Der tragische Tod von Tanja Gräff

Aus dem eingestellten Video, konnte ich doch noch etwas mitnehmen.

Die Sendung ordne ich irgendwann in den Jahren 2009/2010 ein.

Bereits zu diesem Zeitpunkt ging Frau Gräff davon aus, dass ihre Tochter nicht mehr am Leben sei.

Dies wiederholte sie ja auch in der Lanz-Sendung. Ihr Ehemann trug sich wohl noch mit der Hoffnung, dass Tanja noch lebt.

@Hdan:

- meine These ist ja, dass sie kurz vor 4 Uhr an der obigen Parkbucht war, dann ins Auto stieg, die Fahrt durch die aus anderen Gründen durchgeführte Polizeikontrolle unterbrochen wurde, beide zu Fuss "weiter machten", dabei der Streit immer weiter eskaliert ist und es dann gegen 4 Uhr 30 zum sog. Kabinenbahnschrei kam
→ das wäre EINE Bewegungs- und Eskalationslinie

- ich würde auch keinen Laptop herausrücken, auf dem heißes Mat. über meine verschwundene Tochter sein könnte

- zur Verstärkung der Recherche und für neue Impulse wollten wir ja mal Domian anrufen, allerdings haben die gesagt, dass sie vorerst keine Sendung zu dem Thema machen wollten;
man könnte allerdings eine freie Sendung für einen Anruf wählen …

@Momjul

Ich verstehe dann nicht, wie die belegte Sichtung um 4 Uhr, ohne Streit, ohne Begleiter etc. da hinein passt.

Und warum soll die Fahrt direkt an der FH wieder unterbrochen worden sein (wenn der Fahrer unter Verdacht von Alkohol gestanden hätte, wäre er erst einmal nirgends mehr hingegangen, und wenn nicht, wäre die Fahrt nicht weiter unterbrochen worden)? Und wo soll das Auto so schnell geblieben sein? Warum sollen die beiden auf einmal zu Fuss in die Stadt gegangen sein, wenn sie doch ein Auto haben? Das macht irgendwie keinen Sinn.

@Rick_Blaine

So schaut es aus. Auch ich bin nicht bereit, solchen Aussagen eine Plattform einzuräumen. Entweder die Quelle liegt hier irgendwann mal vor oder eben nicht. So lange werde ich derartigen Dingen keine Beachtung mehr schenken. ;)

Momjul schrieb: ich würde auch keinen Laptop herausrücken, auf dem heißes Mat. über meine verschwundene Tochter sein könnte

Um was für Material handelt es sich deiner Meinung nach?
Du setzt mit deiner Vermutung voraus, dass Tanjas Eltern wussten, was sich auf dem Laptop ihrer Tochter befand. Demnach müssten sie über ein solches Wissen bereits vor dem Verschwinden verfügt haben oder sich nach dem Verschwinden intensiv mit dem Laptop ihrer Tochter auseinandergesetzt haben. Welche Eltern wissen denn, was das Kind so für Daten auf dem PC hat? Noch nicht mal mein Mann schaut sich meine Dokumente an........ . Wenn sie nach dem Verschwinden direkt an den PC gehen und dort etwas suchen, dann müssen sie schon einen Verdacht haben oder aber, sie stoßen während ihrer Suche auf irgendwelche Dinge. Ich bezweifel ja, dass sie sich selbst an den Laptop gesetzt und nach irgendwelchen Dingen gesucht haben.

Aber es ist interessant, dass hier alle paar Seiten die Vermutung aufkommt, dass Tanja Gräff über ein Wissen verfügte, dass für sie gefährlich wurde. Vielleicht denken wir mal wieder daran, dass es sehr selten ist, dass Studenten aus gutbürgerlichen Familien, die eine gute Beziehung zu ihren Eltern pflegen und bei denen es anscheinend keine größeren Auffälligkeiten gab, sich in dubiosen Kreisen bewegen bzw. sich dort hineinziehen lassen. Dafür sind sie in den meisten Fällen, aufgrund ihres familiären Hintergrundes zu gefestigt.

Momjul schrieb:man könnte allerdings eine freie Sendung für einen Anruf wählen …

Dann fang doch einfach mal damit an. ;) Das Thema wurde hier schon häufiger angesprochen, nur scheint kein User bereit, seine Anonymität aufzugeben und sei es nur, dass man seine Stimme nach einem solchen Anruf kennen wird. Du hattest die Idee, vielleicht ziehen dann andere nach. ;)

@Rick_Blaine:

So unwahrscheinlich finde ich das nicht. Stell dir vor, einer ist angeduselt, glaubt aber, er könne noch fahren. Wenn man dann aber das weithin sichtbare Blaulicht sieht (es war sehr hell, ich war ja selber da), dann kriegt man schnell Bammel.
Eine andere Ursache könnte Nervosität aufgrund einer Straftat oder aufgrund des eskalierenden Streites sein.

@Blondi23:

Ich meinte nicht, dass TG illegales Mat auf ihrem Compi gehabt haben muss. Nur wenn jemand verschwindet, sollten die Eltern den Computer des verschwundenen Angehörigen zur Untersuchung dem Staat übergeben und nicht Privatleuten.

Bei Domian geht es nicht nur darum, seine Anonymität aufzugeben - man kann sich ja im TV/Radio einen falschen Namen geben lassen und speziell in meinem Fall habe ich ihn der Polizei schon am Telefon genannt - sondern es geht auch darum, im Fall eines Anrufs den Stich thematisch so anzusetzen, dass auch etwas bewirkt wird. Es geht ja v. a. darum, neue Sichtungen und Sichtweisen zu erschließen.

P. S.: Du glaubst gar nicht, wozu gutbürgerliche Sprößlinge alles fähig sind! ;)

@Momjul

Da ich selbst mit Kindern und Jugendlichen arbeite und die nicht nur aus gutbürgerlichen Verhältnissen kommen, weiß ich, welche gesellschaftlichen Bereiche eher gefährdet sind in solche Situationen hineinzurutschen, wie sie oftmals in diesem Thread im Bezug auf Tanja vermutet werden und welche Personen eher anderen Gefährdungen ausgesetzt sind. ;)
Ich sag nicht, dass gutbürgerliche Jugendlichen die besseren sind, ich sage nur, dass man da differenzieren und drüber nachdenken sollte, ob das bei Tanja so realistisch sein kann.

Momjul schrieb:Bei Domian geht es nicht nur darum, seine Anonymität aufzugeben

So meinte ich das auch nicht. Hier kennst du weder meine Stimme, noch meinen Namen. Bei Domian würde ich meine Stimme aber den Zuhörern preisgeben. Unter den Zuhörern werden vielleicht Allmy-User sein, die dann genau hinhören, was ich zusagen habe. Am nächsten Tag wird es hier thematisiert werden, dass jemand wegen Tanja Gräff anrief. Möglicherweise könnte dann jemand dem Account eine Stimme zuordnen, was manche einfach nicht wollen. Sie möchten lieber weiterhin die Anonymität nutzen, die ihnen das Internet bietet. Könnte eine Erklärung dafür sein, dass sich bisher noch niemand beteiligt hat.

Sollte man ihn vielleicht persönlich informieren?

Momjul schrieb:Sollte man ihn vielleicht persönlich informieren?

Wen sollte man persönlich informieren?

betrifft: Anruf bei Domian
Was versprecht Ihr Euch eigentlich durch einen Anruf bei Domian?

Die Sendung kommt nachts zu einer unmöglichen Zeit. Wer hört Domian? Meistens doch Leute, die nicht schlafen können, keinen Job haben, vielleicht noch Schichtarbeiter, ...
Ich kann mir zwar vorstellen, dass dann hier welche von den Zuhörern aufschlagen. Aber was soll das bringen? Interesse an dem Fall hilft doch nicht zur Aufklärung.
Ich fände es eher produktiv, bei irgendwelchen Alumnitreffen auf den Fall aufmerksamzumachen. Da, wo sich ehemalige Studenten wiedertreffen und das breitgefächert, also auch in Nachbarländern, wo damals Studenten und junge Leute herkamen, die auf das Fest gegangen sind.

Zurück zu Domian: ok, es wird auch nicht großartig schaden, da anzurufen. Aber was will man da fragen? erzählen?

betrifft: Eltern Gräff geben Laptop an Freunde

Ja, das sehe ich auch kritisch... wobei meine Eltern auch so gehandelt hätten. Meine Eltern sind etwas älter als die Gräffs, aber für die Generation ist der Computer (v.a. auch um 2007) noch ein Mysterium, mit dem sie nicht so viel veranstaltet haben. Die Generation erschliesst sich die Möglichkeiten des Internets doch erst langsam. Und oftmals wissen und wussten sie gar nicht, was alles übers Internet läuft. D.h. das waren böhmische Dörfer und deshalb werden sie wohl hoffnungsvoll und auch froh, dass sich die Freunde kümmern wollten, den Laptop herausgegeben haben.
Aber kommt mal als Laie so weit mit dem Laptop eines Anderen. Tanja wird sicher auch ihre Passwörter benutzt haben. Und herausfinden, auf welchen Seiten sie sich die letzten Wochen vor dem Sommerfest bewegt hat, geht das nicht eher über den Anbieter?
(Ok, auf dem Laptop ließ sich wahrscheinlich noch der Verlauf der letzten Webseiten konstruieren, weil den löscht man wahrscheinlich nicht immer zu.)

Ich denke letztlich auch, dass Tanja über das Internet Bekanntschaften gehabt haben könnte, wo vielleicht auch der Täter drunter sein könnte. Aber tauscht man da nicht irgendwann auch Handynummern, wenn man sich dann auf dem Fest verabredet hätte?
Eigentlich nur dann nicht, wenn man den Typen noch nie in Natura gesehen hat und erstmal vorfühlen will, bevor man Nummern rausgibt...

Andererseits wollte sie sich ja mit den Freunden in der Stadt treffen. (Möglich wäre: Treffen vorher mit dem Unbekannten, mit dem Plan später zu den Freunden aufzuschliessen (evtl. sogar mit dem Unbekannten, wenn er freundeskreistauglich war).

(Ist jetzt nur so eine Überlegung von mir. Bringt wahrscheinlich auch nicht großartig weiter. )

@Sillyrama

Die Idee wurde ebenfalls von JoggerJoe vertreten. Eine solche Theorie halte ich für wahrscheinlich. Auch, dass die Eltern sich nicht wirklich mit Laptops auskennen.

Ich finde es nur sehr schade, dass hier immer wieder versucht wird, etwas Großes hinter dem Verschwinden Tanjas zu sehen. Als wenn der Fall an sich schon nicht schlimm genug wäre. Da verschwindet eine Studentin vom FH-Fest, die Eltern leben in Ungewissheit und wissen bis heute nicht, was mit ihrer Tochter geschehen ist. Aber nein, da wird direkt noch was Größeres vermutet, da könnte es ein Netzwerk geben, in das Tanja als V-Person hineingeraten ist oder dass Tanja über ihr Wissen irgendwelche Daten auf dem PC angelegt hätte.

Ich halte die Möglichkeit bzw. die Hypothese einer "Internetbekanntschaft", mit der sich Tanja am FH Fest locker treffen wollte als durchaus sinnig. Das würde auch den für alle anderen Unbekannten erklären und würde auch die Streßsituation von Tanja erklären, wenn die Erwartungen doch anders ausgefallen wären als gehofft.

Vielleicht hatte Sie auch derart positive Vorfreude, dass sie sich über Nacht bei dieser "Internetbekanntschaft" wähnte (auch das ist natürlich nur eine Hypothese!).

War das der Grund für die Suche der Freunde auf dem Laptop??

@Blondi23 betrifft: die "großen Nummern":
Mir persönlich ist die Nummer, Tanja wurde auf dem Fest gezielt, abgekescht, weil sie zu viel wusste, auch zu groß.
Einfach auch deshalb, weil für mich sowas für eine kleine Lehramtsstudentin nicht passt und auch, weil es für mich persönlich nicht so richtig vorstellbar ist.
Worüber ich allerdings auch immer wieder gestolpert bin: dass von der Familie recht spontan die Vermutung, dass sie entführt wurde, geäußert wurde.

In meiner Familie würde Niemand von einer Entführung ausgehen, wenn ich plötzlich verschwunden wäre...

Dann gibt es zusätzlich noch die Geschichte mit dem Praktikum in der Anwaltskanzlei, an die hier so gut, wie Niemand glaubt. Ich finde, diese liesse sich nun wirklich aus der Welt schaffen, wenn dazu mal ne klare Aussage käme. Gut, Frau Gräff ist überhaupt nicht verpflichtet, hier Hobbyermittlern oder sonstewem was über Tanjas Aktivitäten zu sagen. Trotzdem liesse sich doch wenigstens diese Geschichte ganz leicht entkräften. Oder?

im Fazit: ganz ausklammern tue ich die "großen Nummern" hier nicht, aber persönlich tendiere ich eher zum Zufallstäter (der sie mit dem Auto abgefangen hat), zum Unbekannten (den sie auf dem Fest kennengelernt hat/ od. vorher flüchtig kannte) oder zum Bekanntenkreistäter (irgendwas ist aus dem Ruder gelaufen, ...)

Die "grossen Nummern" wurden hauptsächlich auch deshalb angedacht, weil die von der Staatsanwaltschaft ausgelobte Belohnung auffällig hoch ausfällt und eigentlich nicht zu einer Beziehungstat unter Freunden oder der Tat eines zufälligen Einzeltäters mit sexuellem Motiv passt.

@Sillyrama

Ich würde mal nicht pauschal ausschließen, dass meine Eltern in einem solchen Fall nicht vermuten würden, dass ich entführt worden sei. Tanja ist nicht nachhause gekommen, man konnte sie nicht erreichen. Es gibt Menschen, die fürchten, dass ihr Kind einen Unfall haben könnte. Kommt das Kind nicht nachhause, denken sie häufig direkt an ihre größte Befürchtung: mein Kind könnte einen Unfall gehabt haben und irgendwo verletzt liegen. Angetrieben von dieser Vorstellungen suchen sie mit dem Auto den Weg ab, den ihr Kind nutzen würde, um nachhause zu kommen. Andere Eltern, so möglicherweise auch Tanjas, haben vielleicht Ängste gehabt, die in Richtung Entführung gingen. Die Mutter sagt in einem Video auch einmal sinngemäß: Und dann war Tanja ganz alleine hier bei den Leuten. Der Vater sagte einmal etwas, was in die Richtung ging, dass er befürchtete, jemand hätte Tanja etwas ins Glas getan. Ich denke, dass Tanja ein behütetes Elternhaus hatten und die Eltern Tanja zwar ihre Freiheit ließen, aber Ängste hatten, die in Richtung Entführung etc. gehen. Ich kann mich noch daran erinnern, als ich Anfang in Discos zu gehen, da hatte mich meine Mutter auch ermahnt und gesagt, dass es gefährlich sei, wenn man sein Getränk aus den Augen lassen würde. Vielleicht ist das eine typische Befürchtung dieser Generation.

@meermin

Alleine auf der Grundlage, dass die Summe der Belohnung höher ist als in vergleichbaren Fällen, würde ich nicht auf etwas Großes schließen. Dazu müssten es weitere Anhaltspunkte geben, irgendwas im Umfeld Tanjas, wodurch eine solche Theorie gefestigt wird. Ich denke nicht, dass es dort etwas geben wird, das eine solche Vermutung nahelegt.

@Hdan

Hdan schrieb:Also wie gesagt vermute ich wird er niemals von selbst etwas sagen

Davon ist auszugehen...dass da allerdings noch mehrere weitere Personen gibt, die es nicht fertig bringen, ihr schweigen zu brechen mutet etwas merkwürdig an...und diese Personen gibt es!

Für mich erscheint es ganz einfach so, dass hier möglicherweise ein (oder auch mehrere) Tatverdächtige(r) ermittelt werden konnte, der aufgrund des Fehlens einer Leiche bzw. Kampfspuren nicht belangt werden kann/können.
Solange keine wirklich belastbare Aussage eines Zeugen vorliegt wird sich an diesem Zustand auch nichts ändern.
Es könnten sich folglich nur dann Fortschritte ergeben, wenn entweder sterbliche Überreste einer Person gefunden werden, die eindeutig Tanja Gräff zuzuordnen sind oder aber bereits bekannte Zeugen ihre Aussage von damals widerrufen oder aber neue Zeugen gefunden werden.
Die Naivität der Kripo, "nach 4:13" wäre "alles spekulativ" nehme ich den Ermittlern nicht ab, da ist weitaus mehr in den Akten zu finden als offen gelegt wurde, davon bin ich überzeugt.
Ich habe eine Theorie, nach der eine Zeugin existiert, die in besonderer Weise geschützt wird und es stellt sich die Frage, weshalb gerade diese Zeugin vor der Öffentlichkeit verborgen wird.
Ich sehe das so, dass nicht nur die Identität der Zeugin selbst, sondern auch der Gehalt der Aussage dieser Zeugin lediglich stark vereinfacht dargestellt wurde und es stellt sich die Frage nach dem "warum?"...was macht diese Zeugin so gefährlich für den/die Tatverdächtigen, dass sie nicht in der Öffentlichkeit erscheinen darf?

...dabei wäre vor Gericht alles so einfach ;)...

Und dann erzählt er den Schwank von jenem amerikanischen Staranwalt, der einen Mann, dessen Ehefrau spurlos verschwunden war, in einem Mordprozess verteidigte: "Durch diese Tür wird die Verschwundene gleich eintreten", kündigt der Verteidiger im Gerichtssaal den Geschworenen an. Alle blicken gespannt zur Tür. Nichts geschieht. "Sehen Sie", hält der Verteidiger den Geschworenen entgegen, "Sie hegen ja selbst im Stillen Zweifel, ob die Frau wirklich tot ist. Sonst hätten Sie nicht so gebannt zur Tür gestarrt. Sie können meinen Mandanten jetzt nicht mehr verurteilen." Doch das Gericht verurteilt den Angeklagten. "Ihnen ist etwas entgangen", sagt der Richter zum Verteidiger. "Ihr Mandant hat nicht zur Tür geschaut."

Quelle:
http://www.zeit.de/2002/33/200233_crantz-prozess_xml

@Sillyrama

Worüber ich allerdings auch immer wieder gestolpert bin: dass von der Familie recht spontan die Vermutung, dass sie entführt wurde, geäußert wurde.

Eine solche Vermutung wurde keinesfalls nur von der Familie geäußert...