Der tragische Tod von Tanja Gräff

@all

Frau G. will wissen, was ihrer Tochter zugestoßen ist. So hat sich Anwalt B. nach der Beerdigung geäußert, das ist soweit ich weiß die aktuellste Äußerung.

„Tanjas Mutter hofft sehr, dass noch aufgeklärt wird, wie ihre Tochter zu Tode kam“, sagte der Anwalt der Mutter, Detlef Böhm. Sie könne sich nicht vorstellen, dass ihre Tochter an dem Felshang alleine unterwegs gewesen sei.

http://www.focus.de/regional/trier/kriminalitaet-trierer-studentin-tanja-graeff-beigesetzt_id_4835180.html

Professor Dr. Dr. Urban in der Pressekonferenz am 09.07.2015 etwa ab Minute 0:17

„Insofern haben wir von den Befunden an den Knochen zunächst mal keine Anhaltspunkte, dass eine Gewalteinwirkung von dritter Hand stattgehabt haben könnte, wenngleich natürlich eine solche wenn man das rein von den Defekten an den Knochen sieht, nicht auszuschließen ist."

Leitender Oberstaatsanwalt Peter Fritzen in der Pressekonferenz am 0.07.2015 ab etwa 1:07

„ Die Ermittlungen werden weiter wegen eines Tötungsdeliktes geführt.“

@Dahlie

Dahlie schrieb:Ihr kennt doch Tanja genauso wenig oder?
Man kann genauso wenig pauschal sagen, dass "junge Leute" sich ständig in Gefahrensituationen bringen, als zu behaupten, Tanja sei durch und durch vernünftig gewesen und hätte "sowas" nie gemacht.

Du bringst es auf den Punkt. Keiner hier im Forum kannte TG. Die Menschen, die sie am besten kannten schließen risikobereites Verhalten aus.

Mich verwundert die Vehemenz mit der hier von manchen über viele Seiten nur ein Unfall zugelassen werden soll. Selbst absurde Klettertheorien werden hier detailliert diskutiert, wobei es keine Anhaltspunkte gibt, dass TG vor dem Absturz am roten Felsen geklettert ist.

@meermin

meermin schrieb:
Wenn es der Polizei gelingen sollte alle von Zeugen beobachteten Vorfälle, die man mit dem Fall in Verbindung bringt aufzuklären und sich herausstellen sollte, dass die beobachteten Personen und Ereignisse nichts mit Tanja zu tun und die Personen ein Alibi haben, dann könnte man getrost von einem Unfall ausgehen und den Fall abschliessen.

Mal abgesehen davon, dass dies fast unmöglich ist, würden dann immer noch bei einigen Restzweifel bleiben.
Einer der nicht an einen Unfall glauben will, lässt sich auch nicht vom Gegenteil überzeugen.
Weil es einfach niemals eindeutige Beweise geben wird.

2 Tötungsdelikte im vergangenen Jahr:

Ein Mann rennt über die Autobahn + wird v. einem Auto umgefahren. Man rätselte, warum er dieses tat. Suizid? Es stellte sich heraus, dass der Mann vor Gewalttätern geflüchtet war.

Ähnlicher Fall in Berlin. Ein junger Mann flüchtet aus Angst vor Gewalttätern über eine Hauptverkehrsstraße in der Nacht + verunglückt ebf. tödlich.

Wir haben das FH-Gelände nahe des Roten Felsens. Jetzt nur mal blöd in die Runde gefragt. Wenn Ihr mit Leuten an Ort X verabredet seid - morgens um 4:00 Uhr, eine Zeit, in der man nach einer Party mit zumindest einem gewissen Alkoholpegel müde ist, entweder nach Hause fährt, oder sich zum Frühshoppen, grillen trifft, wie es bei Tanja der Fall war, geht Ihr stattdessen zu ORT Y ?

Dann befindet Ihr Euch in Gesellschaft v. drei unbekannten Männern (für Eure Freunde unbekannt), einer davon aggressiv. Um 4:00 Uhr verabredet Ihr Euch noch an Ort X u. 13 Min. später dann doch eher an Ort Z. Wenig prickelnd, da weiter weg, zu umständlich, nervig, überlege, habe ich überhaupt noch Bock?

Gehe ich aus Frust deshalb entlang eines roten Felsens, im Dunkeln, im Wald, allein als verantwortungsbewusstes Mädel, wo Obdachlose bekanntermaßen dort auch nächtigen?

Wenn Euch der neue Treffpunkt Z nicht gefallen hätte, was hättet Ihr gemacht? Ich wäre in den Shuttle-Bus gestiegen, welcher alle 10 Min. fuhr + wäre nach Hause gefahren.

Hätte ich den neuen Bekannten angerufen, der zum einen mich hat stehen lassen, der sich v. anderer Stelle meldet u. mich wie ein Spielball behandelt? Wahrscheinlich nicht. Ich hätte mein Handy ausgeschaltet, denn es hätte um die Uhrzeit keinen Grund mehr gegeben, mich bei irgendwer zu melden, wäre zum Bus gegangen, welcher in unmittelbarer Nähe des FH-Geländes zur Verfügung stand + wäre ab nach Hause.

Nee Leute, für mich kommt eine Unfalltheorie i.S. eines morgendlichen Spazierganges an einen gefährlichen Ort nicht in die Tüte.

@brennan

Genau. Der Gerichtsmediziner hat uebrigens nur wenig Kenntnis der Ermittlungsakten. Ich denke, das ist der Grund, weshalb weiterhin wegen eines Toetungsdeliktes ermittelt wird. Die Staatsanwaltschaft hat etwas, was nicht in ein Unfallgeschehen passen will, und das wird eher der Kontext sein, als die Situation, die der Gerichtsmediziner vor Ort vorfand.

Wenn die Handyeinbuchung um 5 so stimmt, dann muessten sie erklaeren, wo TG die dreiviertel Stunde davor war. Alleine wird sie nicht gewesen sein. Und dann fragt man sich eben auch, weshalb der/die Begleiter sich nicht gemeldet haben.

@Bandini, heute um 06:48


guten tag,

...da hast du einen ganz tollen beitrag verfasst, wo viel, viel mühe und überlegung dahinter steckt- kompliment!

ebenso darf man deine präsentation sicherlich auch als eine neue und gute idee bezeichnen, so daß selbst thread-mitglied "lawine" vollauf beglückt sein wird, denn dieser äußerte ja letztlich diesbezüglich regelrechte entzugserscheinungen...

3 denkanstöße möchte ich zu deinem schema beisteuern:

1. äußere einflüße, die zu einem neuen ergebnis führen, was (subjektiv) als "verbesserung" empfunden wird,

beispiel: ursache "harndrang",

mit dem eigenen pkw - in urlaub fahren - überholspur autobahn

allein - austreten gehen - toilette autobahnrastplatz.

2. äußere einflüße, die zu einem ergebnis führen, was (subjektiv) als "verschlechterung" empfunden wird,

beispiel: ursache "autobahnvollsperrung wegen verkehrsunfall",

mit dem eigenen pkw - in urlaub fahren - überholspur autobahn

mit dem eigenen pkw - im unfallstau stehen - überholspur autobahn.

3. innere einflüße, die zu einem ergebnis führen, was (subjektiv) als "verschlechterung" empfunden wird,

beispiel: ursache "fahrfehler",

mit dem eigenen pkw - in urlaub fahren - überholspur autobahn

mit dem eigenen pkw - im straßengraben autobahn - auf rettungskräfte warten.


mfg: domlau

@Nutzer2015

Nutzer2015 schrieb:Wir haben das FH-Gelände nahe des Roten Felsens. Jetzt nur mal blöd in die Runde gefragt. Wenn Ihr mit Leuten an Ort X verabredet seid - morgens um 4:00 Uhr, eine Zeit, in der man nach einer Party mit zumindest einem gewissen Alkoholpegel müde ist, entweder nach Hause fährt, oder sich zum Frühshoppen, grillen trifft, wie es bei Tanja der Fall war, geht Ihr stattdessen zu ORT Y ?

Wenn Ort X aus Gründen von A, B, und/oder C ausscheidet, und sich eine, für den Moment, bessere Alternative "D" auftut,
wäre es durchaus möglich, vielleicht sogar mit einem Z, nach Y zu gehen.

... es stellen sich mir ff. dann folgende Fragen:

1. War der letzte vereinbarte Treffpunkt Z (Tarforst) u.U. doch X (Roter Felsen?) - so dass Tanja mit den 3 Unbekannten dorthin war?

2. Oder wir haben das gesamte Umfeld v. Zeugenaussagen, die Hieb- u. Stichfest nochmals überprüft werden müssen, was wohl der Fall ist.

FAZIT für mich:

1. Suizid scheidet aus.
2. ein Unfall aus freien Stücken ALLEIN zum Roten Felsen scheidet aus.

nochmal zum Kaes Artikel

warum wird hier immer davon ausgegangen SB hätte Strafanzeige gegen Kaes gestellt ?

kommt A hier nicht genauso - oder sogar noch eher in Frage zumal er scheints von Anfang an anwaltlich gut beraten war ?

Ich sehe schon eine Chance darin einen Mitwisser/Täter noch zu finden - eben genau in dem was die Polizei nun tun - alle Zeugenaussagen in Hinblick auf den Fundort neu bewerten und gegebenenfalls gezielt auf bestimmte Personen Druck auszuüben.

Ich hoffe nur das sie sich dabei nicht selbst in den Füßen stehen aufgrund alter Versäumnisse.

@thrude
Hier stellt sich natürlich auch wieder die Frage welche Zielvorgaben und Rahmenbedingungen denn seitens der Ermittler ggf. wieder einzuhalten sind.

... ff. letzte 3. Variante:

Tanja ging FREIWILLIG mit den 3 Unbekannten zum Roten Felsen zu einer Art Chillen. Dieses könnte ich Tanja zutrauen, wenn sie Vertrauen zu den 3 Unbekannten gehabt hatte, was der Fall wenn gewesen sein muss. Da Tanja nach dem letzten Anruf evt. gefrustet war, aber noch nicht nach Hause wollte, noch etwas erleben wollte, ging sie mit ihren neuen Bekannten mit. An diesem Ort kann (muss) es dann zu möglichen Übergriffen gekommen sein, so dass Tanja in der Annahme v. Chiliplateau aus zur Absturzstelle gelaufen ist, ins Straucheln kam + schließlich abstürzte. Klar, wenn ich in eine brenzlige Situation käme, achte ich auf die Gefahrenzonen in der Nähe? Nein, das Gehirn sendet nur - FLUCHT.

Welcher Tatbestand läge vor? Annahme: Körperliche Bedrohung aufgrund eines sich anbahnenden unfreiwilligen Sexualübergriffes? Daraufhin Flucht + dadurch tödlicher Absturz. Es läge der Tatbestand der Unterlassung der Hilfeleistung vor + Unterlassung der Zeugenaussage. Was hätte den Zeugen passieren können? Nichts. Doch davon ausgehend, dass das Umfeld (Ex-Haus) evt. ohne Tanjas Wissen polizeibekannt wie bei Spitzbart waren, überießen sie Tanja elendlich ihrem Schicksal.

Ähnlich wie oben beschrieben eine Gefahrensituation, aus der sie sich Tanja panisch befreien wollte. Deshalb ist nach wie vor meine Vermutung, dass die 2 panischen Schreie zw. 4:30 h - 4:45 h nicht v. Zurlaubener Ufer kamen, sondern v. Felsen. Allerdings stellt sich mir dann die Frage, warum die Bewohner der Bonner Str. dann nix hörten? Also diese Umstände müssen einfach auf den Prüfstand. Es reimt sich mir noch nicht zusammen.

@Drosselpart

könntest du etwas genauer ausführen was du damit meinst ?

@Nutzer2015
Aber es wurde doch klar gestellt, dass die mutmaßlich vom Theologiestudenten gehörten Schreie nicht vom Felsen gekommen sein können...

@Nutzer2015

meiner Meinung nach wäre das in deinem möglichen Tatverlauf

sexuelle Nötigung + unterlassene Hilfeleistung

ob eine Zeuge überhaupt belangbar ist wenn er sich nicht freiwillig bei der Polizei meldet wage ich zu bezweifeln.

@MaggieO

Danke! Für die Klarstellung.

Aber für Nutzer2015 gibt es ja auch den "Tatbestand" eines "sich anbahnenden unfreiwilligen Sexualübergriffes".

Gibt es das im StGB? Wäre mir neu. Das muss man nicht so ernst lesen.

@thrude

Er wäre noch nicht mal belangbar, egal wie er aufgespürt wird. Unterlassene Hilfeleistung verjährt nach drei Jahren, fahrlässige Tötung nach fünf Jahren.

@MaggieO
Drehwurm. Es wurde festgestellt, dass der Theologiestudent die Schreie v. Roten Felsen aus nicht hören konnte!!! Es stellt sich somit die Frage, WELCHE Schreie v. WO er diese hörte. Es war übrigens nicht nur der Theologiestudent, der die Schreie hörte.

Ich schrieb ja eben, dass sich mir die Schreie noch nicht zusammenfügen. Bitte GENAU lesen, damit hier nicht unnötige Diskussionen entstehen.

@thrude
... ob eine Zeuge überhaupt belangbar ist wenn er sich nicht freiwillig bei der Polizei meldet wage ich zu bezweifeln...

Für sexuelle Nötigung + unterlassene Hilfeleistung mit Todesfolge auf jeden Fall. - Nur wie gesagt, wenn das Szenario der Fall ist, dann hätten die Zeugen mit Sicherheit damals nicht v. einem sex. Übergriff berichtet, sondern lediglich bspw. v. einem "Austreten" Tanjas gesprochen. Das dürfte klar sein. Da sich die harten Jungs aber bereits polizeilich bekannt gemacht haben dürften (Spitzbart), machen sie bis Heute dicht. Nicht untypisch für dieses Umfeld. @stanmarsh schreibt ganz richtig, dass dieser Tatbestand dann leider verjährt ist. Ob es in diesem Fall noch andere Möglichkeiten im StGB gibt, weiß ich nicht. Ich finde aber, dass der Fall egal wie geklärt werden sollte, damit die Mutter auch den genauen Ablauf weiß.

Was @USGumShoe schreibt, empfinde ich auch als eine Form der Nötigung. Deshalb nehme ich v. solchen Leuten hier Abstand.

@USGumShoe

Nutzer2015 schrieb:Welcher Tatbestand läge vor? Annahme: Körperliche Bedrohung aufgrund eines sich anbahnenden unfreiwilligen Sexualübergriffes?

Vielleicht meinte @Nutzer2015 ja auch: Der Täter hörte Stimmen, die ihm befielen einen sexuellen Übergriff zu starten.

Ich drück mich ja mitunter auch schon mal sehr unglücklich aus, deshalb hab ich grosses Verständnis für solche Patzer ;)

@Nutzer2015
Vielleicht sollte man sich auch einfach mal kleine Schwächen eingestehn, dann lebt es sich entspannter! ;-)

@Nutzer2015
Hast Du selbst schon mal einen sexuellen Übergriff als Frau erlebt und darauf reagiert? Ich habe es erlebt und würde nicht so reagieren, wie Du das hier beschreibst. Und ich war bei weitem viel jünger als Tanja.

Eins steht fest, vom chilplateu kommt man nicht zur Absturzstelle!!!!!!! Ich hab es gerade gesehen!