Toter auf Sylt: Leiche liegt im Auto unter Löschschaum

Serecato schrieb:Falls das Gerücht "Schulden im Milieu" überhaupt einen Wahrheitsbezug haben sollte

Die Umstände seines Todes (Gesicht entstellt, Tüte über den Kopf gezogen, Auto voller Löschschaum) lassen zumindest in Richtung des organisierten Verbrechens denken.

LackyLuke77 schrieb:Du scheinst mir hier, aufgrund Deiner romantischen Vorstellungen der Ehe, ohnehin nicht mehr ganz objektiv unterwegs zu sein, kann das sein? ;)

Vielleicht spielt auch meine Erfahrung mit Handwerkern ein bisschen mit. Ich kenne keinen einzigen, der für sowas Energie hat. Gerade Handwerker aus dem Ausland arbeiten viele Stunden am Stück, viele Wochen hintereinander, damit sie anschließend mehr Zeit mit ihrer Familie in der Heimat haben. Das heißt aber noch lange nicht, dass dies auch auf Grzegorz zutreffen muss. Irgendwo und irgendwie muss er sich ja verschuldet haben, sollte das Gerücht stimmen.

LackyLuke77 schrieb:Um die Tat "rechtfertigen" zu können, müsste er eigentlich Schulden in mindestens vierstelliger Höhe angehäuft haben...passiert so etwas in der Realität überhaupt?

Zumindest Spielschulden können schnell im vier- und fünfstelligen Bereich zusammenkommen, sogar an einem Abend.

Meine (persönlichen) Erfahrungen mit Handwerkern sind andere.
Ein guter Handwerker spricht sich schnell rum, dann werden auch mal privat - häufig unter der Hand - Arbeiten übernommen, auch nach offiziellem Feierabend, samstags und/oder sonntags.
Dazu benötigt es wahnsinnig viel Energie und diese haben die meisten auch.
Vielleicht spielt das hier mit rein: Nebentätigkeiten.
Aber wir wissen es nicht.

Stumpf schrieb:Vielleicht spielt das hier mit rein: Nebentätigkeiten.
Aber wir wissen es nicht.

Wer soll ihn denn für seine Nebentätigkeiten hingerichtet haben? Sein auf Sylt ansässiger Arbeitgeber ja wohl kaum. In den Medien ist ausdrücklich die Rede davon, dass Grzegorz auf Sylt arbeitete und lebte.

@Srensen
Das kann ich dir nicht sagen, war nur ein Gedanke.

Srensen schrieb:Sein auf Sylt ansässiger Arbeitgeber ja wohl kaum.

Ich weiß nur, dass aus Nebentätigkeiten schnell Schulden heranwachsen können gerade in diesem Bereich.

Sein offizieller Arbeitgeber wird ihn vermutlich nicht

hingerichtet

haben, das schrieb ich aber auch nicht, dachte, hätte das einigermaßen verständlich rübergebracht.

Wie dem auch sei, wir wissen einfach zu wenig und bestätigt ist nichts.

Srensen schrieb:Die Umstände seines Todes (Gesicht entstellt, Tüte über den Kopf gezogen, Auto voller Löschschaum) lassen zumindest in Richtung des organisierten Verbrechens denken.

Ja, das stimmt. Von allem was bekannt ist, würde ich darauf tippen, dass die Täter schon vor diesem Mord im wahrsten Sinne des Wortes "über Leichen gegangen sind".

Srensen schrieb:Sein auf Sylt ansässiger Arbeitgeber ja wohl kaum.

Wissen wie über den Handwerksbetrieb näheres?

Stumpf schrieb:Vielleicht spielt das hier mit rein: Nebentätigkeiten.

Nebentätigkeiten werden hier im Forum, jedenfalls nach meinem Empfinden, bei jedem ermordeten Handwerker genannt. Gut möglich, dass ein Motiv für den grausamen Mord auch hier in bislang unbekannten Aktivitäten des Ermordeten zu finden sein könnte.

@Stumpf

Der Begriff „Hinrichtung“ stammt im
Zusammenhang mit dem Fall nicht von mir, sondern von den Insulanern selbst:

Hier muss es sich um eine Hinrichtung gehandelt haben.

Quelle: https://www.moin.de/norddeutschland/sylt-leiche-auto-passat-mord-campingplatz-feldweg-polizei-a-id300164833.html

LackyLuke77 schrieb:Wissen wie über den Handwerksbetrieb näheres?

Erstmal nur, dass dieser sich auf Sylt befindet. Die genaue Branche versteckt sich hinter einer Paywall und wird hoffentlich bald anderswo aufgegriffen.

Ich bin in Gedanken bei Grzegorz‘ Frau und seinen Kindern. Was für eine grauenvolle Art, seinen Partner und Vater so früh zu verlieren. Hoffentlich kommt die Familie nicht noch zusätzlich finanziell in Schwierigkeiten.

Srensen schrieb:Der Begriff „Hinrichtung“ stammt im
Zusammenhang mit dem Fall nicht von mir, sondern von den Insulanern selbst:
Hier muss es sich um eine Hinrichtung gehandelt haben.

Mein Zitat war nicht darauf bezogen, ich bezog mich darauf, dass du schriebst, ich würde evtl den offiziellen Arbeitgeber dahinter vermuten

Srensen schrieb:Sein auf Sylt ansässiger Arbeitgeber ja wohl kaum.

was ich definitiv nicht tat.

Der Begriff in Zusammenhang mit diesem Mordfall ist mir geläufig.

LackyLuke77 schrieb:Nebentätigkeiten werden hier im Forum, jedenfalls nach meinem Empfinden, bei jedem ermordeten Handwerker genannt.

Ok, das wusste ich nicht, dass das hier im Forum gang und gäbe ist.
Sprach da aus persönlichen Erfahrungen heraus und weiß, was für Rattenschwänze teilweise im Handwerk - vor allem jenseits des offiziellen Arbeitgebers - dranhängen können.

Stumpf schrieb:ich bezog mich darauf, dass du schriebst, ich würde evtl den offiziellen Arbeitgeber dahinter vermuten

Hab ich gar nicht, sondern bloß den Arbeitgeber als Täter ausgeschlossen. Wer sonst könnte wegen einer Nebentätigkeit soviel Geld von Grzegorz wollen, dass er ihn zur Strafe sogar tötete? Ein konkurrierender schwarzarbeitender Handwerker? So ganz klar ist mir nicht, wie es bei Schwarzarbeit überhaupt zu hohen Schulden kommen kann, wenn die Tätigkeit doch eigentlich der Anhäufung von Geld dient.

Stumpf schrieb:Ok, das wusste ich nicht, dass das hier im Forum gang und gäbe ist.
Sprach da aus persönlichen Erfahrungen heraus und weiß, was für Rattenschwänze teilweise im Handwerk - vor allem jenseits des offiziellen Arbeitgebers - dranhängen können.

Ich wollte Dir da jetzt auch nichts unterstellen, sondern eher beipflichten. Deinem Gedankengang folgen jedenfalls viele User hier im Forum und ich könnte mir da auch ein Motiv vorstellen. Mal schauen, was in den nächsten Wochen alles so ermittelt werden kann.

Als Klassiker bei ermordeten Handwerkern wird hier im Forum auch oft die Beseitigung durch Konkurrenten genannt. Ich finde die Tat -zumindest was bislang so an die Öffentlichkeit durchgesickert ist- aber wahnsinnig brutal, ich vermute da schon stärkere Motivlagen hinter.

Srensen schrieb:Ich bin in Gedanken bei Grzegorz‘ Frau und seinen Kindern. Was für eine grauenvolle Art, seinen Partner und Vater so früh zu verlieren. Hoffentlich kommt die Familie nicht noch zusätzlich finanziell in Schwierigkeiten.

Sehr schön geschrieben und kann Dir da nur zustimmen.

@LackyLuke77
Ok danke für die Erklärung, das ist bislang an mir vorübergegangen oder ich hab in den zwei Jahren die falschen Themen gelesen ;)

Warten wir einfach weitere Informationen ab.

LackyLuke77 schrieb:wahnsinnig brutal

Ja, erschreckend brutal, ließe auf eine gewisse Professionalität schließen.

LackyLuke77 schrieb:Nebentätigkeiten werden hier im Forum, jedenfalls nach meinem Empfinden, bei jedem ermordeten Handwerker genannt

LackyLuke77 schrieb:Als Klassiker bei ermordeten Handwerkern wird hier im Forum auch oft die Beseitigung durch Konkurrenten genan

Jetzt muss ich doch Mal aus Interesse nachfragen, ob dieses Thema an mir vorbei gegangen ist?
Gibt es hier einige/viele(?) Threads über ermordete Handwerker, im Sinne von Klassiker?
Also ich wüsste jetzt keinen einzigen Fall, wo ein Handwerker ermordet wurde.

Stumpf schrieb:das wusste ich nicht, dass das hier im Forum gang und gäbe ist.

Ich auch nicht.

LackyLuke77 schrieb:Deinem Gedankengang folgen jedenfalls viele User hier im Forum und ich könnte mir da auch ein Motiv vorstelle

Sprichst du da von deinem privaten PN-Verkehr oder wen meinst du da?

Serecato schrieb:Gibt es hier einige/viele(?) Threads über ermordete Handwerker, im Sinne von Klassiker?
Also ich wüsste jetzt keinen einzigen Fall, wo ein Handwerker ermordet wurde.

Ich glaube, da ist zumindest dieser Fall gemeint, der sog. "Heidekrug-Mord"

"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

Das Opfer wurde zwar etwas hochtrabend als Bauunternehmer tituliert, war aber im Prinzip auch nichts anderes als ein Gelegenheitshandwerker. Auch dort wurde rauf und runter diskutiert welche Rolle Konkurrenten und/oder Schwarzarbeit spielen könnten.

Weitere Fälle dieser Art habe ich aber nicht im Kopf.

Der Mord wurde mit sehr großer Brutalität durchgeführt und das Opfer an einem öffentlichen, frequentierten Ort gefunden. Wenn ein konkurrierender Unternehmer zu solchen Mitteln greift, wäre es sehr weit gekommen. Ich würde nicht so weit gehen und das als realistisches Szenario ansehen.

Meine Einschätzung ist, dass wir es hier mit der organisierten Kriminalität zu tun haben. Viele mafiös strukturierte Organisationen kommen aus Osteuropa. Das der Ermordete möglicherweise "Schulden im Millieu" gehabt haben soll heißt nicht, dass es hier nur um Prostitution oder Drogen gehen kann. Es kann um alle krimminellen Felder gehen. Waffen, Hehlerei, Einbruchdiebstahl, Schleuserei, Menschenhandel, Schwarzarbeit bis hin zu illegalen Callcentern oder Cyberkriminalität.

Ob es sich dabei um Geld handelt oder Gefallen, Tätigkeiten, Versprechen, ist auch nicht klar. Das er Handwerker war, muß nichts mit dem Verbrechen zu tun haben. Aber eine Idee von mir ist, dass er im Rahmen seiner Tätigkeiten für Einbrüche interessante Objekte ausgekunschaftet haben könnte. Das ist aber alles gegenwärtig Spekulation.

Es muß auch nicht um Geld gegangen sein. Vlt. war es ein Verstoß gegen irgendeine Vereinbarung. Da gibt es 1001 Möglichkeiten. Die Brutalität und der öffentliche Fundort sprechen für mich nach jetzigem Informationsstand eher für ein Exempel das statuiert wurde. Die Tat sollte in dem Zusammenhang ggf. eine Botschaft senden, die in bestimmten Kreisen verstanden wird.

Slaterator schrieb:Wenn ein konkurrierender Unternehmer zu solchen Mitteln greift, wäre es sehr weit gekommen. Ich würde nicht so weit gehen und das als realistisches Szenario ansehen

Ich weiß gar nicht, wer hat denn etwas in diese Richtung formuliert?

Komme gerade wirklich nicht mehr mit...

Slaterator schrieb:Da gibt es 1001 Möglichkeiten

Das sehe ich auch so.

Stumpf schrieb:Ich weiß gar nicht, wer hat denn etwas in diese Richtung formuliert?

Ich habe mich da auf folgenden Post bezogen, aber nicht zitiert.

LackyLuke77 schrieb:Als Klassiker bei ermordeten Handwerkern wird hier im Forum auch oft die Beseitigung durch Konkurrenten genannt.

Ich denke da auch wie @LackyLuke77 , der darauf folgend schreibt:

LackyLuke77 schrieb:Ich finde die Tat -zumindest was bislang so an die Öffentlichkeit durchgesickert ist- aber wahnsinnig brutal, ich vermute da schon stärkere Motivlagen hinter.

Die Brutalität spricht für mich eben für ein Exempel mit Botschaft an bestimmte Empfänger, was Kennzeichen der organisierten Kriminalität ist.

@Slaterator
Ach der Klassiker bei ermordeten Handwerkern...
Ok, da bin ich raus ;)

Slaterator schrieb:Die Brutalität spricht für mich eben für ein Exempel mit Botschaft an bestimmte Empfänger, was Kennzeichen der organisierten Kriminalität ist.

Das könnte sein, zumindest eine gewisse Nähe zu sadistischen Handlungsweisen ist nicht von der "Hand zu weisen".

Eine Botschaft könnte tatsächlich dahinterstecken, aber ein Abstellen des Fahrzeuges auf diesem Feldweg könnte wiederum auch für eine Tat im Affekt sprechen, schnell, schnell musste es gehen und wohin mit ihm?
Hauptsache weg und vorsichtshalber noch Löschschaum drüber, da ja auch praktischerweise vorhanden..
Hört sich brutal an wie man das so formulieren muss, ist es aber leider auch.

Aber ja, es gibt es viele Möglichkeiten, hoffentlich erfahren wir da bald mehr.

Stumpf schrieb:Ach der Klassiker bei ermordeten Handwerkern...

Genau der. Wer kennt ihn nicht ?! :D

Stumpf schrieb:(...) ein Abstellen des Fahrzeuges auf diesem Feldweg könnte wiederum auch für eine Tat im Affekt sprechen, schnell, schnell musste es gehen und wohin mit ihm?

Ja, wobei ich bezweifle das diese Brutalität bei Affekttaten wahrscheinlich ist. Wenn das Gesicht und Kopf des Opfers entstellt wurde und auch das Bein in Mitleidenschaft gezogen und frakturiert wurde, spricht es mMn eher dagegen.

Stumpf schrieb:Aber ja, es gibt es viele Möglichkeiten, hoffentlich erfahren wir da bald mehr.

Da schließe ich mich an.

LackyLuke77 schrieb:Wenn das Opfer -wie es der Bericht des "Abendblatts" nahelegt- Beziehungen in dubiose Kreise gepflegt hat, wird es schwer werden dort Ermittlungserfolge zu erreichen - erfahrungsgemäß geben Milieu-Zugehörige der Polizei nämlich nur sehr widerwillig Auskunft.

Das habe ich früher auch gedacht, aber die Realität sieht anders aus.
Je mehr Bescheid wissen, desto mehr gibt es die Möglichkeit das einer auspackt. Darauf hoffe ich.
Denn die Familie verdient die Wahrheit und Aufklärung.

Slaterator schrieb:Wer kennt ihn nicht ?!

Außer @Stumpf, wäre ich noch derjenige, dem weder gehäufte Morde an Handwerkern bekannt ist, geschweige denn so viele, dass die Bezeichnung "Klassiker" gerechtfertigt wäre.
Außer den Fall, den @brigittsche dankenswerterweise eingebracht hat.


Freu mich @Slaterator , wenn du Licht ins Dunkle bringen könntest?

Serecato schrieb:Freu mich @Slaterator , wenn du Licht ins Dunkle bringen könntest?

Kann ich. Es ist -zumindest für mich- eben kein Klassiker. Deshalb auch der Smiley dahinter. Aber spielt das hier jetzt eine Rolle ? Ich glaube nicht.