Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Mordfall Hinterkaifeck

51.749 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

10.06.2015 um 17:41
Viele Möglichkeiten für Personen vermutlich den Inzest gesehen haben könnten und die eine Anzeige erstattet haben bleiben unterm Strich nicht

Für mich die am wahrscheinlichsten Optionen:

1.) Martin Asam, der am 17.5.15 eingezogen wurde und bis dahin entweder auf HK oder im ca. 12 km entfernten Menzenbach wohnte.

2.) Eine Magd (oder ein Knecht) die/der im genannten Zeitraum zeitweise dort mit im Haushalt lebte.

3.)Karl Gabriel senior aufgrund des evtl unharmonischen Ehelebens resp Rückkehr des Sohnes (Beobachtung „normaler Vater-Tochter-Zuwendungen“ durch Karl junior und Mitteilung an die Eltern und von diesen mißgedeutet)

4.)Ein Mitglied der Fam. Schlittenbauer, immerhin soll ja Viktoria schon 1903 der Frau Schlittenbauer von der Sache berichtet haben.

Was auch noch denkbar wäre, ist das Frau Schlittenbauer ihrem Mann oder den Nachbarn von diesem Gespräch mit Viktoria Gruber erzählt hat und infolge dessen das gesamte Dorf Bescheid wusste und aufgepasst hat und irgendjemand hat die beiden dann vielleicht mal im Sommer 1910 “erwischt“ als Andreas Gruber seine Tochter auf den Kleewagen zog, oder so!
Zitat von Heike75Heike75 schrieb: Grund hätte er: Da kriegt die Schwester den Hof (der ja eigentlich aus seiner Familie kommt / seinem Vater gehörte) und er wird mit ein paar Mark "abgeputzt"...
Nach Asam´s Tod erbte Cäzilia den Hof, die Kinder bekamen je ein Vatergut von 850 Mark.
Als Cäzilia verw. Aam den Andreas Gruber heiratete brachtete sie den Hof mit in die Ehe und er war ja laut Ehe-und Erbvertrag Miteigentümer, das der Hof dann an gemeinsame eheliche Nachkommen geht ist plausibel.
“Weiters wie in denselben und den Eigentümern seiner Ehefrau sind nur die aus der Ehe
vorhandenen Kinder erbberechtigt, aus Seite der Eltern erhalten auch deren außerehelichen Kinder ein geringes Erbe.
Entspr. Stelle aus dem Ehevertrag Asam/Gruber
Zitat von Heike75Heike75 schrieb: Ausserdem geht der Stiefvater an die Halbschwester... wie es seiner Mutter damit ging, kann man sich ja ausrechnen... dabei geht es nicht mal um Gefühle, denn die waren wohl Mangelware.
Das könnte ein Grund sein, das er seine Mutter rächen wollte, und ich wage es ja gar nicht zu denken aber 1903 hat doch Martins Schwester, die Cäzilia Starringer geheiratet- im gleichen Jahr als Viktoria ihren Vater nicht mehr halten konnte. images

Anzeige
2x zitiertmelden

Mordfall Hinterkaifeck

10.06.2015 um 17:50
Zitat von DewDew schrieb:Aber wenn man ihn als solchen erkennt, hat er mitunter wenigstens historischen oder Unterhaltungswert.
Ich sehe nicht allein den Unterhaltungswert, Zeitungsgeschichte wird lebendig und sie bedient unsere heutigen Emotionen. :-)


melden

Mordfall Hinterkaifeck

10.06.2015 um 17:57
@margaretha
Zitat von margarethamargaretha schrieb:und ich wage es ja gar nicht zu denken aber 1903 hat doch Martins Schwester, die Cäzilia Starringer geheiratet- im gleichen Jahr als Viktoria ihren Vater nicht mehr halten konnte.
Willste damit sagen oder andeuten Cäzilia war praktisch ihre Vorgängerin? Das sich der Andreas Gruber vorher an ihr vergangen haben könnte ist durchaus eine Option! Falls wenn es zutreffen würde auch andere Spekulationen ins Spiel bringt. Die Frage kam zwar schonmal auf aber wurde nicht richtig ausdiskutiert. Is aber lange lange her.
Gedankengang:
Die Cäzilia is wesch und Vik eigentlich jetzt alt genug...
Passt schon vom Zeitpunkt her. Kann mir auch gut vorstellen das die C. keine geschwätzige is eher eine in sich Reinfressende.


1x zitiertmelden

Mordfall Hinterkaifeck

10.06.2015 um 18:57
@margaretha
Zitat von margarethamargaretha schrieb:1.) Martin Asam, der am 17.5.15 eingezogen wurde und bis dahin entweder auf HK oder im ca. 12 km entfernten Menzenbach wohnte.
Martin wohnte auch in Pfaffenhofen... wann er dort gelebt hat, weiss ich allerdings nicht.
Als Cäzilia verw. Aam den Andreas Gruber heiratete brachtete sie den Hof mit in die Ehe und er war ja laut Ehe-und Erbvertrag Miteigentümer, das der Hof dann an gemeinsame eheliche Nachkommen geht ist plausibel.
Stimmt, keine Frage!
Aber sah das Martin auch so? Oder hatte er sich Hoffnungen auf den Hof gemacht? Wir wissen ja nicht, wie die "Verhältnisse" dort waren... Vielleicht hatte er aus irgendwelchen Gründen / Regelungen / Versprechungen aus der Vergangenheit Hoffnung, doch zum Zug zu kommen...

Sein Muttergut war ja auch nicht grad üppig und das hat er nach der Hochzeit (Vik. / Karl) bekommen... der könnte schon einen Hals geschoben haben...
Wenn man Vik. (und Gruber) länger eingebuchtet hätte, wäre er der "Herr" auf dem Hof gewesen... Das er im Krieg fällt, konnte ja keiner wissen.
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Das könnte ein Grund sein, das er seine Mutter rächen wollte, und ich wage es ja gar nicht zu denken aber 1903 hat doch Martins Schwester, die Cäzilia Starringer geheiratet- im gleichen Jahr als Viktoria ihren Vater nicht mehr halten konnte.
In der Aussage von C. Starringer sagt sie:
... Erscheint Frau Cäcilie Starringer, geb. Asam, Gütlersfrau in Gerentshausen Hs. No. 58 wohnhaft und gibt an:
"Der ermordete Andreas Gruber war mein Stiefvater. Die ermordete Viktoria Gabriel war meine Stiefschwester."

Ich bin nicht in der Lage Angaben zu machen, ob und welche Wertsachen, Pfandbriefe, Gold, Silber... "


Dieser Satz hat mir immer schon Grund zum nachdenken gegeben, weil ich mir nicht erklären konnte, warum sie ihre Mutter nicht nennt. Sie nennt ihren Stiefvater und Halbschwester... ihre Mutter erwähnt sie nicht... ich finde das seltsam...

Wenn man einigen Psycho-Berichten Glauben schenkt, haben solche Aussagen Hintergründe...
Ich will aber gar nicht näher drauf eingehen, weil ich von solchen Dinge keine Ahnung habe.


1x zitiertmelden

Mordfall Hinterkaifeck

10.06.2015 um 19:11
Zitat von DexterMorganDexterMorgan schrieb:Willste damit sagen oder andeuten Cäzilia war praktisch ihre Vorgängerin?
Ich will keinesfalls bösartige Verleumdungen verbreiten, mir fiel nur vor längerer Zeit schon auf, das es beim Hochzeitsjahr der Starringers und Viktorias angeblicher erstemachter Äußerung eine Übereinstimmung gibt.
Zitat von Heike75Heike75 schrieb:Martin wohnte auch in Pfaffenhofen... wann er dort gelebt hat, weiss ich allerdings nicht.
Ich kenne nur die 3 Kriegsstammrollen mit folgenden Wohnorten
1.) Menzenbach, Gde Sulzbach BA Pfaffenhofen
2.) Gröbern
3.) Menzenbach, Gde Sulzbach BA Pfaffenhofen
In der Aussage von C. Starringer sagt sie:
... Erscheint Frau Cäcilie Starringer, geb. Asam, Gütlersfrau in Gerentshausen Hs. No. 58 wohnhaft und gibt an:
"Der ermordete Andreas Gruber war mein Stiefvater. Die ermordete Viktoria Gabriel war meine Stiefschwester."

Ich bin nicht in der Lage Angaben zu machen, ob und welche Wertsachen, Pfandbriefe, Gold, Silber... "
Dieser Satz hat mir immer schon Grund zum nachdenken gegeben, weil ich mir nicht erklären konnte, warum sie ihre Mutter nicht nennt. Sie nennt ihren Stiefvater und Halbschwester... ihre Mutter erwähnt sie nicht... ich finde das seltsam...
Ja, stimmt schon, aber kann es auch sein das die Ermittler sie in erster Linie
nach der Hofeigentümerin und nach den/(m) männlichen Bewohner(n) befragt haben?


melden

Mordfall Hinterkaifeck

10.06.2015 um 19:20
@Dew
Ich habe so viele Artikel fürs offene Wiki aufgestöbert und abgetippt, dass ich mich über jeden neuen freue.
Natürlich muss man skeptisch sein und ich sehe darin keine Faktensammlung.
Für mich ist es spannend den jeweiligen "Wissensstand" zu kennen und die Verselbstständigung bzw. das Vergessen von Informationen mit der Zeit zu verfolgen.
Wenn man dann noch weiß, wie unzuverlässig Erinnerungen sind und dass die Journalisten bis auf Befragungen kaum Recherchemöglichkeiten hatten, dann weiß man auch, solche Artikel einzuschätzen. In Sachen Akten wissen wir definitiv mehr als die Journalisten damals.
Wer mit Zeitungsartikeln über den Fall nichts anfangen kann, muss ihn ja nicht mal lesen ;)


melden

Mordfall Hinterkaifeck

10.06.2015 um 19:38
@jaska

Ich freue mich ja auch mit, und natürlich "muss" man solche Artikel lesen, wie könnte man sonst ihren Inhalt anhand des derzeitigen Wissensstandes beurteilen?
Und letztendlich könnte ja auch mal was wirklich weiterführendes enthalten sein.

Mit zunehmender zeitlicher Entfernung zum Fall kommt aber eher die Befindlichkeit der Epoche des Schreibers in den Vordergrund, als wirkliche Fakten. Intention eher Unterhaltung, als Information. Von Klärung des Falles mal garnicht zu reden.

Hier würde ich mich über eine Trendwende freuen, aber auch heutige Journalisten, die mit dem Fall ein paar Spalten füllen wollen oder sollen, strickten bislang eher mit der heißen Nadel.

MfG

Dew


melden

Mordfall Hinterkaifeck

10.06.2015 um 22:04
Hallo, ich bin ganz neu hier,

ich habe die letzten 5 Seiten durchgelesen, da war die Frage nach den Namen der Magd, die die Blutschande angezeigt haben könnte.

die @Heike hat dazu geschrieben, so ungefähr, das die damals ja gar keine Magd brauchten, denn der Sohn, der Martin war zu dieser Zeit noch da und die Halbschwester der Viktoria, die Cäzilia auch.
Könnte es vielleicht sein, das eben diese Cäzilia damals die Magd war, die das ganze angezeigt hat, vielleicht weil sie ja auch schon vom Vater Gruber belästigt wurde und sie dann nach ihrer Hochzeit gemerkt hat, dass die Viktoria, ihre kleine Schwester nun dran kam ?

Ebenfalls habe ich gelesen, dass diese Cäzilia, verheiratete Starringer bei der Befragung durch die Polizei den Namen ihrer Mutter nicht erwähnt hat.
Meine Frage ist nun, gab es ein Zerwürfnis zwischen Gruber Andreas und seiner Ehefrau Cäzilia, weswegen sich der Gruber A. geschlechtlich seinen Töchtern zugewandt hat?

Wäre es vorstellbar, wenn der Anzeiger die Tochter Cäzilia gewesen sein könnte ?


2x zitiertmelden

Mordfall Hinterkaifeck

10.06.2015 um 23:05
@Dronte
Zitat von DronteDronte schrieb:Könnte es vielleicht sein, das eben diese Cäzilia damals die Magd war,
Das die Kinder in Sachen Arbeit auf einem Hof "herhalten" mussten, ist sicher richtig.
C. Starringer heiratete zwar 1903 und wurde auch nach dem Tod vom Vater ausbezahlt ("Vatergut").
Trotzdem könnte ich mir vorstellen, dass sie danach noch auf dem Hof geholfen hat.
Zitat von DronteDronte schrieb: Meine Frage ist nun, gab es ein Zerwürfnis zwischen Gruber Andreas und seiner Ehefrau Cäzilia, weswegen sich der Gruber A. geschlechtlich seinen Töchtern zugewandt hat?
Über ein Zerwürfnis in dem Sinne ist nichts bekannt. Oma Gruber war 9 Jahre älter als Andreas, vielleicht "liegt da der Hund" begraben.

Nur weil Du "Töchter" geschrieben hast: C. Starringer war nicht die Tochter von Andreas Gruber.
Cäzilia Starringers (und Martin Asams) Vater war der erste Ehemann der Oma Gruber, Josef Asam.

Dass Cäzilia die Anzeige gemacht hat, ist nicht auszuschliessen... Ich denke zwar, dass sie es nicht war, doch solange wir nicht wissen, wer es war, bleibt sie "im Rennen".


melden

Mordfall Hinterkaifeck

10.06.2015 um 23:15
@Heike
Danke für Deine Antwort.
Ich grüble immer noch wegen der Magd/Anzeiger.
Vielleicht war es ja die Gruberin selber, die war ja, so weit ich mich erinnern kann, auch schon Magd beim Schwaiger, fragt mich aber jetzt nicht nach der Qelle, da müsste ich recherchieren, und ob ich das noch finde ?.
Mann sollte nichts ausschliessen.


1x zitiertmelden

Mordfall Hinterkaifeck

10.06.2015 um 23:22
@Dronte
Zitat von DronteDronte schrieb:Vielleicht war es ja die Gruberin selber, die war ja, so weit ich mich erinnern kann, auch schon Magd beim Schwaiger,
Ich weiss jetzt nicht so recht, was Du mit dem Satz sagen willst...
Wenn es die Gruberin war, dann war es nicht die Madg... Die Gruberin war die ehem. Besitzerin (Hälfte) vom Hof, zu der Zeit im Austrag.

Vorweg: Es ist nicht bekannt, wer es war - und so lange kann man nichts ausschliessen.
Man kriegt aber mit der Zeit ein Gefühl für den Fall und kann (zumindest jeder für sich) eine Art "Auswahlverfahren" machen.

Du musst ja bei solchen Dingen auch nach rechts und links kucken...

WENN Oma Gruber die Anzeige gemacht hätte, hätten ihr Vik. und Gruber "die Hölle heiss gemacht". Sie lebte mit den beiden auf dem Hof.
Weiter war Vik. die Hofeigentümerin und diese hätte sie eben mal in den Knast gebracht. Wäre da ein Zusammenleben auf dem Hof noch möglich gewesen?

In der Zeit, in der Gruber im Knast war (Vik. war ja nur einen Monat im Gefängnis), musste der Hof weiter laufen... Sie alleine mit zwei kleinen Kindern? Später war Vik. noch da, aber der "Mann auf dem Hof" fehlte und das ist kein Pappenstiel.
Ich denke eher, dass sie die Augen zu gemacht hat und es "nichts sah"...


melden

Mordfall Hinterkaifeck

10.06.2015 um 23:34
@Heike
da hast Du recht.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

11.06.2015 um 20:34
@alle
Ich weiß nicht, seit wann der Martin Asam weg vom Hof war (Vielleicht steht irgendwo in den Stammrollen ein Datum? Vor allem wenn verschiedene Aufenthaltsorte genannt werden - ich meine jetzt nicht ein Datum direkt bei den Orten, sondern wann die Stammrollen angefertigt wurden, daraus könnte man ev. schließen, wann wo der Martin beschäftigt war). Könnte mir gut vorstellen, dass zwischen 1907 und 1910 Martin ev. noch zu Hause war und zusätzlich sogar eine Magd beschäftigt war oder dass er ab und zu heim kam, wenn er auf einem anderen Hof arbeitete. Liegt doch nahe, dass er vielleicht ein Techtelmechtel mit der Magd auf dem heimatlichen Hof hatte. Das meinte ich mit einer ev. Verbindung zwischen ihm und der ominösen Magd.
Dass er, Martin, damals noch daheim war, erscheint mir sogar plausibel. Denn er hat sich vielleicht selbst als Hoferbe betrachtet. Er, der einzige männliche Nachkomme vom verstorbenen Besitzer Asam. Bei der Überschreibung an Viktoria hatte Martin garantiert einen ganz dicken Hals.
Die Magd, die zum relevanten Zeitpunkt auf dem Hof war, und mit der Martin vielleicht immer noch bekannt war, hat vielleicht sogar auf Betreiben Martins hin die Anzeige erstattet oder zumindest als Augenzeugin eine Aussage gemacht?
Schauen wir mal die Daten an: Anfang 1915 war gerade der K. Gabriel gestorben (dem HK zur Hälfte gehörte). Da tauchte just die Anzeige auf, nicht etwa gleich 1910. Der Gruber war ein ganzes Jahr weg, hatte keinen Einfluß mehr auf die Bewohner von HK und die Viktoria war auch im Gefängnis. Nur die Mutter von Martin war da und das Kleinkind. Sah der Martin vielleicht irgendeine Chance? Zu seinem Pech kam seine Einberufung dazwischen und das auch noch, bevor die beiden eingesperrt wurden.


1x zitiertmelden

Mordfall Hinterkaifeck

12.06.2015 um 11:12
Zitat von HathoraHathora schrieb:Ich weiß nicht, seit wann der Martin Asam weg vom Hof war (Vielleicht steht irgendwo in den Stammrollen ein Datum?
Martin Asam wurde ja erst 1915 eingezogen, von daher kann man auf seinen Wohnort 1907-1910 keinen seriösen Rückschluß ziehen

Drei Stammrollen sind vorhanden:
KSR1:
10- bayer- Infanterie-Regiment (Ingolstadt) I- Ersatz-Bataillon 1. Kp
Martin Asam *23.7.1879 wohnhaft in Menzenbach
Eintragungen seines Dienstes nur vom 17.5.15-1.10.15

KSR 2:
10- bayer- Infanterie-Regiment (Ingolstadt) I- Ersatz-Bataillon 1. Rekr. Dep.
Martin Asam *23.7.1879 wohnhaft in Menzenbach
diese enthält nur eine Eintragung vom 17.5.15

KSR3:
Bayer- Reserve-Infanterie-Regiment Nr- 10 (Straubing) 6. Kp.
Martin Asam *23.7.1879 wohnhaft in Gröbern
diese beginnt mit Eintragungen am 17.5.15 und dokumentiert die mitgemachten Kämpfe weiters enthält diese auch die Bemerkung “Am 19.8.1916 im Res. Laz. No. 5, gestorben, Grabstätte: Militär Friedhof Lieramont“

In keiner der KSR ist eine frühere „Militärzeit“ dokumentiert (üblich mit ca. 20 Jahren) die man für die Verwirrung hätte verantwortlich machen können. Die KSR wurden aber oftmals auch nicht mit Akuratesse geführt so das der Schreiber möglicherweise einfach den Geburtsort in den Wohnort eingetragen hat.
Könnte mir gut vorstellen, dass zwischen 1907 und 1910 Martin ev. noch zu Hause war.
Dass er, Martin, damals noch daheim war, erscheint mir sogar plausibel. Denn er hat sich vielleicht selbst als Hoferbe betrachtet. Er, der einzige männliche Nachkomme vom verstorbenen Besitzer Asam. Bei der Überschreibung an Viktoria hatte Martin garantiert einen ganz dicken Hals.
Martin ist 1879 geboren und ging sicher den gleichen Weg wie hunderte Männer zu seiner Zeit, sprich nach Abschluß seiner Schule wird er sich auf diversen Höfen als Dienstknecht verdingt haben (seinen Beruf gab er ja mit ldw. Arbeiter an). Das er mit 28 -31 Jahren dauernd zu Hause wohnte glaube ich eher nicht, zeitweise ausgeholfen vielleicht. Wobei er sicher versucht hat sich was zusammen zu sparen um evtl. wo einheiraten zu können.

Außerdem, als sein Vater starb war er 6, bei der Heirat seiner Mutter mit Andreas Gruber war er 7, er wusste das Gruber „nur“ der Stiefvater war und wird bis zur tatsächlichen Übergabe schon erfahren haben, das der Hof an die ehelichen Gruber Kinder geht und nicht erst 1914 vor den Kopf gestoßen worden sein.
Was allerdings wenig ist, ist sein Muttergut von 100 Mark bei einem Wert des Hofes von 13000 M. Sein Vatergut betrug immerhin 850 M, und der Hof (ohne Inventar) hatte beim Tod seines Vaters einen Wert von 6030 Mark.
Vielleicht rechnete er ja aufgrund der Hofvergrößerung von ≈ 16 Tagwerk mit einer dementsprechenden Anpassung des Mutterguts?! Und dann kommen da nur 100 Mark.

Sollte Martin Asam die Anzeige getätigt haben, so wusste er aber dann auch das er allen dreien schaden würde, denn er konnte scheinbar davon ausgehen das mit einem Augenzeugen Vater und Tochter Haftstrafen bekämen.
Cäzilia Gruber damals auch schon auf die 70 gehend würde es schwer haben den Hof obendrein noch mit der kleinen Cäzilia alleine zu bewirtschaften, die Mobilmachung war in vollem Gange usw.
Das die Existenz des Hofes auf dem Spiel stand war ihm - oder auch egal wer die Anzeige gemacht hat- entweder nicht wirklich bewusst oder es war gewollt.
Zitat von HathoraHathora schrieb: Sah der Martin vielleicht irgendeine Chance? Zu seinem Pech kam seine Einberufung dazwischen.
Viktoria war im Grundbuch als Besitzerin eingetragen, daran ändert doch ihre Haftstrafe nichts, und der Übergabevertrag ihrer Eltern wurde vor einem Notar offiziell gemacht, nicht etwa per Handschlag. So einfach war das nicht zumal die Eheleute Gruber ja schon in ihrem Ehe-und Erbvertrag festhielten das ausschließlich eheliche Kinder erben und die vorgeborenen ausbezahlt werden.
Und das seine Einberufung "demnächst" kommen würde damit musste er rechnen.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

12.06.2015 um 18:50
Es wäre doch möglich das der Initiator für die Morde vorher ein, zwei Helfer angeheuert hat (gegen gute Bezahlung selbstverständlich ) die sich vor während und nach der Tat auf Hk aufhielten, was ja vieles darauf schließen lässt.
Wobei das ja ziemlich Riskant ist, die wären ja des Lebens nicht mehr froh geworden hätte man sie erwischt.
Ein so interessanter und doch trauriger Fall.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

12.06.2015 um 22:02
Ich weiß nicht, ob der Link schon gepostet wurde. Wenn ja, dann entschuldigt bitte.

http://www.e110.de/index.cfm?event=page.detail&cid=19&fkcid=19&id=82583

Gruß, Dumas


melden

Mordfall Hinterkaifeck

14.06.2015 um 20:51
@margaretha
Danke für die Infos.
Ich wußte nicht, dass in den Eheverträgen solche Klauseln eingearbeitet wurden. Ich dachte immer, dass männliche Nachkommen vorzugsweise den Hof erben.
Weiter oben las ich, dass einige glauben, dass der Martin auf dem Hof als Knecht arbeitete. Dass er als landwirtschaftlicher Arbeiter bezeichnet wurde, spricht nicht dafür, dass er auswärts zum Arbeiten ging. Irgendwann dann schon laut KS. Das könnte genauso gut erst bei der Heirat der Viktoria gewesen sein. Da war dann ja Karl gabriel als Arbeitskraft auf dem Hof und Martin entbehrlich.
Ich denke dabei auch an die Kammer auf dem Dachboden von HK mit der Bettstatt. Auch neben der Küche war eine Kammer vorhanden. Zwei Kammern für Bedienstete? Dazu war der Betrieb der Grubers zu klein! Ich glaube eher, dass die uns bekannte "Magdkammer" im Erdgeschoss die Bleibe des Martin war. Es war üblich, dass Dienstboten in Dachkammern untergebracht waren.
Wir können nicht behaupten, dass Martin Asam diese Klausel im Ehevertrag der Grubers kannte. Als der Vertrag aufgesetzt wurde, war er noch zu klein und später wird der Gruber dem jungen Kerl den Vertrag sicher nicht zur Einsicht gegeben haben. Der Stiefsohn war doch eine willkommene und vielleicht sogar unbezahlte Arbeitskraft. (Das ist dem Gruber zuzutrauen) Und solange Martin sich als Erbe des Hofes sah hat er sicher doppelt hingelangt. Da war der Gruber doch nicht so blöd, zwei kräftige Hände zu vergraulen, oder?
Der Martin ist erst aufgewacht, als er sich bei der Hochzeit seiner Stiefschwester mit einer lächerlichen Summe ausgebootet sah.
Vielleicht hat der Martin da doch etwas ins Rollen gebracht? Verletzter Stolz könnte auch ein Motiv sein, Gruber und Viktoria anzuzeigen, damit auch deren Stolz verletzt werde.


3x zitiertmelden

Mordfall Hinterkaifeck

15.06.2015 um 03:35
@Hathora
Zitat von HathoraHathora schrieb:Weiter oben las ich, dass einige glauben, dass der Martin auf dem Hof als Knecht arbeitete. Dass er als landwirtschaftlicher Arbeiter bezeichnet wurde, spricht nicht dafür, dass er auswärts zum Arbeiten ging.
1.) Wo liegt der Unterschied zwischen "landwirtschaftlicher Arbeiter" und "Knecht"?

2.) Warum passt "landwirtschaftlicher Arbeiter" bei einem Mann, der auswärts arbeitet, besser? Passt diese Bezeichnung nicht auf einen Mann, der auf dem Hof der Schwester arbeitete?
Zitat von HathoraHathora schrieb:Das könnte genauso gut erst bei der Heirat der Viktoria gewesen sein. Da war dann ja Karl gabriel als Arbeitskraft auf dem Hof und Martin entbehrlich.
So sehe ich das auch.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

15.06.2015 um 14:48
Zitat von HathoraHathora schrieb:Ich denke dabei auch an die Kammer auf dem Dachboden von HK mit der Bettstatt. Auch neben der Küche war eine Kammer vorhanden. Zwei Kammern für Bedienstete? Dazu war der Betrieb der Grubers zu klein! Ich glaube eher, dass die uns bekannte "Magdkammer" im Erdgeschoss die Bleibe des Martin war. Es war üblich, dass Dienstboten in Dachkammern untergebracht waren.
Im Übergabevertrag des Johann Asam an Josef Asam von 1877 steht bspw:
“Zur Wohnung wird ihm das Nebenstübchen zu ebener Erde eingeräumt, welches immer wohn- und heizbar zu erhalten und entsprechend zu reinigen ist.“
Quelle: http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Vertr%C3%A4ge:_1877-04-24_%C3%9Cbergabevertrag_Hinterkaifeck

Im Übergabevertrag der Eheleute Gruber an Viktoria ist bzgl. der Wohnsituation folgendes festgehalten:
“Die Übergeber erhalten als Wohnung für den ausschließlichen Gebrauche das Zimmer neben der Wohnstube mit Ein- und Ausgang durch die Küche, welches Zimmer die Übernehmerin sofort wohn- und heizbar herzustellen hat.“
Quelle: http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Vertr%C3%A4ge:_1914-03-11_%C3%9Cbergabevertrag_Hinterkaifeck

Ich gehe in beiden Fällen davon aus, das es sich um die „Mägdekammer“ handelt.Die Eheleute Gruber schliefen ja aber trotz der obigen Regelung im Wohnzimmer.
Zitat von HathoraHathora schrieb:Wir können nicht behaupten, dass Martin Asam diese Klausel im Ehevertrag der Grubers kannte.
Nein das nicht, aber er dürfte bis zur Heirat der Viktoria schon eine Ahnung gehabt haben. Ich glaube das die Frage der Hofnachfolge sicherlich für ihn mal Thema war. Er wird das schon wissen wollen haben und die Eltern gefragt haben.


melden

Mordfall Hinterkaifeck

15.06.2015 um 15:17
Veronika, der Lenz ist da!
Noch bis zum 21. Juni zeigt das Museum Wasserburg dienstags bis sonntags von 13 bis 17 Uhr die Sonderausstellung „Veronika, der Lenz ist da! Zur Unterhaltungskultur der 20er und 30er Jahre“. Dabei geht es nicht nur um das flirrende Nachleben in den Großstädten wie Berlin oder Wien, sondern auch um die Goldenen 20er Jahre in Wasserburg. Hier feierte man mit selbst organisierten Vereinsbällen, eigenen Varietés des TSVs und Gastspielen aus München. Als 1923 das Tanzverbot in Wasserburg fiel, gab es kein Halten mehr. Die Menschen holten all das nach, was ihnen jahrelang verwehrt wurde. Die Sperrstunde wurde grundsätzlich überschritten und die ortsansässige zehnköpfige Polizei sah sich angesichts der tobenden Masse gar nicht erst in der Lage einzugreifen. Als die Stadtverwaltung der Tanzwut mit Strafzahlungen beikommen wollte, pfiffen die Wirte darauf – das Geld verlor an Wert, die Strafe auch.
Am letzten Ausstellungstag wird noch mal gefeiert. Ab 16.30 findet auf der Terrasse des Restaurants Seehaus in Penzing bei schönem Wetter ein Tanztee im Stil der 20er und 30er Jahre statt. Das kleine Tanztee-Syndikat spielt Walzer, Tango, Foxtrot, Slow-Fox, Charleston und Black Bottom. Das Kino Utopia zeigt um 18 Uhr noch einmal den Film „M-Eine Stadt sucht einen Mörder“ von Regisseur Fritz Lang. Im Berlin der frühen 30er Jahre jagt Kommissar Lohmann einen psychopathischen Mörder. Bald ist diesem die ganze Stadt auf den Fersen.
http://www.rosenheim24.de/rosenheim/wasserburg/wasserburg/wasserburg-sonderausstellung-endet-film-tanztee-5101147.html


Anzeige

melden