Toter auf Sylt: Leiche liegt im Auto unter Löschschaum

Da es ein Schaumlöscher war, hat das Treibmittel so oder so nicht gereicht um dich damit zu suizidieren.
Es war ja kein CO2 Löscher bei welchem man Raumgrößen beachten sollte, wegen Erstickungsgefahr.
Wenn es ein aufladelöscher war, dann dürfte das Treibmittel zwischen 35 und 55g gewesen sein.
Das einzige was bei dem Löscher noch gewesen sein kann, ist das er Fluorid enthält. Denn fluorfrei ist grade erst richtig im Kommen (bald Pflicht).
Ich bezweifle stark, dass der Mann mit dem Löscher suizid begangen hat.

Was schon angesprochen wurde, dass Löscher oft bei Einbrüchen benutzt werden um Spuren zu beseitigen ist korrekt.
Hab ich leider grade im letzten Jahr viel erlebt, wo wir die Löcher aus dem Grund erneuern mussten.
Zum Glück wurden meist Fettbrand oder Schaumlöscher benutzt und kein Pulver. (Bei Pulver sind meist elektronische Geräte hinüber, durch Korrosion, da das Pulver aus Salz besteht.)

suxxi schrieb:Wenn es ein aufladelöscher war, dann dürfte das Treibmittel zwischen 35 und 55g gewesen sein.

Ja, das wusste ich zu dem Zeitpunkt ja nicht. Wobei das Gas selbst aber auch "nichts" wiegt. Gerade gefunden: 1 Liter Flasche Stickstoff , das Gas auf 110 bar verdichtet wiegt 137 g .

https://www.ebay.de/itm/125235465073?epid=16053304384&hash=item1d289d8b71:g:OPgAAOSwCmNkGUkn

Stickstoff ist halt wie Luft.. ein kleines bisschen leichter als Luft... Aber, wie auch immer, die Menge dürfte nicht reichen und ließe sich wohl auch nicht in einer Tüte auffangen...

Mal zur Veranschaulichung wie das so funktioniert mit dem Feuerlöscher:

Einfacher Weg | Sendung mit der Maus | Feuerlöscher | Funktion

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causa_y_efecto schrieb:Stickstoff ist halt wie Luft.. ein kleines bisschen leichter als Luft... Aber, wie auch immer, die Menge dürfte nicht reichen und ließe sich wohl auch nicht in einer Tüte auffangen...

Ich denke das ein Suizid mittels Feuerlöscher nicht funktioniert hätte und verworfen werden kann, weil die Menge des Gases nicht augereicht hätte. Ich habe davon auch noch nie gehört, obwohl ich viel Erfahrung aus Rettungsdienst/Klinik habe. Es wäre einfacher relativ sicher und damit naheliegender gewesen, die Abgase des Autos oder andere Gase bzw. Brandgase dafür zu nutzen, so es denn unbedingt Gas als Methode sein soll.

Slaterator schrieb:Ich denke das ein Suizid mittels Feuerlöscher nicht funktioniert hätte und verworfen werden kann, weil die Menge des Gases nicht augereicht hätte.

Falls der Tote tatsächlich mit einer Tüte überm Kopf vorgefunden wurde, so könnte es doch sein, dass er mehrere Maßnahme zur Selbsttötung ergriffen hat, um auf Nummer sicher zu gehen. Vielleicht konnten bei der Obduktion sogar entsprechende Substanzen nachgewiesen werden.

Dass der gestern abgeschlossenen Obduktion nun noch ein rechtsmedizinisches Gutachten angehängt wird, lässt Raum für weitere Spekulationen. Ein solches Gutachten wird nämlich nur dann von der Staatsanwaltschaft in Auftrag gegeben, wenn nicht von einem natürlichen Tod auszugehen ist und/oder die Obduktion nicht zur abschließenden Klärung der Todesursache beitragen konnte. Auch der Einfluss Dritter kann u.U. mittels rechtsmedizischen Gutachtens bestätigt oder entkräftet werden.

https://m.bild.de/regional/hamburg/hamburg-aktuell/mordkommission-ermittelt-raetsel-um-den-toten-auf-sylt-83266220.bildMobile.html?t_ref=https%3A%2F%2Fwww.google.de%2F

https://www.irm.bs.ch/dienstleistungen/infos-angehoerige/todesfaelle.html

Slaterator schrieb:relativ sicher und damit naheliegender gewesen, die Abgase des Autos...

Das denke ich eben nicht. Andere Gase vielleicht, aber Autoabgase? Dazu hätte das Auto dort längere Zeit mit laufendem Motor stehen müssen. Dies hätte jemandem auffallen können. So abgelegen war der Ort ja nicht.

Srensen schrieb:dass er mehrere Maßnahme zur Selbsttötung ergriffen hat, um auf Nummer sicher zu gehen.

Dies ist auch gar nicht so ungewöhnlich. Zumindest in der Planung machen sich viele über ein "Backup" Gedanken. Das einzige, was mir da außer Stickstoff noch einfällt , wäre aber wohl ziemlich grausam... Nämlich der Löschschaum selbst... dieser löscht ja indem er die brennenden Dinge luftdicht einschließt, bzw. verhindert, dass weiter Sauerstoff aus der Umgebungsluft an das brennende Material gelangen kann... Während man Stickstoff kaum bemerkt (eventuell kurz Schwindel/Müdigkeit oder gar Euphorie) dürfte der Schaum sich eher anfühlen wie ertrinken... Das ist nicht schön...

Srensen schrieb:Falls der Tote tatsächlich mit einer Tüte überm Kopf vorgefunden wurde, so könnte es doch sein, dass er mehrere Maßnahme zur Selbsttötung ergriffen hat, um auf Nummer sicher zu gehen. Vielleicht konnten bei der Obduktion sogar entsprechende Substanzen nachgewiesen werden.

Man kann das nicht gänzlich ausschließen. Das ist richtig. Aber mit einem Schaumlöscher ? Dafür ist die Wahrscheinlichkeit in meinen Augen eher gering. Einen Feuerlöscher zu entleeren, damit Spuren vernichtet werden ist nicht unüblich und durchaus effektiv. Daher ist es für mich plausibler.

causa_y_efecto schrieb:Dazu hätte das Auto dort längere Zeit mit laufendem Motor stehen müssen. Dies hätte jemandem auffallen können. So abgelegen war der Ort ja nicht.

Genau. Deswegen glaube ich auch nicht an ein Suizidgeschen bzw. halte es für wenig wahrscheinlich. Für einen Suizid fährt man eher an abgelegenere Stellen um eben nicht rechtzeitig gefunden zu werden.

Slaterator schrieb:Einen Feuerlöscher zu entleeren, damit Spuren vernichtet werden ist nicht unüblich und durchaus effiktiv.

Dazu hatte ich schon einen Link geteilt, in welchem
ein Polizeisprecher zu Wort kommt. Mit einem Feuerlöscher Spuren eines Verbrechens beseitigen zu wollen, ist ein aussichtsloses Unterfangen. Das muss der Täter im vorliegenden Fall aber nicht gewusst haben. Probieren kann man es ja mal.

Slaterator schrieb:Für einen Suizid fährt man eher an abgelegenere Stellen um eben nicht rechtzeitig gefunden zu werden.

Das gilt für einen Mord gleichermaßen!

causa_y_efecto schrieb:(Ja, mein Browser bietet mir jetzt immer schon die Nummer der Telefonseelsorge an... )

🤣

https://www.fuldaerzeitung.de/kinzigtal/spuren-vertuschen-einbrecher-verspruehen-pulver-feuerloescher-13680270.html

Srensen schrieb:Das gilt für einen Mord gleichermaßen!

Wie gesagt könnte ich mir dann eine Tat im Affekt vorstellen, vielleicht eine gemeinsame Fahrt, ein Streit, ein unerwarteter Wutausbruch.
Was macht man dann, wenn überhaupt nicht durchdacht?
Vielleicht zur Not noch etwas Feuerlöscher drüber, sicher ist sicher und besser als gar nichts.

Slaterator schrieb:Für einen Suizid fährt man eher an abgelegenere Stellen um eben nicht rechtzeitig gefunden zu werden.

Da stimme ich dir prinzipiell zu. In diesem Fall, wenn das mit dem Stickstoff (Tod innerhalb von Minuten) denn möglich gewesen wäre, hätte ich es zeitlich für machbar gehalten. Nachts (z.B. zwischen 2.00 und 4.00 Uhr) ist es schon unwahrscheinlich, dass dort jemand vorbeikommt. Ein laufendes Auto hätte aber ja auch über längere Zeit Geräusche verursacht.
Naja, egal, Stickstoff ginge wohl nicht, also Thema durch...

Stumpf schrieb:Vielleicht zur Not noch etwas Feuerlöscher drüber, sicher ist sicher und besser als gar nichts.

Das sehe ich genauso.. Leichter macht man es der Polizei dadurch jedenfalls nicht (wenn man nicht gerade Spuren am Feuerlöscher hinterlässt und diesen dort zurücklässt)

Stumpf schrieb:Wie gesagt könnte ich mir dann eine Tat im Affekt vorstellen, vielleicht eine gemeinsame Fahrt, ein Streit, ein unerwarteter Wutausbruch.
Was macht man dann, wenn überhaupt nicht durchdacht?

Vielleicht war da eine angeheiterte Männerrunde unterwegs. Das spätere Opfer saß bereits auf dem Rücksitz, ein Streit entbrannte, eins kam zum anderen. Täter und Helfer nahmen, was im Auto verfügbar war, um Spuren zu verdecken und es wie einen Suizid aussehen zu lassen (Tüte).

causa_y_efecto schrieb:Leichter macht man es der Polizei dadurch jedenfalls nicht (wenn man nicht gerade Spuren am Feuerlöscher hinterlässt und diesen dort zurücklässt)

Vor allem dann nicht, wenn mehrere Menschen involviert waren.

Ein Suizid ist durchaus möglich. Die Menge CO2 die aus einem Feuerlöscher beim Entleeren entweicht reicht im Inneren eines Auto um lebensnotwendigen Sauerstoff zu verdrängen.

Die äußere Leichenschau hat scheinbar keine Hinweise auf eine Fremdeinwirkung gegeben. Die anschließende Obduktion ebenso wenig. Daher wurden lt Presse noch weitere Untersuchungen veranlasst. Denkbar wäre zB ein tox. Gutachten.

Vieles spricht nach der bisherigen Berichterstattung für ein Suizid. Auf Sylt sind Gewaltdelikte eher selten und Mord u Totschlag in den letzten Jahrzehnten wahrscheinlich im Promille-Bereich. Vllt ist der Löschschaum auch bewusst zum Einsatz gekommen, um Spaziergängern (Kindern), den Anblick des Leichnams zu ersparen. Bei geplanten Suiziden durchaus denkbar. Traurige Geschichte so oder so…

Srensen schrieb:Mit einem Feuerlöscher Spuren eines Verbrechens beseitigen zu wollen, ist ein aussichtsloses Unterfangen.

Ich habe immer das Gegenteil gehört, aber ich bin kein Polizist. Aber es dürfte die Spusi nicht erleichtern.

Watt schrieb:Ein Suizid ist durchaus möglich. Die Menge CO2 die aus einem Feuerlöscher beim Entleeren entweicht reicht im Inneren eines Auto um lebensnotwendigen Sauerstoff zu verdrängen.

Was ich im höchsten Grad bei einem Schaumlöscher bezweifle.

Wir reden hier nicht von einem Kohlendioxidlöscher, dessen Inhalt Kohlendioxid als Löschmittel ist. Ein solcher könnte vielleicht zum Suizid ausreichen.

Herzlich willkommen @Lex-Valluga! Bist du ortskundig?

Lex-Valluga schrieb:Vllt ist der Löschschaum auch bewusst zum Einsatz gekommen, um Spaziergängern (Kindern), den Anblick des Leichnams zu ersparen.

Diese Überlegung finde ich ganz gut. Die Frage wäre allerdings, warum der Mann aus Rücksicht nicht einfach woanders hingefahren ist, wo nicht so reger Spazierverkehr herrscht.

Ich bin häufig auf Sylt. Zuletzt einige Tage vor dem Vorfall. Der Feldweg ist zur Zeit noch nicht so frequentiert…nachts wahrscheinlich gar nicht…die Hochsaison auf Sylt geht erst ab Ostern los. Es ist jetzt auch nicht so, dass man zu jedem einsamen Fleckchen dort mit dem Auto hinkommt…

@OdinAndy
Es gibt auch Schaumfeuerlöscher die als Treibgas CO2 verwenden.
Z.B.von Gloria
https://www.brandschutz-feuerloescher.de/feuerloescher-gloria-6-liter-schaum-se-6-easy.html (Archiv-Version vom 01.04.2023)
Wurde denn ein Feuerlöscher vorgefunden?