes Vorgehen.

Sollte letzteres zutreffen (intelligentes Vorgehen), dann könnte auch die scheinbar dilettanitsche Vorgehensweise mit einer im Grunde ungeeigneten Tatwaffe Teil eines solchen Kalküls sein. Ein Gedanke, den man in Betracht ziehen sollte, denn nahezu drei Jahrzehnte mit so einer Tat durchzukommen, kann Dusel sein- oder das Resultat einer raffinierten Vorgehensweise, die bewusst falsche Spuren gelegt hat.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

19.05.2022 um 19:18
Zitat von HerrKommissarHerrKommissar schrieb:Schützenverein als Herkunft der Waffe ist recht wahrscheinlich. Die einzige andere Option wäre wohl Kleinwild-Jagd.
Nicht zu vergessen sind die KK-Sportschützen sowohl mit Gewehr als auch Pistole, die beide .22 Kaliber benützen.

Sportschießen


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

19.05.2022 um 19:21
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Der Fall ist doch irgendwie absurd. Natürlich finden wir in der Diskussion Argumente für Verhaltensweisen, trotzdem darf und muss man den Sinn hinterfragen. Als mutmaßlicher Täter würde ich mich nicht quasi entschuldigen für eine mehrtägige Abwesenheit im Vorfeld. Es reicht doch zu sagen: ich bin einige Tage nicht da. Dann melde ich mich 14 Tage nicht. Vielleicht war der Täter länger nicht in Deutschland ?
Die Nachricht war: ...ich wollteich nochmal entschuldigen, aber wir fahren jetzt nach Grömitz...

Die Entschuldigung war auf das geplatzte Treffen bezogen, mit der Fahrt nach Grömitz hat man etwas Zeit zum nächsten Treffen gewonnen.es wäre zu auffällig gewesen, wenn am Tag nach dem gescheiterten Treffen für den nächsten Tag wieder ein neues ausgemacht worden wäre.
Zitat von RetsiemfohRetsiemfoh schrieb:Was mMn da viel gefährlicher war, ist die falsche Adresse aus Hildesheim. Die hätte H.Linzmaier doch jederzeit nachprüfen können, und ich wundere mich warum er das nicht getan
War 1994 sicherlich nicht einfach Adressen zu überprüfen. Einzige Möglichkeit wäre gewesen von BS nach Hildesheim zu fahren, wäre bei knapp 110 km aber zu umständlich gewesen. Mich würde viel eher interessieren, wie Fr. Lomeier ihm die Auskunft ihrer Telefonnummer verweigern konnte. Die wäre ja erstmal wichtiger gewesen als die Adresse.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

19.05.2022 um 19:26
Zitat von LackyLuke77LackyLuke77 schrieb:Mich würde viel eher interessieren, wie Fr. Lomeier ihm die Auskunft ihrer Telefonnummer verweigern konnte. Die wäre ja erstmal wichtiger gewesen als die Adresse.
Interessanter Gedanke. Vielleicht hat der Anrufer eine fiktive Nummer genannt, die aber das Opfer aus Sparsamkeit nicht anrief, denn 1994 kosteten Ferngespräche noch Geld - von einer "Festnetz-Flat" hätte man zu dieser Zeit nicht zu träumen gewagt.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

19.05.2022 um 19:27
Zitat von LackyLuke77LackyLuke77 schrieb:Mich würde viel eher interessieren, wie Fr. Lomeier ihm die Auskunft ihrer Telefonnummer verweigern konnte. Die wäre ja erstmal wichtiger gewesen als die Adresse.
vielleicht nicht verweigert sondern Glück gehabt, dass AL nicht gefragt hat. Vielleicht dachte er sich "na, bei Interesse meldet die Dame sich automatisch wieder" (Denkpause ... hintertelefonieren werde ich nun trotz der Lage des Betriebs auch wieder nicht ... vielleicht hat er nicht "gerne" telefoniert...).

Oder die Nummer stand auf einem Extra-Zettel, der nicht gezeigt wurde. Eventuell nie dort angerufen und so ist nicht aufgefallen, dass die Nummer ebenso erfunden war.

Möglichkeiten gibt es da einige.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

19.05.2022 um 19:45
Zitat von LackyLuke77LackyLuke77 schrieb:es wäre zu auffällig gewesen, wenn am Tag nach dem gescheiterten Treffen für den nächsten Tag wieder ein neues ausgemacht worden wäre.
Weiss man eigentlich das exakte Datum vom ersten Treffen?

Das zweite Treffen war ja dann während dem Fußball-Europapokal. Ist das Zufall, oder hat der Täter extra diesen Tag ausgewählt, damit er entweder einen guten Grund hat an diesem Abend abwesend zu sein oder er sich u.U. ein "Alibi" besorgen kann?


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

19.05.2022 um 19:51
Zitat von SilberkauteSilberkaute schrieb:Nicht zu vergessen sind die KK-Sportschützen sowohl mit Gewehr als auch Pistole, die beide .22 Kaliber benützen.
Die hätten aber besser gezielt und getroffen...

Ich finde es erstaunlich, dass der Heidkrug geschlossen hatte, obwohl ein wichtiges Fußballspiel war. Public Viewing in der Gaststätte hätte zusätzlich Einnahmen gebracht.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

19.05.2022 um 19:53
Zitat von ThordisThordis schrieb:Public Viewing in der Gaststätte hätte zusätzlich Einnahmen gebracht.
War dieser Begriff 1994 schon geläufig? Wurden damals Fußballspiele nicht noch im "Free TV" gezeigt? Und ein 67 cm Farbfernseher war damals noch das Höchste der Gefühle.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

19.05.2022 um 19:55
Zitat von ThordisThordis schrieb:Ich finde es erstaunlich, dass der Heidkrug geschlossen hatte, obwohl ein wichtiges Fußballspiel war. Public Viewing in der Gaststätte hätte zusätzlich Einnahmen gebracht.
vielleicht war das auch ein eher traditionelles Speiselokal, keine Fußballpinte.
Ergo, der Gastwirt empfand das als nicht passend, diese Art von Publikum war nicht erwünscht oder man wollte sich den Stress nicht geben.

Aber ein Punkt mag mitspielen - wäre offen gewesen, mehr Frequenz = dann wäre der Anschlag eventuell vereitelt worden, ja.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

19.05.2022 um 19:58
Ich denke, der Heidkrug als Tatort wurde ausgewählt weil der mittwochs Ruhetag hatte. Das dürfte dem Täter bekannt gewesen sein.
Zitat von ThordisThordis schrieb:Ich finde es erstaunlich, dass der Heidkrug geschlossen hatte, obwohl ein wichtiges Fußballspiel war. Public Viewing in der Gaststätte hätte zusätzlich Einnahmen gebracht.
So wichtig nun auch nicht, Europapokal der Pokalsieger ist nicht zu vergleichen mit Champions League oder dem Damaligen UEFA-Cup, vor allem waren es zwei nicht-deutsche Vereine die da gespielt haben.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

19.05.2022 um 20:01
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:War dieser Begriff 1994 schon geläufig? Wurden damals Fußballspiele nicht noch im "Free TV" gezeigt? Und ein 67 cm Farbfernseher war damals noch das Höchste der Gefühle.
Gemeinsam Fußball gucken hat damals schon Spaß gemacht, oder?
War das noch vor der Zeit, als man Spiele mit dem Beamer zeigte?

Tut aber leider nichts zur Sache...


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

19.05.2022 um 20:10
Zitat von ThordisThordis schrieb:Tut aber leider nichts zur Sache...
Insofern, als die Frequenz höher wurde, seitdem es so genannte "Premiere"-Gaststätten gab, die lizenziert waren, die Fußballspiele ihren zahlenden Gästen zu zeigen. Wer kein entsprechendes Abo hatte oder keine Leute kannte, die eines hatten, ging dann eben in eine Gaststätte, um das Spiel zu schauen. Ich weiß aber nicht mehr, wann das aufkam.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

19.05.2022 um 20:18
Zur etwas ausgefallenen Schreibweise des Namens "Lomeier" ist folgende Statistik interessant:

Auf der Deutschland-Telefon-CD D-Info von 1997 (die erste CD-ROM von D-Info gab es 1994 für Privatleute) gab es weder in Hildesheim noch in Braunschweig einen Eintrag mit dieser Schreibweise. Für ganz Deutschland ergeben sich nur fünf (5) Treffer, während es bei der Schreibweise mit "h" 873 Einträge für Deutschland gab. Dazu kommen noch mehrere Einträge für alternative Schreibweisen wie Lohmaier, Lohmair, Lohmeyer, u.a.

Falls Herr Linzmaier sich den Namen buchstabieren lassen hat, muss er wirklich sehr naiv gewesen sein, auf die ungewöhnliche Schreibweise hereinzufallen.

(Quelle: D-Info '97)


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