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Mordfall Hinterkaifeck

51.749 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

02.09.2014 um 13:13
@pensionär

Mit dem Riedmayr habe ich auch so meine Probleme. Ich weiß nicht, ob ich Deinen letzten Beitrag dazu richtig verstanden habe.


Mit meinen Worten zusammengefasst:

HK war noch immer ungelöst, also musste ein neuer Ansatz her. Weg vom Raubmordszenario, hin zur Beziehungstat.

Riedmayr wird auf den Fall angesetzt. Wie Du nochmal herausgearbeitet hast, war er gut in seinem Job, nicht blöd. Dass er nicht zimperlich war und eine entsprechende politische Ausrichtung hatte, zeigt sein späterer Werdegang im III. Reich ( und danach ).

War der Wechsel der Ermittlungsrichtung nun auf seinem Mist gewachsen oder hatte man ihm das befohlen? Ich verstehe Deinen Beitrag so, dass er Deiner Meinung nach an eine von ihm unerwünschte Arbeit ging. Oder dass ihm zumindest die Ermittlungsrichtung nicht gefallen haben mag.

Wie auch immer, er macht sich ( an die ) Arbeit. Er klopft die Gabriels ab. Und legt sie beiseite ( ich hätte sie nicht so weit beiseitegelegt ).

Dann widmet er sich L.S. und das nichtmal oberflächlich, soweit wir das überliefert haben. Er fordert Akten an, er unterhält sich mit Kollegen. Er arbeitet die "Knackpunkte" sogar raus und hält sie im Vorbericht fest. Er wählt das denkwürdige Datum, er kündigt in der Ladung zwei Tage Verhör an. Für mich sieht das irgendwie nicht nach einer hingeschluderten Vorbereitung aus. Wahrscheinlich hat er auch noch extra stabile Schreibtischlampen geordert, weil die normalen bei intensiven Verhören zu schnell kaputt gehen...

Und dann diese traurige Veranstaltung, man versteht die Welt nicht mehr.

Als wir noch nicht so weit waren, wie wir jetzt sind, ist mir an der Stelle, wo sich L.S. "schwarz und blau" geärgert hat, regelmäßig der Tee hochgekommen. Warum hakte der nicht nach? So blöd konnte doch niemand sein, nichtmal ein Polizist im Kasperltheater.

Mit etwas mehr Hintergrundwissen über die Ermittler wird das nicht leichter zu verstehen oder doch? Wir wissen mittlerweile, was man von Riedmayr hätten erwarten dürfen.

Was war zwischen der ausführlichen Vorbereitung und dem Verhör passiert? War Riedmayr ein Klavier auf den Kopf gefallen?

Du benutzt doch gerne Bilder aus Filmen. Ich sehe Riedmayr, wie er auf der Herrentoilette im Polizeigebäude von einem neben ihm pinkelnden Kollegen oder Vorgesetzten angesprochen wird. "Sie ermitteln die HK-Morde? Sie wollen den Ortsprecher scharf rannehmen? Ja, der wüsste schon verschiedenes, aber das will niemand in irgendwelchen Akten sehen, Sie verstehen doch? Hässliche Sache damals, unruhige Zeiten. Da musste gehandelt werden, höhere Interessen standen für´s Vaterland auf dem Spiel. Im Sinne der großen Sache wäre es sinnvoll, wenn dieses Kapitel endgültig geschlossen werden könnte. Ich würde es als persönlichen Gefallen werten, wenn Ihr Abschlussbericht so ausfallen könnte, dass diesen Schicklgruber oder wie der gleich heißt niemand mehr vornimmt. Ich bin froh, dass ausgerechnet Sie mit der Sache betraut wurden, ein Mann mit Ihrer Gesinnung wird es noch weit bringen..."

Ich denke nicht, dass Riedmayr versagt hat. Dies Schlussbemerkung, die ihm Deiner Meinung nach nicht zustand, hätte ihm doch, wenn´s so gewesen wäre, jeder Vorgesetzte um die Ohren gehauen.

Wenn man nichts rausfinden will, kann man einen Deppen schicken. Aber der könnte einen lichten Moment haben und doch was rausfinden.

Sicherer ist es, einen Top-Mann zu schicken, der weiß, wann er die Augen und Ohren zudrückt.

Das galt m. E. auch schon bei der Auswahl von Reingruber.

MfG

Dew

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Mordfall Hinterkaifeck

02.09.2014 um 15:18
@Dew

Du schreibst:
"War der Wechsel der Ermittlungsrichtung nun auf seinem Mist gewachsen oder hatte man ihm das befohlen? Ich verstehe Deinen Beitrag so, dass er Deiner Meinung nach an eine von ihm unerwünschte Arbeit ging. Oder dass ihm zumindest die Ermittlungsrichtung nicht gefallen haben mag."

@Dew, da habe ich mich dann mißverständlich ausgedrückt. Nein ich glaube er ging da mit Eifer dran nachdem er in die Zuständigkeit geholt wurde und hat diesen Wechsel der Sichtweise sich selbst als Erster erarbeitet. Da er aber mit diesem neuen Ansatz zwangsläufig gleichzeitig auch Teile der bisherigen Ermittlungsarbeit in Frage gestellt hat, dürfte das nach 9 Jahren nicht jedem gefallen haben.

Ich werde mal prüfen, ob sein Abteilungsleiter oder der Chef einen Sichtvermerk gemacht haben bevor er das zu den Hauptakten gebracht hat. Auf jeden Fall hat er behördlich insofern eine Bindungswirkung geschaffen, als man nicht mehr daran vorbeigehen konnte, ohne nach 9 Jahren nochmals an LS heranzutreten. Ich glaube Kestel hat das gut gefallen.

Du schreibst:
"Was war zwischen der ausführlichen Vorbereitung und dem Verhör passiert?"

Antwort: Das ist m. E. Schlüsselfrage. Lass es mich später vertiefen, denn ich will erst nochmal für mich die Abläufe zeitlich und inhaltlich nach den Akten analysieren. Aber wenn man kein Verschwörungsszenario aufbaut glaube ich kaum mehr an eine befriedigende Antwort.

Hat man in München nach der Vernehmung eher zu ihm gesagt:

Na Herr Kollege. Die Vernehmung haben sie ja toll hinbekommen - wohl als Tiger gesprungen und als Bettvorleger gelandet.

oder:

Gratulation Herr Kollege, jetzt kann aber keiner mehr kommen und behaupten wir hätten den Komplex mit dem Ortsführer ausgespart. War halt nichts dran, haben wir doch immer schon gesagt.

@ Dew hat geschrieben:
"...Sicherer ist es, einen Top-Mann zu schicken, der weiß, wann er die Augen und Ohren zudrückt."

Brilliant. Top-Leute sind gemeinhin multifunktionstauglich.

Aber: Halt ein Ansatz mit verschwörungstheoretischen Elementen. Aber wenn man jahrelang mit dem selben Ansatz an eine Mauer gerannt ist, darf man sich ja wohl mal gönnen, um die Mauer rumzulaufen und nach einem Mann hinter der Mauer Ausschau zu halten.

Wie gesagt, irgendwann später mehr. Ich werde Dich dann ansprechen , dann siehst Du es besser. Danke, daß Du so genau hingeschaut hast.


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Mordfall Hinterkaifeck

02.09.2014 um 18:33
@Dew
@pensionär

Gefällt mir - das Alles geht in die richtige Richtung 😌

Grüße aus Gröbern


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Mordfall Hinterkaifeck

02.09.2014 um 18:35
@pensionär

Danke schonmal für die Erklärung bis dahin. Lass´ Dir ruhig Zeit, es ist kein Abgabetermin festgelegt.


Ich habe ein gewisses Problem mit der allgemeinen Abqualifizierung sogenannter "Verschwörungstheorien" oder von "Ansätzen mit verschwörungstheoretischen Elementen".

Die Realität hat nachweislich in den letzten Jahren so manches Szenario, das vorher als "Verschwörungstheorie" abgetan wurde locker "auf dem Standstreifen überholt".

@Kailah

Ob es die richtige Richtung ist, weiß ich nicht. Es ist aber im damaligen historischen Kontext eine mögliche und sogar nichtmal zu unwahrscheinliche.

MfG

Dew


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Mordfall Hinterkaifeck

02.09.2014 um 19:25
@Dew
Die Diskussionsrichtung stimmt....

Grüße aus Gröbern


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Mordfall Hinterkaifeck

03.09.2014 um 00:04
@Kailah
@Dew
@pensionär
Ihr seid alle auf diesem "Gebiet" sehr bewandert. Hut ab!
Eure Gedankengänge und kompetenten Berichte zu verfolgen, macht mir großen Spaß!
Das wollte ich Euch nur einmal mitteilen.

Schade, dass Ihr damals nicht den Fall bearbeiten konntet, dann wäre der richtige Täter vielleicht gefasst worden.
Das meine ich jetzt nicht ironisch, denn man kommt von diesem Fall nicht los, weil es keinen offiziellen Schuldigen gibt.
Das menschliche Gehirn braucht aber ein schlüssiges Ende um eine Sachlage abzuhaken.


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Mordfall Hinterkaifeck

03.09.2014 um 12:26
Einige Gedanken zu : Ein beredtes Schweigen des Krimaloberinspektors Reingruber?

Peter Leuschner, der Zugang zu den Nachkommen des Oberinspektors gefunden hatte und einen wahren Schatz an Dokumenten verwerten konnte hat geschrieben: „Aber auch Reingruber selbst hat mir Rätsel aufgegeben. Nach seiner Pensionierung hat er sein Leben niedergeschrieben, penibel all die größeren Fälle aufgelistet, die er bearbeitet hat – Hinterkaifeck kommt darin mit keiner Silbe vor.“ ((Peter Leuschner Der Mordfall Hinterkaifeck – Spuren eines mysteriösen Verbrechens 1. Aufl 1997 apus-verlag. S. 266)
„Einen [Grund für den Umstand daß der Fall nicht aufgeklärt wurde] hat Oberinspektor Georg Reingruber nach seiner Pensionierung im Familienkreis genannt: „Da haben zu viele mitgeredet.“ [aaO S. 261]

Geht man davon aus, dass der Satz wörtlich so gelautet hat, ist er interpretationsbedürftig.

1. Die Aussage zeigt m. E. immerhin, daß Reingruber den Verlauf und das (Nicht)ergebnis der Ermittlungen selbst letztlich als unbefriedigend bewertet und eigentlich als erklärungsbedürftig angesehen hat. Und daß aus seiner Sicht dafür das Manko verantwortlich war, daß „zu viele mitgeredet“ haben.

2. Wohlgemerkt, er hat nicht etwa von den politischen Wirren in der damaligen Zeit, von der beruflichen Überbelastung, Unterbesetzung der Behörden usw. berichtet. Auch nicht davon, dass der Fall zu schwierig und etwa unlösbar gewesen sei. Nein nichts von alledem spricht er an- wenn sein kleiner Hinweis „da haben zu viele mitgeredet“ wie ich glaube als Exkulpationsversuch zu verstehen war, dann hat er m.E. eine besondere Note. Er weist je nach dem Zeitpunkt wann er gesprochen wurde aber möglicherweise sogar über den Zeitraum seiner eigenen Ermittlungstätigkeit hinaus.

3. Jetzt wird gerade aber bei spektakulären Fällen so gut wie immer von unberufener Seite bei allen sich bietenden Möglichkeiten auch von Kollegen der Versuch gemacht, die eigene Meinung wirksam zu platzieren. Selbst sein Frisör könnte mitgeredet haben. Aber da hat er gelernt, solche Meinungen zu sortieren, zu bewerten, solches Hintergrundrauschen professionell ggf. auszublenden. Das wäre als non-event überhaupt nicht erwähnenswert gewesen.

4. Für das Ermittlungsverfahren zuständige Staatsanwälte, der zuständige Ermittlungsrichter sind dazu da, daß sie sogar weisungsbefugt „mitreden“ - sogar mehr als das – der Staatsanwalt ist der Herr des Ermittlungsverfahrens und gibt die Richtung vor. In gewissem Maße gilt das „befugte Mitreden“ aber auch für seinen eigenen Chef in München, denn Reingruber operiert ja auch etatmäßig nicht im luftleeren Raum. Diese Personengruppe, die im Rahmen ihrer unmittelbaren Auftragserfüllung und Zuständigkeit „mitredet“, dürfte er deshalb kaum gemeint haben.

5. Für die Gruppe der unmittelbar ermittlungsleitend weisungsbefugten Staatsanwälte und ggf. den Chef in München ist auch schon der Begriff „mitreden“ zu schwach, wenn man ihm nicht etwa nur die Bedeutung beilegt: bei den Ermittlungen hatten ja schließlich auch noch andere ein Wörtchen mitzureden, das war ja nicht bloß ich allein.

6. Gar nicht würde dann aber der Satzteil „...zu Viele…“ ins Bild passen. Er war Profi genug, um genau zu wissen, welche Amtsträger das waren, die auf den Gang der Ermittlungen unmittelbar Einfluß gemäß ihrer Zuständigkeit gewöhnlich nehmen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß er mit dem Satz sinngemäß gemeint haben könnte: – hätte man nur ohne mir reinzureden mich machen lassen (was gar nicht seiner Rolle im Ermittlungsverfahren entsprochen hätte) oder etwa: - wäre man nur meinen Ansichten gefolgt, wäre der Fall längst gelöst. So eine Selbstüberschätzung traue ich ihm nicht zu. Dann hätte er auch genug Gelegenheit gehabt, eine etwa abweichende Meinung in der Akte deutlich zu machen – natürlich könnten etwaige Divergenzen zwischen Staatsanwaltschaft, Polizeiführung und Reingruber auch gerade in den untergegangenen Aktenteilen vorhanden gewesen sein, dann kennen wir sie nicht. (Dabei darf man nicht vergessen, daß es natürlich bei den Staatsanwaltschaften eine Hierarchie nach oben bis ins Ministerium gibt, die von Weisungsgebundenheiten geprägt ist).

7. Es muß ihm m. E. also eher eine Art außergewöhnliches „Mitreden“ gerade in diesem Fall HK von Personen oder Stellen aufgestoßen sein, die sich zumindest Verwirrung stiftend eingemischt haben und die so einflußreich waren, daß sie gewollt oder ungewollt sogar für einen fehlenden Ermittlungserfolg mitursächlich gewesen sein können. Für mich jedenfalls bestätigt sich deshalb also auch nach etwas genauerer Analyse der Verdacht, Reingruber habe bei seiner Familie vorsichtig durchblicken lassen wollen, daß es eine außergewöhnliche Einflußnahme mit negativen Auswirkungen auf die Ermittlungen gegeben hat.

8. Hat er sich vielleicht selbst konfus machen lassen und ist er nur zu eitel, um sich das selbst zuzugestehen? Vielleicht. Einen Hinweis darauf, dass er damit auch eingestehen wollte, daß ausgerechnet er selbst in diesem spektakuläten Fall unter seinen eigenen Fähigkeiten blieb ist, kann ich dagegen in seinem Satz m.E. noch nicht einmal versteckt erkennen. Dies obwohl die Ermittlungen von Anfang zumindest daran kranken (was ja wohl fast alle hier ähnlich sehen), daß man sie um eine intensivere Spurensicherung -im Rahmen der damaligen Möglichkeiten- verkürzt hat, intensive Untersuchungen zum sozialen Nahbereich der Hinterkaifecker sind unterblieben. Stattdessen der Rückgriff auf damals schon überholte kriminologische Lombrosotraditionen, wem die Tat zuzutrauen sei und wem nicht. Der ganze Ermittlungsapparat wurde – abgesehen von einigen Ermittlungshandlungen des Beamten Neuss- hauptsächlich auf die Verfolgung der „üblichen Verdächtigen“ bei einem reisenden Raubmörder ausgerichtet. Wir können bis heute zwar nicht ausschließen, dass man damit sogar richtig lag – den Gang der Ermittlungen darf man trotzdem auffällig finden. Aber noch einmal: Herrin der Ermittlungen war die Staatsanwaltschaft Neuburg und die fundierte Abgrenzung der Zuständigkeiten zwischen Staatsanwaltschaft Neuburg, München PP, Landespolizei und Gemeindepolizei zu Volksgerichtszeiten und danach sind hier m. E. noch nicht genügend herausgearbeitet und damit sind belastbare Versäumiszuweisungen noch nicht abschließend möglich.

9. Ich halte es aber für ausgeschlossen, dass es für ihn in diesem Fall Anleitungen, Denkverbote und Restriktionen gegeben haben könnte, die dann zwangsläufig auch unter Einbeziehung der zuständigen Staatsanwaltschaften wider besseres Wissen zu Scheinermittlungen und zur Verhaftung von x- Personen über den Zeitraum von 10 Jahren hätten führen müssen. So weit wäre es mit Duldung Reingrubers nach meiner Überzeugung nicht gekommen. Daran wäre ein Mann von seinem Schlage zerbrochen. Die Ausführungen von Ulrike Hofmann zu den namentlich genannten Beamten im Münchener Polizeipräsidium im Kapitalverbrechensdezernat – auch von McGee- habe ich bereits zitiert. Sie waren vielleicht deutschnational gesinnt – aber Mord war für sie immer noch Mord.

10. Reingruber hat sich bei Abwägung aller Umstände dazu entschlossen, den Fall in seinen für die Familie bestimmten Memoiren unerwähnt zu lassen. Sein Schweigen über die Ermittlungen im Hinterkaifeckmord in den für die Familie gedachten Erinnerungen des alt gewordenen Ermittlers hat aber auch schon für sich selbst gesehen eine Bedeutung. Es ist m. E. ein „beredtes Schweigen“. Eigentlich reißt er doch den Fall Hinterkaifeck mit dem er bald 9 Jahre zu tun hatte buchstäblich aus seinen beruflichen Erinnerungen heraus, will nichts mehr davon wissen, tilgt ihn. Er distanziert sich. Er nimmt lieber die offene Frage auf sich – warum hast Du eigentlich Hinterkaifeck weggelassen – als etwas niederzulegen, was nicht der Wahrheit, der vollen Wahrheit entspricht. Entweder ganz und alles über den Fall – oder wenn das -aus wie ich glaube für ihn als unüberwindlich erscheinenden Gründen nicht geht - dann – besser gar nichts, weil Teilverschweigen oder Beschönigen in diesem Fall Lüge wäre. (In einer Metadiskussion wäre es auch interessant, sich die Frage vorzulegen, wie nach seiner eigenen Pensionierung die teilweise neue Sicht der Dinge von Riedmayr auf ihn gewirkt haben mag. Wie er darauf reagiert haben mag.)

Ein Mitforent bei HK-net, wenn ich mich recht erinnere war es @oliver hat einmal dort mitgeteilt, daß von Zeitzeugen erzählt worden sei, daß Pfarrer Haas in seiner Trauerpredigt bei der Beerdigung für die in Hinterkaifeck Ermordeten u. a. auch gesagt haben soll, daß man schweigen müsse, worüber man nicht reden darf. Wenn diese Worte gefallen sind, hat Pfarrer Haas nach meiner Meinung in diesem Punkt (fahrlässig) auf das Beichtgeheimnis angespielt. Wieviel er wirklich wußte weiß ich nicht.
Ich weiß auch nicht was und besonders ab wann Reingruber wirklich über mögliche Einflußnahmen, Steuerung und Lenkung und die Person des oder der Mitreder gewußt hat. Ich glaube aber nicht, daß er nur aus narzisstischen Gründen geschwiegen hat, zu eitel, um mögliche Fehler einzugestehen.

Das Forum hat folgenden Aspekt schon früh aufgegriffen und auch über die Frage geforscht, ob die Familiennamensgleichheit eines prominenten Landespolitikers der Nachkriegsära 1.WK. mit dem Ortsführer von Gröbern auf eine politische Einflußname auf den Ermittlungsgang hindeuten könnte. Weder eine familiäre, räumliche oder auch nur freundschaftliche Nähe konnten bestätigt werden.

Weiter bin ich nicht gekommen.


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Mordfall Hinterkaifeck

03.09.2014 um 18:00
@pensionär

Schöne Analyse zu diesem Aspekt, auch wenn die Auffälligkeit dieser Lücke in Reingrubers Erinnerungen nicht eben neu ist.

Ein paar Anmerkungen seien mir vielleicht gestattet, auch wenn sie tendenziell wieder als verschwörungstheoretische Gedanken gewertet werden könnten.

Ich schätze die Arbeiten der von Dir erwähnten Historiker sehr, gebe aber zu bedenken, dass sie sich notwendiger- und seriöserweise nur auf Material beziehen konnten, das ihnen auch zugänglich war bzw. gemacht wurde.

Bei U. Hoffmann beschleicht mich immer der Eindruck, dass man das Material vorsortiert hat, was man ihr zugänglich machte.

Ich find´s gerade nicht, aber wenn ich mich recht erinnere, wird seit Jahren ein Buch über die Geschichte der Kriminalpolizei München angekündigt, da steht anscheinend auch jemand gewaltig auf der Bremse, der den Eindruck hat, dass die Welt für manche Wahrheiten noch nicht bereit wäre.

Bei Betrachtungen dieser Zeit kommt mir oft die Rasterung der politischen Richtungen zu grob daher. Reingruber war nicht ohne eigene politische Überzeugung und er war auch Patriot. Aktiv in der "Polizeiriege" der EW München, wenn ich mich richtig erinnere.
"Rechts" war nicht gleich "Rechts" da gab es himmelweite Unterschiede. Heute steht man ja kurz vor dem Rechtsabbiegeverbot im Straßenverkehr, aber Reingruber durfte das noch sein.
Und er durfte auch gegen die "anderen Rechten" sein.
Deshalb stehe ich nicht überzeugt gegenüber der Behauptung, dass für ihn Mord = Mord gewesen wäre.
Jemand, der zusehen muss, wie von ihm auf dem Silbertablett präsentierte Täter laufengelassen werden ( z. B. Sandmayer-Fall ), kommt unweigerlich ins Grübeln.
Und von da bis zum unter den Teppich kehren einer Tat, die aufs Konto einer ihm näherstehenden Gruppe geht, ist kein großer Schritt.

Über eine derartige Weisung oder Entscheidung würde es kaum Unterlagen geben, die ein Historiker einsehen könnte.


Darüberhinaus könnte Reingruber zum Schweigen vergattert worden sein. Und das könnte er aus verschiedenen Gründen gewahrt haben:
- aus Überzeugung, "richtig" gehandelt zu haben,
- aus der aus späterer Erkenntnis erwachsenen Scham, "falsch" gehandelt zu haben,
- aus Sorge um die Folgen einer Enthüllung für seine Familie.

Wie schon gesagt: Wenn man will, dass etwas garantiert nicht ermittelt wird, schickt man einen Top-Mann. Der Praktikant könnte ungewollt darüber stolpern.

MfG

Dew


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Mordfall Hinterkaifeck

03.09.2014 um 18:15
@zauberfee1211

Danke für die Blumen.

Ich bin froh dass ich nicht damals leben oder gar ermitteln musste. Je nach Vorleben oder Überzeugung wäre es auch mir vielleicht schwergefallen, neutral und gewissenhaft an den Fall heranzugehen.

Man kann den Beteiligten auf allen Seiten die Zeit, in der sie lebten, nur sehr bedingt zum Vorwurf machen.

MfG

Dew


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Mordfall Hinterkaifeck

03.09.2014 um 19:54
@zauberfee1211
Du hast geschrieben: "Das menschliche Gehirn braucht aber ein schlüssiges Ende um eine Sachlage abzuhaken." Das kann gut stimmen. Vielleicht bedeutet das einen anthropologischen Vorteil in der Evolution.

@Dew

Danke für Deine eingehende Würdigung.

Die Erkenntnisse und Einschätzungen der Ulrike Hofmann zu Personen, die auch in unserem Fall agiert haben, stammen weitgehend aus Verfahrensakten sowie Wiederaufnahmeverfahren und Akten aus Untersuchungskommissionen von Bayern und dem Reich zu den Fememordfällen. Das kann man gut nachvollziehen. Methodisch agierte so auch McGee, den man unbedingt gegenlesen sollte. McGee ist manchmal härter in seinem Urteil, zitiert mehr - Hofmann ist diplomatischer, vorsichtiger, wissenschaftlicher, moderner. Man kann auch den Nusser (Wehrverbände) gegenlesen. Das und viel mehr habe ich alles gemacht, mir jedenfalls haben sich bis jetzt keine Auffälligkeiten dahingehend aufgedrängt, man hätte sie mit einer einseitig vorsortierten Archivlage zu den Fememorden beeinflußt.

Auszuschließen ist das nie, weil es um eine heikle Epoche der Bayrischen Geschichte geht, die unmittelbar in den Nationalsozialismus gemündet hat. aber die Kenntnisse über die Zeit darüber sind auch aufgrund vieler flankierender Lebenserinnerungen m. E. nicht gerade ganz schlecht.

Die Einstellung von Archivrat Dr. Weber kann man seinem kleinen Aufsatz im Leuschner entnehmen. Dringend erhoffe ich mir, daß er bald die Erinnerungen des Staatsanwalts Martin Dresse vorlegt, die soweit ich aus der Literatur weiß, ihm von seinen Nachkommen zur Auswertung anvertraut wurden. Er war eine der Schlüsselfiguren bei den Wiederaufnahmen gegen Mordverdächtige der Fememorde nach der Pöhnerära.

Das Buchprojekt was Du erwähnst kenne ich nicht.

Zu Deinen übrigen Überlegungen kann ich eigentlich nur sagen, daß ich sie für substantiiert und schlüssig halte. Möglich. Widerlegen kann ich sie aufgrund der Faktenlage auch nicht.

Im übrigen bin ich zufrieden, wenn ich mit meinen Gedanken über Reingruber nochmals zum Nachdenken angeregt habe.


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Mordfall Hinterkaifeck

03.09.2014 um 23:50
Reingruber war königlich-bayerischer Polizeibeamter, er erlebte die Ablösung von Rudolf Beckh durch den Sozialdemokraten Josef Staimer und plötzlich sollte eine Arbeiterwehr nun gemeinsam mit den Polizeibeamten für Ruhe und Ordnung sorgen. Es kam zu einer Machtprobe zwischen den Anhängern eines sozialistischen Rätesystems und den Befürwortern der parlamentarischen Demokratie. Am 07.April 1919 übernahmen die Revolutionäre die Polizeidirektion, die zunächst von dem 23 jährigen Johann Köberl als Polizeipräsidenten geführt wurde. Später wurde er wegen schlechter Amtsführung abgesetzt und verhaftet. Danach zog der um ein Jahr ältere Ferdinand Mairgünthner, ein gelernter Installateur aus der Kommunistenhochburg Kolbermoor als Polizeipräsident die Fäden. Seine Meisterleistung bestand darin, Plünderer und Gegenrevolutionäre festzunehmen.Im Mai 1919 wurde er wegen seiner Glanzdaten zu drei Jahren Festungshaft verurteilt, später emigrierte er in die Vereinigten Staaten. Ob der Kommunistenjäger Joseph McCarthy in den 1950er Jahren von ihm sehr begeistert war, ist leider nicht überliefert.

Nach Falter(1995) S.42f. Stellte die Polizeidirektion München ihren Dienst ein. Polizeidirektor Ramer habe sich mit den juristischen Referenten sowie allen in der Ettstraße wohnenden Beamten zu einer „Polizeiriege“ formiert und sich der Einwohnerwehr des 4. Stadtbezirks angeschlossen und diese Erfahrungen während der Revolution und Räterepublik und die Zustände prägten auch das zukünftige Bild des Oberlandesgerichtsrat Ernst Pöhner.
Wenn er sagte: [...]zwischen den geistigen Urhebern der Aprilrevolution und den Massen, die diese Revolution ragen sollten, insbesondere außerhalb Münchens, fehlte der Wesenskonex, das Band gemeinsamer völkischer Stammeszugehörigkeit.

Aus dem abschließenden Bericht Pöhners über die Ereignisse im April 1919[Mai 1919] StAM, Staatsanwaltschaften, Nr. 3124
Reingruber wurde ohne es zu wollen in den geschichtlichen Strudel hineingezogen. Ein Sebastian Schlittenbauer (Anwärter auf den Thron des bay. Ministerpräsidenten) wollte seinen Namen nicht in die Affäre Hinterkaifeck hineingezogen sehen, allein schon die Namensgleichheit mit einem Gröbner Landwirt dürfte ihm zeitweilig Kopfzerbrechen bereitet haben.
Mit der Zeit verschwanden die dürftigen Zeitungsartikel über HK und auch hinter den Kulissen kamen neue juristische Dünnbrettporer, die im Endeffekt nichts zerrissen haben, auch nach dem zweiten Weltkrieg nicht.


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Mordfall Hinterkaifeck

04.09.2014 um 00:57
@pensionär
„Einen [Grund für den Umstand daß der Fall nicht aufgeklärt wurde] hat Oberinspektor Georg Reingruber nach seiner Pensionierung im Familienkreis genannt: „Da haben zu viele mitgeredet.“......

Geht man davon aus, dass der Satz wörtlich so gelautet hat, ist er interpretationsbedürftig.
Warum "interpretationsbedürftig"? Alles nichts Neues und ich bleibe dabei: Diese Aussage ist schlicht ein 'Geständnis'.

Es war halt genau so, wie Reingruber sagte: Es haben zuviele (in- und außerhalb der Münchener Polizei und vor allem von Außerhalb nach Innen) mitgeredet - und dabei sticht bekanntlich "Ober den Unter". Basta!

@Dew
Zitat von DewDew schrieb:Ich find´s gerade nicht, aber wenn ich mich recht erinnere, wird seit Jahren ein Buch über die Geschichte der Kriminalpolizei München angekündigt, da steht anscheinend auch jemand gewaltig auf der Bremse, der den Eindruck hat, dass die Welt für manche Wahrheiten noch nicht bereit wäre.
Bitte "finden" - und melden!


@pensionär
Sie haben zum Kommentar von @zauberfee1211 : "Das menschliche Gehirn braucht aber ein schlüssiges Ende um eine Sachlage abzuhaken" geschrieben:
Zitat von pensionärpensionär schrieb:Das kann gut stimmen. Vielleicht bedeutet das einen anthropologischen Vorteil in der Evolution.
Bitte wieder 'landen' - das ist, mit Verlaub nun wirklich absoluter "Käse"! Es handelt sich nämlich bei dieser Neigung eben nicht um einen
Zitat von pensionärpensionär schrieb:"anthropologischen Vorteil"...
sondern vielmehr um einen philanthropischen Nachteil
Zitat von pensionärpensionär schrieb:.... in der Evolution.
(wenn es eine solche denn geben sollte).😚
Ein Mitforent bei HK-net .... hat einmal dort mitgeteilt, daß von Zeitzeugen erzählt worden sei, daß Pfarrer Haas in seiner Trauerpredigt bei der Beerdigung für die in Hinterkaifeck Ermordeten u. a. auch gesagt haben soll, daß man schweigen müsse, worüber man nicht reden darf. Wenn diese Worte gefallen sind, hat Pfarrer Haas nach meiner Meinung in diesem Punkt (fahrlässig) auf das Beichtgeheimnis angespielt. Wieviel er wirklich wußte weiß ich nicht.
Die Kirche ist seit Jahrhunderten die 'Hure' der Mächtigen. In der Sache HK auch nicht der erste Hinweis in diese Richtung.

@Hauser
Geht doch! Bin ganz 'von den Socken'. Und alles ohne Wilhelm-Busch-Bilder!

@alle

Ich bin wirklich beeindruckt; nach Jahren 'Windmühlenkampf' in diese Gedankenrichtungen geht das Denken endlich über das allgemeine 'Pilchern' hinaus

Grüße aus Gröbern


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Mordfall Hinterkaifeck

04.09.2014 um 01:29
@Kailah
Zitat von KailahKailah schrieb:Bitte "finden" - und melden!
Da kann ich aushelfen, weil ich dieses Buch schon anfangs vorbestellt hatte.

Es handelt sich um:


Chronik des Polizeipräsidiums München I: 1294-1973
Josef Falter (Autor)
Michael Farin (Herausgeber)
Belleville-Verlag, München
ISBN-10: 3933510325
ISBN-13: 978-3933510327




Weitere Infos u.a.:

Ankündigung durch die Bayerische Polizei im Frühjahr 2011:
http://www.polizei.bayern.de/muenchen/wir/geschichte/index.html/92767 (Archiv-Version vom 01.06.2012)

Infos auf Amazon:
http://www.amazon.de/Chronik-Polizeipr%C3%A4sidiums-M%C3%BCnchen-I-1294-1973/dp/3933510325



Amazon hat es mittlerweile ohne Liefertermin drin, es ging wohl zu sehr hin und her.
Soweit ich das nachvollziehen kann gab es im Frühjahr 2010 seitens des Verlags die ersten Ankündigungen, der Drucktermin war auf Mai 2010 festgelegt, erscheinen sollte es im September 2010. Dann eine Verzögerung um einen Monat, dann noch eine, immer zuvorkommend von Amazon per Email mitgeteilt, z.B.:
Guten Tag,

wir versuchen noch immer, den / die folgenden Artikel (Bestellnummer #302-0538113-7677918), die Sie am Juni 16 2010 bestellt haben, zu besorgen:

Josef Falter, Michael Farin "Chronik des Polizeipräsidiums München I: 1294-1973"
http://www.amazon.de/gp/product/3933510325

Derzeit können wir leider keinen Liefertermin nennen. Sobald wir ein aktuelles voraussichtliches Lieferdatum haben, werden wir Sie umgehend per E-Mail informieren.
Der Verlag blieb auf Nachfragen unkonkret und unverbindlich. Es gab Leute, die direkt dort bestellt haben und trotz Bestellbestätigung und Lieferankündigung nie mehr was gehört haben. Wie gesagt, irgendwann nahm Amazon das Buch aus dem Verkauf.

Ich wundere mich schon seit Jahren über diese Politik, zumal hier mehrere sonst hinderliche Punkte wegfallen: das Material ist nicht neu, denn das Buch geht aus einer Ausstellung hervor. Die Informationen waren also zumindest teilweise schon 1999 für ein halbes Jahr öffentlich ausgestellt und der Herausgeber ist gleichzeitig Verlagsinhaber, interne Rangeleien zwischen verschiedenen Interessensparteien sind also eher unwahrscheinlich.
Aktuell haben wir also 4 Jahre Verspätung, obwohl das Buch schon damals druckfertig war.
Wie kommt das?

Mir fallen 3 mögliche Gründe ein: Organisatorische Probleme, rechtliche/politische "Bedenken", bewußtes Zurückhalten der Veröffentlichung.
Punkt 1 schliesse ich aus, eben weil es schon so einen konkreten Terminplan gab, da musste das Buch ja schon stehen und alles ist fertig gewesen im Frühjahr 2010. Was auch immer da organisatorisch im Argen gelegen haben könnte - es sollte sich in dieser Zeit doch klären lassen. Doch noch immer steht das Buch als Ankündigungen in den Katalogen. Eine Veröffentlichung ist also scheinbar noch angedacht.
Punkt 2 können wir insofern vernachlässigen, dass es im Rahmen der 6monatigen Ausstellung gegen ein Zurschaustellen dieses Materials keine der Öffentlichkeit bekannten Klagen gab. Und selbst wenn dies im Geheimen geschah, so hätten wohl weder Verlag noch Polizeipräsidium München ein Interesse an der Veröffentlichung dieser Chronik.
Bei 3 muss ich spontan an HK und das Gerücht um Seehofer denken, das ist es wohl auch, was @Dew hier anmerken wollte.
Grund 4 ist mir noch nicht eingefallen, bin sehr gespannt auf Eure Ideen.


Und es gibt noch mehr Fragen:
Hinterkaifeck ist explizit in dem Inhaltsverzeichnis erwähnt. Wie @canales auffiel tauchen aber keine Fememorde auf. Das ist schon etwas merkwürdig, denn dies ist ein immens wichtiges und regional gehäuftes Verbrechensmuster, das eigentlich genau in das Spektrum des Buches passt.


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Mordfall Hinterkaifeck

04.09.2014 um 01:39
@jaska

Bekommt man schon!
Unter
http://www.belleville-verlag.de/scripts/buch.php?ID=325

Fatzebock und Amasohn allein machen nicht glücklich...

Verschwörungstheorien helfen da nicht und Herr Seehofer ist nun wirklich nicht an allem Schuld 😳

Grüße aus Gröbetn


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Mordfall Hinterkaifeck

04.09.2014 um 01:43
@Kailah
Zitat von jaskajaska schrieb:Es gab Leute, die direkt dort bestellt haben und trotz Bestellbestätigung und Lieferankündigung nie mehr was gehört haben.
Kannst es ja gerne mal dort versuchen...
Amazon steht in meinem Beispiel natürlich nur stellvertretend für den ganzen Buchhandel. Und wenn ein Verlag Geld machen will, dann muss er sein Buch auch verkaufen.
Fakt ist: dieses Buch hat trotz Bestellungen noch Keiner bekommen.


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Mordfall Hinterkaifeck

04.09.2014 um 01:45
@jaska

Ich prüfe das!
Chronik des Polizeipräsidiums München in zwei Bänden – Band I

1999 war in den Räumen des Münchner Stadtmuseums ein halbes Jahr lang die Ausstellung POLIZEIREPORT MÜNCHEN 1799–1999 zu sehen. Die durch einen umfangreichen Katalog dokumentierte Ausstellung wurde von einem vielfältigen Rahmenprogramm begleitet: einer Filmreihe zur deutschen Kriminalgeschichte, Lesungen im »teamtheater tankstelle« sowie einer im Gasteig veranstalteten Vortragsreihe.

Günter Riederer schrieb damals: »Die Ausstellung breitet eine schier überquellende Fülle an Dokumenten, Plakaten, Photos, historischen Uniformen und Asservaten aus, die facettenreich und vielschichtig die Polizeiarbeit dokumentieren«, kritisierte aber, dass »die Verflechtungen zwischen politischer Geschichte und Polizeigeschichte nur allzu knapp umrissen werden. Gerne hätte man mehr über die Rolle und das Selbstverständnis der Münchner Polizei in den Krisenjahren der Republik Ende der zwanziger Jahre« und auch darüber hinaus erfahren.

Die hier erstmals im Buchhandel erhältliche, stark erweiterte und aufwändig illustrierte CHRONIK DES POLIZEIPRÄSIDIUMS MÜNCHEN 1294–2010 in zwei Bänden schafft nun Abhilfe.

Neben berühmt-berüchtigten Kriminalfällen (Gump/Gänswürger, Chorinsky/Ebergenyi, Adele Spitzeder, Mathias Kneißl, Johann Berchtold, Mordfall Apfelböck, Eisner-Ermordung, Hinterkaifeck, Hitlerputsch, »Röhm-Putsch«, Johann Eichhorn, Vera Brühne, Entführung Ursula Herrmann etc.) berichtet sie über legendäre Polizei-Einsätze (Schwabinger Krawalle, Flugzeugabsturz 1958, Olympia-Massaker, Anschlag auf das LKA München und Oktoberfest- Attentat) und erschließt neben detaillierten Informationen zur Stadt- und Bevölkerungsentwicklung und der damit eng verbundenen Entwicklung des polizeilichen Personalstands als auch deren politisch-staatlicher Einbettung, die Aufgabenbereiche der Polizei wie etwa Spurensicherung, Ermittlungsarbeit, Fahndungsmethoden, Erkennungsdienst, Präventionsmaßnahmen, Datenerfassung.

Dabei wird die Rolle der Polizei in der Gesellschaft, ihr Image und ihr Selbstbild beleuchtet und ein Abriß über mehr als 700 Jahre Münchner Kriminalgeschichte geboten: Die aufschlussreiche Schilderung der Kriminalfälle, der historischen Entwicklung der Münchner Polizei sowie deren kriminalistischer Fahndungspraxis ermöglichen dabei ebenso Einblicke in die Welt des Verbrechens wie sie auch zum Verstehen und Nachdenken über Kriminalität und Strafverfolgung anregen.

Durchgesehene und erweiterte Neuauflage der von Oberamtsrat Josef Falter 1973 erstmals, 1995 in zweiter Auflage publizierten Chronik unter Mitarbeit von Polizeihauptkommissar Markus Dengler. In Zusammenarbeit mit dem Polizeipräsidium München.

2014 wird zudem eine Vorzugsausgabe des zweiten Bandes erscheinen, erweitert mit 2 DVDs zur Polizeiarbeit und Polizeigeschichte.



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Mordfall Hinterkaifeck

04.09.2014 um 01:52
@jaska
Nach Googeln bin ich tatsächlich bereits jetzt beeindruckt über die 'Nichtlieferbarkeit' auf allen Kanälen....

Oh Verschwörungstheoretiker, versammelt Euch... 😧

Grüße aus Gröbern


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Mordfall Hinterkaifeck

04.09.2014 um 02:08
@Kailah
Zitat von KailahKailah schrieb:Oh Verschwörungstheoretiker, versammelt Euch... 😧
Ich wurde gerufen!?

Spass bei Seite, ich bin kein Verschwörungstheoretiker... aber mit dem Buch stimmt tatsächlich etwas nicht.

@jaska
hilf mir mal bitte: Hatte U. Hofmann ("Verräter verfallen der Feme") diesen Sachverhalt um das Buch nicht auch kommentiert?

Ich habe da etwas "im Hinterkopf", bin mir aber nicht mehr sicher.


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Mordfall Hinterkaifeck

04.09.2014 um 02:11
@Heike75
Da muss ich passen, sorry.


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Mordfall Hinterkaifeck

04.09.2014 um 08:46
Bekomme getade Mail:
Guten Tag!


Erscheinen unbestimmt!
Informiere Sie dann.

Beste Grüße
Gezeichnet mit dem Namen übrigens.

Grüße aus Gröbern


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