Nick Frischke in Kapstadt verschollen

Garza schrieb:Dann halt erst irgendwo in der Mitte oder vor dem Rückweg die App eingeschaltet. Das wäre ein plausibler Grund.

Das wäre eine Möglichkeit, aber kurz nachdem er die App einschaltet, läuft er sehr merkwürdig, als wäre da etwas passiert...

Ja, das ist dort leider gut zu sehen, Armut und Reichtum dicht beieinander.

Garza schrieb:Wo er den Trail gestartet hat schöne Villen, das kann einem eine trügerische Sicherheit geben, wenn man sich nicht stärker über den Ort informiert hat

Genau, an der Bayview Road sieht es herrlich aus, dennoch ist gleich zu Beginn der Route ein Warnschild zu sehen.

Der zitierte Beitrag von Vesuv wurde gelöscht. Begründung: Stimmt anscheinend nicht und die Quelle ist vermutlich social media, was hier nicht erwünscht ist.

Generell würde mich dort einfach nichts hinziehen, aber ich denke, das ist Ansichtssache.
In dem Video wird ja noch einmal ganz klar gesagt, dass Hangberg ein Crime Hotspot ist. Wer wollte da gerne leben? Meine Wenigkeit eher nicht.

Wäre es möglich, dass er die App eingeschaltet hat, als er schon verfolgt wurde? Und er es tat, weil er sich erhoffte, dass man ihn im Falle eines Überfalls besser finden kann, falls verletzt etc?

Eifel86 schrieb:Wäre es möglich, dass er die App eingeschaltet hat, als er schon verfolgt wurde? Und er es tat, weil er sich erhoffte, dass man ihn im Falle eines Überfalls besser finden kann, falls verletzt etc?

Ich kann mir das schwer vorstellen, eine App zu bedienen und meine Augen darauf zu richten, während ich gerade um mein Leben renne. Ein Polizeinotruf und das Handy am Ohr, während ich davonrenne - ja. Aber ausgerechnet eine Wander-App bedienen...??

Natürlich wäre es ein möglicher Grund, dass er die App erst eingeschaltet hat, als er verfolgt wurde.
Aber gehen derartigen Überfällen wirklich teilweise eine längere Verfolgung voraus? Geschehen diese nicht eher schnell und plötzlich aus einem Gebüsch heraus o.ä.?
Und wenn ich mich wirklich verfolgt fühle und wegrenne, hätte ich denk ich weniger meine Gedanken bei einer Wanderapp...
Ich persönlich glaube eher, dass er davor nur vergessen hatte, die App einzuschalten.

Die merkwürdigen Bewegungen direkt nach Einschalten der App könnten daher kommen, dass er versucht hat, den Weg zu finden. Laut den Bewertungen in der App soll der Weg ja gerade in dem Abschnitt, wenn es Richtung Sentinel geht, nicht sehr deutlich und gut zu finden sein. Teils nur felsig und zugewuchert.

Reineke schrieb:Ich kann mir das schwer vorstellen, eine App zu bedienen und meine Augen darauf zu richten, während ich gerade um mein Leben renne.

Kann mir das sehr gut vorstellen. Das ist ja ein weitläufiges Gebiet, wenn ich da verfolgt werde oder dort komische Typen rumlaufen, kann ich das schon in der Entfernung sehen.
Und dann hat man auch keine Chance gegen die Angreifer, die sich dort in dem Gebiet hervorragend auskennen und sich bestimmt sehr gut in dem unwegsamen Gelände bewegen können, besser als jemand, der noch nie dort war.

Man bedient da nichts, man schaltet die App ein und ab in die Tasche mit dem Smartphone, der Weg den ich gehe wird dann automatisch aufgezeichnet, da muss ich nichts gucken oder bedienen.
Die Täter werden das Gerät ausgeschaltet haben, deswegen der Kontaktabbruch zum Satelliten, das sind die geraden Striche.

Tirap schrieb:Aber gehen derartigen Überfällen wirklich teilweise eine längere Verfolgung voraus?

Die Täter könnten da direkt von den Hütten den Weg hoch, wie auf dem Video zu sehen.
Vielleicht waren die Täter auch schon da und warteten auf jemanden, der vorbeikommt und passt.

Tirap schrieb:Und wenn ich mich wirklich verfolgt fühle und wegrenne, hätte ich denk ich weniger meine Gedanken bei einer Wanderapp...

Nicht wenn ich wegrenne, sondern wenn mir unwohl ist, da komische Typen stehen, rumlaufen, warten etc.
Wenn ich renne, renne ich, aber das ist da in diesem Gebiet wahrlich kaum möglich.

Tirap schrieb:Die merkwürdigen Bewegungen direkt nach Einschalten der App könnten daher kommen, dass er versucht hat, den Weg zu finden

Man kann die Strecke stark vergrößern und mit dem Finger sozusagen nachgehen, er geht da wirklich im Kreis, hin und her, dann wieder zurück etc.
Für mich ist da etwas passiert, ein Angriff, nur mMn.

Ja, warum er nicht den Notruf gedrückt hat ist mir schleierhaft. Das Handy muss schnell weggewesen sein.. Wenn da viele Büsche sind, haben sie sich wahrscheinlich angeschlichen.

Ich habe mich vorhin mit jemandem unterhalten, der im Urlaub diese Wanderung schon gemacht hat. Er war ob der dort herrschenden Armutsgebiete am Fuß des Berges schockiert. Zusammen mit seiner Partnerin haben sie mit insgesamt etwa zehn Leuten eine geführte Tour gemacht, die sie im Internet gebucht haben. Begleitet wurden sie von gleich drei Guides, die Gewehre trugen. Er sagte, dass es nicht nur am Fuß des Berges sondern eigentlich den ganzen Weg bis rauf immer mal wieder vereinzelte Wellblechsiedlungen oder Zeltstädte gebe, manchmal auf Lichtungen oder im Gebüsch und zum Teil auch mit kleinen Kindern. Sie wurden aus Sicherheitsgründen angewiesen, nicht hinzuschauen um niemanden zu provozieren. Ich fand diese Tatsache recht interessant und wollte sie mit euch teilen. Er sagt in Anbetracht der bedrückenden Gesamtsituation sei es die Wanderung nicht wert gewesen, auch wenn die Natur atemberaubend ist.

Vesuv schrieb:Ja, warum er nicht den Notruf gedrückt hat ist mir schleierhaft

Frage ist, wann macht es Sinn direkt den Notruf zu wählen? Wenn da nur ein paar Einheimische herumlaufen, die mir seltsam vorkommen, ich mich unwohl fühle, wäre das schon ein Grund?

Ich glaube, die Angreifer waren schon vor Ort und warteten auf eine Gelegenheit.
Er hat sie gesehen und sofort die App geöffnet, danach gab es ein relativ schnell den Überfall.
Das mag man sich alles nicht vorstellen..

Stumpf schrieb:Vesuv schrieb:
Ja, warum er nicht den Notruf gedrückt hat ist mir schleierhaft

Frage ist, wann macht es Sinn direkt den Notruf zu wählen? Wenn da nur ein paar Einheimische herumlaufen, die mir seltsam vorkommen, ich mich unwohl fühle, wäre das schon ein Grund?

Der Empfang sei dort oben sehr schlecht sagte mein Bekannter. Vielleicht hat der Notruf nicht funktioniert oder er wusste die lokale Nummer nicht. Vielleicht kannte Nick auch nicht die automatische Funktion mit der mehrfachen Aktivierung des Home-Buttons nicht (oder wie auch immer sein Handy funktionierte)?

CurlySue_ schrieb:oder im Gebüsch und zum Teil auch mit kleinen Kindern. Sie wurden aus Sicherheitsgründen angewiesen, nicht hinzuschauen um niemanden zu provozieren. Ich fand diese Tatsache recht interessant und wollte sie mit euch teilen

Das ist grausam...
Nick machte auf seinem letzten Bild einen ausgeglichenen Eindruck, er hat sich bestimmt sehr auf die Route gefreut, er war Läufer, Wanderer, sehr sportlich, sein erster großer Urlaub als junger Student, sein Traumziel, eine Freude, ein gewisser Stolz..
Und dann sowas...

CurlySue_ schrieb:Ich habe mich vorhin mit jemandem unterhalten, der im Urlaub diese Wanderung schon gemacht hat. Er war ob der dort herrschenden Armutsgebiete am Fuß des Berges schockiert. Zusammen mit seiner Partnerin haben sie mit insgesamt etwa zehn Leuten eine geführte Tour gemacht, die sie im Internet gebucht haben. Begleitet wurden sie von gleich drei Guides, die Gewehre trugen. Er sagte, dass es nicht nur am Fuß des Berges sondern eigentlich den ganzen Weg bis rauf immer mal wieder vereinzelte Wellblechsiedlungen oder Zeltstädte gebe, manchmal auf Lichtungen oder im Gebüsch und zum Teil auch mit kleinen Kindern. Sie wurden aus Sicherheitsgründen angewiesen, nicht hinzuschauen um niemanden zu provozieren. Ich fand diese Tatsache recht interessant und wollte sie mit euch teilen. Er sagt in Anbetracht der bedrückenden Gesamtsituation sei es die Wanderung nicht wert gewesen, auch wenn die Natur atemberaubend ist.

Nachdem ich die Videos gesehen habe, drängt sich mir auch der Gedanke auf: Warum sollte ich gerade dort wandern, wo das Wohlstandsgefälle gegen 0 geht. Das soll kein Vorwurf sein. Aber ein Hinweis, dass es halt genau an solchen Orten zu schlimmen bis schlimmsten Übergriffen kommt. Und das ist ja leicht erklärbar.

Unsere Urlaubsmentalität ist halt dem Wohlstand geschuldet. Anderorts gibt es gar keinen Urlaub. Zumindest nicht, indem man andere Länder als Urlauber bereist.

Ich finde es tragisch, dass ein so junger Mensch (22 Jahre alt), sich diese Reise tatsächlich als Alleinreisender zutraute und die Wanderrouten als Urlaubsanteil wahrnahm, ohne dass ihn irgendjemand auf die Gefahren hinwies bzw. er diese Hinweise offensichtlich nicht wahrnahm. Tragisch auch, dass das Missverhältnis der wirtschaftlichen Hintergründe nicht erkannt wurde vom Opfer, denn genau das hat zu seinem vermutlichen Tod geführt.
Wie kann man auch annehmen, dass man als vermeintlich gut betuchter in Gegenden der entsetzlichsten Armut einfach mal so durchspazieren kann. Tragisch.

Tröstlich ist, dass er mehrere Tage dort genießen konnte.

Was ich mir vorstellen kann, ist, dass Nick vielleicht erst vorhatte zur Radarstation hochzulaufen. Dann bemerkt hat, dass es zu viel Weg ist und dann doch lieber zum Sentinel gelaufen ist. Vielleicht hatte er Sorge vor Einbruch der Dunkelheit es nicht zu schaffen, wieder runterzukommen? Er war ja von 13:30 bis 16:00 Uhr unterwegs. Nur auf den Sentinel hochzulaufen, erscheint mir etwas kurz. Also, vielleicht hat er erst den einen und dann den anderen Weg probiert? Eine Kurzschlussentscheidung vielleicht, dort unten lang zu laufen?

Diarmuid schrieb:Nachdem ich die Videos gesehen habe, drängt sich mir auch der Gedanke auf: Warum sollte ich gerade dort wandern, wo das Wohlstandsgefälle gegen 0 geht. Das soll kein Vorwurf sein. Aber ein Hinweis, dass es halt genau an solchen Orten zu schlimmen bis schlimmsten Übergriffen kommt. Und das ist ja leicht erklärbar.

Die Habseligkeiten, die er bei sich hatte, hätten die Täter doch auch so bekommen. Da war sein Tod doch völlig unnötig und überzogen. Das ist doch der Punkt. Ein Überfall auf Touristen aufgrund eines Wohlstandsgefälles ist das eine. Aber ein Raubmord ist nochmal eine ganz andere Nummer.

Man muss auch das Alter von Nick berücksichtigen. Womöglich schätzen viele junge Menschen in dem Alter die Gefahren noch nicht richtig ein, wir wissen auch nicht, ob und wie oft er bereits Länder bzw. Gebiete bereist hat, die ein gewisses Sicherheitsrisiko bergen.

Vesuv schrieb:Was ich mir vorstellen kann, ist, dass Nick vielleicht erst vorhatte zur Radarstation hochzulaufen.

Seine Route war "Duikers Island and Hangberg", diese war unter "Karten" abgespeichert.
Der Eintritt dieser Route befindet sich an der Bayview Road, wo er von der Kamera aufgenommen wurde, Länge 4,8 km und Dauer ca 2.18.
Er wurde gegen 13.30 von der Überwachungskamera an der Bayview Road gefilmt, sein Handy verlor gegen 16.00 das Signal.
Das kommt zeitlich alles genau hin.
Und leider war der Sentinel der letzte Abschnitt dieser Route, danach geht es zum Ausgangspunkt an der Bayview Road zurück.

sören42 schrieb:Die Habseligkeiten, die er bei sich hatte, hätten die Täter doch auch so bekommen. Da war sein Tod doch völlig unnötig und überzogen. Das ist doch der Punkt. Ein Überfall auf Touristen aufgrund eines Wohlstandsgefälles ist das eine. Aber ein Raubmord ist nochmal eine ganz andere Nummer.

Ganz genau, ein Mord zu dritt (fünft, man weiß es noch nicht genau) an einem schmächtigen jungen Mann ist mit überhaupt gar nichts zu rechtfertigen!

CurlySue_ schrieb:Ich habe mich vorhin mit jemandem unterhalten, der im Urlaub diese Wanderung schon gemacht hat. Er war ob der dort herrschenden Armutsgebiete am Fuß des Berges schockiert. Zusammen mit seiner Partnerin haben sie mit insgesamt etwa zehn Leuten eine geführte Tour gemacht, die sie im Internet gebucht haben. Begleitet wurden sie von gleich drei Guides, die Gewehre trugen. Er sagte, dass es nicht nur am Fuß des Berges sondern eigentlich den ganzen Weg bis rauf immer mal wieder vereinzelte Wellblechsiedlungen oder Zeltstädte gebe, manchmal auf Lichtungen oder im Gebüsch und zum Teil auch mit kleinen Kindern. Sie wurden aus Sicherheitsgründen angewiesen, nicht hinzuschauen um niemanden zu provozieren. Ich fand diese Tatsache recht interessant und wollte sie mit euch teilen. Er sagt in Anbetracht der bedrückenden Gesamtsituation sei es die Wanderung nicht wert gewesen, auch wenn die Natur atemberaubend ist.

@CurlySue_
Danke für die Beschreibung.

Garza schrieb:Ich habe mir die Gegend heute mit Street View angesehen und es ist halt krass, wie nah arm und reich dort sind. Wo er den Trail gestartet hat schöne Villen, das kann einem eine trügerische Sicherheit geben, wenn man sich nicht stärker über den Ort informiert hat. Nur etwa 300 Meter weiter unten dann die Wellblechhütten, die sich den ganzen Hang bis zum Meer entlangziehen und alles andere als ein sicheres Bild vermitteln.

@Garza
Vorstellbar, dass er mit ganz anderen Eidrücken gestartet ist und dann in eine Umgebung gekommen ist, die er selber
nicht erwartet hat

@sören42: Auch muss mitgedacht werden, dass die Täter, wie es hier bereits von einem Diskussionsteilnehmer erwähnt wurde, vielleicht völlig irrationale Motive hatten, ihn zu verfolgen. Vielleicht wollten sie ihn aus Langeweile jagen und umzingeln, ihm Angst machen. Vielleicht war das Räubern seiner Habseligkeiten nur eine Begleitidee. Es kann aber auch sein, dass sie ihn überfallen haben mit dem Motiv, ihm seine Sachen wegzunehmen, zugestochen haben, um sie zu bekommen, dann ihn erstmal verwundet zurückgelassen haben und dann aber - weil man ja vielleicht auch Sorge hatte, dass er es überleben und Phantombilder anfertigen lassen könnte, doch noch im Nachinein von der Klippe geschubst hat. Da der Platz, den die RTL-Reporterin als letzten Ort des Handysignals bezeichnet hat, direkt am Abgrund zu liegen scheint, ist es sehr gut möglich, dass er ins Meer oder die Böschung hinabgeschubst wurde.

Was mich das auch denken lässt ist, dass am Ende des Berichts Hunde gezeigt werden, die scheinbar mitsuchen. Gerade diese müssten doch eigentlich die Fährte aufnehmen können, gerade auch, wenn der Körper sich langsam geruchsbedingt bemerkbar macht.

https://www.n-tv.de/mediathek/videos/panorama/Angeklagter-erzaehlt-von-Messerattacke-auf-Nick-Frischke-article23949465.html

Das lässt Schlüsse zu, dass Nick vom Tatort weit entfernt sein muss. Hoffentlich finden sie ihn.

Morgen gibt es um 19:30 Uhr eine Mahnwache mit Kerzenentzündung in Hout Bay.
https://www.berliner-kurier.de/panorama/nick-frischke-22-seit-13-tagen-in-kapstadt-verschwunden-erste-festnahmen-li.322525

Wir entzünden auch ein Windlicht.

Ich verstehe dieses sinnlos brutale vorgehen auch überhaupt nicht.
Man nimmt von mir aus was mann braucht und gut ist..
Sollte es die hölle geben und davon mehrere abstufungen so ist die höchste stufe solchen abartigen typen reserviert.
Und:südafrikanische knäste sind auch kein "zuckerschlecken" wie hier in De.
Ich hoffe sehr auf übelst schlechtes essen,weniger essen als in freiheit,sehr sehr durchgelegene matratzen,stinkende toiletten,schnarchende furzende insassen die die auch noch auf dem kieker haben und ihnem eine art "vorhölle" bieten...

Weiss einer das strafmass in S afrika für mord/raubmord??

Vor ein paar Seiten hatte ich ja überlegt, ob er wohl im Meer 'entsorgt' wurde. (Beitrag von mir) Jetzt scheint ja tatsächlich viel drauf hinzudeuten... Das tut mir wirklich leid für die Hinterbliebenen...

Ich hoffe sehr für die Familie, dass man seine sterblichen Überreste finden wird. Sonst bleibt immer noch dieser ungestillte Funken Hoffnung, an den sie sich klammern und nicht abschließen können.