@kcefiakIn Deinem letzten Beitrag sprichst Du einen interessanten Aspekt an:
Der LTV hat sogar nicht nur Verständnis für den Mörder bekundet, sondern den Mord als etwas Gutes, weil Gottgewolltes dargestellt, denn anders kann man die Aussage, dass der Herrgott die Hand am rechten Platz gehabt habe, nicht interpretieren. Damit hat er indirekt auch deutlich gemacht, dass der Mörder für diese Tat nicht büßen muss, d.h. eine Aufklärung des Falles somit entbehrlich ist.
Damit war klar, dass er eine Aufklärung des Mordfalles nicht fördert, denn damit hätte er einen "Unschuldigen" einer Bestrafung zugeführt.
Man könnte argumentieren, dass ein Unschuldiger, der nur eigene Interessen verfolgt, die Aufklärung forcieren würde, um selbst endlich Ruhe zu finden.
Man kann es aber auch so sehen, dass gerade ein gottesfürchtiger, frommer Unschuldiger die Verdächtigungen gegen seine Person in Demut und Geduld erträgt, weil es ein Akt der Barmherzigkeit gegenüber dem möglichen Täter ist, der nur Gutes getan hat.
Der LTV hat sich immer als "Christenmenschen" gesehen. Die Argumentation ist für uns zwar verquer, da für uns die Tat nicht gerechtfertigt ist, aber ich meine, dass sie in sich nach der von ihm vorgetragenen Sichtweise schlüssig ist.
So einfach kann man m.E. daher nicht argumentieren, dass es ein Indiz für die Schuld des LTV ist, dass er die Aufklärung des Falles nicht forciert hat. Er hat eben denjenigen, der ein gutes Werk vollbracht hat, indem er Blutschande ausrottet, was anders bspw. durch die irdische Gerichtsbarkeit nicht möglich war, nicht ans Messer liefern wollen.
Die Sicht der katholischen Kirche hierzu ist natürlich eine ganz andere. Ich denke daher, dass der LTV diese Ideen auch nur im Wirtshaus zum Besten gegeben hat, um sich als Christ darzustellen, was natürlich wie Hohn klingt.
Mit Pfarrer Haas wird er über diese Einschätzung nicht gesprochen haben, denn er wird unterbewusst geahnt haben, dass dieser ihn auf das fünfte Gebot hingewiesen hätte, vor allem bezüglich der vier Opfer, die keinen Inzest und damit keine Todsünde begangen hatten.